Amerikanische Wohnmobile

Hallo,

nachdem ich vor 2 Jahren mein Womo verkauft habe, kommen so langsam die Entzugserscheinungen 🙂

Hatte ein Hehn Mobil (Basis Ford Transit mit knapp 7 m) und war eigentlich sehr zufrieden damit. Aber als Vollzeitwerktätiger nutzte man das Teil doch nicht so, wie geplant und so habe ich es wieder verkauft. Nun bin ich aber irgendwie von den grossen Ami-Womo's infiziert - so ein Teil muss über kurz oder lang her. Mir erscheint das Preis/Leistungsverhältnis doch deutlich besser. Einen Neukauf würde ich heute nicht mehr machen - ein gebrauchtes Ami-Womo, ca. 5 Jahre alt würde schon eher in Frage kommen.

Da meine Altersteilzeit in gut 4 Jahren los geht, fange ich jetzt schon mal an, mich mit dem Thema zu beschäftigen. 🙂

Geplant ist, nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses ein paar Jährchen in so einem Womo zu leben und ein bisserl durch Europa zu fahren. Von daher sollte das Teil alles haben, um möglichst autark zu sein. Das bieten die Ami-Womos im allgemeinen.

Hat jemand Erfahrungen mit solchen Dingern? Wie sieht es mit der Zuverlässigkeit aus? Ich überlege auch ernsthaft, über 7,5 to zu gehen, weil sonst die Zuladung doch arg begrenzt ist. Bei diesen Gewichten wird ja wohl eine Hubraumsteuer nicht mehr zum Ansatz kommen oder? Bin da leider nicht mehr so auf dem Laufenden...

Freue mich auf alle Beiträge und Infos - gerne auch brauchbare Links.

Gruss Leberkäsbaron

110 Antworten

Über Rotterdam ist günstiger, weil die Holländer das EU Recht nicht so gierig auslegen wie unsere Geldgeier.

Zitat:

Original geschrieben von nordlicht


Kann man da nicht einen Teil sparen, wenn man aus USA erst nach Belgien oder Holland (wegen geringerer Importzölle) und dann von dort nach D importiert?

Nein. Beide Länder sind in der EU und die hat einen einheitlichen Zollsatz für Importe aus Drittländern. Beim Import von Belgien oder den Niederlanden nach Deutschland fällt dann nur noch die Einfuhrumsatzsteuer an, kein Zoll mehr, da es dann eine innergemeinschaftliche Lieferung ist.

Zitat:

Original geschrieben von Drahkke


Nein. Beide Länder sind in der EU und die hat einen einheitlichen Zollsatz für Importe aus Drittländern. Beim Import von Belgien oder den Niederlanden nach Deutschland fällt dann nur noch die Einfuhrumsatzsteuer an, kein Zoll mehr, da es dann eine innergemeinschaftliche Lieferung ist.

Die entsprechende Steuer wird in Regel genauso im Land der Verzollung gezahlt.

die Verzollung in Holland lohnt nur bei Oldtimern über 30 Jahren, es wird dann eine andere Warennummer angewendet, der Minister hat dieses per Erlass den deutschen Zöllnern verboten.

zu Infor der Zollsatz für das Womo liegt bei 10%

GRuß Christof

Hi,
bin bisher seit über 20 Jahren Wohnmobilfahrer und habe nun mein 4. Wohnmobil-einen Winnebago Minni Winnie 24 feet.Das Fahrzeug wurde gebraucht in Deutschland erworben,da eine Einfuhr aus den USA nicht so einfach ist.
Zum Kaufpreis in den Staaten kommen noch 10% EU Zoll ,16% Mehrwertsteuer in Deutschland und Transportkosten dazu.
Desweiteren muß ein Teil der Gasanlage sowie der Gastank und ev. Kühlschrank(genauer Informieren) erneuert werden.
Je nach Fahrzeugtyp kann es sein,daß noch ein Bremsen-sowie Abgasgutachten erstellt werden muß.In meinem fall hätten die Zusatzkosten (außer Kaufpreis) im bereich von 15-20000 Euro gelegen.
Habe mich daher entschlossen,in Deutschland eins zu kaufen.
In meinem Fall stellt es sich so dar-da ich im Jahr nur 5000-7000 Km fahre-daß der Winnebago im vergleich mit Alter-Größe-Ausstattung-Wertverlust und Spritverbrauch die mit Abstand günstigste lösung ist.Verbrauch liegt bei ca. 17-20 liter Diesel bei gemäßigter Fahrweise.
Ein Ducato-bei gleicher Größe-Motorradträger mit Roller-Klimaanlage-Satelittenschüssel-Katamaran-und vollzähliger Familie an Bord,benötigt auch im 14-16 liter bereich.
Wenn ich nun einen DUCATO gleich ausstatten würde,wäre der Anschaffungspreis mindestens 10000 -15000Euro höher (von gebrauchtfahrzeug ausgehend).Somit bekomme ich zumindest den "Mehrspritverbrauch" geschenkt.
Aber für jeden sind die Eckdaten und Anforderungen anders,daher kann keine generelle Empfehlung gegeben werden.
Gruß
snakeriver1

