Aus aktuellem Anlass: Digitaler Unfallzeuge gesucht.
Ich bin - wie einige gelesen haben - mit meinem Sandero in einen Unfall verwickelt worden.
Nachdem für mich alles klar schien hat der Unfallverursacher behauptet, ich wäre aus einer ganz anderen Richtung gekommen.
Um solch einfache - aber darüberhinaus vielleicht auch mal komplexere - Dinge beweisen zu können, wenn man alleine im Auto ist, fände ich eine unauffällige und einfache On-Board-Kamera nützlich. Sie könnte z. B. meinen Sachverhalt einfach und ohne Probleme klären.
Kennt Ihr gute - bezahlbare - Systeme?
Ich habe die allerneuste Errungenschaft dazu im Netz gerade gefunden:
http://winarco.com/selfic-cube-7100-your-car-black-box/
Leider ist das gute Stück - für einen bezahlbaren Preis - nur in Korea erhältlich. Ich wollte es bestellen, aber die Seite ist per Google nicht zu übersetzten, da die Texte alle als Graphiken angelegt sind.
Kennt Ihr andere Systeme, die in einem Rahmen bis 200,-- Euro ähnlichen Leistungsumfang (Aufzeichnung per Schock oder Taster, GPS Recording etc.) verfügen?
Anbei für alle die, die meinen "Unfall" noch nicht kennen, die Animation des Unfallhergangs.
vg
navimodus
Beste Antwort im Thema
Nach wirklich aufwendiger Korrospondenz und sehr intensivem Suchen, habe ich eine in Englisch gerade so übersetzbare website gefunden, die ähnlich wie ebay in Korea ist.
Und habe dort diesen Artikel gekauft:
http://english.gmarket.co.kr/.../goods.asp?goodscode=167668112
Nach korrekter Währungsumrechnung habe ich inkl. 8 GB SDHC-Karte und Versand 153,-- Euro bezahlt. Das Gerät wird wahrscheinlich im Zoll erfasst und daher mit 19 % MWSt. (ca. 30,-- Euro) und weiteren 8 % Zoll belegt werden.
Dies ergibt dann einen Gesamtbetrag i. H. v. ca. 200,-- Euro.
Die deutschen Hersteller bieten ihr Geräte mit dagegen mickrigem Leistungsspektrum i. d. R. ab 700,-- Euro an.
Die wichtigsten Features:
- GPS - Tracking mit Uhrezeit, Höhe, Geschwindigkeit etc.
- Aufzeichnung per Knopfdruck oder ereignisabhängig
- Auswertung inkl. Google-maps (Hybrid, Map, Picture !)
- Erstellung von Unfallprotokoll
- Konvertierung ausgewählter Sequenzen in .avi-Format
- Ausdruck jedes beliebigen Bildes oder von Bild-Sequenzen
- Tonaufzeichnung (auch abstellbar)
- Anbringung auf Armaturenbrett oder Windschutzscheibe
- ganz wichtig: Herausnehmbar! Damit keine Diebe angelockt werden
- SDHC-Karten bis 16 GB (!)
- 3 G-Sensoren für die umfassendste Aufprallmessung von links/rechts, oben/unten, vorne/hinten (hierdurch ist auch ein sich überschlagendes Auto voll nachträglich im Bewegungsablauf darstellbar)
- 30 fps garantiert bei 640x480 (ohne Bildverlust)
- schockresistent
- interne Notstromversorgung im Falle der Unterbrechung der Stromversorgung
Es verfügt über eine Menge weitere Features, die ebenso beeindruckend wie die o. a. sind.
Ich werde selbstverständlich ein Video und ausführlichen Erfahrungsbericht über dieses - unverzichtbare - Gerät anfertigen.
Der Hersteller wird im Übrigen auf der Cebit 2010 einen Angriff auf den veralteten und überteuerten deutschen Markt starten :-).
vg
navimodus
79 Antworten
Na, gut das du wenigstens die Weisheit mit Löffeln gef.....n hast.
Wollen für Navimodus hoffen, das das Gericht so entscheidet.
