Alte Reifen noch fahrbahr?

Ich bräuchte mal eine Einschätzung zur Verwendung alter Sommerreifen. Mein Schwiegervater hat vor sechs Jahren bei seinem neuen Golf die Reifen abmontieren lassen und durch Ganzjahresreifen ersetzt. Die Reifen (Michelin Energy Saver 195/65 R15) sind nur ca. 500 km gefahren und mit DOT 2209 gekennzeichnet, also ca. 8 Jahre alt. Sie wurden die ganze Zeit dunkel und trocken im Keller gelagert und sind optisch ok (keine Risse o.ä). Kann man die noch eigentlich noch problemlos fahren?

Beste Antwort im Thema

Ich habe gerade 2 FZG zum fahren, die je nach Laune auch im Grenzbereich landen.
Einmal mit älteren Energysavern, einmal mit neueren Lassa/Semperit Comfort Life (geschenkt bekommen, werden halt den Sommer schnell verheizt.)

Trocken nehmen sich alle nicht die Welt. Nass schon. Und da sind die Michelin wesentlich gutmütiger, obwohl 3-4 Jahre älter, weniger Profil und bedeutend mehr Sonneneinwirkung. Und zudem waren die auch neu schon keine Meister bei Nässe.

OK, hatte auch schon 15 Jahre alte Contis, die wollten dich bei jeder schnelleren Fahrt in den Graben schicken. Aber die waren auch doppelt so alt, sichtbar rissig, und standen in der Sonne.

Zitat:

@electroman schrieb am 6. Mai 2017 um 20:26:03 Uhr:


Wenn man sich hier mal die Aussagen auf der Zunge zergehen läßt wie:

-"meine 11 Jahre alten Reifen haben einen besseren Grip als neue Reifen"
-"alte Reifen brauchen weniger Sprit, weil sie härter sind"
-"ich fahre mit denen 200 km/h, und da ist nichts passiert"
-"Reifen altern nicht im Keller"

und so weiter.
Mehr brauche ich da nicht zu lesen um festzustellen, daß einigen ihre eigene und die Sicherheit anderer relativ schnuppe ist. Die Reifen sind DAS Bauteil, das letzten Endes die EINZIGE Verbindung zur Strasse herstellt. Hier zu sparen bzw. es sogar drauf anzulegen und auszutesten, ob etwas passiert oder nicht, halte ich in höchstem Maße für fahrlässig. Und ein Gutachter bei einem Unfall wird mit ziemlicher Sicherheit in die gleiche Richtung argumentieren.
Aber jeder wie er mag, vielleicht helfen Uraltreifen ja dabei, die Rentenkasse zu entlasten....

Gruß
electroman

Da zwei der Aussagen von mir kamen, antworte ich mal drauf.
Wenn sich Leute sowas aus der Nase ziehen wie (alte Reifen platzen sofort, die brauchen mehr Sprit) kann man nicht anders antworten.

Und sagt mal: Schmeißt ihr eure Reifen nach 6 Monaten mit 7,5mm in den Müll? Nein?
Wieso bringt ihr andere fahrlässig in Gefahr? Wollt ihr euer ganzes Leben an das Kind denken, dass ihr überfahren hat?

Macht mal halb lang. Mercedes liefert die Autos mit MO Reifen aus, die auf Haltbarkeit und Sprit optimiert sind. Dafür büßen die bei Nässe ein.

Jeder Straßenreifen ist ein Kompromiss aus Verschleiß-/Nässe-/Comfort-/Verbrauchs-/Trockenverhalten.
Da gibt es z.b. den Rainexpert, der zugunsten von Nassverhalten auf Trockengrip verzichtet. Oder den Energysaver, der zugunsten Verbrauch auf Nassgrip verzichtet.

Altert der Reifen, passiert nichts anderes, dass sich diese Grenzen weiter verschieben. Eventuell wird dann aus einem normalen Michelin ein MO. Na und?

Wenn euch das Leben anderer so wichtig wäre wie ihr tut, würdet ihr jeden Tag Reifen wechseln. Slicks wenn Trocken, Regenreifen wenn Nass. Alles andere ist ein Kompromiss, der Menschen tötet!

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Ich habe gerade 2 FZG zum fahren, die je nach Laune auch im Grenzbereich landen.
Einmal mit älteren Energysavern, einmal mit neueren Lassa/Semperit Comfort Life (geschenkt bekommen, werden halt den Sommer schnell verheizt.)

Trocken nehmen sich alle nicht die Welt. Nass schon. Und da sind die Michelin wesentlich gutmütiger, obwohl 3-4 Jahre älter, weniger Profil und bedeutend mehr Sonneneinwirkung. Und zudem waren die auch neu schon keine Meister bei Nässe.

OK, hatte auch schon 15 Jahre alte Contis, die wollten dich bei jeder schnelleren Fahrt in den Graben schicken. Aber die waren auch doppelt so alt, sichtbar rissig, und standen in der Sonne.

