Anfänger sucht Anfängermaschine
Hallo zusammen,
mit 43 bin ich gerade dabei, meinen Motorradschein zu machen. Theorie ist erledigt, noch ca. 10 Fahrstunden und dann ist Prüfung. Nun die schwierige Frage, was für eine Maschine ich mir zulegen soll. Ich bin 1,90 groß und wiege 100kg. Fahren werde ich zu 95% alleine. Vom Fahrzeugtyp schwebt mir eine Reiseenduro oder ein (Sport-)tourer vor. ABS ist Pflicht. Von der "Heimleitung" freigegebenes Budget max. 4.000 €.
Gefahren bin ich in der FS bis jetzt eine Honda NC700S, es folgt in den nächsten Stunden eine BMW F700GS. Die Fahrschule hat auch noch eine Honda CBF600, der Fahrlehrer meint aber, dass ich für die zu groß bin.
Bis vor Kurzem hatte ich nur die BMW F650GS (Einzylinder) im Visier. Da gibt es für 3-3.500 gebrauchte mit 30-60.000km, 5-8 Jahre alt und ABS. Nach der ersten Fahrstunde auf der Honda habe ich aber mal über den Tellerrand geschaut: Die NC700 ist leider zu neu/teuer. Aber bei der CBF600 gibt es jüngere, leistungsstärkere Maschinen fürs Geld, als bei BMW. Aber wie gesagt, der Fahrlehrer sagt, dass ich zu groß für die CBF600 bin.
Habt ihr einen Vorschlag, was für mich ein gutes Motorrad sein könnte?
Danke und viele Grüße
Christian
45 Antworten
Eierlegende Wollmilchsau - drei Dumme, ein Gedanke!
Das kommt dabei raus, wenn man nicht alle anderen Postings liest, bevor man antwortet! 😁
Aber das stimmt schon: Die BMW ist wirklich ein Moped, das für fast alles taugt. Dazu beste Qualität und trotzdem bezahlbar. Die Mehr-PS einer CBF sind nicht wirklich nötig, der Mehrwert des schluckfreudigen Fahrwerks ist in der Praxis viel größer. Was auch für di Sitzposiion gilt, besonders wenn man nicht klein ist.
Lieber Christian, ich bleibe dabei: Nimm lieber eine F 650 GS statt der CBF 600. Die CBF ist ein gutes Moped, aber eben auch ein wenig langweilig, die BMW fühlt sich viel agiler an, mit der kann man einfach mehr machen. Hinzu kommt, daß man auf schlechter Straße mit abwechselnd Schlaglöchern und Beulen der letzten hundert Flicken mit Kaltasphalt und Bitumen im Wechsel um die CBF Kreise fahren kann. Die BMW ist für schlechte Straßen gebaut, die CBF kann ihre spezifischen Fahrwerksvorteile nur auf wirklich guter Straße ausspielen. Auf schlechter Straße sind mit der F aber durchaus mal 70 statt 40 oder 50 drin, während die CBF auf bestem Apshalt vielleicht mit 75 statt 70 auftrumpfen kann. Unterm Strich kann man mit der nominal schwächeren BMW meist spürbar flotter fahren als mit der Honda.
Gruß Michael
Ich hatte mal eine F650GS als Leihmopped von der Werkstatt.
War an sich ganz okay, aber die hat sehr schnell links herum mit dem Hauptständer aufgesetzt, z.B. beim abbiegen an der Ampel.
Liegt wohl am weichen Fahrwerk, zusammen mit meiner Statur, die dem des Themenstarters ähnlich sein dürfte. Bin 1,93m und 105kg schwer.
D.h. man muss also etwas aufpassen, oder das Fahrwerk modifizieren.
Wobei ich mir allerdings nicht sicher bin: Evtl. war das Leihmopped tiefergelegt... kam mir jedenfalls so vor.
Da ich Größe und Gewicht des Themenstarters übersehen habe: Damit wird die F650 GS dann schon langsam etwas knapp, mir war sie zu schmächtig... (die CBF natürlich genauso). Das "zu große" Motorrad gibt es mit der Statur eigentlich nicht mehr, dafür aber ziemlich viele kleine...
Zitat:
Original geschrieben von der_Derk
Das "zu große" Motorrad gibt es mit der Statur eigentlich nicht mehr, dafür aber ziemlich viele kleine...
Willkommen in meiner Welt... 😁
Dazu hab ich noch lange Beine.
