Auswuchten mit Hunter sinnvoll (hoher Preis)
Hallo zusammen,
ich habe schon länger Probleme mit Unwucht. Kontinuierlich ab ca. 100km/h, je nach Fahrbahn mal mehr oder weniger. Ich muss dazu sagen, dass ich recht empfindlich bin. Mitfahrer spüren nichts, erst wenn ich sie drauf anspreche.
Fahrzeug ist ein Mercedes CLS C219 Bj. 2005. Die Probleme hatte ich schon mit AMG Felgen, original Mercedes und Carlsson. Alle wurden auf einer herkömmlichen Wuchtmaschine ausgewuchtet.
Das Fahrwerk habe ich letztes Jahr bei 2 Werkstätten checken lassen. Es wurde nichts auffälliges gefunden. Das Auto hat 135.000km.
Eigentlich wollte ich die Räder mal mit einer Hunter Auswuchtmaschine wuchten lassen. So eine Maschine hat ein BMW Händler in der Gegend. Der verlangt fürs Auswuchten und ggf. matchen aber ca. 200€! 😰😕
Jetzt weiß ich echt nicht ob das Sinn macht. Eigentlich hats ja eine herkömmliche Auswuchtmaschine auch immer getan. Würde ich damit eher die Symptome anstatt die Ursache bekämpfen?
Soll ich das Geld lieber nochmal in die Fehlersuche stecken? Aber wie, wo... 🙄
Gruß
Tomekk S.
Beste Antwort im Thema
Es geht hier -wenn man es jetzt recht betrachtet- um die Hunter selbst, sondern um das, was damit gemacht wird. Ja, eine Hunter hat tolle Features, die aber im Tagesgeschäft niemals richtig genutzt werden können, weil es die Montagepreise gar nicht hergäben.
Ich habe mir bei jeder Neuanschaffung auch immer wieder die Hunter auf die Liste der Kandidaten gesetzt, dies aber immer wieder verworfen. Warum? Die Maschinen kosten ein Heidengeld, das man so nie wieder reinholen wird, ja, vielleicht ist es bis zum Ende der Abschreibung tatsächlich amortisiert, aber ein echter Mehrwert entsteht hier nicht, weil auch eine gute Hofmann, Ravaglioli, Beissbarth usw. gute Arbeit leistet, wenn damit jemand arbeitet, der weiß, was er tut. Ein guter Monteur holt m. E. sogar aus einer Chinakiste genausoviel raus wie ein "Amateur" an einer Topmaschine, das Equipment unterstützt hier natürlich entsprechend besser, aber am Ende steht eben ein gut ausgewuchteter Reifen. Wir hatten bis vor kurzem einen Chinesen (TwinBusch) in der Ecke stehen, um damit in Stoßzeiten die Abläufe zu glätten. Niemand hat damit gerne gearbeitet, aber wenn, dann hat auch das funktioniert.
Wenn man nun eine Hunter nutzt, um Reklamationen anstoßen zu können, dann hat auch das mehrere Facetten. Mach ich das mit einem Produkt von Conti, Dunlop, Michelin oder eben anderer hier am Markt renommierten Marken, dann muss ich nichts huntern, sondern reklamiere die Reifen und die Hersteller kümmern sich darum. Das mag bei Wanli & Co. anders aussehen, aber hier noch riesen Aufwände zu betreiben, um am Ende des Tages zu wissen, dass das Müll ist, halte ich an der Stelle wirklich für überzogen, vor allem wird niemand, der einen Reifen für fast kein Geld gekauft hat, hinterher umso mehr Geld ausgeben, um sich die Bestätigung zu holen, dass er Müll gekauft hat, das geht einfach an der Realität vorbei, vor allem dann, wenn der Chinese einem ein nettes Lächeln dafür zeigt und sich aber gar nicht für mein Problem interessiert.
Rechne ich mal einen Wanli in 225/40-18, dann kostet das Ding 50EUR im Verkauf und ist damit vielleicht 20 EUR billiger als ein Reifen vom rettenden Ufer der Mittelklasse (z.B. Vredestein). Jetzt haben wir also 80 EUR weniger ausgegeben und dafür vielleicht ein Qualitätsproblem an der Backe. Jetzt nehme ich die 80 EUR und suche mir jemanden, der mir das Problem genau analysiert, meinetwegen mit einer Hunter, vielleicht finde ich auch einen, der das im Rahmen des Budgets hinkriegt, danach habe ich die Gewissheit, dass es für wenig Geld bessere Reifen gegeben hätte. Und nun? Nebenbei kommt dann noch vielleicht die Erkenntnis, dass die Hunter auch keinen besseren Reifen daraus macht und die Teile eben einfach nur Müll sind....
