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Audi Q3 (2018) im Test: Erste Fahrt im neuen SUV

Audi Q3 F3
Bozen – Er war mal das Kalb in Audis Q-Stall. Der Q3 war das kleinste SUV der Marke, ein Hochbeiner in der Nähe des Audi A3. Dies bedient mittlerweile ein anderer besser. 2016 kam der Q2. Er baut kompakter, ist kaum enger und kostet deutlich weniger.
Der Q3 musste sich verändern, um interne Konkurrenz zu vermeiden. Audi schob den Q3 weiter in Richtung Q5. Ziemlich genau dahin, wo bei VW der Tiguan fährt. Mit 4,49 Metern Länge und 1,85 Metern Breite liegen beide Autos fast gleichauf. Wieder interne Konkurrenz, aber eine andere Marke. Und eine andere Positionierung, aber dazu später mehr.

Audi Q3: Mehr Platz auf mehr Länge


Dem Q3 tun seine neuen Maße gut. Er wird zehn Zentimeter länger als Generation eins, der Radstand legt um acht Zentimeter zu. Das schafft ordentlich Platz im Innenraum. In Reihe zwei gibt es jetzt so viel Beinfreiheit, dass sich eine verschiebbare Rückbank lohnt. Die gibt es serienmäßig. Große Menschen sitzen hinten bequem und mit viel Platz am Bein.
Der Kofferraum des Q3 wächst fast auf Q5-Maß. Er schluckt 530 (Rückbank hinten) bis 675 Liter (Rückbank vorn). Mit umgeklappten Lehnen passen bis zu 1.525 Liter hinein. Der Laderaumboden bekommt drei Arretierungspositionen, die Hutablage passt darunter. Die Ladekante liegt auf 75 Zentimeter Höhe, dreieinhalb Zentimeter tiefer als bisher.
Es gehört nicht viel dazu, mehr Platz auf mehr Länge anzubieten. Audi nutzt den Raum klug aus. Es gibt genügend Ablagen, in alle Türentaschen passen große Wasserflaschen, die Ergonomie stimmt. Nur beim Armaturenbrett werden die Gestalter übermütig. Damit der Fahrer besser das neue Touch-Infotainment bedienen kann, fehlt dem Beifahrer Platz: Die Cockpit-Mitte ist nach links geneigt.
Daraus resultiert eine hübsche Form, die dem Beifahrer aber Kniefreiheit nimmt. Das Armaturenbrett ragt auf der rechten Seite weit in den Innenraum hinein, der Handschuhfachdeckel lässt sich ab einer gewissen Körpergröße kaum noch öffnen. Die Klappe passt nicht zwischen den Beinen hindurch. Bei so viel Platz im Rest des Autos dürfte es hier gerne bequemer sein.

Komfortabel, leise und mit guter Rückmeldung


Fahrerisch gibt es hingegen nichts auszusetzen. Der Q3 lenkt direkt und präzise. Bei Unebenheiten federt er straff an, wird aber nicht ungemütlich. Harte Stöße fängt das Fahrwerk beim tieferen Einfedern sanft ab. Gemacht ist es vor allem für Asphalt, gern kurvig oder mit Straßenschäden. Im Gelände waren wir nicht unterwegs. Machen die meisten Q3-Besitzer ja auch nicht.
Mit seinem Serienfahrwerk fährt der Q3 bereits sehr ausgewogen. Audi balanciert ihn gut aus und lässt das richtige Maß Rückmeldung im Innenraum ankommen. Optional gibt es ein Sport- oder Verstellfahrwerk. Auf beide kann man verzichten, die Basis arbeitet anständig. Eine straffere Gangart passt ohnehin nicht zum Auto. Abrollkomfort und Geräuschdämmung liegen auf hohem Niveau.
Die Motoren bleiben ebenfalls leise. Benziner sind bei niedriger Last kaum wahrnehmbar und werden vom Turbo-Zischen übertönt. Der 2,0-Liter-Diesel knurrt, nagelt aber nicht nach innen.