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BMW K1200 RS...passend zur Körpergröße, mit ABS und im Preisrahmen. Alternativ Honda Varadero mit ABS.
Gruß
Frank
Moin Zusammen,
wenn man sich mit der Optik anfreunden kann, dann werfe ich nochmal die kleine Kawa Versys in den Raum.
Sollte vom Budget passen, ist eine moderne Konstruktion und man passt auch noch mit unserer Figur auf das Ding.
Gruss Jürgen
Zitat:
Original geschrieben von coolwater1
Moin Zusammen,wenn man sich mit der Optik anfreunden kann, dann werfe ich nochmal die kleine Kawa Versys in den Raum.
Sollte vom Budget passen, ist eine moderne Konstruktion und man passt auch noch mit unserer Figur auf das Ding.Gruss Jürgen
Hi,
danke dir für den Tipp. OK, der Frontscheinwerfer ist gewöhnungsbedürftig. Aber sie scheint mir günstiger als die 650GS, ein paar PS mehr, 2 Zylinder... Schaue ich mir mal an.
Viele Grüße
Christian
Hi,
kleines Update: Den Lappen habe ich seit gestern. Jetzt geht's an die Hardware. Hier schwanke ich im Moment zwischen der V-Strom und der Versys. Von der 650GS als Einzylinder haben mir viele abgeraten, weil die von der Motorcharakteristik her nicht das ist, was ich suche.
Die Frage, ob V-Strom oder Versys ist objektiv sicher schwer zu beantworten. Von der Optik gefällt mir die Versys mit ihrem kurzen Radstand und dem flachen Tank etwas besser. Die reisetauglichere Maschine scheint aber eher die V-Strom zu sein. Was meint ihr?
Viele Grüße
Christian
Erstmal Glückwunsch zum Schein!
Versys oder V-Strom ist in der Tat schwierig.
Ich würde mich allein schon aus Optikgründen für die Versys entscheiden.
Das Design ist zwar gewöhnungsbedürftig, aber doch irgendwie dynamischer, als das der V-Strom... dabei denke ich aber immer an der alte Modell.. die aktuelle wurde schon etwas aufgepeppt.
Reisetauglichkeit würde ich jetzt ähnlich einschätzen, die V-Strom könnte besseren Windschutz haben.
Da würde ich an Deiner Stelle mal das Web nach diversen Testberichten durchwühlen.
z.B.: http://www.bikerszene.de/.../...rsys_und_Suzuki_V_Strom-2030864-1.html
oder: http://www.motorradonline.de/.../95737
Zitat:
Original geschrieben von A4_TDI
Hi,kleines Update: Den Lappen habe ich seit gestern. Jetzt geht's an die Hardware. Hier schwanke ich im Moment zwischen der V-Strom und der Versys. Von der 650GS als Einzylinder haben mir viele abgeraten, weil die von der Motorcharakteristik her nicht das ist, was ich suche.
Was stört Dich an der Motorcharakteristik? Daß die BMW Dampf in allen Lebenslagen hat, mit Durchzug von unten und trotzdem mit viel Drehfreude glänzt? Völlig egal, welchen Gang man nimmt, die BMW zieht klaglos ordentlich durch? Sorry, aber Deine Einschränkung ist völliger Mumpitz! Der Sound eines Einzylinders ist anders, aber das ist auch schon alles. Die drei von Dir genannten Mopeds haben keine deutlich andere Motorcharakteristik, zumal alle drei als sehr kultiviert gelten - manch einer sagt auch langweilig.
Ich habe einen Verdacht: Die höhere Leistung ist es! Durch den Blödsinn, den man ständig hört und liest glaubst Du, daß die 50 PS der BMW nicht reichen werden... Glaub mir, die 50 PS reichen für jahrelangen Spaß, die BMW ist bestens motorisiert. Dir haben vermutlich in erster Linie die vielen Stammtischspinner abgeraten, die noch nie eine BMW mit dem Rotax-Motor bewegt haben!
Ich bleibe bei meinen Standardrat: Nicht nach einem Modell suchen, sondern nach einem richtig guten Moped mit fairem Preis. Evtl. findest Du ja eine bestgepflegte V-Strom oder eine Versys in phantastischem Zustand - dann kauf sie. Aber schau Dich genauso nach BMWs um und schlag zu, wenn Du eine gute GS findest. Bei einer Gebrauchten ist der Zustand des Kaufobjekts und das Preis-/Leistungsverhältnis wichtiger als es die kleinen Vor- und Nachteile eines Modells sind. Zumindest sollte es so sein.