251 Antworten
Ich habe nicht verstanden, wie eine dynamische Unwucht mit nur einem Gewicht therapiert wird und wo dieses platziert wird.
Bist Du bitte so freundlich und erklärst das Procedere?
Ich habe auch Erfahrung mit gehunterten Rädern. Die inzwischen entsorgten SR und auch WR liefen nach dem Huntern vibrationsfrei. Nebeneffekt war, das Lenkrad stand schief. Jetzt fahre ich seit Oktober 17 neue WR von Conti und seit diesem Frühjahr neue Michelin Primacy 4. Beide Radsätze wurde nur ausgewuchtet. Das Lenkrad steht gerade und vibrieren gibt es auch nicht.
Soweit meine Erfahrungen.
Grüße Grunzbass
Hinnerk,
1. berechne ich sicher nicht jedes Blatt Toilettenpapier einzeln, das tut man im Normalfall schon viel früher bei einer Kalkulation seiner Verkaufspreise. Und wie das jeder macht oder auch nicht, bleibt ihm überlassen, und ich bleibe dabei, dass es dir nicht zusteht, daraus zu schließen, es handele sich um einen Idioten. Ich kann natürlich nicht für diese Werkstatt sprechen, weil ich sie gar nicht kenne, aber man sollte ein gewisses Mindestmaß an Contenance behalten.
2. Meine Maschine möchte beim Aktivieren der Optimierungsfunktion (Matchen zur Gewichteminimierung) zuerst mal eine Drehung des Reifens um 180° haben, umd daraus eine optimierte Dreh-Stellung des Reifens zur Felge zu ermitteln, dann bekommt man angezeigt, wohin das Rad zu drehen ist und nebenbei, wieviel man an Gewicht sparen kann. Das können also schnell 2 mal Abdrücken und Drehen werden, das könnte man in 10 Minuten zwar schaffen, aber in der Praxis dauert es etwas länger.
3. würde mich jetzt interessieren, wie man dynamisch wuchten will, indem man nur ein Gewicht platzieren soll. Mit einem Gewicht komme ich beim statischen Wuchten aus, aber beim dynamischen Wuchten arbeite ich auf 2 Ebenen, die auch jede ihr Gewicht ermittelt bekommt. Kann zwar mal sein, dass es auf einer Ebene Null ist, aber das ist dann alleine dem Umstand geschuldet, dass es Null ist.
4. die 0.03 hast du wo gemessen? Selbst die besten Spannmittel haben höhere Toleranzen als deine 0.03mm, ein Reifen wird niemals so eng tolerierbar sein, da die Dinger im Normalfall in einer Form gebacken werden und da ganz sicher höhrere Toleranzen gelten...
5. glaube ich, du bist einer, der in einer fachkundingen Autozeitung irgendwas darüber gelesen hat und sich jetzt dazu berufen fühlt, der Welt sein "Fachwissen" aufdrücken zu müssen. Das ist genau die Spezies Kunden, die ich übrigens gerne habe, die stehen überall dabei und wollen einem seinen Job erklären. Würden da nicht ein paar UVV dagegen sprechen, würde ich solchen Leuten gerne die Montage selbst überlassen, da sie ohnehin besser darüber Bescheid zu wissen scheinen als ich selbst.
5.
Zu 4: natürlich muß das Längenmaß Zentimeter heißen. Hier liegt sicher ein Tippfehler vor.
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Das könnte natürlich auch sein, aber auch dann wären es nur knapp 3 Zehntel, die in der Eigendämfung des Gummis untergehen. Ich lese im Allgemeinen keine Publikationen des Verlages mit den 4 großen roten Buchstaben, das ist mir selbst auf dem Klo noch zu unästhetisch... Aber mir sccheint, als hätten die der Welt erklärt, wie man Reifen wuchtet und nun wimmelt es vor lauter Spezialisten, die hängerweise ihre Reifen zum nächsten Huntereigner fahren....
