Auto fahren bald unbezahlbar ? Finanzierung nicht mehr tragbar
Hallo Leute,
ich merke gerade in meinem Freundeskreis, bzw. auch bei mir dass sich immer weniger Leute ein Auto leisten können. Vorallem die männlichen Singles ( Alleinverdiener ) ohne elterliche Unterstützung !
Ich bin zu DM Zeiten aufgewachsen, damals, so lang ist es nicht her ( 1995 bis 2000 ) fuhren viele meiner Freunde Autos, damals war der Unterhalt eines Autos noch irgendwie tragbar. Man konnte sich irgendwie mehr leisten vom Geld, vorallem der Spritpreis war damals als günstig zu bezeichnen.
Jetzt wir kommen bald ins Jahr 2012 ist der Anteil derer die ein Auto fahren gesunken, es ist nicht so dass die Herren kein Auto wollen , sondern Sie können es sich einfach nicht mehr leisten.
Dabei möchte ich auf ein Aspekt zurückkommen, was mich von dem Thread " Seit der Euro Einführung hat sich der Preis eines Autos verdoppelt " unterscheidet.
Nach meinen Recherchen und auch im Freundeskreis ( alles Facharbeiter mit Ausbildung ) ist nicht das Problem dass die Kosten und der Unterhalt eines Autos explodiert sind, sondern dass die Lebenserhaltungskosten viel stärker gestiegen sind als die Löhne.
Der Unterhalt , der Sprit und die Wartung von Autos hat sich natürlich stark erhöht, aber nicht so stark wie die Lebenserhaltungskosten an sich.
Meine Freunde, aber auch ich verdienen im Schnitt 1300 Euro netto. Das ist ein schon ein gutes Gehalt, aber ein normales Leben nicht durchführbar.
1300 € netto minus 500 Euro Miete sind wir schon bei 800 Euro.
Und für 800 Euro Essen, Kleidung, Hausstand ist einfach brutal.
Sogar die Discounter wie Lidl und Aldi haben die Preise deutlich erhöht.
Ich habe diesen Thread deswegen geschrieben weil 2 meiner Freunde zum Jahresende jetzt Ihre Autos verkaufen. Sie werden künftig mit der Bahn, Stadtbus fahren.
Sie fuhren keine teuren Autos, der eine fuhr einen Opel Corsa C, und der andere einen Golf 4.
Meine Recherchen ergaben auch dass es sehr oft junge Leute trifft, also die 18 bis 25 Jährigen bzw. Das ist jene Gruppe ( Neueinstellungen ) die deutlich weniger verdient als die älteren und trotzdem die gleiche Arbeit verrichten.
Wir sagen dazu immer Altvertragler, was die alten noch an Leistungen bekommen haben bekommen die Jungen Neueinsteiger nicht mehr.
Umsatzbeteiligung, höhere tarifliche Eingruppierung usw.
Bitte lest euch auch mal dass Buch durch " Hurra die dürfen zahlen "
der Selbstbetrug der Mittelschicht.
Viele Arbeitnehmer sind sich garnicht bewusst, dass Sie nur etwas mehr haben als ein Hartz IV Empfänger, vorallem nach Abzug der Werbungskosten.
Vorallem wenn man bedenkt dass das Jobcenter Müllgebühren, Gez , Nachzahlungen von Betriebskosten als Einmalzahlungen übernimmt.
Bleibt nur der Corsa B und hoffen dass keine Reparaturen ansteht.
Man muss ja auch Vorsorge betreiben bzw. Rücklagen bilden für das neue Auto ? einfach zu krass.
Es betrifft halt jetzt immer mehr Leute, darum schreibe ich diesen Thread.
Gruss
Beste Antwort im Thema
Zitat:
Original geschrieben von Silvester_
Da scheinen mir einige Deiner Angaben nicht stimmig zu sein...
Warum das? 1300,- für nen Facharbeiter ist durchaus üblich.
Das ganze nennt sich dann Zeitarbeit. Ist übrigens in Deutschland weit verbreitet und vom Staat abgesegnet.
Kenne alleine bei uns im Umfeld mehrere Firmen, die mittlerweile eine zweite Firma gegründet haben, um die Leute nicht unter Tarifbedingungen einstellen zu müssen. Die Arbeiter werden dann sozusagen "an sich selbst" verliehen. Taucht in der Statistik übrigens nicht als Zeitarbeit auf.
