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Anzeige wegen Beinahe-Unfall?

Themenstarteram 9. Mai 2014 um 23:16

Hallo in die Runde,

ich möchte mal Meinungen einsammeln zu einem Vorfall, der sich heute ereignet hat, und von dem ich nicht weiß, ob ich ihn anzeigen soll. Ich muss dazu sagen, dass ich noch nie irgendjemanden angezeigt habe, aber ich weiß nicht, ob ich jetzt eine Ausnahme machen sollte.

Auf der Zeichnung ist eine Hälfte einer Kraftfahrstraße zu sehen, mit der Fahrtrichtung von links nach rechts, und einer zweispurigen Zufahrt von unten. Auf dem linken Fahrstreifen der Zufahrt sieht man einen sogenannten Vorankündigungspfeil (Zeichen 297.1), der etwas missverständlich das bevorstehende Ende des linken Fahrstreifens anzeigt. Am Ende der linken Fahrspur erfolgt aber keine Fahrbahnverengung, sondern die Einmündung in die korrespondierende Fahrspur auf der horizontal verlaufenden Kraftfahrstraße.

Die Benutzung der rechten Fahrspur der Zufahrt ist (bei entsprechend leichtem Verkehr auf der Hauptstraße) weder praktisch noch durch Vorschriften geboten, man kann diese Vorfahrtstraße mit einem Blick nach links hunderte von Metern weit einsehen und kann sich dort problemlos von der linken Fahrspur der Zufahrt aus in den fließenden Verkehr auf der Hauptstraße einordnen.

Ich saß also ganz links im blauen Fahrzeug, und der Rote ist plötzlich ohne erkennbaren Anlaß von der rechten Fahrspur nach links in meine Spur gezogen, und hat mich von der Fahrbahn abgedrängt. Ich hatte noch gehupt, aber musste dann trotzdem über die Sperrfläche ausweichen, um einen Unfall zu vermeiden.

Normalerweise gehe ich davon aus, dass scheinbar unaufmerksamen Fahrern durch derartige Beinahe-Unfälle die Wichtigkeit des Schulterblicks vor dem Spurwechsel verdeutlicht wird, und gewöhnlich reagieren Verkehrsteilnehmer nach solchen Fahrfehlern eher defensiv.

Was mich hier etwas beunruhigt, ist die aggressive und völlig uneinsichtige Reaktion des Fahrers im roten Fahrzeug, der daraufhin auch noch anfing, hinter mir her zu hupen, wie wild die Lichthupe zu betätigen, und wild herumzufuchteln.

Nachdem ich in diesem Forum von ähnlichen Fällen gelesen hatte, vermute ich aufgrund dieser Reaktion inzwischen, dass nicht ein vergessener Schulterblick die Ursache des Beinahe-Unfalls war, sondern Vorsatz. Ich vermute, der Fahrer wollte mich am Überholen vor einer (objektiv nicht existierenden) Fahrbahnverengung hindern, weil er möglicherweise nicht ortskundig war und die Zeichen 297.1 auf der linken Fahrspur missdeutet hatte.

So oder so wähnte er sich ganz offenbar im Recht, und dies läßt mich befürchten, dass ihm fundamentale Verkehrsregeln wie StVO § 7 Abs. 5 entweder nicht geläufig sind, oder er vorsätzlich dagegen verstößt.

Und deshalb frage ich mich nun, ob ich den nicht ausnahmsweise doch anzeigen sollte. Was denkt Ihr?

Viele Grüße,

pedestrian (der Name stimmt nicht mehr ganz :-))

Beste Antwort im Thema

Mich amüsiert immer die Reihenfolge um einen Unfall zu vermeiden:

Erst Hupen und danach auf die Bremse.

Und dann ins Internet um sich die Heiligsprechung für sein tolles Verhalten abzuholen.

Ohne diese Oberlehrer wäre es hier im Forum und auch auf der Strasse richtig langweilig. ;)

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Was mochtest du anzeigen?