Zitat:
Original geschrieben von 325d_E93
Hast Du Dir auch preisgünstigere Systeme angesehen wie zum Beispiel diese Kamera hier für € 50,-:www.pearl.de/a-PX8040-1122.shtml
Grüsse
Klaus
Ja, habe ich. Jedoch ist z. B. das von Dir als Beispiel aufgeführte Gerät in vielerlei Hinsicht für meine Zwecke nicht geeignet. Es zeichnet keine GPS-Daten auf, hat keine besondere Auswertungssoftware, es hat keine G-Sensoren und auch keine Möglichkeit die Geschwindigkeit aufzunehmen. Zudem kann es pro GB lediglich 30 Minuten aufzeichnen ("Meine" Geräte legen da z. B. in selber Auflösung 157 Minuten hin - und zeichnen zudem noch die G-Sensore, GPS usw. auf).
Es gäbe noch einige Dinge aufzuzählen, aber die Kern-Faktoren habe ich genannt. Und dann ist der Preisunterschied von gerade mal 88,-- Euro zu meinem D-Teg Smarty BX-1000 plus GPS nicht mehr wirklich gravierend...
vg
navimodus
Ich habe eine Frage an Euch:
Ich frage mich, wie ich meinen "finalen" Vergleichstest am Besten gestalten soll.
Soll ich:
A.) jedes Gerät einzeln vorstellen und dann am Ende ein persönliches Fazit mit Begründung abgeben
oder
B.) beide Geräte im direkten Vergleich der einzelnen Features sachlich gegenüberstellen und am Ende ein persönliches Fazit mit Begründung abgeben?
vg
navimodus
direkter vergleich wäre mir leiber da ich nach dem ersten gerät die daten schon vergesssen haben könnte wenn du mit dem zweiten anfängst 😛
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Könnte man so ein System nicht auch mit einem modernen Mobiltelefon rein softwareseitig realisieren? Ein Iphone sollte doch alles an Bord haben, inklusive GPS, Beschleunigungssensoren, Video etc. Nur so als Idee...
Ich denke Deine technische Umsetzung ist mehr als gelungen. Hast Du auch ein wenig zu legalen Aspekten recherchiert? Mir kommen da so ein paar Gedanken:
-Sind solche Videoaufnahmen beispielsweise Beweismittel in einem Gerichtsverfahren? Oder könnte ein potentieller Unfallgegner der Verwendung vor Gericht widersprechen?
-Könnte da jmd. Anstoß daran nehmen, dass Du alles und jeden aufzeichnest? Recht am eigenen Bild etc.?
In technischer Hinsicht würde mich auch noch interessieren, wie Du die ständige Einsatzbereitschaft des Systems sicherstellst? Nicht dass man nach 4 Jahren beim nächsten Unfall feststellt, dass die SD Karte schon lange nicht mehr lesbar ist.
Auf einen Vergleichstest bin ich gespannt - in welcher Form auch immer!
Tolle Infos und wirklich professionelle Videobeiträge (dachte erst die wären vom Hersteller 🙂).
Find sowas total nützlich denn selbst als Zeuge kann man sich kaum mehr an Details erinnern,
Sachen die einem unwichtig erscheinen sind plötzlich wichtig,
und wenn's nur hilft daß man das Kennzeichen vom Gegner nachschauen kann das man selbst nicht
mehr ablesen konnte. Toll wäre eine 360°Kamera mit der man dann auch noch nachschauen
kann wer einem beim Ausparken den Wagen verdellt hat.
Hast Du dafür eine andere Webpage/Forum ?
Im Dacia findet es nämlich kaum einer - bin nur durch Zufall hier reingestoppelpert 🙂
und sowas find ich ist ein eigenes Forum wert (falls es sowas nicht schon gibt).
Zitat:
Original geschrieben von 325d_E93
Könnte man so ein System nicht auch mit einem modernen Mobiltelefon rein softwareseitig realisieren? Ein Iphone sollte doch alles an Bord haben, inklusive GPS, Beschleunigungssensoren, Video etc. Nur so als Idee...