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Zitat:

Original geschrieben von snakeriver1


Ein Ducato-bei gleicher Größe-Motorradträger mit Roller-Klimaanlage-Satelittenschüssel-Katamaran-und vollzähliger Familie an Bord,benötigt auch im 14-16 liter bereich.
Wenn ich nun einen DUCATO gleich ausstatten würde,wäre der Anschaffungspreis mindestens 10000 -15000Euro höher (von gebrauchtfahrzeug ausgehend).Somit bekomme ich zumindest den "Mehrspritverbrauch" geschenkt.
Aber für jeden sind die Eckdaten und Anforderungen anders,daher kann keine generelle Empfehlung gegeben werden.
Gruß
snakeriver1

Hm, also unser Concorde auf Ducato 2,5 TD braucht mit Hundeanhänger, voll beladen (Frischwasser allein schon 220 l) und mit Familie 11 - 12 l bei normaler Fahrweise, das heißt, auf AB und Landstraßen max 100 - 110 Km/h.

Und wenn ich sehe, was andere Fahrzeuge (ich gucke nun viel bei gebrauchten Concorde weil wir ja selbst einen haben) an Ausstattung haben, vom Backofen über Klima bis Rückfahrkamera und Navi, dann ist der Preis immernoch günstiger als für ein gleich altes amerikanisches Fahrzeug....

Wobei ich die Motorisierung der Amis natürlich auch traumhaft finde und früber selbst mal fast einen Winnebago Brave gekauft hätte, heute aber bei den Spritpreisen froh bin, keinen zu haben....

Gruß, Jens

So wie es ausschaut, dürfte bei der Anschaffung eines amerikanischen Womos die Motorisierung das Hauptproblem sein. Viele fahren ja mit 7,5 Ltr. V8 Benziner! durch die Gegend - ich mag mir garnicht vorstellen, was so ein Guzzler wegsäuft 🙁 Unter 30 Liter wird da nicht viel gehen und das wären dann fast 40 € pro 100 km ... Das gibt meine zu erwartende kümmerliche Rente wohl nicht her. Da relativiert sich der günstige Einstandspreis ganz schnell. Bleibt also wirklich nur ein Diesel. Wenn ich dann aber den Verbrauch von snakeriver1 anschaue (17 - 20 Ltr), ist das auch schon grenzwertig - sind immer noch über 20 € pro 100 km.

@ snakeriver1: Wie wird so ein V8 Dieselmonster steuerlich behandelt? Nach Hubraum und Schadstoffklasse? Darf man fragen, was Du jährlich an Kfz-Steuer zahlst?

Werde dann wohl doch nach europäischen Marken schauen müssen, auch wenn die Motorisierung alles andere als souverän sein dürfte. Aber mir ist einfach Länge und Raum wichtig - muss ich halt vermehrt Windschatten fahren 🙂

Werde trotzdem mal bei Müller's World of Motorhomes in Weiterstadt vorbeifahren ... und wenn's auch nur deshalb ist, zu sehen, was mir entgeht 🙁

Gruss Leberkäsbaron

Hi
@BadHunter
falls Du auch ein Automaticgetriebe (+1liter),Klimanlage eingeschaltet(+1liter),Katamaran(+1liter),Motorradträger mit Roller(1liter) hast,ist Dein Spritverbrauch wirklich O.K.,wobei Dir dann immer noch 80cm Fahrzeuglänge fehlen.
Außerdem dürfte Dein Kühlschrank kaum 190 liter,sowie der Toilettentank vermutlich keine 80 liter fassen.Natürlich ist theoretisch alles nachrüstbar,allerdings zu welchem Preis?
Außerdem ist noch ein 4kw Gasgenerator ,sowie ein 60 liter Gastank vorhanden.Falls man allerdings darauf angewiesen ist,das Wohnmobil als Alltagsfahrzeug zu benutzen,würde ich davon abraten.

