1. Startseite
  2. Forum
  3. Wissen
  4. Reifen & Felgen
  5. Auswuchten mit Hunter sinnvoll (hoher Preis)

Auswuchten mit Hunter sinnvoll (hoher Preis)

Hallo zusammen,

ich habe schon länger Probleme mit Unwucht. Kontinuierlich ab ca. 100km/h, je nach Fahrbahn mal mehr oder weniger. Ich muss dazu sagen, dass ich recht empfindlich bin. Mitfahrer spüren nichts, erst wenn ich sie drauf anspreche.

Fahrzeug ist ein Mercedes CLS C219 Bj. 2005. Die Probleme hatte ich schon mit AMG Felgen, original Mercedes und Carlsson. Alle wurden auf einer herkömmlichen Wuchtmaschine ausgewuchtet.

Das Fahrwerk habe ich letztes Jahr bei 2 Werkstätten checken lassen. Es wurde nichts auffälliges gefunden. Das Auto hat 135.000km.

Eigentlich wollte ich die Räder mal mit einer Hunter Auswuchtmaschine wuchten lassen. So eine Maschine hat ein BMW Händler in der Gegend. Der verlangt fürs Auswuchten und ggf. matchen aber ca. 200€! 😰😕

Jetzt weiß ich echt nicht ob das Sinn macht. Eigentlich hats ja eine herkömmliche Auswuchtmaschine auch immer getan. Würde ich damit eher die Symptome anstatt die Ursache bekämpfen?
Soll ich das Geld lieber nochmal in die Fehlersuche stecken? Aber wie, wo... 🙄

Gruß
Tomekk S.

Beste Antwort im Thema

Es geht hier -wenn man es jetzt recht betrachtet- um die Hunter selbst, sondern um das, was damit gemacht wird. Ja, eine Hunter hat tolle Features, die aber im Tagesgeschäft niemals richtig genutzt werden können, weil es die Montagepreise gar nicht hergäben.

Ich habe mir bei jeder Neuanschaffung auch immer wieder die Hunter auf die Liste der Kandidaten gesetzt, dies aber immer wieder verworfen. Warum? Die Maschinen kosten ein Heidengeld, das man so nie wieder reinholen wird, ja, vielleicht ist es bis zum Ende der Abschreibung tatsächlich amortisiert, aber ein echter Mehrwert entsteht hier nicht, weil auch eine gute Hofmann, Ravaglioli, Beissbarth usw. gute Arbeit leistet, wenn damit jemand arbeitet, der weiß, was er tut. Ein guter Monteur holt m. E. sogar aus einer Chinakiste genausoviel raus wie ein "Amateur" an einer Topmaschine, das Equipment unterstützt hier natürlich entsprechend besser, aber am Ende steht eben ein gut ausgewuchteter Reifen. Wir hatten bis vor kurzem einen Chinesen (TwinBusch) in der Ecke stehen, um damit in Stoßzeiten die Abläufe zu glätten. Niemand hat damit gerne gearbeitet, aber wenn, dann hat auch das funktioniert.

Wenn man nun eine Hunter nutzt, um Reklamationen anstoßen zu können, dann hat auch das mehrere Facetten. Mach ich das mit einem Produkt von Conti, Dunlop, Michelin oder eben anderer hier am Markt renommierten Marken, dann muss ich nichts huntern, sondern reklamiere die Reifen und die Hersteller kümmern sich darum. Das mag bei Wanli & Co. anders aussehen, aber hier noch riesen Aufwände zu betreiben, um am Ende des Tages zu wissen, dass das Müll ist, halte ich an der Stelle wirklich für überzogen, vor allem wird niemand, der einen Reifen für fast kein Geld gekauft hat, hinterher umso mehr Geld ausgeben, um sich die Bestätigung zu holen, dass er Müll gekauft hat, das geht einfach an der Realität vorbei, vor allem dann, wenn der Chinese einem ein nettes Lächeln dafür zeigt und sich aber gar nicht für mein Problem interessiert.