Ich glaub, jetzt wäre ein guter Zeitpunkt, eine zu kaufen 😁
Zitat:
@cdfcool schrieb am 12. Mai 2018 um 09:28:05 Uhr:
Das könnte natürlich auch sein, aber auch dann wären es nur knapp 3 Zehntel, die in der Eigendämfung des Gummis untergehen. Ich lese im Allgemeinen keine Publikationen des Verlages mit den 4 großen roten Buchstaben, das ist mir selbst auf dem Klo noch zu unästhetisch... Aber mir sccheint, als hätten die der Welt erklärt, wie man Reifen wuchtet und nun wimmelt es vor lauter Spezialisten, die hängerweise ihre Reifen zum nächsten Huntereigner fahren....Ich glaub, jetzt wäre ein guter Zeitpunkt, eine zu kaufen 😁
Ich fasse deine letzten Posts jetzt mal zusammen:
Nur dir allein ist die Gummi-Erleuchtung zuteil geworden.
Alle anderen sind blöd.
Aussagen anderer sind grundsätzlich falsch.
Dazu stelle ich Folgendes fest:
Es geht hier nicht ums Auswuchten, sondern um die Feststellung von Radialkraftschwankungen.
Das kann keine andere Maschine als die Hunter RFT.
Die Hunter kann auch den Felgenschlag messen. In meinem Fall max. 0,03 mm (nicht cm). Wie genau das nun wirklich ist, steht nicht zur Debatte. In jedem Fall war damit die Aussage einer anderen selbst ernannten Gummi-Koryphäe widerlegt, meine Felgen seien krumm.
Fakt ist: Ich habe dank Hunter für 80 Euro nun wieder ein sagenhaft ruhig laufendes Auto. An dieser Aufgabe sind zuvor drei mit konventionellen Maschinen arbeitende Betriebe über Jahre gescheitert. Aber vermutlich sind die auch alle blöd...
Gruß!
Hinnerk
Okay, du liest dann weiter Autobild, während ich dann mit meiner Nicht-Hunter meinen Kunden Müll liefere, zum Glück merken die es nicht, weil ihnen die Sensorik fehlt....
Und deine 0.03mm nötigen mir Respekt ab, vor allem, weil in der Summe aller nötigen Spiele der Mechanik (auch einer Hunter) und der Spannzeuge schon 0,1mm ein sehr guter Wert wäre.
Also, lange Rede, kurzer Sinn: Du AutoBild, ich z.B. Krafthand...
Und um dich nicht weiter zu belästigen, war das mein letzter Post in deine Richtung *schwör*
Zitat:
@Gummihoeker schrieb am 11. Mai 2018 um 22:32:25 Uhr:
Ich habe nicht verstanden, wie eine dynamische Unwucht mit nur einem Gewicht therapiert wird und wo dieses platziert wird.Bist Du bitte so freundlich und erklärst das Procedere?
Ich glaube, dazu braucht man einen Doktor in Schwingungslehre.
Der Händler hat es so erklärt: Man klebt z.B. 20 g außen in 12 Uhr und 40 g innen in 6 Uhr. Smart Weight macht daraus dann nur 20 g innen in 6 Uhr.
Ich kann mir das nur so vorstellen, dass die Hunter das dreidimensionale Rad nicht wie üblich in zwei Messebenen zerlegt, sondern ganzheitlich betrachtet. Ich habe jedenfalls an meinen "gehunterten" Radsätzen nur noch jeweils ein Gewicht, das größte mit 25 g. Das Rad (Conti-Winter auf Zubehörfelge) hatte vorher zweimal 60 g und laut gewummert. Das ist alles weg.
Das Modell der Hunter war aber schon ein älteres. Da wird noch entweder innen oder außen geklebt. Bei der neuesten Generation kann das Gewicht über die ganze Felgenbreite platziert werden und daher nochmal kleiner ausfallen.
Aber wenn du das genau wissen willst, musst du Hunter wohl mal kontaktieren.
Gruß!
Hinnerk
Ich weiß, ich wollte nicht mehr, daher gebe ich dieses Statement an alle ausser dem Bildleser....
Die Verwendung eines einzelnen Gewichtes ist nichts als purer Zufall, auch Hunter muss auf die Ebenen wuchten, und was die da erzählen, versteht halt der Laie nicht unbedingt. Diese Smartweight-Geschichte beherrschen die Italiener z.B. Ravaglioli auch bei ihren besseren Maschinchen, da heisst das Eco-Weight.
Und es wirklich auf ein Gewicht zu reduzieren ginge nur dann, wenn man das Gewicht an jedem Punkt im 3D-Raum anbringen könnte, aber es stehen eben nur die Klebeflächen zur Verfügung und die sind nur 2D (vereinfacht ausgedrückt).
Irgendwo bei Hunter las ich, dass Smartweight bei 30-35% der Räder klappt, also längst nicht bei allen.
