Auto spinnt nach gegebener Starthilfe
Hallo zusammen,
ich hab Ende letzter Woche meinen 4.Wagen mit meinem E55 überbrückt und gestartet. Danach lief noch alles einwandfrei.
Seit dem Tag danach spinnt mein Auto regelmässig nach dem Starten bis zum Abklemmen der Batterie.
Das Licht geht an und aus (Standlicht, Abblendlicht und Fernlicht unabhängig voneinander);
Blinker funktionieren mal, mal nicht, und manchmal mit Gedenksekunde;
jede Menge Fehlermeldungen im Display;
die Parktronic fängt bei höheren Geschwindigkeiten ab und zu an zu piepsen;
Klima geht an und aus;
Comand geht an und aus;
Airmatic tut manchmal nicht mehr richtig;
Das Auto verweigert manchmal den Start, weil angeblich keine P-Position;
ZV spinnt (mal piepst es, mal nicht, die Blinker quitieren nach Lust und Laune, teilweise 5 sek Verzögerung bis das Fahrzeug verriegelt oder öffnet);
Sitzheizung spinnt;
Inneraumbeleuchtung geht an und aus;
und noch vieles mehr...
Es geht durch so ziemlich alle Steuergeräte ausser Motor, Getriebe und Bremse.
Klemme ich die Batterie für 5-10 Sekunden ab, geht danach alles wieder einwandfrei. Bis zum nächsten Start.
Ich dachte mir, dass sich die Steuergeräte ggf wegen Unterspannung aufgehängt haben, und habe gestern mal den ganzen Tag die Batterie aufgeladen.
Beim Abhängen des Batterieladegeräts hatte wieder das gleiche Problem.
Fehler hab ich auch schon ausgelesen, aber der Fehlerspeicher bringt mich nicht weiter.
Nur Fehler mit CAN-Kommunikation und Unterspannung, was aber durch das Abklemmen der Batterie auch kein Wunder ist.
Hatte jemand das schon mal?
Kann das Batteriestergerät hops sein?
Beste Antwort im Thema
Rückmeldung zur Ursache:
Die Ursache für die Fehlfunktionen war ein Wassereinbruch in den Fahrerfußraum.
Ich hab nach Entfernen des Teppichs noch ca 4-5l Regenwasser "aufgewischt" und mit Druckluft und WD40 die CAN-, Wakeup-, Masse-Verteiler etc im Seitenschweller links trockengelegt. Danach waren die Elektrik-Probleme (mit Ausnahme des SHZ-Steuergerätes) behoben.
Das Sitzheizungssteuergerät hat es leider nicht überlebt und wurde ersetzt (da ich sowieso die Sitzheizung hinten nachrüsten will, war eine "Upgrade-Steuergerät" schon vorhanden).
Ursache für den Wassereinbruch:
Im Bereich des Umschaltventils/Duoventils ist eine Schaumstoffdichtung, die Schall aus dem Motorraum fernhält, jedoch nicht wasserdicht ist. Diese war total kaputt.
Und in meinem Fahrzeug fehlt der Wasserabweisende "Lappen", über dem Umschaltventil.
Hier mal ein Bild des weggeklappten Lappens.
27 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von sternenhimmel5
Ich hatte auch nie Streß mit dem Mercedes-Heckantrieb in 20 Jahren. Zwischendurch auch mal Frontantrieb "genossen", aber das ist doch nur was für Hausfrauen.Zitat:
Original geschrieben von parnishka
aber ehrlich gesagt komme ich mit dem Heckantrieb besser zurecht im Winter als mit Front...
Ich hatte bis jetzt auch mehr Spaß als Stress... eigentlich nur einmal kamm ich mit dem w202 c280 ein Berg nicht sofor hoch... aber Rückwärts gings dann doch...und sonst nie Stress. ..
Zitat:
Original geschrieben von fr348ts
Wenn ich das richtig interpretiere, ist mit einer externen Spannungsquelle
(Ladegerät) alles ok.
Eine sulfatierte Batterie ist hochohmig und kann die Ladung nicht halten.
