Auffahrunfall Provoziern oder Geblitzt Werden ?
Bin heute wirklich in eine sehr sehr dumme Situation gekommen und nur sehr knapp bei Rot geblitzt worden.
(Auffbauseminar da Probezeit)
Ich fahre 60 in einer 50er Zone. Hinter mir jemand, der meint der Sicherheitsabstand wäre nur Theorie. Also ziemlich dicht auffgefahren. Ich nähre mich einer Ampel, diese springt genau in dem Moment auf Gelb wo es eigentlich nicht mehr reicht. Normalerweise würde ich hier bremsen, Aber der Typ ist so dicht auffgefahren das ich dann doch Vollgas gegeben habe. Ich dachte wenn ich jetzt voll in die Eisen gehe knallt der mir hinten rein so dicht wie der auffgefahren ist und ich hätte eine Menge Stress. Hatte dann Glück gehabt. Hatte Grad so gereicht. Er war hinter immer noch mit gefühlten 5cm Sicherheitsabstand. Er ist dann irgendwann abgebogen also wurde er warscheinlich Geblitzt. Aber ich bin in der Probezeit. Was soll ich da tun da lieber doch den Auffahrunfall provozieren ? Wie sieht es dann aus mit Teilschuld und so. Und wenn ich Geblitzt wäre hätte ich dann Revision einlegen können gegen das Aufbauseminar
Hab ein bisschen im Internet rechiert und nicht wirklich was gefunden. Deswegen wollte ich hier nochmal fragen. Weil ich mit 60 gefahren bin hätte ich dann eine Teilschuld gekriegt hätte ? Und was würdert ihr an meiner Stelle tun.
Beste Antwort im Thema
@ TE
Also ich finde den Part der Geschichte nicht sonderlich glaubhaft, wo du schreibst, dass es nur die Alternativen gab "voll in die Eisen" oder grade noch so bei gelb rüber.
Springt eine Ampel auf gelb, dann ist man entweder noch so weit weg, dass man relativ moderat abbremsen kann oder man ist so nahe dran, dass es locker ausreicht um bei gelb und nicht "dunkelgelb" drüber zu kommen.
Kritisch wird es eigentlich nur, wenn man schläft, man solch eine Ampel eigentlich immer bei "dunkelgelb" nimmt und einem dann einfällt, "scheiße, die hat ja einen Blitzer".
164 Antworten
Zitat:
@martins42 schrieb am 31. März 2015 um 12:17:42 Uhr:
Und du erklärst uns sicher auch noch was das Video mit dem Thema zu tun hat?!
Wie hätte der auf der Grasnabe den zum stehen kommen sollen?Wobei schöne Ironie des Schicksals. Aggressiv wie Harry unterwegs und wird dann in einer zahmen Situation faktisch - wenn auch indirekt - von einem marodierenden Teilnehmer des Gegenverkehrs abgeschossen. Der große Chef hat einen schrägen Humor.
Hier stand ebend nicht die Frage, ob es jemand nicht versteht, sondern wer es nicht versteht.
Du also .
Es ging mir ganz einfach um die immer schöngeredeten Abstände.
Es ging mir um die Aussage eines Users das er die Geschichte nicht glaubt, frei nach dem Motto "Klar sitzen einem die Drängler hinten drauf, aber so schnell fährt es sich nicht auf."
Ich sage: es fährt sich schneller auf als die meisten denken.
Jetzt verstanden ?
Bist du dumm?
Du zeigt da ein Video, wo jemand auf die Böschung ausweicht, weil der Gegenverkehr in seine Spur rein kommt und dabei auch schon seinen Vordermann abschiesst. (Hatte aber faktisch keine Wahl, weil ihm der Gegenverkehrsteilnehmer mit noch ordentlich Restgeschwindigkeit direkt entgegen kommt. Rechts raus ist da kein so dumme Idee.)
Das das mit dem Bremsen auf den Gras nichts mehr wird ist dabei schon komplett irrelevant, da kommt man auch mit 3fachem Abstand nicht mehr zum stehen.