Das wäre sicher technisch umsetzbar. Jedoch wird die Anordnung des Handys dann nicht sehr praktisch sein, da es aufgrund der erforderlichen Position der Kameralinse wohl als Handy / Navi kaum noch zu verwenden ist (hinterm Rückspiegel...).
Zitat:
-Sind solche Videoaufnahmen beispielsweise Beweismittel in einem Gerichtsverfahren? Oder könnte ein potentieller Unfallgegner der Verwendung vor Gericht widersprechen?
-Könnte da jmd. Anstoß daran nehmen, dass Du alles und jeden aufzeichnest? Recht am eigenen Bild etc.?
Wahrscheinlich ist das in Ordnung, weil Geräte mit Videoaufzeichnung als Unfallschreiber seit langer Zeit in Deutschland verkauft werden. Das macht es nicht legal - aber ich denke es wäre längst verboten worden, wenn es nicht "sauber" ist.
Zitat:
In technischer Hinsicht würde mich auch noch interessieren, wie Du die ständige Einsatzbereitschaft des Systems sicherstellst? Nicht dass man nach 4 Jahren beim nächsten Unfall feststellt, dass die SD Karte schon lange nicht mehr lesbar ist.
Wie bei jedem technischen Artikel geht nichts über eine regelmässige Kontrolle - so wie beim Auto selbst auch - damit fährt man i. d. R. auch nicht 4 Jahre ohne Check.
Da eine regelmässige Sicherung der Ereignisse, Updates aufspielen z. B. ohnehin die Entnahme der Speicherkarte und das Ein-/Auslesen bzw. Beschreiben derselben erforderlich machen, ist das gleichzeitig eine Möglichkeit die korrekte Funktionsfähigkeit des Gerätes zu prüfen. Zudem bietet es sich an, sich ein regelmässiges Intervall für diesen Check anzugewöhnen.
vg
navimodus
Zitat:
Original geschrieben von calibrafan2
Hast Du dafür eine andere Webpage/Forum ?
Im Dacia findet es nämlich kaum einer - bin nur durch Zufall hier reingestoppelpert 🙂
und sowas find ich ist ein eigenes Forum wert (falls es sowas nicht schon gibt).
Hier auf Motor-Talk gibt es auch ein "Sicherheits-Forum" da ist auch ein deutlich ausführlicherer Thread von mir.
vg
navimodus
DANKE DANKE DANKE
genau sowas hab ich gesucht!!!
Warum es das in DE nicht gibt war hier die Frage? Weil es so nicht "zugelassen" ist (GG "Recht auf eigenes Bild", Zustimmung erforderlich, Warnhinweis usw.), und weil es vor Gericht wahrscheinlich als Beweismittel nicht anerkannt werden muss/wird ... beschissene Gesetzeslage ;(
Zitat:
Original geschrieben von passat32
DANKE DANKE DANKEgenau sowas hab ich gesucht!!!
Warum es das in DE nicht gibt war hier die Frage? Weil es so nicht "zugelassen" ist (GG "Recht auf eigenes Bild", Zustimmung erforderlich, Warnhinweis usw.), und weil es vor Gericht wahrscheinlich als Beweismittel nicht anerkannt werden muss/wird ... beschissene Gesetzeslage ;(
Geräte mit Videoaufzeichnung (ohne GPS und Schocksensoren) gibt es in DE schon recht lange. Für die wird auch ohne Geheimniskrämerei geworben. Daher glaube ich nicht, das die Geräte verboten sind.
Einem deutschen Richter steht es frei, ein vorgelegtes Dokument zu würdigen. Er kann es ablehnen, als Indiz oder Beweis anerkennen. Dies wird jeder Richter nach seinem Ermessen beurteilen.
Als Indiz dürften die Aufzeichnungen dieser Geräte allemal taugen und dieses Indiz kann dann das "Zünglein" an der Waage sein.
Daher: Nur nicht so schwarz sehen.
vg
navimodus
Das Warten hat ein Ende...
Nicht nur um die schon sehnsüchtig darauf wartenden Leser zu bedienen, sondern auch, um selbst einer Entscheidung näher zu kommen, ist der ausführliche
Test-Zwischenbericht
als .pdf-Datei nun downloadbar.