Zitat:

@electroman schrieb am 6. Mai 2017 um 20:26:03 Uhr:


Wenn man sich hier mal die Aussagen auf der Zunge zergehen läßt wie:

-"meine 11 Jahre alten Reifen haben einen besseren Grip als neue Reifen"
-"alte Reifen brauchen weniger Sprit, weil sie härter sind"
-"ich fahre mit denen 200 km/h, und da ist nichts passiert"
-"Reifen altern nicht im Keller"

und so weiter.
Mehr brauche ich da nicht zu lesen um festzustellen, daß einigen ihre eigene und die Sicherheit anderer relativ schnuppe ist. Die Reifen sind DAS Bauteil, das letzten Endes die EINZIGE Verbindung zur Strasse herstellt. Hier zu sparen bzw. es sogar drauf anzulegen und auszutesten, ob etwas passiert oder nicht, halte ich in höchstem Maße für fahrlässig. Und ein Gutachter bei einem Unfall wird mit ziemlicher Sicherheit in die gleiche Richtung argumentieren.
Aber jeder wie er mag, vielleicht helfen Uraltreifen ja dabei, die Rentenkasse zu entlasten....

Gruß
electroman

Da zwei der Aussagen von mir kamen, antworte ich mal drauf.
Wenn sich Leute sowas aus der Nase ziehen wie (alte Reifen platzen sofort, die brauchen mehr Sprit) kann man nicht anders antworten.

Und sagt mal: Schmeißt ihr eure Reifen nach 6 Monaten mit 7,5mm in den Müll? Nein?
Wieso bringt ihr andere fahrlässig in Gefahr? Wollt ihr euer ganzes Leben an das Kind denken, dass ihr überfahren hat?

Macht mal halb lang. Mercedes liefert die Autos mit MO Reifen aus, die auf Haltbarkeit und Sprit optimiert sind. Dafür büßen die bei Nässe ein.

Jeder Straßenreifen ist ein Kompromiss aus Verschleiß-/Nässe-/Comfort-/Verbrauchs-/Trockenverhalten.
Da gibt es z.b. den Rainexpert, der zugunsten von Nassverhalten auf Trockengrip verzichtet. Oder den Energysaver, der zugunsten Verbrauch auf Nassgrip verzichtet.

Altert der Reifen, passiert nichts anderes, dass sich diese Grenzen weiter verschieben. Eventuell wird dann aus einem normalen Michelin ein MO. Na und?

Wenn euch das Leben anderer so wichtig wäre wie ihr tut, würdet ihr jeden Tag Reifen wechseln. Slicks wenn Trocken, Regenreifen wenn Nass. Alles andere ist ein Kompromiss, der Menschen tötet!

Wie anscheinend alle ihre Fahrzeuge im Straßenverkehr immer im Grenzbereich bewegen...
Wie geht das? Und da wird dann auf die anderen geschimpft, die 10 Jahre alte Reifen fahren "GEMEINGEFÄHRLICH!"...

So lächerlich!

Ich fahre seit über 20 Jahren gebrauchte Reifen, teils bis unter Mindestprofiltiefe runter, und hatte trotz nicht schleichender Fahrweise deswegen noch nie eine gefährliche Situation... Warum? Weil ich immer höchstens 40% vom Grenzbereich weg agiere, und bin dann immer noch schneller als 80% aller anderen Verkehrsteilnehmer (in Kurven, in der Stadt 60 Tacho statt stur 45)

Das einzige mal war, als ich übermütig dachte, mit nem Quattro brauch ich keine Winterreifen. Ist aber auch gutgegangen...

Zitat:

@Daemonarch schrieb am 7. Mai 2017 um 10:48:43 Uhr:


Wie anscheinend alle ihre Fahrzeuge im Straßenverkehr immer im Grenzbereich bewegen...
Wie geht das? Und da wird dann auf die anderen geschimpft, die 10 Jahre alte Reifen fahren "GEMEINGEFÄHRLICH!"...

So lächerlich!

Ich fahre seit über 20 Jahren gebrauchte Reifen, teils bis unter Mindestprofiltiefe runter, und hatte trotz nicht schleichender Fahrweise deswegen noch nie eine gefährliche Situation... Warum? Weil ich immer höchstens 40% vom Grenzbereich weg agiere, und bin dann immer noch schneller als 80% aller anderen Verkehrsteilnehmer (in Kurven, in der Stadt 60 Tacho statt stur 45)

Das einzige mal war, als ich übermütig dachte, mit nem Quattro brauch ich keine Winterreifen. Ist aber auch gutgegangen...

Ich hab gar nicht gewußt, dass es alte Reifen gibt, nur für den Stadtverkehr.

Fahrt mal ein Motorrad mit zehn Jahre alten Reifen....