Rechne ich mal einen Wanli in 225/40-18, dann kostet das Ding 50EUR im Verkauf und ist damit vielleicht 20 EUR billiger als ein Reifen vom rettenden Ufer der Mittelklasse (z.B. Vredestein). Jetzt haben wir also 80 EUR weniger ausgegeben und dafür vielleicht ein Qualitätsproblem an der Backe. Jetzt nehme ich die 80 EUR und suche mir jemanden, der mir das Problem genau analysiert, meinetwegen mit einer Hunter, vielleicht finde ich auch einen, der das im Rahmen des Budgets hinkriegt, danach habe ich die Gewissheit, dass es für wenig Geld bessere Reifen gegeben hätte. Und nun? Nebenbei kommt dann noch vielleicht die Erkenntnis, dass die Hunter auch keinen besseren Reifen daraus macht und die Teile eben einfach nur Müll sind....

251 weitere Antworten
251 Antworten

Zitat:

@cdfcool schrieb am 15. Juni 2019 um 20:05:49 Uhr:


Das heißt, ich kauf jetzt eine Hunter und erst dann bin ich ein Guter?

Du nimmst das etwas persönlich oder? Bleibt doch "cool" 😉
Wenn du weisst was du kannst und es läuft ist doch okay. Tatsächlich ging es mir auch nur um eine einfachere Rekla Abwicklung. Ich wusste halt anschließend welcher Reifen es ist der das Problem verursacht.

Sicher kann man auch mit anständiger Wuchtmaschine und dem nötigen Wissen/Können alles richtig machen. Deine Beiträge hier dazu sind auch gut.
Aber gerade bei diesem Saisongeschäft und der Akkordarbeit bleibt eben der Kunde immer öfter auf der Strecke und weiß sich nicht mehr zu helfen.

Der Betrieb bei dem ich war hat jetzt nicht mit der Hunter geworben. Erstmal Probefahrt und dann wusste man schon bescheid. Nur nicht welchen Reifen oder ob es mehrere sind. Das konnte dann visualisiert werden. (Wichtig für meine Rekla)
Und ich habe auch noch nicht gesehen das so gewissenhaft gearbeitet wird mit Reifen/Rädern. Dazu konnte ich selbst als Laie noch etwas lernen und weiß worauf ich zukünftig unbedingt achte.

Zitat:

@azzY schrieb am 16. Juni 2019 um 10:37:45 Uhr:


Tatsächlich ging es mir auch nur um eine einfachere Rekla Abwicklung. Ich wusste halt anschließend welcher Reifen es ist der das Problem verursacht.

Sicher kann man auch mit anständiger Wuchtmaschine und dem nötigen Wissen/Können alles richtig machen. Deine Beiträge hier dazu sind auch gut.
Aber gerade bei diesem Saisongeschäft und der Akkordarbeit bleibt eben der Kunde immer öfter auf der Strecke und weiß sich nicht mehr zu helfen.

Da hilft dann auch nicht die Hunter weiter, wie ich aus der Erfahrung mit zwei Hunterbetrieben weiß.

Die Hunter ist ein tolles Hilfsmittel, aber auch hier muss das Personal diese auch bedienen können und wollen.

Gruß

Uwe

Zitat:

@Uwe Mettmann schrieb am 16. Juni 2019 um 10:46:53 Uhr:



Zitat:

@azzY schrieb am 16. Juni 2019 um 10:37:45 Uhr:


Tatsächlich ging es mir auch nur um eine einfachere Rekla Abwicklung. Ich wusste halt anschließend welcher Reifen es ist der das Problem verursacht.

Sicher kann man auch mit anständiger Wuchtmaschine und dem nötigen Wissen/Können alles richtig machen. Deine Beiträge hier dazu sind auch gut.
Aber gerade bei diesem Saisongeschäft und der Akkordarbeit bleibt eben der Kunde immer öfter auf der Strecke und weiß sich nicht mehr zu helfen.