Zwei Diesel und drei Benziner im Audi Q3


Audi bietet den Q3 mit insgesamt fünf Motoren an. Drei Benziner und zwei Diesel leisten jeweils 150, 190 oder 230 PS, die Spitze gibt es nur mit Benzin. Kleine Verbrenner treiben über ein Sechsgang-Schaltgetriebe die Vorderachse an. Doppelkupplungsgetriebe und Allrad sollen langfristig für alle Leistungsstufen verfügbar sein, die stärkeren Motoren bekommen beides serienmäßig.
Die automatischen Getriebe arbeiten im neuen Q3 selbstbewusster als im Vorgänger. Audi verbessert ihr Verhalten bei niedrigem Tempo, vor allem bei spontanen Lastwechseln. Sie reagieren nicht so bestimmt wie in A6 und A7, aber deutlich souveräner als bisher.
Die Mildhybrid-Technik der größeren Limousinen kommt im Q3 vorerst nicht an. Voll- oder Plug-in-Hybride sind ebenfalls nicht geplant. Langfristig könnten 48-Volt-Netz und Riemen-Starter-Generator folgen, vielleicht zum Facelift. Audi konzentriert sich zunächst auf die Verbrenner. Hier die ab Start verfügbaren Antriebsvarianten im Überblick:
Modell Q3 35 TDI Quattro Q3 35 TFSI S-Tronic Q3 40 TFSI Quattro S-Tronic Q3 45 TFSI Quattro S-Tronic
Motor 2,0-Liter-Turbodiesel 1,5-Liter-Turbobenziner 2,0-Liter-Turbobenziner 2,0-Liter-Turbobenziner
Getriebe Sechsgang-Handschaltung, Allrad Siebengang-Doppelkupplung, Front Siebengang-Doppelkupplung, Allrad Siebengang-Doppelkupplung, Allrad
Leistung 150 PS (110 kW) b. 3.500 – 4.000 U/min 150 PS (110 kW) b. 5.000 – 6.000 U/min 190 PS (140 kW) b. 4.200 – 6.700 U/min 230 PS (169 kW) b. 5.000 – 6.700 U/ min
Drehmoment 340 Nm b. 1.750 – 3.000 U/min 250 Nm b. 1.500 – 3.500 U/min 320 Nm b. 1.500 – 4.200 U/min 350 Nm b. 1.500 – 4.400 U/min
Höchstgeschwindigkeit 211 km/h 207 km/h 220 km/h 233 km/h
0 – 100 km/h 9,3 s 9,2 s 7,4 s 6,3 s
Gewicht 1.700 kg 1.570 kg 1.695 kg 1.695 kg
Die Basis genügt, um mit dem Q3 zügig vorwärts zu kommen. Beide Antriebe mit 150 PS passen gut zum Auto, sie liefern genug Kraft für die Fahrzeuggröße und -anspruch. Der kleine Diesel tut sich unterhalb von 1.500 Touren schwer, punktet aber darüber mit viel Drehmoment. Der Benziner holt seine Stärke aus der Drehzahl, klingt bei höheren Drehzahlen nervös, aber nicht angestrengt.
Mehr Spaß macht der Q3 mit mehr Leistung. Der starke Benziner stammt beinahe unverändert aus dem VW Golf GTI. Im SUV muss er sich mehr bemühen, behält aber seine Spontaneität. Die Basis des Vorgängers mit 125 PS entfällt. Erlkönige des Spitzenmodells RS Q3 wurden bereits gesichtet. Es bleibt voraussichtlich beim Fünfzylinder, dieses Mal mit rund 380 PS.

Touch-Infotainment im Audi Q3


An das neue Innenraum-Konzept werden sich Besitzer der ersten Q3-Generation erst gewöhnen müssen. Der Dreh-Drück-Steller auf der Mittelkonsole entfällt, das Infotainment arbeitet mit Berührungen und Spracherkennung. Das System kommt aus den größeren Modellen, umfasst aber nur einen Bildschirm. Der lässt sich während der Fahrt konzeptbedingt nur schwer bedienen – die Finger tippen gelegentlich neben ihr Ziel.
Digitale Instrumente sind im Q3 serienmäßig. Das virtuelle Cockpit mit programmierbarer Anzeige kostet Aufpreis. Die Basis bekommt ein einfaches Radio, allerdings ohne Bildschirm in der Mitte. Hier gibt es nur eine Ablage, die Bedienung läuft über das (serienmäßige) Multifunktionslenkrad. Ab dem ersten Optionssystem ist der Q3 online.
Audi wählt für den Q3 schöne Materialien. Oberhalb der Mittelkonsole sind die Kunststoffe unterschäumt, Alcantara auf dem Armaturenbrett wirkt edel. Leider zieht sich der hohe Anspruch nicht durch das ganze Auto: In allen gefahrenen Varianten knarzte die Mittelkonsole, wenn ein Bein gegen sie drückte. Durch ihren breiten Aufbau passierte das häufig. Audi gelobt Besserung für die Serienautos.