Auch hier der Hinweis: Der Testbericht unterliegt selbstverständlich dem copyright. Dieses nehme ich sehr ernst. Ohne vorherige schriftliche Genehmigung durch mich darf dieser Bericht - auch nicht auszugsweise - vervielfältigt, weitergeben, veröffentlicht werden. Eine Hinweis auf die Quelle des Berichtes ist nicht ausreichend!
vg
navimodus
Du, ehrlich gesagt ist es mir Schnuppe, ob sich irgendwer angegriffen fühlt, wenn ich ihn filme. Ich mache seit Jahren Fotos aus Events, von den Gästen, da habe ich ein dickes Fell für 🙂 und die paar Linken, die dann laut werden kriegen was zu hören 😉
Ich bin immernoch unschlüssig, welches System ich verwenden soll. Dadurch, dass mein MFD-II Navi Videos abspielt (Video-Eingang), und das auch während der Fahrt, wäre die Cube natürlich endgeil, um es mal vorsichtig auszudrücken 😁 ... so Provida-mäßig ... was meinst DU denn?
Und (mal Hand aufs Herz), und das fehlt ein wenig in Deinem sonst sehr interessanten und lesenswerten Artikel (PDF): was kosten die Systeme jeweils?
Zitat:
Original geschrieben von passat32
Und (mal Hand aufs Herz), und das fehlt ein wenig in Deinem sonst sehr interessanten und lesenswerten Artikel (PDF): was kosten die Systeme jeweils?
Ich dachte, ich hätte die von mir bezahlten Preise in den Foren nun hinlänglich "breitgetreten"....
Ich habe für den cube inkl. Einfuhrumsatzsteuer, Versand etc. frei Haus ca. 185,-- Euro bezahlt.
Für den Smarty waren nur ca. 140,-- fällig. Dieser wurde jedoch nicht vom Zoll erfasst. Sonst wären es ink. EUSt. ca. 167,-- Euro gewesen.
Bezugsquelle ist sehr "experimentell" für einen Europäer, da es sich um einen koreanischen Marktplatz handelt, an dem zwar ebay eine Beteiligung hält, der jedoch nach ganz anderen Gesetztmässigkeiten funktioniert, als man es gewohnt ist. Zudem werden die teilweise gravierenden Übersetzungs- und Darstellungsmängel der Plattform viel Mut erfordern, da man oft im Trüben fischt beim surfen und kaufen. Wenn man jedoch besonnen vorgeht, klappt es, wie meine beiden Käufe bestätigen.
Marktplatz, auf dem ich die Geräte gekauft habe:
www.gmarket.co.kr
Wer dann genau wissen möchte, welche Anbieter / Artikel ich dort kaufte, kann sich ja melden. Bitte bedenkt: Die Abwicklung ist äußerst ungewöhnlich und mit nichts zu vergleichem, was Ihr auf dem US-Markt oder dem Europäischen Markt erlebt habt! Wer ängstlich ist, kann da nicht kaufen - dafür ist es zu anders!
vg
navimodus
P.S.: cube ist im Menü und Bedienungsanleitung VOLL-KOREANISCH. Hier gehört also auch eine Menge Mut zum Bestellen dazu!
P.P.S.: Sollte ich mich gegen den cube entscheiden, steht er natürlich zum Verkauf - ohne grosses "Importspektakel".
Den Smarty gibt es aber hier noch zu einem vertretbaren Preis ohne Spektakel mit koreanischen Schriftzeichen. Wenn er "durch den Zoll" geht, liegt er alles in allem bei ca. 200,-- Euro. Wären dann immernoch 200,-- gegenüber deutschem Lieferant gespart.
Danke für den tollen Testbericht! Durch Deine Beiträge ist bei mir auch das Interesse geweckt worden. Einige kritische Anmerkungen möchte ich machen:
Wenn man das Gerät für den eigentlichen Zweck einsetzt, nämlich Beweismittel im Falle eines Unfalls bereitstellen, dann frage ich mich, wozu man GPS und G-Sensoren braucht (die hast Du als "Mindestanforderung" im Testbericht genannt)?
