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Auto hat massive Mängel trotz Angabe im Kaufvertrag "keine Beschädigungen"

Themenstarteram 23. Mai 2019 um 16:25

Hallo zusammen,

ich hatte kurz nach dem Erwerb des Autos vergangenen März von Privatverkäufern hier schon einen Thread gestartet:

https://www.motor-talk.de/.../...-ein-paar-tagen-gekauft-t6585649.html

3 Tage nachdem ich das Auto gekauft habe, leuchtete die Motorkontrollleuchte. Kurz darauf ging ich zu VW und ließ es auslesen, dabei wurden mehrere Fehler gefunden, das steht alles in dem Thread.

Nun da der TÜV naht und die Sachen ja sich nicht von selbst beheben, ging ich in eine Werkstatt zur Inspektion. Zwischenzeitlich hatte ich ja die Vermutung, dass es ein Marderschaden ist und wollte das Auto schon verkaufen weil ich die Schnauze voll hatte und habe es inseriert. Das Auto brachte ich in die Werkstatt, und rief zudem bei meiner Versicherung an um mich zu erkundigen wegen Marderschaden, es wäre sogar versichert. Auf die gute Nachricht folgte sodann aber die schlechte, und zwar dass es gar kein Marderschaden ist.

Es kam heraus, dass das Auto massive und vor allem TÜV-relevante Mängel hat.

- Die "rostigen Türschwellen" sind nicht nur rostig sondern bis auf den Unterboden durchgerostet. Es war so gesehen nur noch eine ganz dünne Schicht Metall drauf, dahinter ist auf beiden Seiten ein riesen Loch, es geht bis unten zum Unterboden durch, was man mittels Hebebühne sehen kann, was ich aber nicht als Laie sehen konnte. (TÜV relevant)

- Es wurde ein Kabelbaum im Motor provisorisch und unsachgemäß instandgesetzt. Die Werkstatt sagte mir, dass so etwas nicht einmal gesetzlich erlaubt ist.

- Der Motorkühler ist undicht

- Beim Scheibenwischer ist die Intervallfunktion defekt (bemerkte ich beim ersten Regen, für ein gebrauchtes Auto ok)

- Der elektrische Fensterheber macht unnormale Geräusche. (kann man damit leben)

- Der Auspuffkrümmer hat einen Schaden

Diese ganzen gravierenden Mängel (außer Scheibenwischer und Fensterheber) schließen eine erfolgreiche HU/AU aus.

Fakten zum Kaufvertrag

Natürlich wie fast immer ist die Gewährleistung ausgeschlossen.

Es steht jedoch auch drin:

"Zusicherungen des Verkäufers: Das Fahrzeug hat keine sonstigen Beschädigungen / folgende Beschädigungen: KEINE"

Auch mündlich wurde mir mehrmals versichert, dass das Auto technisch absolut einwandfrei in Ordnung ist. Sonst hätte ich es ja wohl nicht gekauft.

In der Anzeige stand damals (Screenshot habe ich) "bis auf ein paar Roststellen super in Schuss".

Da das Auto weit weg war, habe ich explizit gefragt ob technisch alles ok ist weil ich eine weite Anfahrt habe und sichergehen muss, nicht umsonst d ahin zu fahren. Es wurde alles bestätigt!

So viel dazu.

Das mit dem Rost darüber ließe sich vielleicht streiten. Er wurde nicht verschwiegen, aber das Ausmaß wurde verschwiegen. Ich hätte da argwöhnisch sein müssen, ist vermutlich mein Fehler und Lehrgeld.

Die technischen Mängel jedoch lassen sich nicht von der Hand weisen.

Natürlich habe ich es bei den Verkäufern sofort beanstandet. Der Dialog ging eine Weile hin und her, die Kurzfassung ist jedoch, dass sie die Schäden von sich weisen, behaupten durchgängig, bei Ihnen waren diese Mängel noch nicht (3 Tage später bei mir aber auf einmal alle, ja klar) und sie kommen für gar nichts auf. Sie haben mir gleich ihr Kärtchen von der Rechtsschutzversicherung geschickt, ich habe gesagt, eine Rechtsschutzversicherung behebt auch kein Unrecht.

Ich wollte den Fall gütlich lösen und habe auch gesagt, dass ich kompromissbereit bin. Sie lehnen alles ab und weisen es von sich.

(Beispiel, wenn mir das Auto jemand für 1000 € abkauft in dem Zustand und ich habe 500 € Verlust, dass man sich das teilt, was eigentlich auch schon für mich unfair wäre, weil ich nichts dafür kann. Ich hätte das aber getan, um Ruhe zu haben.)

Meine eigene Anwältin und 2 andere Anwälte sagten mir, ich sei auf jeden Fall im Recht, das Auto entspreche nicht der zugesicherten Beschaffenheit, keine Schäden zu haben.

Kaufpreis waren 1500 Euro.

Ich möchte einen Rechtsstreit vermeiden. Möchte aber auch nicht auf dem Schaden sitzen bleiben. Sie bleiben konstant bei ihrer Aussage, dass die Mängel bei ihnen noch nicht waren (was ja spätestens bei der provisorischen Lüsterklemme usw. schon mal eindeutig gelogen ist). Wenn ein Rechtsstreit unumgänglich ist, wie ist hier dann die Rechtslage, dass ich wenigstens wirklich gewinne?