Da hilft dann auch nicht die Hunter weiter, wie ich aus der Erfahrung mit zwei Hunterbetrieben weiß.

Die Hunter ist ein tolles Hilfsmittel, aber auch hier muss das Personal diese auch bedienen können und wollen.

Gruß

Uwe

Ich denke du hast mich nicht verstanden. Aber es ist Wochende, genug Zeit alles nochmal in Ruhe zu lesen. Schönen Sonntag! 🙂

Es geht hier -wenn man es jetzt recht betrachtet- um die Hunter selbst, sondern um das, was damit gemacht wird. Ja, eine Hunter hat tolle Features, die aber im Tagesgeschäft niemals richtig genutzt werden können, weil es die Montagepreise gar nicht hergäben.

Ich habe mir bei jeder Neuanschaffung auch immer wieder die Hunter auf die Liste der Kandidaten gesetzt, dies aber immer wieder verworfen. Warum? Die Maschinen kosten ein Heidengeld, das man so nie wieder reinholen wird, ja, vielleicht ist es bis zum Ende der Abschreibung tatsächlich amortisiert, aber ein echter Mehrwert entsteht hier nicht, weil auch eine gute Hofmann, Ravaglioli, Beissbarth usw. gute Arbeit leistet, wenn damit jemand arbeitet, der weiß, was er tut. Ein guter Monteur holt m. E. sogar aus einer Chinakiste genausoviel raus wie ein "Amateur" an einer Topmaschine, das Equipment unterstützt hier natürlich entsprechend besser, aber am Ende steht eben ein gut ausgewuchteter Reifen. Wir hatten bis vor kurzem einen Chinesen (TwinBusch) in der Ecke stehen, um damit in Stoßzeiten die Abläufe zu glätten. Niemand hat damit gerne gearbeitet, aber wenn, dann hat auch das funktioniert.

Wenn man nun eine Hunter nutzt, um Reklamationen anstoßen zu können, dann hat auch das mehrere Facetten. Mach ich das mit einem Produkt von Conti, Dunlop, Michelin oder eben anderer hier am Markt renommierten Marken, dann muss ich nichts huntern, sondern reklamiere die Reifen und die Hersteller kümmern sich darum. Das mag bei Wanli & Co. anders aussehen, aber hier noch riesen Aufwände zu betreiben, um am Ende des Tages zu wissen, dass das Müll ist, halte ich an der Stelle wirklich für überzogen, vor allem wird niemand, der einen Reifen für fast kein Geld gekauft hat, hinterher umso mehr Geld ausgeben, um sich die Bestätigung zu holen, dass er Müll gekauft hat, das geht einfach an der Realität vorbei, vor allem dann, wenn der Chinese einem ein nettes Lächeln dafür zeigt und sich aber gar nicht für mein Problem interessiert.

Rechne ich mal einen Wanli in 225/40-18, dann kostet das Ding 50EUR im Verkauf und ist damit vielleicht 20 EUR billiger als ein Reifen vom rettenden Ufer der Mittelklasse (z.B. Vredestein). Jetzt haben wir also 80 EUR weniger ausgegeben und dafür vielleicht ein Qualitätsproblem an der Backe. Jetzt nehme ich die 80 EUR und suche mir jemanden, der mir das Problem genau analysiert, meinetwegen mit einer Hunter, vielleicht finde ich auch einen, der das im Rahmen des Budgets hinkriegt, danach habe ich die Gewissheit, dass es für wenig Geld bessere Reifen gegeben hätte. Und nun? Nebenbei kommt dann noch vielleicht die Erkenntnis, dass die Hunter auch keinen besseren Reifen daraus macht und die Teile eben einfach nur Müll sind....

