AMC Pacer - OK für Oldtimer-Einsteiger?

Hallo zusammen,

Es geht um mein Traumauto den AMC Pacer. Jeder der in den 90ern Waynes World gesehen hat, kann das vielleicht nachvollziehen, das ist irgendwie Lebensgefühl. Normalerweise war ich nie so der Autofreak. Aber in den letzten Monate hab ich nachdem ich mir die WaynesWorld-DVD nochmal reingezogen hab immer mal bei Ebay und mobile geschaut und nun meinen Traumwagen entdeckt. Nur die Farbe passt net aber das ließe sich zur Not ja neu lackieren. Hab aber keine Ahung und Erfahrung mit Oldtimern. Hab mich heut schon schlau gemacht und rausgefunden, dass Steuer und Haftpflicht recht günstig ist. Das Auto evt auch und soll in gutem Zustand sein. Ist der erste Pacer den ich in den letzten Monaten entdeckt hab und ich müsste das recht schnell wissen. Was wäre denn ein Haken an der Sache? Wieviel muss man für Repraturen reinrechnen auf die nächsten Jahre? Kann ich das mit der Wertsteigerung ausgleichen wenn ich kurzfristig auf die Kohle angewiesen sein sollte? Hab so mit 5000 Euro gerechnet der Verkäufer will 6900 haben kann man da soweit handeln? Hoffe ihr erklrät mich net für total verückt und könnt mir helfen.

Grüße aus Dülmen

Klaus

Beste Antwort im Thema

Ich höre immer, daß bei dir offensichtlich Geld eine Rolle spielt.
Wer ein Auto von einem Hersteller kaufen möchte, der vor 21 Jahren aufgehört hat zu existieren, muß damit rechnen, lange und kostspielige Teilesuchen in Kauf zu nehmen. Das kann extrem ins Geld gehen, auch wenn man das Auto billig geschossen hat. Ich habe selber mehrmals vor einem Pacer gestanden weil ich schon seit 30 Jahren einen haben will und vernarrt in die Kiste bin, bin aber immer instinktiv vor den möglichen Folgen zurückgeschreckt (und ich kenne mich wirklich, wirklich gut aus und kenne geheimste Teilequellen).

Für den Pacer gibt es praktisch keine Neuteile mehr. Das gesamte AMC-Händlernetz existiert nicht mehr. Wo früher das Werk in Kenosha stand sind jetzt Senioenmietwohnungen. Die Geschichte von AMC wurde erfolgreich aus der Realtät getilgt. Junge Amerkaner kennen die Marke nicht einmal mehr. Man muß sich also auf dem Gebrauchtmarkt und Schrottplätzen umtun. Dann bietet sich auch ebay USA an. Das heißt, in der Regel mußt du jedes Schräubchen aus den USA importieren. Solche Dinge wie ein kaputtes Türgummi dürften einen Neuling wie dich vor nahezu unlösbare Probleme stellen.

Relativ gut sieht es bei einigen Verschleißteilen aus. Ein paar Bremsbeläge bekommt man schon noch und auch ein Kühlerschlauch ist wohl noch lieferbar. Besonders kritisch sind alle Glasscheiben außer der Frontscheibe. Da gibt es praktisch nix mehr. Das Blech des Pacer ist rostanfällig, besonders die hinteren Seitenteile. Da ist es besonders bedenklich, daß es keine Reparaturbleche mehr gibt, nicht mal als Nachfertigungen.

Kurz und gut: wer einen Pacer kaufen möchte, sollte den bestmöglichen erwerben, wo möglichst wenig verschlissen oder kaputt ist. Alles andere rächt sich bitter. Wer so einen zu verkaufen hat, weiß was er da verkauft und wird sich das bezahlen lassen. Und dann sollte Geld keine Rolle spielen.

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und nun noch mein senf:

komme gerade aus der schweiz zurück, wo wir einen erstserien porsche 928 aus der garage gezerrt haben, da das aber nur ein "nebenschauplatz" ist:

in der garage stand auch ein pacer...
erste hand, belegbare 45.000 kilometer (!), dunkelbraun-metallic, bj 79, dachhimmel muss neu bespannt werden, ecken hinten rechts und links müssen geschweisst werden, frisches öl und das war's...

da ich auch schon seit jahren um den pacer herumscharwenzel und vor 6 jahren mit einem freund einen aus der schweiz geholt habe (der ist seitdem eine gestrandete restauration, schade...), bin ich nun auch wieder "angefixt"...

von dem beschriebenen deutschen auto würde ich auf jeden fall die finger lassen, usa-autos halte ich unbesehen für ein roulette-spiel.

davon abgesehen:
wenn du bisher keine erfahrung mit amis hattest und nicht wirklich ein "schrauber" bist: lass' es.

starte deine oldtimer-gehversuche besser mit einem anderen auto...sorry

gruss
derek

Danke für die vielen Antworten. Eigentlich ratet ihr ja ab aber ich bin jetzt doch ziemlich heiß auf nen pacer. Naja, kann ja nochmal n paar nächte drüberschlafen. @thorndyke: was soll denn der Pacer aus der Schweiz kosten?