Bitte was kann ich hier tun???

Es wäre schön, wenn mir jemand helfen könnte mit Ratschlägen, Sichtweisen, Erfahrungen, Tipps...

Danke, Marie

Beste Antwort im Thema
am 23. Mai 2019 um 20:04

Dein Problem ist, du hast keine Ahnung, unterstellst aber Verkäufer Fachkenntnisse und arglistige Täuschung. Nennst Sie sogar Mindermenschen und redest etwas von Karma etc. Weiß gar nicht was übler ist.

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Letztlich muß man sich auch darüber im Klaren sein, daß PKW in der Klasse um 1500 € ein nicht zu unterschätzendes Risiko hinsichtlich technischer Mängeln bergen, weil der Wartungs- und Instandhaltungsaufwand in der Zeit vor dem Verkauf meistens nicht das Niveau erreicht hat, welches nötig gewesen wäre, um die Substanz in einwandfreiem Zustand zu erhalten.

Themenstarteram 23. Mai 2019 um 17:46

Die haben in der Anzeige einen familiären Grund für den Verkauf angegeben und das auch live nochmal gesagt, wenn das alles gelogen ist, muss man die doch dafür belangen können. Oder wofür gibt es Verträge wenn sich keiner daran halten muss?

Timoeee ich habe den Gedanken aktuell auch, weil ich auch wegen Fieber keinen Kampfgeist habe. Wenn ich wieder gesund bin, bin ich vermutlich wie sonst auch eher der Meinung, dass ich mein Recht erkämpfen sollte.

Von 2 Rechtsstreiten im Leben habe ich 2 gewonnen, so ist die bisherige Bilanz. Anstrengend waren beide, aber es hat sich gelohnt.

Viele zielen darauf ab, dass sich der Betrogene nicht wehrt. Weil 9 von 10 das auch nicht tun. Der 10. wird halt finanziell einfach in Kauf genommen. Meine es jetzt allgemein mit Rechtsstreitigkeiten.

Ob die noch andere Leute übers Ohr gehaut haben, weiß ich natürlich nicht.

Gab es vom Verkäufer zu dem Fahrzeug eine belegte Historie (Scheckheft, Rechnungen etc.)?

Ganz ehrlich? Die Chance den Rechtstreit zu gewinnen liegen unter 5%. Die Verkäufer sind Privtaleute und Laien. Die haben den Wagen nur 7 Monate gefahren und aus welchen Gründen sie den verkaufen spielt eh keine Rolle, da man dies sowieso nicht nachweisen kann.

Hier den Streit zu gewinnen, würde mit erheblichen Kosten einhergehen und viel Zeit, Stress sowie Nerven kosten. Ich würde es nicht machen, nicht für 1.500 Euro.

Du solltest dies als Lehrgeld verbuchen. In diesen Preisregionen ist meisten nur Kernschrott vertreten. Hier etwas gutes zu finden bedarf Zeit, Glück und Erfahrung. Ansonsten ist es die "Katze im Sack" kaufen.

Zitat:

@Drahkke schrieb am 23. Mai 2019 um 19:49:03 Uhr:

Gab es vom Verkäufer zu dem Fahrzeug eine belegte Historie (Scheckheft, ...)?

bei nem 2004er Polo ist die Frage wohl eher:

ist der letzte Stempel im Scheckheft aus 2009? oder aus 2014?

Themenstarteram 23. Mai 2019 um 18:00

Es gibt so ein Service-Buch, darin sind Ölwechsel und solche Dinge dokumentiert.

Rechnungen gab es keine. Nur den letzten TÜV Bericht. Dort wurde etwas bemängelt, eine Woche später war es mängelfrei und die Plakette wurde vergeben, wurde also behoben (Lambdasonde). Eine Rechnung darüber war nicht dabei.

Wenn es hier zu keiner Gerechtigkeit kommt, ich wünsche den Verkäufern so ein Pech im weiteren Leben, dann muss es eben eine höhere Gerechtigkeit geben, wenn es keine gerichtliche gibt. Sollten die jemals Schicksalsschläge erleben, sollen sie an mich zurückdenken und überlegen, ob ihr Karma zurückgeschlagen hat.

Ich sage nichts wenn man einen Fehler macht und selber schuld ist weil man naiv war, aber Fakt ist, die Mängel bestanden vor dem Verkauf, wurden verschwiegen und die Verkäufer wollen mich abzocken und weigern sich, für ihren Schaden geradezustehen. Ich wünsche denen ein richtig schlechtes Leben mit viel Pech und dass sie so richtig auf die Schnauze fallen.

Themenstarteram 23. Mai 2019 um 18:04

Camper das mit dem Stempel verstehe ich nicht, kann gerade auch nicht nachschauen, da es im Auto liegt.

Zitat:

@NeoHazard schrieb am 23. Mai 2019 um 19:57:26 Uhr:

... 1.500 Euro.