Tief luft holen, und hinter dir lassen.

So etwas kann jedem passieren, ortsfremd, abgelenkt, was auch immer.

Rudiger

Wat Du wolle ??? :confused:

Tut mir leid, aber da kann ich Dir jetzt leider nicht ganz folgen?

Hallo,

Es ist ja nichts passiert also vergiss das ganze.

Seelze 01

 

Es war ärgerlich für dich, aber es ist ja nichts passiert. Du wirst im Leben immer auf Choleriker treffen - die gibt es auch unter den Autofahrern:D Größe zeigen, indem du ruhig bleibst und die Sache einfach vergisst;)

Mich amüsiert immer die Reihenfolge um einen Unfall zu vermeiden:

Erst Hupen und danach auf die Bremse.

Und dann ins Internet um sich die Heiligsprechung für sein tolles Verhalten abzuholen.

Ohne diese Oberlehrer wäre es hier im Forum und auch auf der Strasse richtig langweilig. ;)

Zitat:

Original geschrieben von Tempomat-Driver

Ohne diese Oberlehrer wäre es hier im Forum und auch auf der Strasse richtig langweilig. ;)

Und völlig vergessen, dass man selbst bestimmt auch schon mal einen Irrtum begangen hat und ein Anderer einem den Arsch :) gerettet hat

Zitat:

Original geschrieben von Tempomat-Driver

 

Ohne diese Oberlehrer wäre es hier im Forum und auch auf der Strasse richtig langweilig. ;)

Als einen Oberlehrer würde ich ihn nicht bezeichnen - eher als Hellseher, weil er ja dem "Rotling" Absicht unterstellt. Im übrigen frage ich mich auch, warum man noch Zeit hat zu hupen, wenn die Situation sowieso schon brenzlich war und alle Sinne auf Steuern und Bremsen hätten ausgerichtet sein müssen. 

Zitat:

Original geschrieben von pedestrian

Und deshalb frage ich mich nun, ob ich den nicht ausnahmsweise doch anzeigen sollte. Was denkt Ihr?

Da du sicherleich keine Zeugen hast, wird dem nicht viel passieren. Das einzige, was passiert ist, das ihr beide einen kleinen Aufwand habt. Er wird dann drüber nachdenken, aber mehr auch nicht.

Aus diesem Grund gleite ich gerne kontrolliert in die Fahrzeuge solcher Idioten, und lasse meinen Wagen wieder restaurieren. Dann sind die Macken von Parkremplern wieder weg. Beim ersten mal hat man ein mulmiges gefühl, beim zweiten mal ist der kleine Rums schon Gewohnheit. Leider kommen solche Leute immer von rechts, das es schwer ist, den kinken Außenspiegel reparieren zu lassen. :rolleyes:

Zitat:

Original geschrieben von MvM

Zitat:

Original geschrieben von pedestrian

Und deshalb frage ich mich nun, ob ich den nicht ausnahmsweise doch anzeigen sollte. Was denkt Ihr?

Aus diesem Grund gleite ich gerne kontrolliert in die Fahrzeuge solcher Idioten, und lasse meinen Wagen wieder restaurieren. Dann sind die Macken von Parkremplern wieder weg. Beim ersten mal hat man ein mulmiges gefühl, beim zweiten mal ist der kleine Rums schon Gewohnheit.

Allerdings: Auch du musst dich fragen (lassen), ob du alles getan hast, einen Unfall zu vermeiden.

Da musste halt Darüberstehen, das ist Alltag auf der Straße.

Zitat:

Original geschrieben von Brunolp12

Zitat:

Original geschrieben von MvM

 

Aus diesem Grund gleite ich gerne kontrolliert in die Fahrzeuge solcher Idioten, und lasse meinen Wagen wieder restaurieren. Dann sind die Macken von Parkremplern wieder weg. Beim ersten mal hat man ein mulmiges gefühl, beim zweiten mal ist der kleine Rums schon Gewohnheit.

