Alpenpässe bremsenschonend
Hallo zusammen, bei uns geht es bald in die Alpen. Leider habe ich Flachlandtiroler keinerlei Erfahrung mit alpinen Gefällen und Automatikgetriebe.
An alle, die regelmäßig mit entsprechenden Gefällen zu tun haben: nutzt Ihr dann den manuellen Modus des Getriebes oder schaltet die Automatik von sich aus ausreichend runter ("Motorbremse"😉?
Im Voraus Danke für Eure Erfahrungen!
35 Antworten
Zitat:
@niewiederfaschismus schrieb am 14. Juli 2023 um 22:28:40 Uhr:
nutzt Ihr dann den manuellen Modus des Getriebes
Immer.
Zitat:
@niewiederfaschismus schrieb am 14. Juli 2023 um 22:28:40 Uhr:
oder schaltet die Automatik von sich aus ausreichend runter ("Motorbremse"😉?
Tut sie nicht.
Kommt auf die Passstrecke an.
Bei Passgefälle unter 10-12 % lasse ich die Automatik im Comfort-Modus schalten und walten. Erst bei größerem Gefälle (> 12 %) greife ich manuell ein und schalte auf den besser passenden Gang zurück.
Hybrid :-) Rollen lassen und freuen, wie die Batterie geladen wird... Und natürlich die Bremswirkung noch deutlich besser ist. Hatte vorher einen 540i, da hatte der Motor gefühlt gar keine Bremswirkung. Mit 5000 Umdrehungen im 2ten Gang den Furka-Pass runter...
Wie oft sehe ich mit Motorbremse bergabfahrende niederländische oder belgische Freunde, die on top alle 5 Sekunden auf die Bremse treten. Egal wie stark man bremst, es ist alle 5 Sekunden wieder Reibung und von daher Reibungshitze. Einfach ganz normal fahren wie im Tal auch. Und in die Kurven so anbremsen wie im Tal auch – wichtig ist nur, nicht alle 10 Sekunden zu bremsen um dieser „Motorbremse“ zu helfen und die Bremsanlage durch diese perma-bremserei auf diese Weise unabsichtlich zu überhitzen.
Und Inhaltlich:
Benziner oder Diesel? beim Diesel geht man abwärts einfach von Gas und der Wagen beschleunigt ohnehin nicht mehr oder nur noch marginal. Da ist die Motorbremse ab 3500-4000 RPM faktisch schon eingebaut - einfach nicht in den nächsten Gang hochschalten. Mit einem Benziner sieht das anders aus, aber siehe oben - einfach normal fahren - auch auf der Großglockner Hochalpenstrasse ^^
Berglandtiroler müssen über genau diese Pässe regulär zur Arbeit, und sind gequält von zu viel Motorbremse Vorausverkehr 😉
Schönen Urlaub!
Ich kann es nur immer wiederholen:
Wenn man bremst, ohne zum Stillstand kommen zu müssen, hat man was falsch gemacht.
(Gilt natürlich nicht, wenn man Rennen fährt 😉 )
Letztlich merkt man es ja selbst: ist man bergab nicht im niedrigstmöglichen Gang und muss die Betriebsbremse betätigen, so hat das Getriebe den falschen Gang gewählt. Manuelle Gangwahl angezeigt....
Mal abgesehen davon: eine moderne Bremse im guten Zustand hält das locker aus.
Überhitzung ist ein Phänomen des letzten Jahrhunderts (wenn man keinen Anhänger hat).
Mir wird immer schlecht, wenn ich die Dauerbremser sehe. Auf meiner Hausstrecke (San Bernardino) gibt es immer wieder Leute, die oben auf die Bremse steigen und sie bis unten nicht mehr loslassen. Es ist mir eine Freude, hinter denen herzufahren ohne auf der gesamten Strecke auch nur ein einziges mal bremsen zu müssen, wenn man denn mal wieder nicht vorbei kommt.
Zitat:
@niewiederfaschismus schrieb am 15. Juli 2023 um 07:58:02 Uhr:
Danke für Eure Antworten! Dann übe ich auf der Hinfahrt den manuellen Modus
Es werden Dir dankbar sein Deine Bremsen, Dein Verbrauch und nebenbei Deine Felgen, sofern sie nicht von Haus aus schwarz sind.
Die Getriebesteuerung ist sogar so schlau herunter zu schalten wenn man im Schubbetrieb kurz fas Bremspedal antippt. Da braucht man gar nicht an den Paddels herum fummeln, speziell bei den Dieseln ist die Motorbremsr auch nicht wirklich wirksam.
Zitat:
@ironhand schrieb am 15. Juli 2023 um 08:59:15 Uhr:
Im gleichen Gang bergab und bergauf ist die Faustregel
Die Faustregel stimmt ja mit kräftigen, aufgeladenen Motoren schon lange nicht mehr.
Gibt durchaus Fälle, da fahre ich bergab im 2ten oder 3ten und bergauf im 7ten oder 8ten Gang.
Was nichts an der Schlussfolgerung ändert, denn die Automatik kann/tut beides nicht.
Zitat:
@sPeterle schrieb am 15. Juli 2023 um 08:49:37 Uhr:
Die Getriebesteuerung ist sogar so schlau herunter zu schalten wenn man im Schubbetrieb kurz fas Bremspedal antippt. Da braucht man gar nicht an den Paddels herum fummeln, speziell bei den Dieseln ist die Motorbremsr auch nicht wirklich wirksam.
Beides Unsinn, die Automatik schaltet eben nicht auch nur annähernd früh genug und weit genug zurück (und man soll ja von den Bremsen weg bleiben) und gerade die Diesel mit ihrer höheren Verdichtung erzeugen im Schubbetrieb das höchste Schleppmoment relativ zum Hubraum.
Bei 70 in den 2ten erzeugt ordentlich Verzögerung.
In der Ebene geht das in Bereiche, in denen rekuperierende Elektroautos schon die Bremsleuchten zuschalten würden (i.e. >0,7m/s^2).
Bei meinem seligen E38 mit 4l und 18:1 war das schon fast wie Anker werfen 😁
Zitat:
@ironhand schrieb am 15. Juli 2023 um 08:59:15 Uhr:
Im gleichen Gang bergab und bergauf ist die Faustregel, also unbedingt manuell schalten.
Stimmt. So war das. Früher. Zu Zeiten eines Käfer oder Mercedes 200D mit 60 PS mit weniger als 100 Nm Drehmoment, die kaum den Berg bewältigt haben.
In der weiter oben geschilderten Situation fahre ich zum Teil im 3. manuell ohne Bremse bergab, wo ich mit Automatik mühelos im 7. bergauf fahre.