GPS:
Wo ein Unfall stattgefunden hat ist in der Regel unstrittig, das sieht man. Auch ist bereits durch das Videomaterial rekonstruierbar, wie sich ein Auto vor dem Unfall bewegt hat. Dies sogar mit einer größeren Genauigkeit als durch GPS Daten. Im günstigsten Fall liefert GPS die Position mit einer Genauigkeit im einstelligen Meterbereich. Falls für eine Unfallrekonstruktion der exakte Weg der Beteiligten relevant ist (z.B. Kurve geschnitten, Überholvorgang etc) dann liefert GPS hierfür keine ausreichend genauen Informationen. D.h. ich muß sowieso auf das Video zurückgreifen und brauche kein GPS.
Bliebe die Ermittlung der Geschwindigkeit als Vorteil des GPS. Auch das halte ich für fragwürdig, denn in den entscheidenden Sekunden(bruchteilen) eines Unfalls, verbunden mit bremsenden / beschleunigenden Fahrzeugen liefert GPS wiederum nicht die Grundlage für verlässliche Aussagen (unzureichende Auflösung und Genauigkeit). Man könnte die per GPS ermittelte Geschwindigkeit allenfalls als Beweis anführen wollen, dass man im Vorfeld des Unfalls mit korrekter Geschwindigkeit unterwegs war. Inwieweit ein Gericht oder Unfallgegner aber Daten aus einem grundsätzlich fehlerbehafteten, nicht geeichten und der Manipulationsmöglichkeit des Geräteinhabers ausgesetzten Verfahren Glauben schenkt, ist ungewiss. Also wozu GPS?
G-Sensoren:
Wozu diese dienen sollen ist mir absolut schleierhaft. Wenn ein Unfall passiert, dann nehme ich das als Fahrer doch wahr! Natürlich sieht es toll aus, wenn die Analysesoftware durch die Daten aus den G-Sensoren den Unfallort selbst „erkennt“. Aber das Video entsprechend ein paar Minuten zurückzuspulen zum Zeitpunkt des Unfallgeschehens, das kann ich auch manuell erledigen. Dazu kommt vermutlich, dass normale Fahrsituationen (z.B. Schlaglöcher, Schweller in 30 er Zonen etc.) durchaus stärkere Beschleunigungen auf ein fahrendes KFZ bewirken können, als ein kleiner Unfall. Also wozu G-Sensoren?
Die Auswertungssoftware:
Wenn ich davon ausgehe, dass die Daten aus GPS und G-Sensoren letztlich nicht sinnvoll nutzbar sind (siehe oben), dann braucht man eigentlich keine Auswertesoftware. Wenn alle paar Jahre mal ein Unfall passiert, dann nehme ich die SD Karte aus dem Gerät und spule mit dem Mediaplayer an die Stelle des Unfalls.
Fazit:
Mit GPS, G-Sensoren, der Auswertesoftware mit Google Integration etc. hat man ein faszinierendes technisches Gerät das Spaß macht. Im Fall eines Unfalls, reduziert sich das ganze aber auf die Videofunktion des Geräts. Das könnte man aber unter Umständen preisgünstiger realisieren.
Oder mache ich einen Denkfehler?
Zitat:
Original geschrieben von 325d_E93
Oder mache ich einen Denkfehler?
Als Denkfehler kann man es wohl nicht bezeichnen.
Du hast für Dich nach der Kenntnis der möglichen Features Dein persönliches Anforderungsprofil entwickelt.
Ein Gerät, dass diese erfüllt, wird für Dich geeignet sein.
Ich lege schon wert darauf, dass ich im Falle eines Falles nachweisen kann, woher ich kam - auch noch deutlich vor dem tatsächlichen Unfallgeschehen.
Ich möchte auch belegen können, das meine Fahrweise deutlich im Vorfeld des Umfeldes mit den Verkehrsregeln in wesentlichen Punkten konform war - hier z. B. die Geschwindigkeit.
Es können Unfälle - so wie der, der mich zur Anschaffung eines solchen "Systems" bewogen hat - passieren, die eine "längere" Vorgeschichte haben, als die paar Sekunden vor dem "Knall".
