Aufgeladene Benzin-Direkteinspritzer - wie haltbar sind sie wirklich?
Hi,
turboaufgeladene Benzin-Direkteinspritzer, mit oftmals weniger Hubraum als entsprechend leistungsfähige Saugmotoren mit Saugrohreinspritzung, sind ja mittlerweile seit einigen Jahren scheinbar unaufhaltsam auf dem Vormarsch.
Seitdem gibt es ja auch diverse Unkenrufe, die ihnen eine deutlich geringere Haltbarkeit im Vergleich zu den früheren Saugern nachsagen.
Da auf Grund des vermehrten Einsatzes im Alltag mittlerweile einige Erfahrungen vorliegen müßten, würde mich mal interessieren, ob der eine oder andere Vielfahrer mittlerweile schon ein Exemplar sein eigen nennt, welches die Laufleistung von 300.000 km überschritten hat oder zumindest in die Nähe dieser Zahl gekommen ist.
Interessant wäre in diesem Zusammenhang auch, ob in dieser Zeit größere Instandsetzungsarbeiten am Motor erforderlich waren und wo ggf. die Schwachpunkte liegen (z.B. Turbolader, Einspritzpumpe oder Einspritzdüsen).
Bin gespannt auf eure Antworten.
Gruß
Drahkke
Beste Antwort im Thema
Größere Expansion --> mehr Wärme wird in mechanische Arbeit umgewandelt --> weniger Energie im Abgas --> kühlere Abgase --> höherer Wirkungsgrad
Grüße,
Zeph
141 Antworten
Zitat:
"Hier wird von 3-Liter-Saugern und sogar von alten Ami-Schlitten mit Hubraum ohne Ende diskutiert. Schön, aber das hat mit der Realität nichts zu tun, die besagt, dass im Segment für Otto Normalverbraucher bei 2 L Hubraum Schluß ist. "
Definiere doch mal Otto-Normalverbraucher. Nur weil ich mein Geld nicht in Neuwagen verbrennen möchte, die Wertverlust haben ohne Ende und deren Reparaturen nach Ablauf der Garantie schnell vierstellige Beträge erreichen? Weil ich den ganzen Dieselwahn nicht mitmachen will, der sich für sehr viele Leute mangels Kilometerleistung nicht lohnt? Weil ich mit neueren Autos nichts mehr anfangen kann?
Da halte ich mir lieber ein altes, großvolumiges Auto, das vielleicht ein bisschen mehr verbraucht, was aber unterm Strich eher kalkulierbar ist und -ganz wichtig- mir Spaß macht, eagl was andere Leute denken.
Gut, einen 69er Hemi-Charger kann ich mir auch nicht leisten 😉.
Tatsache ist aber, dass so ein alter US-V8 durch seine Leistungsentfaltung - du kannst auch gerne einen neueren Stang oder Camaro nehmen - schon einen Block weiter ist und lustige Striche auf die Fahrbahn gemalt hat, bevor ein moderner Turbo sein Gebläse auf Drehzahl und die ganzen Steuergeräte zusammen hat. Und das wird dir dann überraschend real vorkommen.😁
mfg
Zitat:
@Go}][{esZorN schrieb am 8. Juni 2016 um 12:07:41 Uhr:
Tatsache ist aber, dass so ein alter US-V8 durch seine Leistungsentfaltung - du kannst auch gerne einen neueren Stang oder Camaro nehmen - schon einen Block weiter ist und lustige Striche auf die Fahrbahn gemalt hat, bevor ein moderner Turbo sein Gebläse auf Drehzahl und die ganzen Steuergeräte zusammen hat. Und das wird dir dann überraschend real vorkommen.😁
Ich finde großvolumige Sauger auch gut. Keine Frage. Aber was Du da zusammengeschrieben hast, ist von der Realität ganz weit entfernt. Das Turboloch ist bei guten Motoren heute im Bereich von ein, zwei Zehntelsekunden. Wie weit denkst Du, hast Du dann schwarze Striche gezogen, während ein Turbo mit Allrad die Kraft in echten Vortrieb umgesetzt hat? 10cm oder sind es 15cm? Und nach weiteren 15cm zieht der Turbo-V8 dann an Dir vorbei? 😁
Als bestes Beispiel für das technisch machbare (ohne den berüchtigten Rotstift der Großserienhersteller) zeigt das Ferrari beim 488 GTB vs. 458 Italia. Der 488 holt dank Turbo aus nur 3,9 L Hubraum 670PS und 760Nm Drehmoment, der frei saugende 458 hat trotz mehr Hubraums (4,5 L) nur 570PS und nur 540Nm Drehmoment. Beide wiegen etwa gleich viel aber der 488 ist mit 8,3 Sek. von 0 auf 200 deutlich schneller, als der 458 mit seinen 10,8 Sek. Und da spielt das winzige Turbolöchlein offenbar keine Rolle. Jeder, der den 488 bisher gefahren ist, findet ihn besser, als den 458. Es gibt nur eine einzige Disziplin, in der der 458 vorne liegt und das ist der Klang. Aber dieses Argument zählt bei Großserienautos auch nicht, denn die klingen auch als Sauger bescheiden.
