Allrad im bergischen NRW sinnvoll?
Hallo zusammen!
Vorab hoffe ich, dass ich im richtigen Forum gelandet bin.
Ich war bisher immer stiller Mitleser und stehe jetzt selbst vor einer Entscheidung, bei der ich mir gerne einen Rat einholen möchte.
Ich bin bisher nur mit Heckantrieb gefahren (1er, 3er, Z3) und mein neuer soll ein 320d werden.
Meine Arbeit führt mich demnächst täglich ins bergische Wuppertal. Jetzt stehe ich vor der Entscheidung: Allrad oder nicht?
Eventuell hat ja wer Erfahrung mit den winterlichen Witterungsverhältnissen in Wuppertal und kann mir seine Sichtweise schildern.
Danke schonmal! 🙂
Beste Antwort im Thema
Allrad ist immer sinnvoll, jedoch genau so wichtig ist eine gute Bereifung sowie fahrerisches Können.
Jemand der nur Gaspedalstellung 1 und 0 kennt, kommt auch mit einem Allrad nicht gut durch den Winter.
Für mich ist Allrad ein Luxus, den ich mir leiste. Funktionieren würde es in den meisten Fällen auch mit Frontantrieb.
127 Antworten
Moin Uwe,
hier steht der erste Serien-Allradler von BMW vor der Türe. Mit dem habe ich das Fahren gelernt und hatte ihn über 4 Jahre lang selbst täglich im Einsatz. Dies nur mal am Rande. Zudem wohne ich im Südschwarzwald und kenne einige weitere Allrad-Fahrzeuge.
Dennoch habe ich mittlerweile meinen 4. RWD BMW und werde auch in Zukunft wieder einen solchen nehmen.
Grund ist ganz einfach: in 99% der Fahrten brauche ich keinen Allrad. Und das, obwohl ich regelmäßig die volle Leistung abrufe 😉. Gerade das Ausnutzen der vollen Leistung und des maximalen Grips (bevorzugt auf kurvigen Landstraßen) macht einfach sehr viel Spaß.
Nun zu deinen genannten Situationen:
- Auffahren auf die Autobahn: Da habe ich bei Nässe absolut kein Problem die Leistung auf die Straße zu bringen, denn da starte ich ja nicht bei 0km/h, sondern i.d.R. bei gut 80km/h. Bei Glätte ist das ein Problem, aber das kommt nur sehr selten vor und zudem fährt man da sowieso vorsichtiger und langsamer.
- zügiges Einbiegen: Ja, da hat der AWD natürlich Vorteile. Bei Nässe minimal, bei Glätte immens. Das ist korrekt. Wird bei mir mit den 1% abgedeckt. Dass das Fahrzeug ausgebremst wird durch die Elektronik, verhindert man einfach mit dem längeren Druck auf die DSC-Taste 🙂. Dass es auch dann deutlich schlechter vorwärts geht als mit AWD ist klar.
- Dass der AWD bei Schnee- oder Eisglätte Vorteile hat, ist unbestritten! Aber wenn man nicht gerade auf die hohen Berge bei Neuschnee muss, dann kommt man mit RWD auch gut zurecht.
Nachteile AWD:
- höherer Verbrauch (hast du ja bereits genannt)
- geringere V-Max (inkl. Elastizität)
- komplexere Technik (da die Lenkachse zusätzlich noch angetrieben werden muss). Dadurch ggf. auch ein schlechterer Wendekreis
- höheres Fahrzeuggewicht
Vergleiche mal die Daten eines 320d mit denen eines 320d xdrive. Das ist schon bemerkbar.
Edit: Wobei ich zugeben muss, dass 99% etwas hoch gegriffen sind. Aber dennoch wird das bei mir noch sehr nahe an den 100% sein.
Zitat:
@Uwe Mettmann schrieb am 24. November 2019 um 12:52:42 Uhr:
...Es wird zwar immer gesagt, wir haben hier kein Winter mehr. Das ist aber eine trügerisches Sicherheitsdenken, denn wir wissen auch, die wirklich extremen plötzlichen Wetterphänomene, teilweise örtlich auch stark eingeschränkt, nehmen immer mehr zu. Ich bin froh, wenn ich dann mit dem AWD meines Autos zumindest in diesem Punkt einigermaßen vorbereitet bin....
Was soll uns dein Bild verdeutlichen?
Dass man nur mit AWD da lang kommt?
Dass man den Vordermann mit AWD gleich eingeholt hat und überholen könnte?
Antwort auf den Beitrag von Habud:
So sind die Meinungen eben unterschiedlich.