Für den Chevy (Bj,1994 nun mit 83000km) habe ich vor 3 Jahren 19000 Euro bezahlt(außer Mikrowelle mit Vollausstattung)darunter würde ich ihn auch heute nicht mehr hergeben.

@Leberkäsbaron
Steuer ist zur Zeit 200 Euro und Haftpflicht 140 Euro für 7 Monate.Kleiner Tipp:siehe mal bei ebay nach,dort gibt es immer wieder-bezahlbare(auch amerikanische)Wohnmobile.
In den Staaten haben die meisten kleinen (bis 8meter)Alkovenwohnmobile 6,2 liter Benzinmotoren,die größeren Integrierten gibt es vermehrt nun auch als Diesel.Die für den Export bestimmten Fahrzeuge sind fast ausnamslos mit Dieselmotoren bestückt.

Gruß
snakeriver1

Zitat:

Original geschrieben von snakeriver1


Hi
@BadHunter
falls Du auch ein Automaticgetriebe (+1liter),Klimanlage eingeschaltet(+1liter),Katamaran(+1liter),Motorradträger mit Roller(1liter) hast,ist Dein Spritverbrauch wirklich O.K.,wobei Dir dann immer noch 80cm Fahrzeuglänge fehlen.
Außerdem dürfte Dein Kühlschrank kaum 190 liter,sowie der Toilettentank vermutlich keine 80 liter fassen.Natürlich ist theoretisch alles nachrüstbar,allerdings zu welchem Preis?
Außerdem ist noch ein 4kw Gasgenerator ,sowie ein 60 liter Gastank vorhanden.
Gruß
snakeriver1

Na gut, Automatik hab ich nicht, Klima auch nicht, ich meinte auch eine Aufbauklimaanlage, die dann i.d.R. über 230 V betrieben wird, statt Katamaran hab ich Surfbretter auf dem Dach, auf der Motorradbühne hab ich eine Alukiste, die gewichtsmäßig im beladenen Zustand sogar noch mehr als ein Roller wiegt, na ja, und dann ist halt noch der Hundeanhänger mit 2 großen Hunden (Schäferhung und Rottweiler) dran....

Fahrzeuglänge mit Bühne und Kiste ist dann 6,90 m, dazu dann noch der Hänger, dann kommen wir auf gut 10 m Gesamtlänge.

Und ich finde, da sind 12 l ein guter Verbrauch!

Zur Steuer: noch werden alle Womos über 2,8 t nach Gewicht besteuert, fragt sich nur, wie lange noch.....
Genug Änderungsvorschläge liegen ja auf dem Tisch, und ich befürchte, die werden sie nicht einfach alle unter den Tisch fallen lassen, die lieben Herren und Frauen Politiker....

Dann wird natürlich ein hubraumstarker Motor richtig teuer......

Gruß, Jens

Hallo Leberkäsbaron,

jetzt möchte ich mich auch mal zu Wort melden und mit ein paar Vorurteilen und Halbwahrheiten aufräumen. Ich hab’ selbst seit 1995 einen 94er Minnie Winnie (Nasenbär) mit 29 ft (ca. 8,80 m) auf einem Ford Econoline E350 mit 7,3 liter Navistar Diesel (V8-Saugdiesel, 180 PS).
Zunächst mal ein paar deutliche Worte vorweg:
1. Amis haben hierzulande ein lausiges Image
2. solltest Du selbst schrauben können, einen fähigen Schrauber sehr gut kennen oder einen dicken Geldbeutel haben. Ich habe nur die erste Eigenschaft :-). Warum? In den meisten Werkstätten, Zubehör- und Teilegeschäften wird man oft angeschaut als hätte man die Krätze (Erfahrungswert). Man kommt sich vor, als ginge bei US-Autos alles andersrum oder sie kämen vom Mond. Natürlich funktioniert dort alles genauso, aber die meisten wollen wohl einfach nicht oder sind unfähig, wenn etwas vom Standard abweicht, aber das ist ein anderes Thema. Und die wenigen spezialisierten und/oder fähigen Händler/Werkstätten bekommen Dollarzeichen in die Augen, sobald man auf den Hof fährt.
3. US-Mobile sind hier nunmal Exoten, aber mit einem Mercedes oder MAN hast Du im Ausland dort auch ein „ausländisches Fabrikat“ und bist genauso nass. Allerdings sind Amis auch im Ausland verbreitet. In Marokko habe ich z.B. viele Ford Econolines im Staatsdienst gesehen… Und im Zeitalter von Internet, ADAC und UPS stellt die Teileversorgung auch kein echtes Problem dar.