Letztendlich kann man ein Gewicht nur dort hinkleben, wo auch eine Klebefläche hierfür vorhanden ist. Wenn der Ausgleichpunkt eines einzigen Gewichtes (das wäre durchaus möglich, wo sich die Kraftlinien kreuzen, aber das ist in den seltensten Fällen dort, wo eine Stelle zum Anbringen des Ausgleichsgewichte wäre. Man kann es sicher dann in der Annäherung umrechnen, so dass es dann oftmals mit nur einem Gewicht ginge, aber ob das immer zu 100% klappt und auch genau genug wird, kann nicht sein, das ist dann eher ein Zufall.
Andererseits kann es schon sein, dass ein Rad mit wachsendem Durchmesser eher statische Unwuchten aufweist und die Dynamischen Anteile kleiner werden, weil sich das Ganze weiter weg von der Drehachse befindet und man es damit vielleicht in vielen Fällen wirklich erschalgen könnte, nur dürfte die Behauptung Hunters, dass dies der genaueste Weg ist, nicht ganz zutreffen, mit zunehmender Radbreite wird sich das auch wieder relativieren.
Wer mit einer Wuchtmaschine umzugehen weiß, wird ein Rad so gut wie immer ruhig bekommen.... just my own opinion....
...aber auch nur, wenn die Substanz (Reifen) dieses ermöglicht. In den letzten Jahren mußte ich wiederholt feststellen, daß immer mehr Reifen von innen wie ein Patchwork-Erzeugnis aussehen.
Wenn hier über den Umfang bereits zwei oder drei fette Überlappungen erkennbar sind, braucht sich der Kunde über Laufunruhe (Kraftschwankungen) nicht zu wundern.
Genau diese Ereignisse können wir eben mit unserer konventionellen Auswuchttechnik nicht sichtbar machen.
Ich lese hier viel von Unwucht und Höhenschlag aber wo finde ich die Toleranzen für den Höhenschlag einer Felge?
Ich habe ein gebrauchtes Auto gekauft und habe ab ca. 90 Km/h bis zur Höchstgeschwindigkeit deutliche Vibrationen, mal mehr mal weniger - bin auch gleich zum Reifenshop gefahren zum Wuchten - dann war es etwas besser, aber noch lange nicht gut - 4 neue Reifen aufgezogen brachte nochmals eine leichte Besserung aber Vibrationen sind immer wieder mal da, mal mehr mal weniger - ich glaube, das hängt davon ab, wie die Räder zueinander stehen, bei ungünstigem Stand der Räder zueinander werden, so vermute ich, die Vibrationen mehr.
Meine Felgen haben alle einen Höhenschlag - und vermutlich auch einen Seitenschlag, habe die schlechteste Felge durch eine neue, originale getauscht - die originale neue hat am Felgenhorn einen Höhenschlag von 0,8mm - (Stahlfelge 6Jx16H2) - nun frage ich mich - welche Toleranzen haben solche Originalfelgen?
Hallo,
mir hatte so ein selbst ernannter Reifenexperte gesagt, meine Felgen seien krumm. Habe daraufhin bei BMW nachgefragt. Die fordern in der Erstausrüstung max. 0,3 mm am Reifensitz, sowohl Höhen- als auch Seitenschlag.
Das gilt aber nur für Alufelgen. Bei Stahlrädern galten bei VW vor 35 Jahren - als ich dort gelernt habe - bis zu 2 mm als tolerabel.
Ich an deiner Stelle würde die Räder auf einer Hunter prüfen lassen. Anschließend weißt du Bescheid.
Gruß!
Hinnerk
Macht mal die Hunter nicht zum Allheilmittel. Als VW vor 35 Jahren die Toleranzen festgelegt hat, waren Autos noch nicht so schnell, 60er Reifen waren Niederquerschnittreifen und dadurch haben die einiges an unrundem Lauf kompensiert.
0,3mm könnt ihr an jeder Maschine mit der Messuhr prüfen, wenn Ihr diese vernünftig befestigen könnt. Und die 0,3mm sind gerade mal das, was viele Spannmittel nicht hergeben, weil vermackte Kunusse, mit denen oft achtlos umgegangen wird, da sind, dann noch die Räder aufgespannt, ohne vorher die Anlagefläche zu säubern und vielleicht auch noch ein unsauberes Mittelloch aufweisen....
Also sollte man zuerst mal schauen, dass die eigenen Mittel in Ordnung sind, das dürfte schwerer wiegen als eine nicht vorhandene Hunter 😉