Damit zeigst du nichts auf.
Im Gegenteil, ich behaupte mal, dass das für crashfreies Anhalten hinter dem bremsenden Vordermann auf der Straße komplett gereicht hätte. Hat da aber keine Rolle mehr gespielt.
Kalkulierst du beim Sicherheitsabstand mit ein, dass dein Vordermann wegen einem Crash mit dem Gegenverkehr praktisch ohne Bremsweg zum stehen kommt?
Und/oder dass du statt Asphalts auf Gras bremsen musst?
Hand aufs Herz!
Zitat:
@martins42 schrieb am 31. März 2015 um 12:30:31 Uhr:
Bist du dumm?
Hat mir noch niemand bescheingt.
Zitat:
Kalkulierst du beim Sicherheitsabstand mit ein, dass dein Vordermann wegen einem Crash mit dem Gegenverkehr praktisch ohne Bremsweg zum stehen kommt?
Und/oder dass du statt Asphalts auf Gras bremsen musst?
Hand aufs Herz!
Hand aufs Herz, der gefahrene Abstand im Video war mir zu wenig, würde ich im RL nie fahren, egal was ich einkalkuliere.
Zitat:
@Diedicke1300 schrieb am 31. März 2015 um 12:25:23 Uhr:
Ich sage: es fährt sich schneller auf als die meisten denken.
Genau da behaupte ich das Gegenteil.
Und das Video von dir zeigt diesbezüglich gar nichts. Die Unfallursache hat nichts, aber auch gar nichts mit einem zu geringen Sicherheitsabstand zu tun.
Ähnliche Themen
Hätte der Filmende 100 Meter Abstand gehabt (statt 20), hätte das für ihn gereicht. Egal, wie der Unfall zustande kam.
Zitat:
@Captain_Hindsight schrieb am 31. März 2015 um 14:50:52 Uhr:
Hätte der Filmende 100 Meter Abstand gehabt (statt 20), hätte das für ihn gereicht. Egal, wie der Unfall zustande kam.
Wäre er morgens im Bett geblieben, hätte es ihm auch gereicht. Trotzdem ist auch das nicht die Unfallursache.
Zu wenig Abstand ist nie die Unfallursache. Die Ursache ist immer der Vordermann, irgendwie 😉
Zitat:
@Jupp78 schrieb am 31. März 2015 um 14:21:25 Uhr:
Genau da behaupte ich das Gegenteil.Zitat:
@Diedicke1300 schrieb am 31. März 2015 um 12:25:23 Uhr:
Ich sage: es fährt sich schneller auf als die meisten denken.
...na denn ma los !
Zitat:
Und das Video von dir zeigt diesbezüglich gar nichts. Die Unfallursache hat nichts, aber auch gar nichts mit einem zu geringen Sicherheitsabstand zu tun.
Ja klar, wenn Du besoffen rumfährst und Dir jemand die Vorfahrt nimmt bist Du auch nicht Unfallursache.
Man kann sich nichts dafür kaufen das man nicht die Unfallursache ist, den Ärger, den Stress und die finanziellen Nachteile hat man auch so.
Bei Dir hatte ich mich getäuscht, ich dachte Du bist nicht so ein Kandidat mit der Inschrift auf dem Grabstein " Ich war im Recht und ich hatte Vorfahrt ".
Zitat:
@Captain_Hindsight schrieb am 31. März 2015 um 14:50:52 Uhr:
Hätte der Filmende 100 Meter Abstand gehabt (statt 20), hätte das für ihn gereicht. Egal, wie der Unfall zustande kam.
Ist für das konkrete Szenario eine falsche Schlussfolgerung. Das Grundproblem ist der Gegenverkehrsteilnehmer der ihm entgegen kommt. Der hätte genau so gut eben 80m später rüber ziehen können, dann hätte es mit den 80m zusätzlichen Abstand genau "gepasst".