Die Leerlaufspannung, ohne Last, wird dennoch in Ordnung sein.Hast Du es mal mit einer neuen Batterie probiert ?
Du hast das nicht richtig interpretiert.
ich denke ich ahbe mich da unklar/zweideutig ausgedrückt.
Ich habe das Fahrzeug 24h an ein Batterieladegerät angeschlossen um Sicherzustellen, dass es nicht an Unterspannung der Batterie liegt.
Nachdem ich das Ladegerät abgehängt habe, habe ich versucht das Fahrzeug zu verschliessen.
Auch mit geladener Batterie ist das Fehlerbild unverändert vorhanden (gewesen).
Ich bin heute eine längere Strecke zu meinem Kunden gefahren (60km am Stück mit höheren Drehzahlen) und es scheint ein "Selbstheilungsprozess" eingesetzt zu haben. Seitdem funktioniert der AMG wieder ganz normal.
Ich werde das mal beobachten...
Übrigens: Die Batterie ist 3 Jahre alt und eine Original MB-Batterie. Ich denke nicht, dass die defekt ist. Nichts desto trotz werde ich die mal im Auge behalten.
Zitat:
Original geschrieben von spaetbremser
Zitat:
Übrigens: Die Batterie ist 3 Jahre alt und eine Original MB-Batterie. Ich denke nicht, dass die defekt ist. Nichts desto trotz werde ich die mal im Auge behalten.
Wenn sie tiefentladen wurde, dann eben schon... hoffe mal das die Selbstheilung weiterhin anhält 😉
Zwischenstand:
Die Selbstheilung hat leider nicht sooo lange gehalten. 🙁
Daher habe ich versucht dem Fehler auf die Spur zu kommen:
- Das Fahrzeug hat im i.O.-Zustand jede Menge gespeicherte Fehler, die auf das Abklemmen der Batterie zurückzuführen sein dürften.
- im n.i.O.-Zustand, während es spinnt, ist ein Auslesen des Fehlerspeichers nicht möglich.
- am Batteriesteuergerät liegt es nicht, da ein Ersatzsteuergerät keine Abhilfe bringt
- im n.i.O.-Zustand fällt die Spannung beim Start unter 9,8V (Anzeige im KI)
- Ich habe einen CAN-Kurzschlussfehler: 9313 Innenraum-CAN-BUS: Kurschluss CAN-Low nach Masse. -> aktuell
Hat jemand brauchbare Ideen zu den Symptomen?
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Zitat:
Original geschrieben von spaetbremser
- Ich habe einen CAN-Kurzschlussfehler: 9313 Innenraum-CAN-BUS: Kurschluss CAN-Low nach Masse. -> aktuell
Dies ist leider einer der beschissensten Fehler den man nur haben kann 🙁
Nicht nur das die beiden Bus-Adern eh schon braun (CAN-L) bzw. braunrot (CAN-H) sind, was sie nur durch ihr verdrillt sein von einer Masseader, welche auch braun ist, unterscheidet, nein, es muss auch noch das CAN-L Signal sein 🙁
Unter Berücksichtigung des 1. Auftretens des Fehlers würde ich auf ein def. Steuergerät tippen. Allerdings darf man eine durchgescheuerte Isolation auch nicht außer acht lassen, da der Fehler ja wohl nicht immer besteht (habe nur die Überschrift und deinen letzten Beitrag gelesen).
Da sich das Fahrzeug im Fehlerzustand nicht mehr ansprechen lässt, würde ich als erstes das ZGW tauschen. Immerhin ist es die Verbindungsstelle zum Fahrzeug, da hier auch die OBD-Dose angeschlossen ist. Vor dem Tausch solltest du natürlich die CAN-Adern und -Kontakte an der OBD-Dose, zum und am ZGW geprüft haben. Die Verbindung zwischen OBD und ZGW ist zwar CAN-D, aber eine Überprüfung kann nichts schaden. Natürlich gehen auch CAN-B und CAN-C vom ZGW ab.