Zitat:

@cdfcool schrieb am 17. Juni 2019 um 11:12:58 Uhr:


Es geht hier -wenn man es jetzt recht betrachtet- um die Hunter selbst, sondern um das, was damit gemacht wird. Ja, eine Hunter hat tolle Features, die aber im Tagesgeschäft niemals richtig genutzt werden können, weil es die Montagepreise gar nicht hergäben.

Ich habe mir bei jeder Neuanschaffung auch immer wieder die Hunter auf die Liste der Kandidaten gesetzt, dies aber immer wieder verworfen. Warum? Die Maschinen kosten ein Heidengeld, das man so nie wieder reinholen wird, ja, vielleicht ist es bis zum Ende der Abschreibung tatsächlich amortisiert, aber ein echter Mehrwert entsteht hier nicht, weil auch eine gute Hofmann, Ravaglioli, Beissbarth usw. gute Arbeit leistet, wenn damit jemand arbeitet, der weiß, was er tut. Ein guter Monteur holt m. E. sogar aus einer Chinakiste genausoviel raus wie ein "Amateur" an einer Topmaschine, das Equipment unterstützt hier natürlich entsprechend besser, aber am Ende steht eben ein gut ausgewuchteter Reifen. Wir hatten bis vor kurzem einen Chinesen (TwinBusch) in der Ecke stehen, um damit in Stoßzeiten die Abläufe zu glätten. Niemand hat damit gerne gearbeitet, aber wenn, dann hat auch das funktioniert.

Wenn man nun eine Hunter nutzt, um Reklamationen anstoßen zu können, dann hat auch das mehrere Facetten. Mach ich das mit einem Produkt von Conti, Dunlop, Michelin oder eben anderer hier am Markt renommierten Marken, dann muss ich nichts huntern, sondern reklamiere die Reifen und die Hersteller kümmern sich darum. Das mag bei Wanli & Co. anders aussehen, aber hier noch riesen Aufwände zu betreiben, um am Ende des Tages zu wissen, dass das Müll ist, halte ich an der Stelle wirklich für überzogen, vor allem wird niemand, der einen Reifen für fast kein Geld gekauft hat, hinterher umso mehr Geld ausgeben, um sich die Bestätigung zu holen, dass er Müll gekauft hat, das geht einfach an der Realität vorbei, vor allem dann, wenn der Chinese einem ein nettes Lächeln dafür zeigt und sich aber gar nicht für mein Problem interessiert.

Rechne ich mal einen Wanli in 225/40-18, dann kostet das Ding 50EUR im Verkauf und ist damit vielleicht 20 EUR billiger als ein Reifen vom rettenden Ufer der Mittelklasse (z.B. Vredestein). Jetzt haben wir also 80 EUR weniger ausgegeben und dafür vielleicht ein Qualitätsproblem an der Backe. Jetzt nehme ich die 80 EUR und suche mir jemanden, der mir das Problem genau analysiert, meinetwegen mit einer Hunter, vielleicht finde ich auch einen, der das im Rahmen des Budgets hinkriegt, danach habe ich die Gewissheit, dass es für wenig Geld bessere Reifen gegeben hätte. Und nun? Nebenbei kommt dann noch vielleicht die Erkenntnis, dass die Hunter auch keinen besseren Reifen daraus macht und die Teile eben einfach nur Müll sind....

Sehr interessanter Beitrag. 😉
Vom Insider.
Stimme Dir als interessierter Laie auch zu.
Aber es gibt durchaus auch hochpreisige Reifen die Probleme machen.
Umso niedriger der Querschnitt und umso größer der Reifen, umso eher merkt man die Probleme.
Für mich hat das huntern immer eine deutliche Verbesserung gebracht und da bin ich auch gerne bereit für zu bezahlen.
Bei mir ist es sogar so, dass ich lieber mehr für den Reifen bezahle, bei einem Händler mit Hunter. Und natürlich einen Premiumreifen kaufe.