Die Frage ist, was verursacht mehr Emotionen?
BTW, die Reaktionszeit der Turbos im 488 liegt bei 0,8sec laut Ferrari, nix mit ein, zwei Zehntel.
http://www.faz.net/.../...8-gtb-ich-hab-nen-turbo-na-und-13646681.html
Zitat:
Für einen Augenblick glaubt man die Reaktionszeit der Lader zu spüren, eine Sekunde vielleicht. Ferrari behauptet, sie betrage 0,8 Sekunden.
Allerdings brauchte auch der Sauger-Vorgänger 0,7sec...
Grüße,
Zeph
Zitat:
@Zephyroth schrieb am 8. Juni 2016 um 12:54:16 Uhr:
Die Frage ist, was verursacht mehr Emotionen?Grüße,
Zeph
Die Beschleunigung oder der Sound?
schau selbst:
https://www.youtube.com/watch?v=xDO9blfpCS4
😁
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Turbo ist nur im Truck lustig.
https://www.youtube.com/watch?v=QPTDlNmValk 😁
Kann es sein, dass wir langsam vom Thema abkommen?
mfg
Ich denke ja...
Mein empfinden ist Turbomotoren sind anfälliger! Ich denke irgendwo bleibt der Turbo auch nur ein Verschleißteil. Ob man von einem Motorschaden sprechen sollte, wenn der Turbo hochgeht? Ich weiss nicht.
Persönlich hatte ich bei meiner Fahrzeugwahl immer darauf geachtet keinen Turbo zu kaufen. War leider schwierig, da es ein neues Auto sein sollte. Letztlich ist es ein kleiner aufgeladener Benziner geworden. Leistung ist immer da, macht Spaß, jedoch hab ich manchmal Bedenken es kann ganz schnell was am Turbo sein.
Ich achte penibel auf das Warm- und Kaltfahren, ob es die Lebensdauer stark verlängert?
Zitat:
@AwesomeInfernus schrieb am 8. Juni 2016 um 13:11:16 Uhr:
Ich denke ja...Mein empfinden ist Turbomotoren sind anfälliger! Ich denke irgendwo bleibt der Turbo auch nur ein Verschleißteil. Ob man von einem Motorschaden sprechen sollte, wenn der Turbo hochgeht? Ich weiss nicht.
Persönlich hatte ich bei meiner Fahrzeugwahl immer darauf geachtet keinen Turbo zu kaufen. War leider schwierig, da es ein neues Auto sein sollte. Letztlich ist es ein kleiner aufgeladener Benziner geworden. Leistung ist immer da, macht Spaß, jedoch hab ich manchmal Bedenken es kann ganz schnell was am Turbo sein.
Ich achte penibel auf das Warm- und Kaltfahren, ob es die Lebensdauer stark verlängert?
