Aus der Sicht eines BMW-Verkäufers! Preise verhandeln.... bitte lesen!

Zum Thema Preise verhandeln:

Die Berichterstattung in den Median erweckt den Eindruck, dass die Preise aller Waren und Dienstleitungen frei verhandelt werden können. Handelt doch zuerst einmal die Rundfunkgebühren sowie den Preis Eurer Tageszeitung runter. Denn das sind die Medien, die Ihr als Verbaucher zum "Preise verhandeln" ermuntert.

Mal ein kleines Beispiel: In der Eckkneipe kann man ein Schnitzel essen, das in einem guten Restaurant vielleicht das doppelte kostet. Dieses kann man beliebig vortführen.

Es gibt kaum etwas auf dieser Welt, das nicht irgendjemand ein weniger schlechter machen kann und etwas billiger verkaufen könnte und die Menschen, die sich nur am Preis orientieren, werden die gerechte Beute solcher Machenschaften.

Es ist unklug, zu viel zu bezahlen, aber es ist noch schlechter, zu wenig zu bezahlen. Wenn Du zu viel bezahlst, verlierst Du etwas Geld. Das ist alles. Wenn Du dagegen zu wenig bezahlst, verlierst Du manchmal alles, da der gekaufte Gegenstand die Ihm zugedachte Aufgabe nicht erfüllen kann.

Das Gesetz der Wirtschaft verbietet es, für wenig Geld viel Wert zu erhalten. Nehme das niedrigste Angebot an, mußt Du für das Risiko, das Du eingehst, etwas hinzurechnen. Und wenn Du das tust, dann hast Du auch genug Geld, um für etwas Besseres zu bezahlen.

78 Antworten

Genau so sieht es aus wie Du michael60 es schreibst.
Aber es sind hier genügend Fachmänner vertreten.
Ich wünsche den billigeinkäufern weiterhin gute Geschäfte und
ziehe mich jetzt aus dieser Debatte zurück.....

Zitat:

Original geschrieben von michael60


... und ich dachte mit meinem schlichtem Technikerverstand, dass der Gewinn sich aus der Differenz zwischen Verkaufspreis und Einkaufspreis nach Abzug aller Unkosten berechnet.

Michael

wo widerspricht die These Deinem (korrekten) Gewinnverständnis denn?

Er sagt lediglich, dass Gewinne eher dadurch erzielbar sind, dass man intelligent (also günstig) einkauft, und weniger (weil nur eingeschränt durchsetzbar) durch "guten" (sprich teuren) Verkauf 😉

Zitat:

Original geschrieben von Vectra Lover


Ich wünsche den billigeinkäufern weiterhin gute Geschäfte .....

???

Von Billig-Einkäufen war hier nie die Rede. Wer billig einkauft, der kauft i.d.R. zweimal. Ein guter Einkäufer kauft preiswert ein, nicht billig.

Zitat:

Original geschrieben von Drahkke


???
Von Billig-Einkäufen war hier nie die Rede. Wer billig einkauft, der kauft i.d.R. zweimal. Ein guter Einkäufer kauft preiswert ein, nicht billig.

Richtig, denn kaufe ich günstiger ein, als die Mitbewerber, kann ich auch schneller und besser verkaufen. Mehr wollte ich gar nicht sagen...

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Komplett richtig, der wo 100 stk von Ware X einkauft, bekommt nen bessere preis als nen händler der 5 stk einkauft. War schon immer so und wird immer so sein. Klar macht der wo 100 einkauf weniger gewinn am stück wenn er viel preisnachlass gewährt, aber verkauft eine vielzahl höhere menge.

zum beispiel auch die aktion von dem großen elektroladen mit DVD player für 19 EUR. Die dinger hatten keine tollen features und verdient wurde daran auch nur paar wenige euro. Aber man hat enorme stückzahlen verkauft (um 11 uhr morgens gab es schon keine mehr) und die leute kaufen meist noch 1-2 DVD´s dazu. Wollen ja schließlich was schauen auf dem gerät.