Grüße
Peter

Damit kaufst du schon per se einen adäquaten Mehrwert ein. Sicherlich haben wir auch schon Reklamationen bei den "Edelreifen" gehabt, aber da genügt dann ein Anruf und die Sache muss den Kunden nicht mehr interessieren. Und leider gibt es kaum Leute, die deine Einstellung teilen, so dass ein Kauf der Hunter in irgendwelcher Form zu rechtfertigen wäre.

Interessanter ist es dann, wenn Leute kommen, die Reifen mitbringen oder sie von irgendeinem Onlinehändler zu uns liefern lassen. Aber dafür würde ich dann auch keine Hunter brauchen, weil den Einsatz niemand bezahlt.

Zitat:

@cdfcool schrieb am 17. Juni 2019 um 11:32:00 Uhr:


Damit kaufst du schon per se einen adäquaten Mehrwert ein. Sicherlich haben wir auch schon Reklamationen bei den "Edelreifen" gehabt, aber da genügt dann ein Anruf und die Sache muss den Kunden nicht mehr interessieren. Und leider gibt es kaum Leute, die deine Einstellung teilen, so dass ein Kauf der Hunter in irgendwelcher Form zu rechtfertigen wäre.

Interessanter ist es dann, wenn Leute kommen, die Reifen mitbringen oder sie von irgendeinem Onlinehändler zu uns liefern lassen. Aber dafür würde ich dann auch keine Hunter brauchen, weil den Einsatz niemand bezahlt.

Ich kann Dich sehr gut verstehen.
Meine Erfahrungen bei Reklamationen mit “Edelreifen” waren auch immer positiv.
Und erfahrenes Personal findet auch mit normalen Wuchtmachinen den Fehler.
Leider gibt es immer häufiger Personal ohne Erfahrung. Eben auch eine Folge von immer billiger 😕

Grüße
Peter

Zitat:

@cdfcool schrieb am 17. Juni 2019 um 11:12:58 Uhr:


Es geht hier -wenn man es jetzt recht betrachtet- um die Hunter selbst, sondern um das, was damit gemacht wird. Ja, eine Hunter hat tolle Features, die aber im Tagesgeschäft niemals richtig genutzt werden können, weil es die Montagepreise gar nicht hergäben.

Ich habe mir bei jeder Neuanschaffung auch immer wieder die Hunter auf die Liste der Kandidaten gesetzt, dies aber immer wieder verworfen. Warum? Die Maschinen kosten ein Heidengeld, das man so nie wieder reinholen wird, ja, vielleicht ist es bis zum Ende der Abschreibung tatsächlich amortisiert, aber ein echter Mehrwert entsteht hier nicht, weil auch eine gute Hofmann, Ravaglioli, Beissbarth usw. gute Arbeit leistet, wenn damit jemand arbeitet, der weiß, was er tut. Ein guter Monteur holt m. E. sogar aus einer Chinakiste genausoviel raus wie ein "Amateur" an einer Topmaschine, das Equipment unterstützt hier natürlich entsprechend besser, aber am Ende steht eben ein gut ausgewuchteter Reifen. Wir hatten bis vor kurzem einen Chinesen (TwinBusch) in der Ecke stehen, um damit in Stoßzeiten die Abläufe zu glätten. Niemand hat damit gerne gearbeitet, aber wenn, dann hat auch das funktioniert.

Wenn man nun eine Hunter nutzt, um Reklamationen anstoßen zu können, dann hat auch das mehrere Facetten. Mach ich das mit einem Produkt von Conti, Dunlop, Michelin oder eben anderer hier am Markt renommierten Marken, dann muss ich nichts huntern, sondern reklamiere die Reifen und die Hersteller kümmern sich darum. Das mag bei Wanli & Co. anders aussehen, aber hier noch riesen Aufwände zu betreiben, um am Ende des Tages zu wissen, dass das Müll ist, halte ich an der Stelle wirklich für überzogen, vor allem wird niemand, der einen Reifen für fast kein Geld gekauft hat, hinterher umso mehr Geld ausgeben, um sich die Bestätigung zu holen, dass er Müll gekauft hat, das geht einfach an der Realität vorbei, vor allem dann, wenn der Chinese einem ein nettes Lächeln dafür zeigt und sich aber gar nicht für mein Problem interessiert.