Fortbildung ist dabei übrigens keine Lösung für das Problem. Denn alle Zeitarbeiter in Techniker oder Meisterposten zu stecken, gibt der Arbeitsmarkt halt nicht her. Fortbildung kann eine Alternative für den Einzelnen sein, aber keine Lösung für das Grundproblem.
------------------------
Zum Thema Luxusartikel:
Zitat:
- Fernseher/Radio/Musikanlage (und deswegen auch keine GEZ)
- iPod den ich mit 50€ mtl. mit Musikdownloads füttern musste
- Internet/Handy/Telefonanschluss
- Laptop und auch keine Spielkonsole
- Premiere Abo
- CD/DVD/Blurayspieler
- laufenden Kredite um 60" Flatscreen, Computer, Couch, Auto usw zu bezahlen
- Einen Account bei einem Onlinespiel der 25€ (50 DM) im Monat gekostet hat
- Fernseher/Radio & GEZ hatte in den 80ern fast jeder Haushalt
- statt ipod gabs den Walkman, tragbare CD-Spieler und den wöchentlichen Kauf einer CD für Stück 30,- DM
- Telefonanschluss hatte auch fast jeder Haushalt
- statt der PS3 für 300,- € gabs einen C64 + Floppy für 1200,- DM
- das Premiere Abo kannte man damals als Kabelanschluss
- DVD-Spieler hiess früher VHS-Videorekorder und kostete ein vielfaches des heutigen DVD-Players. Für Musik sorgte eine sogenannte HiFi-Anlage. "Kompakt" ab 800,- DM zu haben, oder als Einzelbausteine für ca. 300,- DM pro Komponente.
- Der Computer war doppelt. Ein 16:9 Fernseher kostete 1996 mindestens 1400,- DM. Hatte man früher keine Couch/Möbel?
- Onlinespiele gab es nicht. Das stimmt. Man hat sich Brettspiele gekauft. Kostenpunkt 30,- DM aufwärts. Oder ist zur wöchentlichen Skatrunde in die Eckkneipe. Kosten je nach Leber: 20-50 DM pro Woche.
Macht bitte nicht den Fehler zu denken Luxusartikel hätte es früher nicht gegeben. Auch wenn ein C64 heute für 20,- € zu haben ist, so war er doch in den 80ern durchaus mit einer PS3, X-Box ect. der heutigen Zeit zu vergleichen. Preislich lag er sogar über den heutigen Spielekonsolen.
Das die Schere zwischen Arm und Reich immer weiter auseinander geht ist unbestritten. Der TE hat schon recht mit seiner Ansicht. Diese Differenz zwischen Arm und Reich findet sich aber in keiner Lohnstatistik wieder.
Kleines Rechenbeispiel:
Um in einer Statistik ein Gehalt von 1300,- € zu erreichen, benötige ich 6 Arbeiter. Einen Schichtarbeiter, der inkl. Zulagen ca. 3000,- € verdient. Und 5 Arbeiter, die einen Lohn von 950,- € haben. Und obwohl laut Statistik jeder 1300,- € verdient leben 82% am Rande der Armutsgrenze.
Toll so eine Statistik, nicht wahr?
MfG Zille
1211 Antworten
wie ich schon sagte " Die Polen und Bulgaren kommen "
bei gleicher Ausbildung entscheidet der Preis , vorallem die Handwerker bekommen es zu spüren derzeit. Wer gibt den noch Aufträge an Deutsche ? Fast niemand mehr im Bekanntenkreis.
Alles läuft nur noch über myhammer und blau.de , die Auftragsbücher der Rumänen und Bulgaren ist voll ! Von Putzdiensten bis auf dem Bau, deutlich billiger als die Deutschen
Das gleiche gilt auch für den Arbeitsmarkt, der Arbeitgeber der die 1300 netto auszahlt sagt sogar " seid froh dass ich euch soviel noch bezahle " , draußen warten 100 andere .