So, wenn Dich das alles noch nicht abgeschreckt hat, kannst Du mit einem Ami seeeehr viel Vergnügen haben :-))))
Die Technik ist problemlos – ordentliche Wartung vorausgesetzt.
Aufgrund der niedrigen spezifischen Belastung steht auch hohen Laufleistungen nichts im Weg.
Getriebe sollen gelegentlich ein Schwachpunkt sein und den Hitzetod sterben, dem kann aber auch ein Getriebeölkühler entgegenwirken. Sicher spielt auch hier die Wartung eine Rolle.
Natürlich ist nichts unkaputtbar, aber auf keinen Fall sind Amis schlechter als europäische Fabrikate. Schließlich fahren die Teile ja auch in den USA massenweise rum und laufen in der Vermietung. Und bei den Produkthaftungsgesetzen in den USA kann es sich wohl kein Hersteller leisten Müll zu produzieren.
Die Verarbeitung ist natürlich auch von der Preisklasse abhängig. Auch in den USA gibt es „Billigheimer“ – Marken und Einsteigermodelle ebenso wie auch hochwertige Fahrzeuge. Es ist kein Problem auch in den USA ein Womo für 300.000 Dollar zu bekommen. Der Punkt ist nur, dass bei den entsprechenden amerikanischen Basisfahrzeugen vieles Standard ist, was bei Europäern bis vor kurzem teilweise gar nicht oder nur zu unverschämten Aufpreisen lieferbar war, wie z.B. Automatikgetriebe, Tempomat, ABS, Airbags, Motorklima, ZV, elektr. FH, getönte Scheiben oder schön gestaltete Cockpits mit Velourssitzen und Teppich und nicht in Sackleinen-Optik. Ganz zu schweigen von laufruhigen Motoren und ordentlichem Fahrkomfort.
Bei den Aufbauten gibt es große Unterschiede. Prinzipiell ist die Verarbeitung nichts für Spaltmaßfetischisten, dafür sind die Innenräume meist sehr nett anzuschauen, absolut zweckmäßig und durchdacht. Da merkt man eben die Erfahrung. Da sitzt jeder Schalter, jeder Griff, jede Klappe und jedes Türchen am richtigen Fleck. Wobei man der Fairness halber sagen muß, dass die Europäer inzwischen sehr aufgeholt haben.
Ver- und Entsorgung sind vernünftig dimensioniert und kinderleicht und ohne Schmutzfinger zu bedienen. Prinzipiell ist eben alles etwas großzügiger dimensioniert und sehr komfortabel. Dazu gehören solche Annehmlichkeiten wie z.B. elektrische Trittstufe, Moskitonetze rundum, Echtglas- Fenster, Klima, Mikrowelle oder ein Kühl- und Gefrierschrank wie zu Hause (der auch richtig funktioniert!!). Oder aber die vielen und bequemen Schlafgelegenheiten mit echten Federkernmatratzen, mit denen allein mancher Europäer schon überladen wäre ;-) Das alles fordert natürlich seinen Tribut an Größe und Gewicht.
Gelegentlich hört man auch von Undichtigkeiten, aber die sind meist eher dem Fahrzeugalter zuzuschreiben, als der Tatsache, dass es sich um ein US-Mobil handelt. Und welches Womo hat nicht irgendwo ein Wehwehchen?
So, Schluß mit dem Lobgesang, jetzt auch etwas Futter bei die Fische bzgl. der verschiedenen Fahrzeuge.