Rechne ich mal einen Wanli in 225/40-18, dann kostet das Ding 50EUR im Verkauf und ist damit vielleicht 20 EUR billiger als ein Reifen vom rettenden Ufer der Mittelklasse (z.B. Vredestein). Jetzt haben wir also 80 EUR weniger ausgegeben und dafür vielleicht ein Qualitätsproblem an der Backe. Jetzt nehme ich die 80 EUR und suche mir jemanden, der mir das Problem genau analysiert, meinetwegen mit einer Hunter, vielleicht finde ich auch einen, der das im Rahmen des Budgets hinkriegt, danach habe ich die Gewissheit, dass es für wenig Geld bessere Reifen gegeben hätte. Und nun? Nebenbei kommt dann noch vielleicht die Erkenntnis, dass die Hunter auch keinen besseren Reifen daraus macht und die Teile eben einfach nur Müll sind....

Es ging um Reifen im dreistelligen Bereich (pro Stück) und ich hatte keine Lust alle Reifen einschicken zu lassen, nur um dann gesagt zu bekommen, ja ist halt in der Toleranz. Ich weiß jetzt genau was das Problem ist und kann dementsprechend argumentieren. Du kannst das weil du Fachmann bist, die meisten Kunden können das jedoch nicht. Und wie geil Betriebe das finden gar einen kompletten Satz Reifen vorzustrecken um dem Kunden anschließend neue aufzuziehen kann sich jeder ausrechnen. Wie geil ich das finde ohne Reifen rumzufahren (bzw. wieder einen Satz Räder durch die Gegend zu fahren)... weiß ich genau. Zeit ist Geld...

Aber ist gut ich sehe schon dass du ein stark persönliches Thema damit hast. Kann auch so bleiben, jedoch einfach dagegen zu sein nur weil man es eben selbst so sieht ist halt eine recht einseitige Betrachtungsweise. Man findet selbst immer Argumente dafür oder dagegen.
Kosten/Nutzen habe ich abgewogen. Die mir entstandenen kosten bekomme ich erstattet und selbst wenn nicht, es war so moderat im Vergleich zu den Reifen dass es mir das wert war.

Ich werde meine Reifen zukünftig in dem Betrieb mit der Hunter kaufen, nicht weil sie dort automatisch alles "huntern" sondern weil sie dort einen super Job machen. Und das fällt dir als Kunde oft gar nicht auf!
"Nice to have" ist dass sie bei vielen Hersteller direkt reklamieren und du als Kunde nicht den "Trouble" hast. Hier wird immer davon ausgegangen dass jeder Händler bei der Reklamation von Reifen "HIER" schreit, was machst du als Kunde wenn der Betrieb sagt "liegt an ihren Felgen oder am Fahrwerk". Rechtsstreit wegen einem Satz reifen? Oder gar nur einem?

Gebe Perly recht, leider trifft man selbst bei so genannten Fachbetrieben immer mehr ungeschultes Saisonpersonal, das gepaart mit einem Produktfehler (der auch Markenreifen immer öfter betrifft) macht für den Kunden eine wirklich ungünstige Kombination. Das Internet "liefer mal irgendwo hin" Geschäft mal außen vor gelassen...

Ist stimme jedoch grundsätzlich überein, dass ich sicher auch keine 100 € pro Rad bei einer Montage mit der Hunter GSP 9700 oder welchem ähnlichen Gerät auch immer zahlen würde...