Gruss
Zitat:
Original geschrieben von fehlzündung
Auch die Anbieter von Konsumgütern tragen dazu bei. Es gibt kaum mehr ein Produkt, was man nicht auf Raten kaufen kann. Dabei wird ein mit günstigen Zinsen und kleinen Raten geworben und bei der Bonitätsprüfung auch gerne nicht so genau hingesehen.Aber auch kleine Raten summieren sich und wer die fünf nötigsten Produkte (LCD-Fernseher, Smartphon, etc.) auf Raten kauft, zahlt schnell 200 EUR im Monat nur für Raten ab. Jede Rate für sich genommen ist natürlich klein, aber in der Summe....
Vollste Zustimmung! Habe es vor Weihnachten selbst beim Mediamarkt erlebt. Wir wollten uns eine neue Glötze gönnen, das Pärchen vor uns auch. Und da ziemlich viel los war, habe ich mich daneben gestellt um den Verkäufer gleich sprechen zu können. Und jetzt kommt's: das Pärchen vor uns wollte den 700€-Fernseher unbedingt über 36 Monate zu 0% finazieren. Die 0% gelten jedoch nur für 12 Monate. Nach 15 Minuten sind wir dann woanders hingefahren, da mir das zu lang wurde. Die Einstellung dieser Leute ging mir jedoch nicht aus dem Kopf. Entweder ich habe das Geld für diese bescheuerte Glötze oder nicht, aber so etwas finanziert kein vernünftiger Mensch!
Zitat:
Original geschrieben von OpelanerOpelaner
(...) vorallem die Handwerker bekommen es zu spüren derzeit. Wer gibt den noch Aufträge an Deutsche ? Fast niemand mehr im Bekanntenkreis.
Ich weiß man sollte nicht pauschalieren, aber ich habe die wenigen Aufträge, die ich an meinem Bau zu vergeben hatte, auch nicht an Deutsche vergeben. Warum? Weil sie einfach unzuverlässig sind. Der Preis war gar nicht mal das entscheidende, aber wer es nicht nötig hat zurückzurufen oder bei Verhinderung anzurufen oder pünktlich zu kommen... oder zu nem Ortstermin zwecks Kostenvoranschlag zu erscheinen, tja, der kriegt halt keine Aufträge.
Zitat:
Original geschrieben von diman3
Vollste Zustimmung! Habe es vor Weihnachten selbst beim Mediamarkt erlebt. Wir wollten uns eine neue Glötze gönnen, das Pärchen vor uns auch. Und da ziemlich viel los war, habe ich mich daneben gestellt um den Verkäufer gleich sprechen zu können. Und jetzt kommt's: das Pärchen vor uns wollte den 700€-Fernseher unbedingt über 36 Monate zu 0% finazieren. Die 0% gelten jedoch nur für 12 Monate. Nach 15 Minuten sind wir dann woanders hingefahren, da mir das zu lang wurde. Die Einstellung dieser Leute ging mir jedoch nicht aus dem Kopf. Entweder ich habe das Geld für diese bescheuerte Glötze oder nicht, aber so etwas finanziert kein vernünftiger Mensch!
Nun, sollte man wohl nicht tun, aber wenn man einen 2000€ Plasma in 4 Raten zinsfrei abzahlen kann wieso nicht ?
Wer mit Geld umgehen kann, wird so auch gut planen können. Sinn und Unsinn will ich da mal nicht in Frage stellen.
36 Monate für 700€ sind allerdings schon knackig. 😁 Wer nur 20€ im Monat übrig hat für "Luxus" sollte wohl die Finger von lassen.
Ähnliche Themen
Zitat:
Original geschrieben von börna
...wer es nicht nötig hat zurückzurufen oder bei Verhinderung anzurufen oder pünktlich zu kommen... oder zu nem Ortstermin zwecks Kostenvoranschlag zu erscheinen, tja, der kriegt halt keine Aufträge.
Ja, mit diesem Problem habe ich leider auch hin und wieder zu kämpfen. Angesichts dieser Zustände kann die Auftragslage im Handwerk wohl nicht so kritisch sein, wie sie oftmals dargestellt wird.
Wenn jemand ankommt und einen 700 EUR-Fernseher auf 36 Monate finanzieren will, muss ein ehrlicher Verkäufer normalerweise sagen: Hört mal Leute, es freut mich, dass ihr so technikbegeistert seid, aber der liegt dann doch über eurem Budget. Guckt lieber mal im Anzeigenteil der Kreiszeitung, ob da jemand einen Fernseher für 20 EUR abgeben will. Und davon mal ab hab ich so meine Sorgen, dass ihr bei eurer Finanzlage die kleinen Raten überhaupt oder pünktlich zahlen könnt.