Kann mir dann mal einer erklären, warum ich bei meinem Händler (5 Autohäuser in der Umbegung) für den Liter Longlife-Öl 23,- Euro bezahlen soll, und bei nem kleinen (freien) Werkstattbtrieb nur 10,50 Euro? (ich rede jetzt absichtlich nicht von 7-8 Euro im Internet)
Gleiches Öl, Marke etc.

Das muss man doch damit rechnen, dass die Autohäuser bei anderen Produkten genauso draufschlagen.

Und dieser Preis (für das Öl) ist in meinen Augen eine Riesensauerei!

Zitat:

Original geschrieben von myst17


Komplett richtig,. Klar macht der wo 100 einkauf weniger gewinn am stück wenn er viel preisnachlass gewährt, aber verkauft eine vielzahl höhere menge.
.

Komplett falsch. diese volksiwtschaftliche uraltheorie stimmt definitiv nicht. es gibt produkte, die gerade wegen ihres hohen preises begehrlich sind. es ist zu beobachten, dass die besonders preiswerten und die besonders hochpreisigen produkte eine sehr gute konjunktur haben, die mittelpreisigen produkte dagen verlieren am markt. das hat seine begründung neben den monetären möglichkeiten der kunden auch mit "kopffaktor"zu tun. nicht alles wird nach preis gekauft vieles auch nach emotionen. zumindest gilt das für den privaten verbraucher.

BM

Wer handelt ist blöd.

Was für eine Argumentation.

Es ist mein Geld und ich handele, egal ob es gefällt oder nicht.

Wenn´ es den Herren Verkäufern keinen Spass macht sollen sie den Beruf wechseln.

Vielen Verkäufern fehlt eine entsprechende Praxis aus dem industriellen Verkauf. Dort ist das Geschäft i.d.R. ungleich härter als im Autogeschäft, besonders wenn es um den Bereich Export geht.

Komplett falsch. diese volksiwtschaftliche uraltheorie stimmt definitiv nicht. es gibt produkte, die gerade wegen ihres hohen preises begehrlich sind.

Wahrscheinlich ist hier der Snob Effekt gemeint, ein Effekt der manchmal bei besonders teueren und exclusiven Produkten eintritt. Wie z.b ein Porsche oder sowas.

Es gibt aber auch die alte Marketing Weisheit: ,,Was schlecht ist muss auch teuer sein!"
Demnach vermittelt ein besonders hoher Preis auch eine entsprechende Werthaltigkeit einer Ware oder einer Dienstleistung.
Womit wir auch die hohen Öl Preise in der Vertragswerkstatt miterklären können.
Diese Preise beruhen aber hauptsächlich darauf, dass Kunden ihr Fahrzeug aus z.b Garantiegründen oder aus Vertrauen auf die Marke dorthin bringen um die Inspektionen machen zu lassen.
Das wird natürlich genutzt.
Und für einen kleinen, freien Betrieb ist es natürlich ein sehr wichtiges Merkmal EBEN nicht so teuer zu sein, wie ein Vertragshändler. Das könnte dieser auch gar nicht erlauben, bei gleichen Preisen wären die Hallen der Vertragshändler noch voller mit Aufträgen.

Du kannst aber auch mit nem neuen Wagen und Garantie zu ner freien Werkstatt. Nix Werkstattbindung, solange die freie nach Herstellervorgabe arbeitet.

Es gibt produkte für die mehr geld gezahlt wird, das ist klar.

Aber ich hab auch nicht von unterschiedlichen produkten gesprochen, sondern von ein und dem selben produkt vom selben hersteller. Und wer günstiger ist, gewinnt bei mir.

Und bei mir ist entscheidend endpreis, lieferzeit und nur ein gewisses maß an service. Sprich im garantiefall soll jemand da sein. Service zur bedienung verzichte ist gern, dafür gibt es bedienungsanleitungen. Aber vieles erklärt sich doch einfach selbst.