Zitat:

@cdfcool schrieb am 17. Juni 2019 um 11:12:58 Uhr:


weil auch eine gute Hofmann, Ravaglioli, Beissbarth usw. gute Arbeit leistet, wenn damit jemand arbeitet, der weiß, was er tut. Ein guter Monteur holt m. E. sogar aus einer Chinakiste genausoviel raus wie ein "Amateur" an einer Topmaschine, das Equipment unterstützt hier natürlich entsprechend besser, aber am Ende steht eben ein gut ausgewuchteter Reifen.

... tja, so sollte es theoretisch sein, allerdings zeigt mir meine persönlich erlebte Realität seit Jahren, das die Praxis bedauerlicherweise anders aussieht – ganz gleich, wie deutlich die Herrschaften vorher ins Gebet genommen wurden ;-)

Logisch-rational betrachtet spielt es letztlich keine entscheidende Rolle, ob jemand mit einer Hunter, einem Chinakracher oder eine hübschen Büroklammer zaubern und Zufriedenheit liefern kann. Allerdings hilft das substantiell im Einzelfall auch nicht weiter, wenn rein zufällig alle Nicht-Huntler der Aufgabe schlichtweg nicht gewachsen sind.

Schön, dass das offenbar bei Dir anders läuft. cdfcool, wo ist Dein Betrieb ansässig?

Ich bin in der Gegend von Aalen / BaWue.... Das Hauptproblem sind aber nicht die Maschinen selbst, sondern Leute, die nur blind Displays ablesen....

Zitat:

@cdfcool schrieb am 17. Juni 2019 um 20:24:36 Uhr:


Das Hauptproblem sind aber nicht die Maschinen selbst, sondern Leute, die nur blind Displays ablesen....

... yup, diese Erfahrung hat mich sinngemäß vor meinem "Hunter-Auflug" 160 km und 130 EUR zu einem Reifenbetrieb mit Motorsport-Ambitionen gekostet.

Ja, keine Frage, die waren nett. Ja, die waren natürlich bemüht. Und ja, die haben jeden Handschlag abgerechnet. Nein, hinterher lag es natürlich an den Felgen oder am Fahrzeug, weil das Display "OK" angezeigt hat ;-)

Quintessenz: Es ist entscheidend, dass jeder eine Lösung findet, die sich für ihn/sie guten Gewissens als zufriedenstellend herauskristallisiert. In meinem Fall war das über hiesige Umwege ein kleines, unscheinbares Unternehmen in Hintertupfingen namens Sehnde.

Letztendlich kommt es halt immer drauf an, was drinsteckt. Ich kenne viele Betriebe mit Blink da und Blink dort, Hochglanz hier und Hochglanz dort, aber das ist auch schon alles, hinter den Kulissen stehen dann oft Leute, die schlecht bezahlt, unmotiviert und auch noch schlecht ausgebildet.

Ja, einen Reifen montieren kann jeder, auch Wuchten ist sicher in 90% der Fälle okay, dafür hat man ja die tollen Maschinen angeschafft, das ist in den meisten Firmen so. Der Kunde kann das leider nicht unterscheiden, wie da gearbeitet wird und wir erst hinterher sehen, ob er zufrieden ist. Und a geht dann die Sache los. Klar kommt auch bei uns ab und zu ein Kunde zurück und reklamiert mal eine Unwucht oder einen Reifen, das kann man nie 100% vermeiden. Aber dann kommt es eben drauf an, wie damit umgegangen wird. Einfach nochmal wuchten und sich einreden, die 5 oder 10 g, die man da angezeigt bekam, ist die Wurzel des Übels, ist sehr kurz gedacht, hierfür muss es ja auch einen Grund geben. Und jetzt kommt eben der Fachmann ins Spiel, der wiassen sollte, wo die Sache herkommt. Umspanntoleranzen kann er nur dann ausschließen, wenn das Rad in mehreren Stellungen gleicbh unwuchtig ist, ansonsten kann er sich mal Gedanken machen, ob er richtig aufgespannt hat. Wer hier schon überfordert ist, wird kaum eine für den kunden passende Lösung finden, weil er schlicht keine Ahnung davon hat.