Audi Q3: Tiguan-Größe, aber Audi-Preis


Der Q3 fährt in Generation zwei etwa eine halbe Klasse höher als bisher. Er wird größer, leiser und wertiger. Mit dem Platz wächst auch der Preis: Die Basis (150 PS Benzin, Frontantrieb, Handschaltung) wird 33.500 Euro kosten. Der Vorgänger war 2.100 Euro günstiger, aber schlechter ausgestattet – LED-Lampen, einige Assistenten größere Räder und eine verschiebbare Rücksitzbank gibt es nun serienmäßig.
Im Detail muss Audi vor dem Serienstart noch nachbessern. Die Mittelkonsole stört. Außerdem hatte die Assistenz viel Mühe, auf der Autobahn die Fahrspur zu halten. Während unserer Fahrt wollte sie nicht weit genug einlenken und übergab das Steuer lieber zurück an uns.
Mit dem Tiguan verbindet den Q3 vor allem seine Länge. Der Fokus ist aber ein anderer. Er ist lieber schön als nützlich, bekommt schickere Materialien, baut flacher und wirkt insgesamt moderner. Das lässt sich Audi bezahlen: Der Q3 kostet in der Basis etwa 5.000 Euro mehr als der VW mit gleichem Antrieb. Ausstattungsbereinigt wird dieser Abstand noch schrumpfen. Die Bestellbücher für den Q3 öffnen in den kommenden Tagen, die Auslieferungen starten im November 2018.

Audi Q3 (ab 2018): Technische Daten


  • Motoren: 1,5- oder 2,0-Liter-Turbomotoren mit Direkteinspritzung (Benzin, Diesel)
  • Abgasnorm: Euro 6d-Temp
  • Getriebe: Sechsgang-Schalter oder Siebengang-Doppelkupplung, Front- oder Allradantrieb
  • Länge: 4,484 m
  • Breite: 1,856 m (mit Spiegeln: 2.024 m)
  • Höhe: 1,616 m
  • Radstand: 2,68 m
  • Kofferraumvolumen: 530 – 1.525 l
  • Tankvolumen: 60 l
  • AdBlue-Tankvolumen: 18 l

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Ich hoffe, dass diese zum Teil sinnfreie Debatte bald ended!

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Zum Teil hast du Recht.
Ich bin aber nicht nur vom Händler enttäuscht, die Marke Audi hat bei mir keinen besseren Eindruck hinterlassen.
Mir geht es hauptsächlich um den Gegenwert, Audi baut bestimmt kein einziges schlechtes Auto, aber sie erheben Preise die einfach nicht mehr nachvollziehbar sind.
Was bietet Audi, was andere Hersteller nicht bieten?
Ich sage es auch immer wieder, der Q2 ist ein gutes Auto (wie der Q3 bestimmt auch), aber er ist nicht herausragend, der Preis allerdings schon. Ich habe halt einfach zu viel erwartet, der Fehler kann auch durchaus bei mir liegen.
Ich möchte niemanden von einem Kauf abhalten, es kann sich jeder nach seinem Gusto entscheiden und viele werden die Marke völlig anders erleben als ich.
Allerdings habe ich meine eigenen Erfahrungen machen dürfen, diese Erfahrung werde ich natürlich beim nächsten Kauf berücksichtigen. Außerdem steht es mir genauso zu meinen Unmut kund zu geben, wie es jedem zusteht seine Freude darüber preiszugeben.
Natürlich war mein erster Eindruck zu Audi durch Euphorie geprägt, objektiver wird die Sicht erst durch die Erfahrung.
Das Internet bietet Menschen die Möglichkeit sich zu informieren, man wird kein Ding finden welches nur positive/negative Rezessionen erhalten hat. Manche Aussagen sind für einen relevant, manche tangieren einen nicht weiter, weil man andere Anforderungen stellt, oder selbst eine völlig eigene Erfahrung gemacht hat.
Man darf aber nicht ein Produkt auf Grund von Lorbeeren von vergangen Tagen untermauern.
Objektiv gesehen ist Audi extremst am sparen, wohin sich andere Hersteller immer weiter verbessern.
Ob das nun Kia ist oder .................... Audi sollte anfangen sich Gedanken über ihre Politik zu machen.
Das ist aber auch wieder nur meine Meinung.