Da wünschte ich mir, einen .log-Auszug vorlegen zu können, der zeigt, wann und wo ich die Fahrt, in deren Verlauf der Unfall zustande kam, angetreten habe und wie ich in dieser Fahrt gefahren bin. Bin ich die ganze Zeit gerast? Ist dadurch auch mein aggressives "Unfallprovozieren" zu begründen oder war es vielmehr so, dass ich mit einem Neuwagen unterwegs war, den ich mit besonders behutsamer Fahrweise (Geschwindigkeit, Beschleunigungsvorgänge, Geschwindigkeit in Kurven etc.) im Begriff war einzufahren?
Auch auf diese Indizien möchte ich nicht verzichten. Diese werden a.) durch die langfristige Aufzeichnung der .log-Dateien der Touren, b.) durch eventuelle Videobilder und c.) durch die in der .log-Datei enthaltene Aufzeichnung von Geschwindigkeit, Position und G-Sensoren sehr gut ermittelbar.
Die G-Sensoren sind m. E. gerade dann von Bedeutung, wenn z. B. ein leichter Auffahrunfall (eigenes Fahrzeug steht) passiert, der nicht unmittelbar durch einen "Ruck" im Videobild erkennbar ist.
Anhand der G-sensorischen-Aufzeichnungen kann genau ermittelt werden, von wo der Stoss auf das Fahrzeug einwirkte und das da tatsächlich ein Anstoss war - ich habe schon Unfälle erlebt, bei denen der Gegener sogar behauptete, das andere Fahrzeug nicht berührt zu haben und tatsächlich kaum verwertbare Spuren am Fahrzeug zurückblieben, die sein Fahrzeug hätten identifizieren können. Da hätte dann die Videoaufnahme versagt. Ein aufgezeichneter G-Sensor "Anschlag" hätte aber sehr wohl ein gutes Indiz für einen zustandegekommenen Kontakt geliefert.
Überdies erfüllen die 3 G-Sensoren die Funktion der Ansteuerung der "Ereignisbezogenen Aufnahme". D. h. nicht nur ein "Stosssensor" sorgt für den "Aufnahme"-Impuls, sondern jeder der 3 Sensoren, der eine der drei Achsen überwacht, kann unabhängig von den anderen das Ereignis auslösen. Eine m. E. sehr sinnvolle Trennung, zumal in der Auswertungssoftware genau ermittelt werden kann, welcher der Stösse (=Sensoren) der Auslöser war oder ob es eine Kombination war.
Die Frage "Beweis / Gericht" stellt sich immer wieder und ich kann sie nur so beantworten:
Ob ein Gericht / ein Richter ein vorgelegtes Dokument als Indiz oder Beweis würdigt, hängt allein von ihm ab. Wie stark dieses Dokument die Urteilsfindung beeinflusst hängt nicht nur von dessen Glaubwürdigkeit und Unverfälschlichkeit (des vorgelegten Dokumentes) ab, sondern vielmehr davon, wie dieses Indiz / dieser Beweis in das Gesamtbild des Hergangs einzufügen ist. Daher kann nicht im Vorfeld garantiert werden, ob und wenn ja, wie ein Gericht im jeweiligen Fall mit den zu Verfügung gestellten Daten umgeht. Sie stellen auf jeden Fall eine äußerst objektive Informationsquelle dar, was bei Gericht durchaus gewünscht ist.
Und zu guter Letzt:
Wenn man sich um eine vernünftige Bezugsquelle für ein solches Gerät (z. B. den smarty) bemüht, ist das System auch nur 50,-- bis 80,-- Euro teurer, als eine sehr einfache, hier in D erhältliche Digitalkamera (mit deutlich schlechterer Videoqualität) inklusive sicherer und unauffälliger (und nicht störender) Befestigungsmöglichkeit im Fahrzeug.
Ich für meinen Teil, würde mich mit einem System, das lediglich Videoaufzeichnungen anfertigt, nicht sicherer als gänzlich ohne System fühlen.
vg
navimodus