Man unterscheidet folgende Kategorien:

A-Class – sind große Integrierte, etwa wie die „Rentnerhütte“ auf deinem Bild. Hier ist das Chevy P30 Chassis (auch Workhorse = Arbeitstier genannt) sehr verbreitet. Größere Fahrzeuge basieren auf Busfahrgestellen mit Front – (Puller) oder Heckmotoren (Pusher) z.B. von Caterpillar, Oskosh oder neuerdings auch Freightliner. Angetrieben werden sie von fetten LKW-Motoren (z.B. Cummins, Caterpillar, Detroit-Diesel etc.) mit bis zu 600 PS (sabber… )

C-Class – Alkovenmobile („Nasenbären“), Einsteiger- bzw. Familienmobile, verbreitet sind hier Fahrgestelle von Ford (E350/450), Chevrolet (G30) oder Dodge-Ram (mehr gibt’s auch gar nicht )

B-Class – Campervans, Basis sind hier die Kastenwagenversionen der C-Class-Fahrzeuge

Fifth-wheel – Sattelauflieger für Pickups oder „richtige“ Zugmaschinen (z.B. so „Spielzeuge“ wie der Ford E650)

Truck-camper – Absetzkabinen wie Dram beschrieben hat. Eine überlegenswerte Alternative, wenn man nicht sooo viel Platz braucht, mobil sein will oder das Fahrzeug als daily-driver nutzen will.

Ich habe mich damals für einen „Nasenbär“ entschieden und zwar aus folgenden Gründen:

Ein US-Mobil ist hier exotisch genug, somit wollte ich möglichst nahe am Standard bleiben. Die Basisfahrzeuge von Ford, Chevy oder Dodge sind absolute Massenware in USA. Somit macht die Ersatzteilversorgung keine Probleme, oder lässt sich im Schadensfall leicht und z.B. auch im Ausland leicht instand setzen (Z.B. Blechteile, Scheinwerfer, Blinker oder Windschutzscheibe!!) Die Schwabengarage in Stuttgart liefert z.B. die meisten Teile für US-Fords innerhalb 1-2 Tagen. Wichtig ist auch einen Standardgröße bei den Reifen. Die Nasenbären haben stinknormale 16 Zoll Transporterreifen. Sowas kann auf großer Tour mal sehr schnell sehr wichtig werden. Vorsicht ist bei den großen Mobilen geboten, die 18,5 Zöller vom „Workhorse“ sollen nicht billig sein. Von den Reifen im LKW-(Busformat ganz zu schweigen). Auch an den Reifenwechsel denken…
Außerdem sind Verschleißteile günstig und gut zu beschaffen (auch im freien Nachbezugsmarkt, aber nicht gerade bei ATU )

Weiterhin habe ich zu einer namhaften Marke (Winnebago) gegriffen – auch „Standardware“
Zwar gehören fast alle zum gleichen Konzern (Fleetwood?), aber manche Marken sind eben sehr verbreitet oder inzwischen „gestorben“. Coachmen und Holiday Rambler z.B. sind verbreitet, oder auch Kanadier wie Triple-E oder Bigfoot.

Zum Thema Selbstimport wurde ja schon was geschrieben. Prinzipiell gilt:
Zoll (10%) und Mwst. (noch 16%) werden auf den Kaufpreis in US-Dollar + Fracht (ca. 3.000 Dollar) berechnet.
Hier kommen dann noch mal ca. 5.000 Euro für die Umrüstung auf deutsche Standards. Grund:
Die Gasgeräte (Herd, Backofen, Boiler, Heizung) können wegen des fehlenden Flammschutzes hier nicht betrieben werden und müssen ausgetauscht werden. Kühlschrank und Generator müssen nicht ersetzt werden.
E-Geräte mit Netzstrom werden manchmal getauscht, können aber auch mit einem Konverter (Trafo 220V->110V) problemlos betrieben werden.
Neue Fahrzeuge kann man m.W. ohne die entsprechenden Geräte bestellen. Machen die Händler so. Ist ja auch sinnvoller als die Geräte auszubauen und wegzuschmeißen.
Die 12-Volt-Anlage ist ok.
Lieblingsthema der TÜV-Mannen ist die Fahrzeugbeleuchtung. Hauptscheinwerfer müssen getauscht werden (fehlende Hell/Dunkel-Grenze), ebenso Rückleuchten (Thema „rote Blinker“) und Begrenzungsleuchten. Die Jungs und Mädels vom US-Car –Forum können davon auch ein Liedchen singen .
Ein weiteres Thema, das mit Vorsicht zu genießen ist, heißt „Abgasgutachten“
Für die Amis ist der deutsche Markt derart unbedeutend, dass hier keine Anstrengungen unternommen werden.
Für einen Gebrauchten kann die Empfehlung nur lauten: Hier einen fertig umgerüsteten kaufen. Alles Andere macht keinen Spaß, oder kraß ausgedrückt: Nichts für schwache Nerven und dünne Geldbeutel .