Und ich wette, das Pärchen besitzt sogar mindestens einen funktionsfähigen Fernseher. Es ist keine unbedingt notwenige Neuanschaffung sondern nur eine Verbesserung gegenüber dem Altgerät.
Mal ernsthaft: Jemand, der 700 EUR über 3 Jahre abstottern will, ist in keinster Weise kreditwürdig. Entweder die beiden haben wirklich ein minimales Einkommen oder aber es laufen schon genug ratenverträge. In beiden Fällen ist von einem (weiteren) Ratenkredit dringend abzuraten.
Die Verkäufer schert das natürlich nicht. Verständlich, denn sie wissen ja, dass der nächste Technikmarkt sofort mitspielt, wenn es bei ihm nicht klappt. Und ob die Raten dann wirklich kommen, ist auch nicht mehr sein Problem. Das geht an die Rechtsabteilung oder ein Inkassobüro.
Zitat:
Original geschrieben von fehlzündung
Ich denke, kaum einer hier kann ernsthaft behaupten, soviel Geld zu haben oder zu verdienen, dass er sich alle Wünsche erfüllen kann. Manche kann man sich durch längeres Sparen erfüllen, manche trotzdem nie. Und genau da liegt der wunde Punkt: Vielen jungen Leuten wurde das nie beigebracht. Stattdessen wird überall suggeriert, dass man sich durch Finanzkauf nahezu alles und sofort leisten kann. Dass das nicht ewig gut geht, ist hinlänglich bekannt.
Das ist ja auch das Wesen einer Marktwirtschaft, permanent Wünsche zu wecken, die niemals vollständig befriedigt werden können. Der Großteil der Menschheit findet seinen Antrieb in der Wunscherfüllung, und das wird absatzseitig gnadenlos ausgenutzt.
Nehmen wir mal an, Autos halten 28 Jahre, alle 20 Jahre ein Modellwechsel. Analog bei anderen Konsumgütern. Über Nacht hätten gefühlte 80% der Leute keinen Sinn mehr im Leben. Für ihr Geld könnten sie nichts kaufen, sie haben sich bereits im Laufe der Zeit alles gekauft. Die ohnehin schon maue Arbeitsmotivation wird noch weiter abnehmen, wenn der Job keinen Spaß mangels intrinsischer Motivation verspricht usw.
Wir brauchen uns keinen Illusionen hingeben, der Mensch braucht irgendeinen Anreiz, um seinen Hintern zu bewegen, daß muß man grundsätzlich verstanden haben. Die Frage ist nur, ob der jeweils benötigte Anreiz gut ist oder schlecht 😁
Zitat:
Original geschrieben von fehlzündung
Wenn jemand ankommt und einen 700 EUR-Fernseher auf 36 Monate finanzieren will, muss ein ehrlicher Verkäufer normalerweise sagen: Hört mal Leute, es freut mich, dass ihr so technikbegeistert seid, aber der liegt dann doch über eurem Budget. Guckt lieber mal im Anzeigenteil der Kreiszeitung, ob da jemand einen Fernseher für 20 EUR abgeben will. Und davon mal ab hab ich so meine Sorgen, dass ihr bei eurer Finanzlage die kleinen Raten überhaupt oder pünktlich zahlen könnt.Und ich wette, das Pärchen besitzt sogar mindestens einen funktionsfähigen Fernseher. Es ist keine unbedingt notwenige Neuanschaffung sondern nur eine Verbesserung gegenüber dem Altgerät.
Mal ernsthaft: Jemand, der 700 EUR über 3 Jahre abstottern will, ist in keinster Weise kreditwürdig. Entweder die beiden haben wirklich ein minimales Einkommen oder aber es laufen schon genug ratenverträge. In beiden Fällen ist von einem (weiteren) Ratenkredit dringend abzuraten.
Die Verkäufer schert das natürlich nicht. Verständlich, denn sie wissen ja, dass der nächste Technikmarkt sofort mitspielt, wenn es bei ihm nicht klappt. Und ob die Raten dann wirklich kommen, ist auch nicht mehr sein Problem. Das geht an die Rechtsabteilung oder ein Inkassobüro.