Der Kunde kann und muss da keine Ahnung davon haben, er kann aber zurecht erwarten, für sein Geld einen angemessenen Gegenwert zu erhalten, und da gehören auch viele Inhaber auf die Mütze gehauen. Da werden Maschinen gekauft, mit denen man Kunden zufriedenstellen kann, aber danach wird nichts weiter investiert. Weiter gehts mit den Mitarbeitern, die zahlt man schlecht und wenn die wissen wollen, wie man ordentlich arbeitet, kommt nichts mehr. So kann es nicht funktionieren, ist aber die Realität. Ich kriege oft genug Kunden, die woanders nicht erhalten haben, was sie wollten, ja, ich verdiene Geld dabei, aber irgendwo erschreckt es mich, weil es eher öfter vorkommt. Vor ein paar Jahren gab es hier einen Schrauber, der hat für 40 EUR 4 Reifen komplett montiert, der Zulauf war groß und er hat überwiegend Fremdware verarbeitet. Seine Alternative damals war sein Business oder Hartz4, da ging es ums nackte Überleben. Letztendlich hat er nicht durchgehalten, weil immer wieder mal ein Reifen und/oder eine Felge kaputtging, dann auch mal hier und da die Reklamationen nicht auf sich warten ließen, er hat die Sache mit der entsprechenden Blauäugigkeit in Angriff genommen. Übrig bleiben kaputte Preise und Kunden mit der entsprechenden Erwartungshaltung. Und leider macht immer wieder einer auf und geht genau diesen Weg.

Würde ein Meisterzwang helfen? Vermutlich eher als gutes Equipment, das keiner bedienen kann.

Und ich bin nicht gegen eine Hunter, hätte sicher auch nichts dagegen, eine zu haben, aber daran kann man eine gute Werkstatt nicht festmachen. Entweder die Leute haben echte Ahnung von ihrem Job und liefern gute Arbeit ab, oder sie sollen es bleiben lassen und es mit anderen Jobs versuchen.

Zitat:

@cdfcool schrieb am 17. Juni 2019 um 11:32:00 Uhr:


Sicherlich haben wir auch schon Reklamationen bei den "Edelreifen" gehabt, aber da genügt dann ein Anruf und die Sache muss den Kunden nicht mehr interessieren.

Das interessiert mich jetzt konkret. Meine Erfahrung, solange die Reklamation vom Hersteller nicht anerkannt wurde, sollte ich die Reifen vorfinanziert. Also alles auf mein Risiko. Dies selbst bei Betrieben, die die Räder (angeblich) mit der Hunter bearbeitet hatten. Ich habe dann immer eine andere Lösung gewählt.

Wie sieht es bei dir aus, muss der Kunde bei Problemen die Ersatzreifen vorfinanzieren?

Ärgerlich war das bei einer BMW-Werkstatt, mit der ich abgesprochen hatte, dass Reifen mit zu viel Radialkraftschwankungen nicht montiert werden. Dran gehalten hat sich der Betrieb nicht und dann hatte ich die Probleme dann doch.

Jetzt bin ich Kunde bei einem Reifenhändler ohne Hunter und bis jetzt gab es keine Probleme mit den Reifen (außer einen Platten).

Gruß

Uwe

@cdf
Amen. Gesunder Menschenverstand. Ohne dies gar nicht erst an "Unternehmer werden" denken.

Übrigens, Troubleshooting-Tätigkeiten mit ungewissen Ausgang, da keine exakte Wissenschaft, sind realistisch nur als betriebliche Mischkalkulation darstellbar. Wäre bei Dir mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht anders und würde/müsste sich erst maßgeblich ändern, wenn es zur Brot-und-Butter-Einnahmequelle avancieren würde ;-)

@mettmann
Deine Erfahrung ist meine Erfahrung.

Deine Antwort
Ähnliche Themen