Allerdings: Auch du musst dich fragen (lassen), ob du alles getan hast, einen Unfall zu vermeiden.

Diese Frage ist bis jetzt kein einziges mal gekommen. Könnte aber auch daran liegen, das ich dies indirekt in der Unfallbeschreibung schon beantworte.

Etwas, das hier noch nicht beleuchtet wurde, ist Folgendes (alles Spekulation, aber eine sehr gute Erklärung):

Warum hat sich der Mann so aufgeregt?

Schaue Dir die Situation ganz genau an. Du hast vermutlich bereits Dein Tempo verringert auf der linken Spur. Und der türkise Wagen konnte noch etwas weiter fahren. Dadurch entstand eine Lücke.

Ich würde geradezu jede Wette eingehen, dass Du (blau) und der Türkise die ganze Zeit nebeneinander gefahren seid.

Tja, und dadurch hatte unser Roter keine Chance, zu überholen.

Ein Blick in den Rückspiegel klärt manchmal Vieles.

Es ist möglich, dass Du (!) zuerst einen Verkehrsverstoß begangen hast, denn außerorts gilt Rechtsfahrgebot.

Und nebeneinander fahren geht gleich garnicht, denn ihr blockiert damit die Fahrbahn für Schnellere!

Abgesehen davon ist das verboten. Linke Fahrspur ist Überholspur und NUR zum Überholen gedacht.

Ihr habt nicht das Recht, ihn (dauerhaft) an einer Überschreitung zu hindern oder ihn zu blockieren. Hoheitsrecht hat nur die Polizei.

Er hat dann, als er die Chance sah, endlich vorbeizukommen, einfach Gas gegeben. Da war er schon stark gereizt. Er hatte sicherlich nicht vor, den Dauerblockierer (Dich!) abzudrängen, er war vor Wut fahrlässig.

Und dann hat er sich aufgeregt über den Blockierer, nicht über den Abgedrängten.

Schon mal über diese Version nachgedacht?

Sowas passiert mir auch schonmal. Ich kann ihm das gut nachfühlen.

Nur nicht, dass er dann die Kontrolle über sich selbst verlor und ein zu großes (!) Risiko einging.

Hand aufs Herz:

Seid ihr vorher nebeneinander her geschlichen ohne eine Blick in den Rückspiegel?

Oder hast Du das sogar absichtlich gemacht, um einen Raser zu bremsen?

Nicht persönlich gemeint, ist nur eine Frage.

Das würde nämlich ALLES erklären.

Falls das so war, fände ich es GANZ schlimm, dass Du ihn anzeigen willst. Obwohl Du ihn provoziert hast. Wäre das fair?

Ich will ihn nicht in Schutz nehmen, er hat immerhin fahrlässig den Verkehr gefährdet. Eine viel größere Hausnummer als Dein potentieller Rechtsfahrverstoß, das ist klar. Aber es ist ja nichts passiert. Vor Gericht kommts erst garnicht, weil Aussage gegen Aussage steht.

Ganz allgemein finde ich:

Wer so wenig Aufmerksamkeit besitzt, dass er nicht merkt, wenn er andere hinter sich bis auf Blut reizt, der sollte sich ernsthaft Gedanken machen, nochmal die Fahrschule zu besuchen.

Da lernt man nämlich (hoffentlich), dass der Rückspiegel nicht nur da ist, um Duft-Tannenbäume dranzuhängen.

Und dass man rechts zu fahren hat, wenn man nicht zügig überholt.

Weil das der Gesetzgeber aus exakt diesem Grunde so vorschreibt.

Merke:

Es ist fast nie nur einer alleine schuld.

Ich habe nur spekuliert, nichts davon ist persönlich gemeint. Aber vielleicht regt es zum Nachdenken an.

k-hm

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