Solche Leute kann man nur abzocken, sorry. Produkt und Preis sind hier nur willkürliche Variablen, Du mußt die Leute nur in die Situation versetzen, daß sie irgendwas kaufen können was sie sich nicht leisten können und das war es. Die Leute drehen durch wenn Träume plötzlich zum Greifen nah sind. Menschen sind im Allgemeinen ziemlich primitiv. Wichtig ist nur, daß permanent neue Träume generiert werden. Und natürlich muß die Balance stimmen, Leistungsanreiz vs. unrealistisch, mit 19 schon keine Ziele mehr wegen Selbstaufgabe usw.
Zitat:
Original geschrieben von OpelanerOpelaner
wie ich schon sagte " Die Polen und Bulgaren kommen "bei gleicher Ausbildung entscheidet der Preis , vorallem die Handwerker bekommen es zu spüren derzeit. Wer gibt den noch Aufträge an Deutsche ? Fast niemand mehr im Bekanntenkreis.
Alles läuft nur noch über myhammer und blau.de , die Auftragsbücher der Rumänen und Bulgaren ist voll ! Von Putzdiensten bis auf dem Bau, deutlich billiger als die Deutschen
Das gleiche gilt auch für den Arbeitsmarkt, der Arbeitgeber der die 1300 netto auszahlt sagt sogar " seid froh dass ich euch soviel noch bezahle " , draußen warten 100 andere .
Gruss
Aml ehrlich, würdest du einem deutschen Handwerker 1.500 für den gleichen Job bezahlen, wenn es der Pole für 1.000 Euro macht? Und das nicht einmalig, sondern Monat für Monat, Jahr für Jahr?
Zitat:
Original geschrieben von Third Life
Nun, sollte man wohl nicht tun, aber wenn man einen 2000€ Plasma in 4 Raten zinsfrei abzahlen kann wieso nicht ?
Das blöde bei Media Markt ist halt, dass man zwar den TV zinsfrei abbezahlen kann, aber der Preis schon so hoch ist, dass sich ein Barkauf anderweitig eher lohnt. Bei den letzten Anschaffungen (Kühlschrank, E-Herd, TV) war Media Markt mit Abstand der teuerste. Den lokal günstigsten Preis hatten beim TV und Herd jeweils Fachhändler, beim TV war der sogar nur 20 EUR teurer als das Internet. Hätten wir unseren TV finanziert zu einem regulären Zinssatz, wäre der immer noch günstiger gewesen als das 0% Angebot von Media.
Aber die große Werbung und die allgegenwertigen Hinweise auf die super 0% Finanzierung suggeriert dem ungeübten Betrachter natürlich, dass er dort ein Schnäppchen macht.
Zitat:
Original geschrieben von Nr.5 lebt
Aml ehrlich, würdest du einem deutschen Handwerker 1.500 für den gleichen Job bezahlen, wenn es der Pole für 1.000 Euro macht? Und das nicht einmalig, sondern Monat für Monat, Jahr für Jahr?
Das bemerkenswerte:
Der Pole hat das getan, wovon hier geredet wird: Er hat sich einen Job gesucht in einer Gegend, die für ihn wirtschaftlich attraktiver ist, als die Heimat.
Zitat:
Original geschrieben von zille1976
Warum das? 1300,- für nen Facharbeiter ist durchaus üblich.
Bitte überprüfe Deine Sicht über
www.destatis.de.
Bei tiefer gehender Recherche kannst Du feststellen, dass 1.300€ für Facharbeiter nicht stimmig sind.
Mein Link auf hohem Niveau kann noch in niedriges Niveau herunter gebrochen werden. Dort wirs Du entdecken, dass 1.300€ für Facharbeiter nicht sehr realistisch sind.
Vielen Dank für Deine weiteren Recherchen im Voraus!
Aslo bei dem Tread hab ich irgendwie ein deja-vu.
Das erinnert mich an die Dublette von einem TE, die ging in etwa so: erst der Manic-Tread "SL für ein Jahr und dafür knall ich meine Kohle raus sowie Mädels", dann der Depri-Tread "OMG - mit meinem Gehalt kann ich mir überhaupt nie und nimmer ein Auto leisten".
Verständlich, dass einige Geringverdiener auch ein Auto fahren möchten. Andererseits gibt es auch genügend Leute, die sich selbst in diese Lage gebracht haben - auch wenn sie auf falschen Rat gehört haben.