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Ei ja. Trotzdem pfiffig wie Threads zum Reifenalter stets eskalieren 🙂

Hier gibt es also Spezialisten, die sogar prozentual angeben können, wie weit sie jeweils vom Grenzbereich entfernt um die Biegung huschen. Respekt!
Vielleicht sollten die Formel1-Rennställe demnächst ihre Spitzenfahrer hier unter diesen hochbegabten, bisher unentdeckten Usern suchen....🙄
Ohne Worte!

Gruß
electroman

Zitat:

@MagirusDeutzUlm schrieb am 7. Mai 2017 um 05:57:10 Uhr:


Deine Aussagen dass Reifen nicht "einfach so" altern würden und ein 11 Jahre alter Schlappen noch "bestens" auf der Straße kleben würde, sind nunmal weit an der Realität vorbei...

Dann füge "altern ohne UV - Strahlung nicht in für Streckenverhältnisse außerhalb der Rennstrecke relevantem Maße" ein.

Zitat:

@IncOtto schrieb am 7. Mai 2017 um 10:20:13 Uhr:


Jeder Straßenreifen ist ein Kompromiss aus Verschleiß-/Nässe-/Comfort-/Verbrauchs-/Trockenverhalten.
Da gibt es z.b. den Rainexpert, der zugunsten von Nassverhalten auf Trockengrip verzichtet. Oder den Energysaver, der zugunsten Verbrauch auf Nassgrip verzichtet.

Altert der Reifen, passiert nichts anderes, dass sich diese Grenzen weiter verschieben. Eventuell wird dann aus einem normalen Michelin ein MO. Na und?

Wenn euch das Leben anderer so wichtig wäre wie ihr tut, würdet ihr jeden Tag Reifen wechseln. Slicks wenn Trocken, Regenreifen wenn Nass. Alles andere ist ein Kompromiss, der Menschen tötet!

Das sind genau die Punkte, auf die ich hinaus will. Top!

irgendwann fehlt dann bei einer regenbremsung der entscheidende Meter. egal so ist das Leben.😁
interessant auch: Fabrikneue Reifen die ein Jahrzehnt unbenutzt gelagert wurden. auch verhärtet.

Eben, so ist das Leben. Sonst kann man auch argumentieren, dass die anderen Reifen derundder Marke bei den gerade herrschenden Verhältnissen besser gewesen wären. Und wenn du 50 Kg weniger wiegen würdest, wäre der Bremsweg auch kürzer. Und der ganze Ballast im Kofferraum auch.
Von einem Auto geht nunmal eine gewisse Betriebsgefahr aus; liegt in der Natur der Sache.

mfg

nur irgendwo muss dann der normale Menschenverstand auch mal die Entscheidung treffen wann alt zu alt ist.
aber selbst bei der Hauptuntersuchung wäre es nur ein geringer Mangel.

Also nachdem ich mal einen spontanen 360° Dreher auf einer Autobahnauffahrt bei Nässe hatte bei nicht mal 50km/h, achte immer schön auf eine weiche Gummimischung. 😁
Bei ausgehärtetem Gummi ist das Profil fast egal. Meine Reifen waren gerade mal 7 Jahre alt und hatten noch 5-6mm Profil...

Aber muss jeder selber wissen und einschätzen. 😉

Zitat:

@slv rider schrieb am 7. Mai 2017 um 17:19:34 Uhr:


irgendwann fehlt dann bei einer regenbremsung der entscheidende Meter. egal so ist das Leben.😁

Kann bei einem fabrikneuen Markenreifen genauso der Fall sein. Letztendlich vermeidet man jegliche Risiken erst dann, wenn man das Auto zuhause stehen lässt. Dann kann einem aber immer noch ein Komet oder ein Flugzeug auf den Kopf fallen. 😁

ein 1,5 millimeter reifen ist praktsch auch noch genau so gut wie ein 1,7mm. 😁

p.s. gegen flugzeuge, kometen und chemtrails schützt mich mein aluhut.

Ich gebe auf. Gegen die Argumente der Altreifenverfechter komme ich nicht an. Ich bin jetzt auch völlig deren Meinung.
Vorhin habe ich mir gleich 2 Sätze Neureifen bestellt. Die schweiße ich dann in Frischhaltefolie ein und stelle sie in den dunklen Keller. Im Jahr 2027 ist dann der erste, voll ausgereifte und auf dem Höhepunkt seiner Leistungsfähigkeit befindliche Reifensatz an der Reihe. Mann, wie ich mich schon freue. 10 Jahre sollte der Satz dann schon halten, weil nach dieser langen Reifezeit nachweislich der Verschleiß gegen null tendiert. Und danach, im Jahr 2037, der nächste tolle Jahrgang. Noch ausgereifter, noch besser. Den kann ich noch an die Enkel vererben. Diese Autoreifen sind schon erstaunlich, so klein und unscheinbar, und trotzdem völlig unterschätzt.

Gruß
electroman

Du verstehst auch nix.

Hier hat doch keiner behauptet, dass man 8 Jahre alte Reifen als Neureifen betrachten kann.

Aber es ist halt auch nix für den Sondermüll.
Zumindest nicht die Reifen des TE

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