Das ist einfach eine Sache des Timing, nicht des Abstands.
Zitat:
@Captain_Hindsight schrieb am 31. März 2015 um 15:29:16 Uhr:
Zu wenig Abstand ist nie die Unfallursache. Die Ursache ist immer der Vordermann, irgendwie 😉
Zurecht.
Zitat:
@Diedicke1300 schrieb am 31. März 2015 um 15:42:50 Uhr:
Man kann sich nichts dafür kaufen das man nicht die Unfallursache ist, den Ärger, den Stress und die finanziellen Nachteile hat man auch so.Bei Dir hatte ich mich getäuscht, ich dachte Du bist nicht so ein Kandidat mit der Inschrift auf dem Grabstein " Ich war im Recht und ich hatte Vorfahrt ".
Schon klar, dass man sich dafür nichts kaufen kann.
Nur ist mit entsprechenden Maßnahmen irgendwie jeder Unfall vermeidbar. Egal ob es nun mehr Abstand, langsamer bzw. schneller Fahren oder morgens im Bett zu bleiben erreicht wird.
Nur weiß ich leider vorher nicht, an welchem Tag ich morgens lieber im Bett bleibe.
Hier liegt die unfallauslösende Ursache im Rüberziehen des Fahrzeugs des Gegenverkehrs und nicht im zu geringen Abstand.
Dass ausreichend Sicherheitsabstand wichtig ist, das ist keine Frage. Und dass es helfen kann Fehler anderer auszugleichen ist auch richtig. Trotzdem wird es nicht zu Unfallursache, wenn der Fehler von Außen gesetzt wird.
Zitat:
@Jupp78 schrieb am 31. März 2015 um 18:21:51 Uhr:
Schon klar, dass man sich dafür nichts kaufen kann.Zitat:
@Diedicke1300 schrieb am 31. März 2015 um 15:42:50 Uhr:
Man kann sich nichts dafür kaufen das man nicht die Unfallursache ist, den Ärger, den Stress und die finanziellen Nachteile hat man auch so.Bei Dir hatte ich mich getäuscht, ich dachte Du bist nicht so ein Kandidat mit der Inschrift auf dem Grabstein " Ich war im Recht und ich hatte Vorfahrt ".
Nur ist mit entsprechenden Maßnahmen irgendwie jeder Unfall vermeidbar. Egal ob es nun mehr Abstand, langsamer bzw. schneller Fahren oder morgens im Bett zu bleiben erreicht wird.
Nur weiß ich leider vorher nicht, an welchem Tag ich morgens lieber im Bett bleibe.Hier liegt die unfallauslösende Ursache im Rüberziehen des Fahrzeugs des Gegenverkehrs und nicht im zu geringen Abstand.
Dass ausreichend Sicherheitsabstand wichtig ist, das ist keine Frage. Und dass es helfen kann Fehler anderer auszugleichen ist auch richtig. Trotzdem wird es nicht zu Unfallursache, wenn der Fehler von Außen gesetzt wird.
Na so gehe ich doch mit Deiner Meinung fast konform.
Allerdings halte ich die Maßnahme im Bett zu bleiben nicht für angemessen um einen Unfall zu verhindern. 🙂
Zitat:
@martins42 schrieb am 31. März 2015 um 18:02:19 Uhr:
Ist für das konkrete Szenario eine falsche Schlussfolgerung. Das Grundproblem ist der Gegenverkehrsteilnehmer der ihm entgegen kommt. Der hätte genau so gut eben 80m später rüber ziehen können, .....Zitat:
@Captain_Hindsight schrieb am 31. März 2015 um 14:50:52 Uhr:
Hätte der Filmende 100 Meter Abstand gehabt (statt 20), hätte das für ihn gereicht. Egal, wie der Unfall zustande kam.
Ist er aber nicht !
Aber schon klar, wie Du es meinst, wenn Du am unbeschrankten Bahnübergang von einem Zug erfasst wirst ist lediglich der Zeitpunkt des passierens Schuld am Unfall. Wärst Du schneller gefahren wäre nichts passiert.