Zitat:

Original geschrieben von individual-wob


Richtig, denn kaufe ich günstiger ein, als die Mitbewerber, kann ich auch schneller und besser verkaufen.

Stimmt schon, aber leider nicht besonders lange. 😁

Weil nämlich Deine Qualität langfristig in den Eimer geht!

Ein Könner Deiner Zunft war ja ein gewisser Herr I. Lopez.

Was dabei rausgekommen ist, sollte bekannt sein.

Richtig Freude kommt bei mir immer auf, wenn 25-jährige Einkaufs-Alleskönner (direkt von der Uni versteht sich, glattgebügelter Anzug) mir erzählen wollen, dass sie mir als Lieferanten helfen wollen. Ist wohl irgend so ein Spruch aus der hohen Claim-Management Kunst.
Helfen? Klingt gut!
Da wird dann was von partnerschaftlicher Kunden-Lieferanten-Beziehung gefaselt. Hat man sich dann auf ein Geschäft geeinigt, wird im Laufe der Geschäftsbeziehung die vertragl. Rechtslage ausgelotet und versucht Rückforderungen einzuleiten.
Versteht sich wohl von selbst, dass ich solch einem Kunden keinesfalls mal "auf dem kleinen Dienstweg" helfe, wenn es irgendwo brennt. Seiner Technik-Abteilung, die letztendlich darunter zu leiden hat, muss ich dann leider sagen:"Tut mir leid, wende Dich an Deinen Einkäufer und besorg' mir einen Auftrag, für das, was ich für Dich tun soll! Und wenn ich etwas unentgeltlich tun soll, besorg' mir gleich noch eine Haftungsfreistellung für meine Tätigkeit."
Ganz tolle Geschäftsbeziehungen sind das, sprich: kann man vergessen!
Diese jungen Einkäufer mögen ihre Renditevorgaben erreichen. Dem Unternehmen helfen sie nicht. Kann ihnen auch egal sein, denn wenn die Firma in Schwierigkeiten gerät, sind sie längst über alle Berge.

Gruß

Stuby

@myst 17
man merkt das Du anscheinend nicht das DU aus der Parxis kommst.

>Komplett richtig, der wo 100 stk von Ware X einkauft, >bekommt nen bessere preis als nen händler der 5 stk >einkauft.
jo und er muss auch 100 St. vorfinanzieren und nicht 5
Dies ist gearde bei kleinen und mittleren Händler ein Problem.

>100 einkauf weniger gewinn am stück wenn er viel >preisnachlass gewährt, aber verkauft eine vielzahl höhere >menge.
bei diesem Beispiel von 19,- Euro St. bleibt kein Gewinn höchstens ein paar Punkte Bounus am Jahresende.
Diese Preise der großen Elektroketten sollen lediglich die Käufer in den Laden locken und ein der Markt ist immer Billig in den Köpfen der Käufer suggerieren.

Bitte auch die imensen Kosten für die Werbung von solchen Kampangen einrechnen. Da bleibt auch wenn ein paar Kunden 1-2 DVD kaufen nichts. Meist wird damit sogar draufgelegt. Dies kann sich der Händler um die Ecke nicht erlauben.
Auch muss beachtet werden 100 St. verkauft 100x Kassieren,100x (oder etwas weniger) beraten, 100x mögliche Reklamationen, 100x Geräte vorfinanizieren.
Also verkaufe ich lieber 5 geräte und verdiene an diesen wenigstens Geld. Obwohl ich aus einer anderen Branche komme fahrte ich seit Jahren sehr gut damit.

Ich kann zu der allgemeinen Diskussion leider nichts produktives Beisteuern, da ich mich erst seit ~4 Monaten in der kaufmännischen Ausbildung befinde, aber ich spreche allen Beteiligten ein großes Lob aus, für diesen sachlichen, mir persönlichen Erfahrungswerten gespikten Thread, WEITER SO!

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