Gewissermaßen einen Kompromiss bieten die Firmen Rockwood http://www.tsl-rockwood-motorhomes.de und Euroliner (finde momentan die Site nicht, aber mit „euroliner“ und „teschner“ müsste sich was googeln lassen).
Hier wird US- und deutsche Technik „gekreuzt“. Naja.

Aber einen Ami fährt man schließlich aus Überzeugung und Liebhaberei.

Jetzt noch was zum Antrieb. Er ist ja der größte Unterschied zu Europäern und meist diskutiertes Thema. Wenn man auf Reisen irgendwo hin kommt lautet die erste Frage : Was braucht denn der. Ich antworte dann meist „Diesel“
Natürlich braucht man keinen V8 im Wohnmobil, aber er ist „nice to have“ und ist ein sehr gefährlicher Virus ). Er macht das Reisen sehr entspannt und souverän. Er schont Nerven und Ohren. Wo andere schon in der Ebene Anlauf nehmen wenn am Horizont eine Steigung auftaucht, machst Du beim V8 allenfalls den Overdrive raus. Wenn Dich dann doch am Berg mal ein LKW ausbremst, machst Du nachdem das Elefantenrennen vorbei ist einen Kickdown, hörst wie sich 8 Zylinder in die Riemen legen und stellst den Tempomat auf „resume“ bis Dein Reisetempo wieder anliegt. Das ist alles.

Natürlich fordert das seinen Tribut an der Tanke. Mein Minnie Winnie (5,6 t) braucht bei moderater Fahrweise auf der BAB (mit den LKW’s mitschwimmen, gelegentlich überholen) und über Land 16-17 l/100km. Wenn ich mich allerdings an Steigungen mit leeren 500-PS-LKW’s anlege oder ihn die Kasseler Berge mit 110 hochprügle gehen auch mal 19 liter durch. P30-Fahrer berichten auch von 17 – 20 Liter, je nach Gewicht und Fahrweise. Das halte ich für realistisch. Benziner nehmen deutlich mehr, sind zwar etwas leiser, haben aber nicht den „Bumms“ wie ein Diesel. Wobei LPG auch eine Überlegung wert ist. Die Autos sind doch einiges günstiger zu bekommen, da weniger gefragt.
Wenn ich an der Tanke mal eben wieder 150 Euro im Tank versenkt habe, denke ich auch „muß das denn sein“. Wenn ich dann aber wieder den Schlüssel umdrehe und der V8 bollert bekomme ich wieder dieses breite Grinsen und die wohlige Gänsehaut. Das ist unbezahlbar.
Ich denke man muß eben die Relation betrachten. Schließlich ist da ja eine 2-ZKB-Wohnung mit gut 20 qm Wohnfläche unterwegs. Und das nicht gerade langsam.
Was die Größe betrifft sind fast 9 m schon happig. Aber bisher habe ich immer ein Plätzchen gefunden, wenn es nicht gerade ein Campingplatz an der Côte d’Azur zwischen den Klippen sein muß. Wobei die begrenzenden Faktoren eher die Höhe und die Breite sind. Die Länge „läuft mit“.

Noch ein Satz zur Steuer: 5,9 Liter Hubraum beim Cummins, 6,5, bzw 6,6 beim Chevy oder gar 7,3 beim Ford sind bei der angedrohten Hubraumbesteuerung schon ein Wort. Man kann der Sache aber ganz einfach entgehen, indem man das Womo bedarfsgerecht ab- und anmeldet (abmelden 5,60 €, anmelden 10,60 €). Die Versicherung spart man so noch nebenbei.