Zitat:
@jetsetjohn schrieb am 31. März 2015 um 18:18:23 Uhr:
Zurecht.Zitat:
@Captain_Hindsight schrieb am 31. März 2015 um 15:29:16 Uhr:
Zu wenig Abstand ist nie die Unfallursache. Die Ursache ist immer der Vordermann, irgendwie 😉
Du meinst es ernst.
Zitat:
@Diedicke1300 schrieb am 31. März 2015 um 18:49:08 Uhr:
Ist er aber nicht !Zitat:
@martins42 schrieb am 31. März 2015 um 18:02:19 Uhr:
Ist für das konkrete Szenario eine falsche Schlussfolgerung. Das Grundproblem ist der Gegenverkehrsteilnehmer der ihm entgegen kommt. Der hätte genau so gut eben 80m später rüber ziehen können, .....
Aber schon klar, wie Du es meinst, wenn Du am unbeschrankten Bahnübergang von einem Zug erfasst wirst ist lediglich der Zeitpunkt des passierens Schuld am Unfall. Wärst Du schneller gefahren wäre nichts passiert.
Ich habe die Vermutung, dass ich zu dir durchgedrungen bin. Nur um da begrifflich sauber zu bleiben:
* "Schuld" ist da bzgl. des Zeitpunkt natürlich nicht passend. (Wobei es bei Unfällen überhaupt nicht zwingend eine "Schuld" geben muss, das ist das Wesen von Unfällen, aber das führt jetzt zu weit.) Aber ja, es geht um einen Punkt - besser Gefahrenradius - in Zeit und Raum der aus Sicht des Verunfallenden zufällig ist und hier letztlich gar nichts mit einem Vorausfahrenden zu tun hat, weswegen eben mehr Abstand zu dem Vorausfahrenden keine Strategie ist um diesen Unfall zu vermeiden. Bestenfalls - aber wieder nicht zwingend- würde man sich wiederum zufällig aus dem Gefahrenradius heraushalten. Oben eben auch genausogut in so einen Gefahrenradius hinein geraten. Nur das schon erwähnte "im Bett bleiben" hält einen zuverlässig aus allen straßenverkehrsrelevaten Gefahrenradien heraus.
* Es geht da und auch in diesem Bahnübergangs-Szenario nicht um "schneller" (oder "langsamer"😉 sondern um "früher" (oder "später"😉. Die Geschwindigkeit ist nur im Sinne der Aufenthaltsdauer im Gefahrenradius relevant.
* Die Analogie mit dem Bahnübergang hinkt im Vergleich zu dem ausscherenden Gegenverkehr etwas. Ein Schienenfahrzeug erscheint nicht plötzlich mit hoher Geschwindigkeit wenige Meter vor dem Übergang auf den Schienen. Das Herannahen des Schienenfahrzeug ist längere Zeit vorher wahrnehmbar, bei korrekten Umgang mit der Gefahrenstelle lässt sich ein Crash ziemlich zuverlässig vermeiden. (Wenn hingegen der oberste Boss sich wieder einen seiner schlechten Scherze macht und der Wagen ausgerechnet auf dem Übergang liegen bleibt... nun ja.)
Hingegen gibt es keine zuverlässige, vorherplanbare Strategie einen Crash mit einem auf die eigene Spur ausscherenden Fahrzeugs des Gegenverkehrs zu vermeiden. Das Ereignis ist aus der eigenen Sicht zufällig und im extrem gibt es keinerlei Handlungsoptionen mehr. Zur Minimierung des eventuellen Schadens kann man nur generell so langsam wie möglich fahren, aber irgendwann fährt man eben gar nicht mehr --> "im Bett bleiben".
Es wird übrigens nicht ohne Grund in der Unfallrekonstruktion zwischen zeitlicher und räumlicher Vermeidbarkeit (so denn überhaupt) unterschieden.