Brandaktuelles Thema: Gestern war ich bei meinem Schrauber. Da kam jemand mit einem Golf mit defektem 2.0 Sauger auf dem Anhänger. Mindestens zwei Ventile abgerissen, Motor fest. Und was soll ich sagen, kein Turbolader aber dennoch kapitaler Motorschaden, trotz pfleglicher Behandlung und regelmäßigen Ölwechseln. Sowas hatte ich noch bei keinem meiner Turbomotoren. Wie willst Du das erklären? 😁
Wie alt war der und wieviel km hatte der drauf??
Davon mal abgesehen: passieren kann mit jedem Motor mal was, diue Frage ist nur, welche Motoren sind grundsätzlich zuverlässiger?
Das werden wir hier sicher nicht abschließend klären können und erst Recht nicht mit Hilfe solcher Einzelfälle!
Moin
Gar nicht. Ich hatte noch nie in meinem Leben einen Plattfuß am Auto. Trotz null Pflege. Und nun?
Natürlich gehen auch andere Motoren mal kaputt. Nur wenn es ärger an Motoren gab, bei mir zumeist Dieselmotoren, dann waren die Turbos schuld. Zweimal mit anschließendem Motortot.
Und dem Fahrer ist es scheißegal ob der Tubro die Grätsche macht, oder der LMM. In erster Linie ist sein Auto kaputt. Wenn er dann liest dasd er Turbo kaputt ist, dann wars der Scheiß moderene Turbodreck der einen Motorschaden erzeugt hat, auch wenn der Motor selber, heile war, und nur der Turbo neu mußte (nebst dem was an dem so hängt)
Erbsenzähler hier meinen dann, das ein Turbomotor genau so haltbar ist wie ein Sauger. Alle die nur Erbsenzuppe Essen, also diejenigen die einen Turbomotor als zuverlässig gekauft haben, nennen es Motorschaden und Drecksturbomotoren.
Und letztlich ist die Urfrage dabei immernoch nicht beantwortet worden. Sind die kleinen Turbomotoren denn nun anfälliger als die vorgegangenen Saugmotoren gleicher Leistung?
Solange da noch kein deutlicher Ausschlag zu erkennen ist, ists auch egal ob wir Erbsen oder Suppe essen wollen. Oder?
Zudem, was wird denn hier als Turboloch bezeichnet? Immernoch das erstmalige Ansprechen nach dem Anfahren? OMG.
Moin
Björn
Wow! Heftig... Ich habe Bedenken, da ich noch nie einen Motor mit Turbo hatte. Habe da schon von vielen Problemen gehört. Auch im Bekanntenkreis gab es schon Laderschäden, die dann zwar ohne Folgen für den Motor blieben, jedoch sehr kostenintensiv waren. Gerade das warm- und kaltfahren soll ja so wichtig sein für die empfindlichen Turbos. Das habe ich auch bei meinen alten Saugern gemacht. Aber der Turbo wird es sicher nicht verzeihen.
Zitat:
@Friesel schrieb am 8. Juni 2016 um 13:36:26 Uhr:
Und letztlich ist die Urfrage dabei immernoch nicht beantwortet worden. Sind die kleinen Turbomotoren denn nun anfälliger als die vorgegangenen Saugmotoren gleicher Leistung?
Aus technischer Sicht spricht alles dafür. Jedes Teil, das zu einer Maschine hinzugefügt wird, erhöht die Ausfallwahrscheinlichkeit. Das ist schlicht und einfach ein Naturgesetz. Eine Maschine aus 1000 Teilen ist 10x so anfällig wie eine Maschine aus nur 100 Teilen der gleichen Qualität). Klar kann man die Qualität der Teile (also deren Einzelausfallwahrscheinlichkeit) erhöhen, so das auch eine 1000-Teile-Maschine unter'm Strich genauso zuverlässig arbeitet.
Aber hier leitet sich schon das Problem ab. Verwende ich mehr Teile, müssen diese höherwertig sein, als bei einer einfachen Maschine ohne hier einen Mehrwert zu produzieren. Nun kommt aber hinzu, das die Teile eines Turbomotors höher belastet sind und von daher ebenfalls in der Qualität gesteigert werden müssen. Und genau hier fährt man bald an die Wand, die sich Rotstift nennt. Was bei einem 488 Italia noch funktioniert (weil er 200.000€ kostet), muß nicht zwangsläufig in einem Massenprodukt gut gehen, wo um jeden Cent gefeilscht wird.