Problematisch finde ich, dass oft empfohlen wird, sich bei seinem Berufswunsch an "seine Interessen" und an das "was einem Spaß macht" zu halten. "Geld" wird da gerne als "schlecht" bewertet und wer seinen Beruf nach dem Gehaltszettel auswählt wird oft komisch angesehen.
Richtig ist es nach meiner Meinung aber, den richtigen Mittelweg zu finden. Ökonomisch ist es völlig sinnfrei, wenn dem Gehalt keine Beachtung geschenkt wird. Denn dann fehlt auch die Lenkungsfunktion. In überlaufenen Berufsfeldern sinken die Gehälter und umgekehrt steigen sie in Berufsfeldern, in denen Fachkräfte benötigt werden. Darauf müssen die Arbeiter, jedenfalls die angehenden, reagieren, damit die Wirtschaft wachsen kann. Die persönlichen Interessen sind natürlich wichtig, sollten aber eher als grobe Orientierung dienen. Vergleichbar mit einem Kompass der nur Nord, Ost, Süd oder West anzeigt.
1300 netto sind absolut realistisch, Deutschland besteht nicht aus Konzernen und DAX- Unternehmen.
Diese bestimmen zwar die Wahrnehmung, aber nicht die Realität. Das ist übrigens auch einer der Gründe, warum es so mau mau läuft. Eine Handvoll größere Unternehmen wird maßlos überschätzt, das was sie wollen wird in die gesamte Wirtschaft reingetragen und alle kacken ab. Deutschland ist kein großkotziges Hochhaus in FF. Deutschland ist das, was um Dich herum passiert, diese Leute zahlen auch den Großteil der Rechnungen, die in einer Demokratie so anfallen. Deine Hausreinigung, Dein Supermarkt usw. zahlt in die Kasse ein. Aber nicht Big4, die wissen wie sie ihren Vorteil bekommen, und Ihr unterstützt sie noch. Fast ganz Deutschland lebt nach dem Motto: könnte ja sein das ich morgen Millionär bin, also erzählen wir den Leuten viel von Marktwirtschaft und Statistischem Bundesamt, damit sie ihr Elend irgendwie ertragen.
Passend dazu paar Zitate von Erich Kästner 🙂
Alles, was gigantische Formen annimmt, kann imponieren - auch die Dummheit.
Was immer geschieht: Nie dürft ihr so tief sinken, von dem Kakao, durch den man euch zieht, auch noch zu trinken
Wenn man genug Geld hat, stellt sich der gute Ruf ganz von selbst ein.
Toren besuchen im fremden Land die Museen, Weise gehen in die Tavernen.
Vom Muttersöhnchen führt ein gerader Weg zum Pantoffelhelden.
Jeder der was besonderes kann, geht zu einem Konzern. 1300 Netto entspricht vielleicht 10€ Brutto, das ist in der heutigen Zeit nicht standesgemäß. Kein Maurer geht heute für 1300 Steine setzen.
In die Statistik haut das Ost-West-Gefälle rein. Das sehe ich momentan als größtes Problem an. Es ist mathematisch leider nicht möglich, daß alle besser qualifiziert sind, als der Durchschnitt, somit kann die Ausbeutung in gewissen Landesteilen weitergehen.
http://www.zeit.de/.../hartz-iv-bundesagentur-studie
Aus der Reihe: uns gehts doch gut, was wollt ihr denn ? 😁
Zitat:
Das Risiko des sozialen Absturzes wächst: Jeder vierte Deutsche, der seinen Job verliert, ist laut Arbeitsagentur inzwischen sofort auf Hartz IV angewiesen. Dumpinglöhne und befristete Arbeitsverhältnisse machen es immer schwerer, die Bedingungen für das höhere Arbeitslosengeld I zu erfüllen.
Die Studie der Arbeitsagentur zeigt dem Bericht zufolge, dass immer mehr der neu arbeitslos Gewordenen kein oder zu wenig Geld aus der Arbeitslosenversicherung bekommen. "Entweder war die Beschäftigungszeit zu kurz, um Ansprüche zu erwerben, oder das früher erzielte Lohneinkommen war zu niedrig, um mit dem daraus abgeleiteten Arbeitslosengeld-Anspruch den Bedarf zu decken und muss mit Arbeitslosengeld II aufgestockt werden", heißt es in dem Bericht.