Zur weiteren Überprüfung des CAN wird dir, wenn du alle Möglichkeiten der Stardiagnosis angewendet hast, nichts anderes übrig bleiben als einen CAN Spezialisten aufzusuchen, wenn man die überhaupt finden kann. Ich meine damit keinen Boschdienst, sie haben meist auch nicht mehr an Möglichkeiten wie du mit der SD.
Ansonsten bleibt nur, ein Steuergerät am CAN-B nach dem anderen zu tauschen. Erschwerend ist natürlich, dass der Fehler nicht permanent vorliegt.
Sollte mir noch was einfallen oder eine Idee zur Prüfung in den Sinn kommen, melde ich mich wieder. Gib also laut wenn alles wieder funktioniert.
Gruß
MiReu
Warum, bitteschön, hat der S211 dann die schönen Kontakte "zur Starthilfe" unter der Motorhaube, wenn man angeblich keine Starthilfe geben darf?
Meines Wissens ist doch dabei nur wichtig, dass man die Kabel nicht direkt an die Batterie anschließt, sondern Minus über Masse an der Karosserie, damit es über das BSG geht.
Zitat:
Original geschrieben von craze
Warum, bitteschön, hat der S211 dann die schönen Kontakte "zur Starthilfe" unter der Motorhaube, wenn man angeblich keine Starthilfe geben darf?Meines Wissens ist doch dabei nur wichtig, dass man die Kabel nicht direkt an die Batterie anschließt, sondern Minus über Masse an der Karosserie, damit es über das BSG geht.
Wo steht denn dass man keine Starthilfe geben darf?
Aber davon mal ganz abgesehen
DIE ANSCHLÜSSE UNTER DER HAUBE SIND NUR UM STARTHILFE ZU BEKOMMEN!!!
Auch sind diese ja nur beim T-Modell vorhanden.
Man kann mit einem 211er problemlos Starthilfe geben, wenn man einige WICHTIGE Punkte beachtet,
- schauen das beim Empfänger ALLES ausgeschaltet ist, wenn man weiß wie, auch die Innenbeleuchtung, aber vor allem Licht, Klima, Gebläse, Heckscheibenheizung, Blinker und was halt sonst noch da und bekannt ist
- Kabel mit einem ordentlichen Querschnitt, die meisten Baumarkt usw. Kabel sind zu dünn
- große, kräftige und saubere Polklemmen
- natürlich die richtige Polung
- das sich die Fahrzeuge nicht berühren, auch nicht über eine Person
- (auch wenn es Stellen gibt, die etwas anderes schreiben) den Motor vom Spenderfahrzeug vor dem Anklemmen starten
- wenn das Empfängerfahrzeug angesprungen ist die Verbindung noch min. 5 Minuten bestehen lassen
- vor dem Abklemmen der Polzangen beim Empfängerfahrzeug eine oder zwei starke Verbraucher einschalten (dazu später mehr)
- beim Spender beide Pole an den Fahrzeugakku, beim Empfänger Plus an den Akku und Masse möglichst weit weg vom Akku an ein leitendes, ausreichend dickes Metallteil
Ich hoffe ich habe alles erwähnt, bei mir sind die Abläufe schon so zur Routine geworden, da der ADAC in Spitzenzeiten die Ü-Aufträge an die Taxizentralen weitergibt. Deshalb habe ich, wie der ADAC, ein
35 mm² Ü-Kabel, fest mit dem Fahrzeugakku verbunden, unter der Ladefläche liegen.
So, nun zu den Verbrauchern:
Wenn der 211er der Empfänger ist, dann verbietet MB dass man die Scheinwerfer als Last nutzt, hat mit der Steuerung zu tun. Was eigentlich bei jedem, egal welchen Alters, geht ist die Heckscheibenheizung und das Gebläse.
Warum eigentlich diese Aktion?
Ich möchte jetzt und hier nicht die "unergründlichen Wege der Elektronen usw. 😉" erklären. Fakt ist, durch das Einschalten eines starken Verbrauchers werden Spannungsspitzen (entstehen beim Abklemmen) vermieden, welche bei beiden Fahrzeugen erheblichen Schaden anrichten können!