Nicht umsonst ist das KISS-Prinzip (Keep It Simple, Stupid!) in der Technik einer der wichtigsten Grundsätze.
Grüße,
Zeph
Moin
Soweit schon richtig. Sauger hielten gerne mal ne Million km, sprich sie verreckten meist erst nach dem Autoleben auf der Straße in D irgendwo in Afrika, oder bei den Kindern nebenan als Koppelauto zum Autoringstechen.
Die Frage ist halt, verreckt der Turbomotor nun deutlich häufiger in der Zeit in D, oder einfach nur schon im ersten Jahr in Afrika, bzw. nach dem ersten Ringstechen der Koppelkinder.
Wenn sie also zwar keine Million km mehr halten, aber immernoch 800.000, dann reicht das locker für den gemeinen Nutzer, da diese diesen km Stand nie sehen. Platzt er aber schon ab 100.000 km, dann ists Murcks.
Dazu müßte es doch Erfahrungen geben. Und das auch jeder Sauger schon bei 100.000 platzen kann ist klar, solange aber beide ungefähr gleich oft in der Werkstatt stehen, solange ists kein Nachteil.
Moin
Björn
Zitat:
@flat_D schrieb am 6. Juni 2016 um 09:49:30 Uhr:
Kollege Friesel wirft zwei Sachen durch einander. Defekte Turbolader sind keine defekten Motoren! Daß der Turbolader als sehr hoch drehendes Bauteil mal den Geist aufgibt, ist eine Tatsache. Meine Turbolader haben immer um die 150.000km gehalten. Die Motoren, an denen sie angeflanscht waren (BMW 3.0 6-Zylinder Diesel und BMW 2.0 4-Zylinder Diesel) hielten aber knapp 300.000km, bevor ich sie intakt verkauft habe.
Man beachte den Plural. Dürfte also schon mehrmals passiert sein. Von daher ist die Frage sicher mit "ja" zu beantworten.
Grüße,
Zeph
Zitat:
@flat_D schrieb am 7. Juni 2016 um 23:05:50 Uhr:
Nein, das sehe ich komplett anders. Ich erinnere mich noch sehr gut an meine Probefahrt im Jahr 2000 im damals aktuellen 328i touring mit 192PS. Der Motor fühlte sich ausgesprochen dünn an, durchzugsschwach und enttäuschend.
So ist das halt, wenn man einen 2,8 er Saugmotor mit einem 4,4 V8 Biturbo und nahezu der doppelten Leistung vergleicht. Der richtige Vergleichspartner der Neuzeit wäre hingegen ein BMW 320i F30 mit Zweiliter - Vierzylinder - Turbo, und der ist mit maximal 270 Nm (10 Nm weniger!) keineswegs dynamischer, wohl aber langweiliger, weil der Motor einfach nach Kleinwagen klingt.
Zitat:
@CrankshaftRotator schrieb am 8. Juni 2016 um 16:18:42 Uhr:
So ist das halt, wenn man einen 2,8 er Saugmotor mit einem 4,4 V8 Biturbo und nahezu der doppelten Leistung vergleicht. Der richtige Vergleichspartner der Neuzeit wäre hingegen ein BMW 320i F30 mit Zweiliter - Vierzylinder - Turbo, und der ist mit maximal 270 Nm (10 Nm weniger!) keineswegs dynamischer, wohl aber langweiliger, weil der Motor einfach nach Kleinwagen klingt.Zitat:
@flat_D schrieb am 7. Juni 2016 um 23:05:50 Uhr:
Nein, das sehe ich komplett anders. Ich erinnere mich noch sehr gut an meine Probefahrt im Jahr 2000 im damals aktuellen 328i touring mit 192PS. Der Motor fühlte sich ausgesprochen dünn an, durchzugsschwach und enttäuschend.
Ich habe aber damals noch keinen X5 gehabt. daher habe ich den 328i mit dem 330d verglichen. Und da war mir der turbogeladene Diesel deutlich angenehmer, als der Saugbenziner.