Gruß Michael
P.S.: Ach ja, beim Kauf einer BMW bitte auf die unterschiedlichen Sitzhöhen achten - die GS ist für kleine und große Fahrer zu haben! Meines Wissens gibt es drei Sitzhöhen, das Modell Dakar hat als Standard die größte Sitzhöhe, sollte für Dich also interessanter sein, da Du da viel besser als auf der von der Sitzposition her sehr kompakten Versys sitzen wirst.
Ich würde das mit der ausreichenden Leistung auf Solobetrieb einschränken.
So gern ich meine NC im Alltag fahre und mich über Staufach und Fahren ohne schalten freue - zu zweit sind Federung und Motor ab und zu überfordert. Allein ist zumindest Autobahntempo etwas anstregend, weil keine nennenswerte Beschleunigung übrig ist ab 120.
Durch Fach + sehr niedrige Unterhaltskosten habe ich echten Gegenwert, durch den man das verschmerzen kann, zumal sie dank der Motorcharakteristik beim Ampelstart wirklich fix ist. Aber wenn man sowieso ein "herkömmliches" Modell fährt, wüsste ich nicht, warum man sich nicht was stärkeres nehmen sollte.
Zitat:
Original geschrieben von cng-lpg
Was stört Dich an der Motorcharakteristik? Daß die BMW Dampf in allen Lebenslagen hat, mit Durchzug von unten und trotzdem mit viel Drehfreude glänzt? Völlig egal, welchen Gang man nimmt, die BMW zieht klaglos ordentlich durch?
Aber auch nur, wenn mit "unten" der Bereich ab ~2500 Umdrehungen gemeint ist. Ab Leerlaufdrehzahl lostuckern kann der Eintopf nun gerade nicht 😉.
Dennoch sollte es Dir nicht reichen, wenn Andere meinen das wäre nichts. Die 650er GS gibt's wie Sand am Meer, setz' Dich drauf und probier' es aus. Man kann auch mit 'nem Einzylinder viel Spaß haben, und jener der GS ist einer der besten Vertreter, den Du in der Richtung finden kannst. Ist leider in der Geräuschkulisse im Serienzustand ein wenig blutleer.
Dazu kommt bei der GS ein gegenüber den anderen genannten Alternativen tieferer Schwerpunkt, und damit das leichtere Handling. Ja, ich würde trotzdem eher zur V-Strom tendieren, weil ich besser drauf sitzen kann - aber auch das sollte für Dich kein Grund sein, die BMW von der Liste zu streichen bevor Du sie nicht selber gefahren hast 😉.
Gruß
Derk
Es ist vollbracht
Hi,
war gestern bei BMW und habe eine G650GS probegefahren (danke an Michael & Derk). Bestes Wetter, und dann mal von Aachen in die Eifel und zurück.
Nach der Fahrt war klar: kaufen. 3 Stück hatte der Händler da, geworden ist es die auf dem Bild. BJ 10/10 (ist ein Vorserienmodell) mit 12tkm.
Viele Grüße
Christian
Bei einer G 650 GS könnte das mit Vorserie bei Baujahr 2010 stimmen. Evtl. ein Fahrzeug für die Präsentation oder Schulung oder als Testfahrzeug für die Presse. Die G 650 GS gab es in Deutschland meines Wissens offiziell erst 2011. Wobei Vorserie relativ ist, denn in anderen Ländern gab es sie früher und außerdem handelt es sich bei der G 650 GS nur um eine nur minimal optisch überarbeitete einzylindrige F 650 GS mit Gußfelgen - BMW bietet das sehr gute alte Modell damit nun parallel zum neuen an. Das macht durchaus Sinn, denn das neue Modell mit zwei Zylindern ist mit den 71 PS (inzwischen 75 PS) aus 800 ccm eine Klasse höher angesiedelt.
Die G 650 GS hat mit dem neuen Design mit den Gußfelgen und den neuen Schweinwerfern usw. mehr Ähnlichkeit mit der zweizylindrigen F 650 GS (die nach der Modellpflege inzwischen zur besseren Unterscheidung F 700 GS heißt) als mit der früheren einzylindrigen F 650 GS, so daß man mit der G 650 GS ein sehr gutes und optisch aktuelles Modell hat. Das auch preislich sehr attraktiv ist.
Gute Wahl, denke ich.
Herzlichen Glückwunsch zum neuen Moped!
Gruß Michael