... In diesen Preisregionen ist meisten nur Kernschrott vertreten. Hier etwas gutes zu finden bedarf Zeit, Glück und Erfahrung. Ansonsten ist es die "Katze im Sack" kaufen.

hilfreich sind auch:

- alte Klamotten, um ausgiebig UNTER dem Auto herumzukriechen

- ein Gespür für "Unstimmigkeiten"

(z.B. kurze Haltedauer des/der letzten Besitzer;

1 Tag VOR des Inserats abgemeldet = hofft auf nen Trottel, der ohne Probefahrt kauft)

- Bereitschaft, ein Auto zu kaufen, für das sich wegen unbeliebtem Modell, schräger Farbe, fehlender Klima, abblätterndem Klarlack, usw. kein Käufer findet

(und dass deshalb TROTZ eines guten technischen Zustands "verramscht" wird)

Gemeint ist der Stempel der Werkstatt im Wartungsheft mit dem jeweiligen Datum, an dem die Wartung durchgeführt wurde.

Themenstarteram 23. Mai 2019 um 18:07

NeoHazard, trotz der Situation musste ich lachen über deinen Beitrag.

Wegen Kernschrott usw. Es steckt viel Wahres drin was du schreibst.

Lohnenswert sind solche Rechtsstreitigkeiten in einer anderen Preisklasse.

Auf der anderen Seite bin ich ja nun insgesamt was Auto betrifft so dermaßen bedient, dass ich mir kein weiteres kaufe. Ich weiß nicht was in 10 Jahren ist, aber mittelfristig und langfristig ist das Thema durch.

Das heißt wiederum, wenn ich jetzt durch diese A... an Verkäufern einen Schaden von mehreren hundert € habe, habe ich langfristig noch Geld gespart, da ein Auto im Monat ja schon um die 200 € kostet an Unterhalt.

Und denen wünsche ich dermaßen die Pest an den Hals, ich wünsche dass sie vom Karma richtig in die Mangel genommen werden. Das werde ich dann wohl nicht erfahren, ich vertraue aber einfach darauf.

Eine Probefahrt hast du aber vor dem Kauf gemacht, oder? :eek:

Themenstarteram 23. Mai 2019 um 18:16

Ich vermute wirklich, ihr habt allesamt Recht.

Es wird nix bringen. Bzw. falls ich vor Gericht wirklich gewinnen würde, hätte ich trotzdem schon endlos Scherereien bis dahin gehabt, Kosten die selbst bei einem Sieg nicht gedeckt wären (Fahrten zu Werkstätten, Kaufort, Zulassungsstelle etc.)

Wahrscheinlich wäre es eine Art Pyrrhussieg.

Ich kann wirklich nur hoffen, dass Karma zuschlägt. Aber bitte mit voller Wucht. Solche Mindermenschen sollen dafür büßen wie sie andere Leute behandeln.

Themenstarteram 23. Mai 2019 um 18:18

Drahkke, ich habe eine Probefahrt gemacht, da war alles unauffällig. Auch jetzt fährt das Auto ganz normal. Es fährt ruhig, nicht ruckelig und gar nix. Es springt normal an. Die Drehzahl geht manchmal etwas rauf, aber da sagte mir der vom Autohaus dass dies in gewissem Rahmen auch einfach normal ist bei älteren Autos, ohne dass ein Defekt vorliegt. Es geht auch immer nur so 2% oder so rauf.

Am Fahrverhalten merkt man auch heute noch rein gar nichts.

Zitat:

@Marie1985 schrieb am 23. Mai 2019 um 20:00:41 Uhr:

aber Fakt ist, die Mängel bestanden vor dem Verkauf, wurden verschwiegen

Und das kannst du wie genau belegen? Und lass mich raten: privatverkauf inklusive Ausschluß der Haftung?

Themenstarteram 23. Mai 2019 um 18:23

Camper, das stimmt, solche Nischenprodukte die generell Ladenhüter sind, könnten sich echt als Glücksgriff erweisen.

Autos die wer weiß wie hässlich getunt sind, sind ja oftmals spottbillig. (Auch wenns alles vom TÜV ok ist usw., aber optisch will es halt keiner). Da denke ich mir dann aber, wenn ich es weiter verkaufen will irgendwann, will es ja auch wieder keiner ;)

Da sind so Autos wie VW wiederum gut, weil die selbst als Ersatzteillager immer noch was hergeben.

Aber egal wie man es macht, ich glaube mittlerweile, ein Auto ist nur noch was für sehr Wohlhabende. Es lohnt sich für mich nicht, ich kaufe mir keines mehr. Es ist eine Geldverschwendung. Selbst gängige Reparaturen ohne Betrug, kosten schon genug, so dass man im Jahr doch locker um die 2.500 € los ist mit Versicherung, Sprit, Steuer, Abschreibung, Reparaturen, auch evtl. Unfälle, Kaskoschäden etc.

Wenn ich wegen diesen Betrügern nun 500 € Verlust habe, aber mir das alles deswegen komplett vermiest hat, spare ich am Ende ja noch mehr, wenn ich deswegen auf ein Auto verzichte. (Hatte vorher auch lange keines).

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