So, viel geschrieben. Vielleicht habe ich Dir aber doch Appetit gemacht, aber keine Angst, meiner ist nicht zu verkaufen…

Gruß
Thomas

@BadHunter
Natürlich ist im Winnebago auch eine Aufbauklimaanlage vorhanden,welche mit 220V oder eingebautem Gasgenerator betrieben werden kann.
Jedenfalls war bei meiner Kaufüberlegung der große Kühlschrank , Toilettentank,sowie die Klimaanlagen,Motorradbühne und Backofen eine wichtige Entscheidungshilfe.Desweiteren war der hohe Kraftstoffpreis ein wichtiges Argument und zwar deshalb,weil dadurch die US-Fahrzeuge nicht mehr gefragt waren infolgedessen der Kaufpreis (natürlich immer verglichen mit gleich ausgestatteten Ducatos-wobei es die eigentlich gar nicht gibt) extrem gesunken war.Die 3-4 Euro pro 100km Diesel mehrkosten (jährlich ca. 180 -250 Euro bei meiner Fahrleistung) sind allein durch den günstigeren Kaufpreis mehr als ausgeglichen.
Falls nun wirklich die Steuer drastisch erhöht werden sollte,würde meine Rechnung wie folgt aussehen.
2200 Euro minus 50% Wohnmobilabschlag wäre 1100 Euro.Sind im Monat ca.90 Euro. 7 Monate zugelassen wären also 630 Euro.Soviel zahlen viele VW Bus Fahrer jetzt auch schon(zugegeben natürlich fürs ganze Jahr).Falls mir die 630 Euro auch zuviel sind besteht immer noch die Möglichkeit das WOMO bedarfsgerechter zuzulassen.Außerdem gehe ich davon aus,daß sich der Wertverlust des Chevys,sehr im Rahmen hält,zumindest habe ich keinen Wertverlust von 2000 Euro oder mehr jährlich,wie viele andere Wohnmobilisten.
Gruß
snakeriver1

@ Tommyimnetz:

Super, vielen Dank für Dein Posting - hat mir schon mal weitergeholfen. Zum Thema V8 rennst Du bei mir offene Türen ein, auch wenn mein "kleiner V8" im BMW mit 4,4 Ltr. ein wirklicher Small-Block ist 🙂 Eine Zeitlang hatte ich aber auch eine Corvette Cabrio (5,7 Ltr.V8) und wenn man sowas mal gefahren hat, ist man an 3 Ltr. Motörchen eigentlich nicht mehr so interessiert....

Auf das Image ist ehrlicherweise geschi**en - letztendlich zählt für mich der Praxiswert. Und da sind die Ami-Womos aus meiner Sicht einfach zu bevorzugen - Spaltmasse hin oder her 🙂 Wenn ich meine Planung wirklich umsetze und tatsächlich ein paar Jahre ohne feste Wohnung auskommen will, muss mein Rolling Home eine entsprechende Grösse einfach haben. Natürlich sollte man mit einem solchen Gefährt manche Ziele meiden (Korsika u.ä.) aber es gibt ja auch andere nette Plätze in Europa.

Ich komme zwar aus der Kfz-Branche (arbeite selber in der Entwicklung), habe aber auf grossartiges Selberschrauben keinen Bock mehr. Alles, was über Schönheitsreparaturen und Pflege hinaus geht, möchte ich mir nicht mehr antun.

Die Infos zum Thema "Standartware" habe ich mal gut abgespeichert - danke. Vom Eigenimport war ich noch nie so 100%ig überzeugt - die Probleme möchte ich mir nicht antun. Von daher werde ich - wenn es denn wirklich ein US-Womo wird - auf ein bereits in Deutschland zugelassenes Fahrzeug zurückgreifen. Bis es soweit ist, habe ich ja noch ein bisserl Zeit und ich hoffe, das bis dahin auch die Regelung der Kfz-Steuer entschieden ist. Im negativen Fall müsste man dann wirklich auf so ein "asthmatisches" 3 Ltr. Motörchen zurückgreifen 🙂

Schaun 'mer mal ..... 🙂

Gruss Leberkäsbaron

*Den Fred nochmal hochhol*

Diese nette Rentnerhütte hab' ich neulich gesehen - da kann man die Beine schon mal ausstrecken 🙂

http://img445.imageshack.us/my.php?image=uswomopa9.jpg

@Leberkäsbaron
Steckte auch ein Preisschild hinter der Scheibe?

Nee, leider nicht. Ich weiss ned mal, ob der zu verkaufen war. Er stand gegenüber von Müllers World of Motorhomes in Weiterstadt. Ich bin aus meinem Auto ned mal ausgestiegen - es regnete - sondern hab das Teil durch die Frontscheibe fotografiert.

Ich war auf jeden Fall - zumindest von der Grösse - recht angetan, hätte aber natürlich gerne mal reingeschaut 🙂

Gruss Leberkäsbaron

Rentnerhütte

PN 😁

Gruss Bernd

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