Zitat:

Original geschrieben von klausstaub


Danke für die vielen Antworten. Eigentlich ratet ihr ja ab aber ich bin jetzt doch ziemlich heiß auf nen pacer. Naja, kann ja nochmal n paar nächte drüberschlafen. @thorndyke: was soll denn der Pacer aus der Schweiz kosten?

den preis haben wir noch nicht verhandelt, ich werde ihn aber selbst zu ergattern versuchen... sorry!

lieber gruss
derek

Spechti, deine Beiträge sind mal wieder besser als so manche Geschichtsstunde!

Weiter so!
Hendrik

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Der Meinung bin ich auch ! Freu mich immer wenn ein langer Beitrag von spechti kommt 😁

Zitat:

Original geschrieben von Zin-Azshari


Der Meinung bin ich auch ! Freu mich immer wenn ein langer Beitrag von spechti kommt 😁

Dann bin ich der Dritte im Bunde (des Spechti-Fan-Clubs)... 😁

Ein Pacer für Oldtimer Einsteiger? Definiv nein.
Ich restauriere seit 3 Jahren (wenig Zeit..) solch ein Geschwür, das Auto ist ganz klar kultig, hat aber die Eigenschaft, nichts zu können. Also wirklich gar nichts.
Ausser anders auszusehen als der automobile Rest.
Die Technik wurde wie schon erwähnt in diversen Jeeps verwendet, Teileverfügbarkeit gut. Karosserieteile sind äusserst selten bis gar nicht zu bekommen, ich empfehle bei www.pacer.at zu schauen, der Robert hat einige geschlachtet.
Manches ist sehr teuer, Windschutzscheibe, wenn überhaupt erhältlich um 500€ und das ist eine der grössten Schwachstellen. Weiterhin nervig ist der Kühler, den gibts nur noch ein den USA für 300$, Transport aber teuer - ca. 200$.
Ersatzteilbestellungen in den USA sind die Regel, klappt aber z.B. bei www.rockauto.com problemlos, wenn lieferbar. Gibt auch bei KTS oder ähnlichen Firmen in D Pacer-spezifische Teile, die Preise...naja.
Alles, was rosten kann...rostet, gerade im Heckschürzenbereich liegen meistens 2 Bleche übereinander, keine Rostvorsorge, salzige Winter...2-fach gekrümmte grosse Flächen, also nicht einfach zu spachteln, bzw. Bleche herzustellen (Ersatzbleche nur per Spenderfahrzeug).
Den ebay Kauf in den USA sehe ich kritisch, wenn überhaupt, dann mit einer USA Reise verbinden. Importkosten sind im Internet beschrieben. Ca. 500$ bis zum nächsten Seehafen, 1000€ Transport, auf die Summe Auto+Transport 3% Zoll, auf die Summe Auto+Transport+Zoll 19% Einfuhrumsatzsteuer.
Umrüstung der Lichter für den TÜV usw...
Zum Fahren selbst:
Das reinste Kackfass, cruisen wurde für dieses Auto erfunden.
Kein Fahrwerk und Beschleunigung nur bis 80km/h spürbar.
Spritverbrauch astronomisch >15l/100km.
Aber: lässig durch Automatik, weichem Fahrwerk, hoher Servounterstützung...
Empfehlenswerte Motoren: 4.2l Inline 6 mit 120PS (mit Carter 2bbl Vergaser), 4.9l V8.
Der 3.8l Inline 6 und mehr noch der Audi (!) 4-Zylinder sind selten und zu schwach.
Raritär sind die Schalter.
Sehr zu empfehlen ist ein Schrauberhandbuch, ich Glückspilz habe sogar ein Werkstatthandbuch bei ebay gefunden.
Wenig Wertsteigerungspotential, weil das Auto einfach keinen Ruf hat.
Das war der Depp, den früher in der Schule alle verarscht haben.
Ich mag den Wagen trotzdem und freue mich schon auf das erste Ami Treffen.

Ciao Axel

Der hier Pacer macht einen beherrschbaren Eindruck. Nette Ausstattung. Ist aber ein Kombi.

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