Dieses "Lichtverbot" von Mercedes hat mich im ersten Moment natürlich zum Nachdenken gebracht und so habe ich entschieden, dass ich bei allen neueren Fahrzeugen, bei denen ich eine Lichtelektronik vermute, das Licht eben nicht mehr als Verbraucher nutze. Bei einem 1er Golf kann man natürlich das Licht nutzen 😁
Ich denke, das wichtigste ist geschrieben und, ihr wisst ja "geben ist besser als empfangen" wenn man richtig gibt 😉
Gruß
MiReu
Rückmeldung zur Ursache:
Die Ursache für die Fehlfunktionen war ein Wassereinbruch in den Fahrerfußraum.
Ich hab nach Entfernen des Teppichs noch ca 4-5l Regenwasser "aufgewischt" und mit Druckluft und WD40 die CAN-, Wakeup-, Masse-Verteiler etc im Seitenschweller links trockengelegt. Danach waren die Elektrik-Probleme (mit Ausnahme des SHZ-Steuergerätes) behoben.
Das Sitzheizungssteuergerät hat es leider nicht überlebt und wurde ersetzt (da ich sowieso die Sitzheizung hinten nachrüsten will, war eine "Upgrade-Steuergerät" schon vorhanden).
Ursache für den Wassereinbruch:
Im Bereich des Umschaltventils/Duoventils ist eine Schaumstoffdichtung, die Schall aus dem Motorraum fernhält, jedoch nicht wasserdicht ist. Diese war total kaputt.
Und in meinem Fahrzeug fehlt der Wasserabweisende "Lappen", über dem Umschaltventil.
Hier mal ein Bild des weggeklappten Lappens.
klares danke für das feedback.
hast du evtl.ein bild von der dichtung?
Um die angesprochene Problemzone am eigenen FZG kontrollieren zu können, könntest du bitte noch ein paar Details zu der Abbildung / Photo abgeben?
Ich kann leider nicht erkennen, von wo aus ich in diesen Bereich vordringen kann, was links und rechts (in Fahrtrichtung), oben und unten, innen und aussen (von der Fahrgastzelle aus betrachtet) ist.
Ich denke es gibt hier noch mehr solche "Laien" wie mich, die allein anhand des Bildes nicht wissen, wo nachzusehen ist.
Auf jeden Fall auch von mir ein dickes "Dankeschön" für die Rückmeldung hinsichtlich Ursache und Fehlerbehebung. Das kommt hier meistens zu kurz.
Um diesen "Lappen" sehen oder kontrollieren zu können müssen die Scheibenwischer usw. runter. Geht also nicht mal so nebenbei 🙁
Um die Position mal genauer zu nennen, zwischen Motorraum und Spritzwand, an selbiger. Und dann ca. "in Höhe" vom Zündschloß.
Gruß
MiReu
Sehr interessant und lehrreich. Danke an Spaetbremser und MiReu.
Zitat:
Original geschrieben von Schnuffelgolf
Um die angesprochene Problemzone am eigenen FZG kontrollieren zu können, könntest du bitte noch ein paar Details zu der Abbildung / Photo abgeben?
Ich kann leider nicht erkennen, von wo aus ich in diesen Bereich vordringen kann, was links und rechts (in Fahrtrichtung), oben und unten, innen und aussen (von der Fahrgastzelle aus betrachtet) ist.Ich denke es gibt hier noch mehr solche "Laien" wie mich, die allein anhand des Bildes nicht wissen, wo nachzusehen ist.
Auf jeden Fall auch von mir ein dickes "Dankeschön" für die Rückmeldung hinsichtlich Ursache und Fehlerbehebung. Das kommt hier meistens zu kurz.
Morgen...!
Hier mal eine Bilderreihe zum Ausbau des Stellmotors oder, wie es auch genannnt wird, Ventil der Heizung.
Da findest du auch ein Bild vom "Lappen"😉
MfG André