oder Dieselskandal

Jetzt schreib ich trotzdem noch was,Entschuldigung.
Sicher kann jeder seinen Unmut äußern, aber nicht jeden Monat das selbe,nur um zu provozieren, auch nicht,wenn man nicht mal vor hat, dieses Fahrzeug zu kaufen.Zumindest mir würde es nicht in den Sinn kommen.
Jetzt ist wirklich Schluss!

vor allem hat das hier gar nichts mehr mit dem Q3 bzw. Q2 zu tun. Und es ist immer wieder die selbe "Leier".
Wenn ich derart unzufrieden mit der Marke bin, würde ich das Thema einfach abhaken und die Marke sofort wechseln. Dann hab ich auch keinen Stress mehr mit dem Händler.

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@Tomsche65
Warum hast du das erst gemerkt, als du den Wagen schon besessen hast? Warum hast du nicht mal Probe gesessen, oder aber mal eine Probefahrt gemacht, vor deiner Unterschrift? Sorry, aber irgendwie ist das alles sehr unglaubwürdig....

manche Menschen machen eben Fehler, auch beim Autokauf.

Er schreibt ja selber, zu viel von Audi erwartet zu haben.

Wahrscheinlich hat er sich von den 4 Ringen täuschen lassen und ist erst später aufgewacht.

Zitat:

Ich habe halt einfach zu viel erwartet, der Fehler kann auch durchaus bei mir liegen.

Ist doch nicht schlimm, nicht jeder Kauf ist perfekt, maches erst hinterher sichtbar.

Er schreibt aber auch, dass der Q2 ansich ein gutes Auto ist - nur hat Audi kein Alleinstellungsmerkmal mehr. Und das hat er nun auch entdeckt

;)

Zitat:

@Ein_Bremer schrieb am 12. August 2019 um 13:26:42 Uhr:


manche Menschen machen eben Fehler, auch beim Autokauf.
Er schreibt ja selber, zu viel von Audi erwartet zu haben.
Wahrscheinlich hat er sich von den 4 Ringen täuschen lassen und ist erst später aufgewacht.

Zitat:

@Ein_Bremer schrieb am 12. August 2019 um 13:26:42 Uhr:



Zitat:

Ich habe halt einfach zu viel erwartet, der Fehler kann auch durchaus bei mir liegen.


Ist doch nicht schlimm, nicht jeder Kauf ist perfekt, maches erst hinterher sichtbar.
Er schreibt aber auch, dass der Q2 ansich ein gutes Auto ist - nur hat Audi kein Alleinstellungsmerkmal mehr. Und das hat er nun auch entdeckt ;)

Sowas hat es nie gegeben, zumindest hat Audi sowas nie behauptet.

was hat Audi nie behauptet? Im Moment geht es doch doch um tomscher65...

Zitat:

@Ein_Bremer schrieb am 12. August 2019 um 13:51:47 Uhr:


was hat Audi nie behauptet? Im Moment geht es doch doch um tomscher65...

Das Audi ein Alleinstellungsmerkmal in irgendwas sei.... es geht eigentlich um den Q3, nicht um die Inkompetenz eines tomscher65...;-)

er war eben stolz, sich damals einen Q2 gekauft zu haben. Sein Stolz wurde gekränkt.
Egal, ob Q2 oder Q3, hier wird seit 2 Seiten über die Qualitätsanmutung des Q2/Q3 geschrieben, die anscheinend enttäuschend ist für viele.

Bei ihm gehts um den Q2 nicht aber um den Q3. Aber für beides gilt, erst angucken dann kaufen. Das macht man in der Regel schon beim Kilo Kartoffeln so.....

Ich hoffe, dass diese zum Teil sinnfreie Debatte bald ended!

Hier geht es um den "Audi Q3 im Tiguan-Format".
Bleibt bitte dabei und diskutiert sachlich weiter, Danke.

Ich komme dann mal wieder zurück zum eigentlichen Thema. ;)
Mir ist da grade noch ein Punkt eingefallen.
Die Ablagentaschen in den Türen fand ich ziemlich klein. Bei vielen Autos gehen die meist über (fast) die ganze Tür, beim Q3 war das nicht so. Ich konnte nichtmal die Mappe vom Autohaus mit den Mietunterlagen dort ordentlich ablegen.
Gefallen hat mir im übrigen noch die Lenkung, die fand ich klasse. Direkt mit guter Rückmeldung von der Straße. :)

Hi,
sind wir jetzt wieder in der richtigen Spur..? Prima..! :):D

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