Außerdem habe ich schon mit Allrad-Fahrzeug (Leistung und Drehmoment vergleichbar F31 320d) geschafft, beim zügigen Einbiegen bei Nässe, dass der hinten weg gegangen ist, also kann ich kaum glauben, dass dies bei RWD nicht der Fall sein soll.
Natürlich brauche auch ich Allrad nicht häufig, denn wann biege ich mal zügig bei Nässe auf eine Straße ein oder fahre mit voller Beschleunigung auf die Autobahn auf, selten. Wenn ich diese paar m gegenüber den über 30000 km stelle, die im Jahr fahre, ist das wenig. Aber gerade in diesen Situationen ist mir das wichtig.
Gerade bei Schnee ist der Vorteil von Allrad unbestritten, auch wenn man mit RWD auch durchkommt. Mein Auto war mal in der Werkstatt und ich habe ein X1 mit RWD bekommen. Ne, sowas möchte ich nicht fahren. Ein zweiter Fall war, dass ich mit einem Firmenwagen (Skoda FWD) bei stark mit Schnee bedeckter Fahrbahn fahren musste. Nee, war nicht mein Fall.
Dein längeres Drücken auf die DSC-Taste hat aber den Nachteil, dass beim Beschleunigen in Kurven das Auto auf der Hinterachse deutlich unstabiler wird. Man muss dann schon aufpassen.
Klar muss man bei Schnee vorsichtig fahren, aber ich will trotzdem zügig vorankommen und das geht mit Allrad sicherer und zuverlässiger, vor allem beim Überholen der Übervorsichtigen ist das von Vorteil. Leider ist das hier auf meinem täglichen Weg notwendig, sonst würde ich die doppelte Zeit brauchen, wenn ich hinter denen viele km mit 30 km/h hinterherschleichen müsste.
Also nochmals, wer nie zügig fährt, selbst die Leistung eines 120 PS Fahrzeugs niemals abruft und im Winter sehr bis über- vorsichtig fährt, der kommt im flachen Land auch mit RWD oder besser mit FWD zurecht. Das ist aber nicht meins.
Du magst den RWD-Antrieb in Kurven auf Landstraßen zwar lieben, aber das basiert gerade darauf, dass das Fahrzeug bei voller Beschleunigung in Kurven etwas übersteuert. Realistisch betrachtet wird also ein Allradfahrzeug schneller durch die Kurven kommen können. Kai hat das ja zuvor gut erklärt (Kammschen Kreis).
---------
Zitat:
@reox schrieb am 24. November 2019 um 13:49:06 Uhr:
Was soll uns dein Bild verdeutlichen?
Dass man nur mit AWD da lang kommt?
Dass man den Vordermann mit AWD gleich eingeholt hat und überholen könnte?
Das Bild soll eigentlich nichts verdeutlichen. Es ist nur eine Impression, wie es bei uns letztes Jahr aussah. Im Übrigen habe ich den Vordermann nicht eingeholt, denn der ist genauso schnell gefahren und ich nur in einem reichlichen Abstand hinterher. Der Vordermann fuhr ein Volvo, wohl auch mit Allrad.
Das Bild zeigt aber auch, dass selbst bei diesem Wetter zügig vorankommen kann (unabhängig von der Antriebsart). Es zeigt auch, dass täglich zu Zeiten fahren, zu denen nicht viel los ist. Umso ärgerlicher ist es, wenn man dann auf einen übervorsichtigen anderen Verkehrsteilnehmer trifft, hinter dem man dann mit z.B. 30 km/h ewig lange hinterherfahren muss. Mit Allrad ist das kein Problem, solche Fahrzeuge zu überholen. Bei RWD würde ich mir das schon überlegen. Es mag gehen, aber ist doch sicherlich risikoreicher.
Gruß
Uwe
Einige Impressionen von Schnee(chaos)tagen in Wuppertal:
2015
https://www.youtube.com/watch?v=4XXFsArNnWU
2016
https://www.youtube.com/watch?v=r_Syjr6g5wM
2017
https://www.youtube.com/watch?v=gVc5WwaFiRs
https://www.youtube.com/watch?v=2WWk9qAYpjg
2018
https://www.wuppertaler-rundschau.de/.../...uge-unterwegs_aid-37186307
2019
https://wuppertal-total.de/stadtleben/wuppertal-versinkt-im-schnee/
An solchen Tagen bin ich lieber mit AWD unterwegs und so mancher Fahrer dürfte es - bis zur Räumung der Straßen - nicht mehr bis auf die Höhenzüge von W geschafft haben.
Klar, man kann das an den 4-7 Wintertagen in Jahr, an denen es im Raum W so kritisch zugeht einfach aussitzen und entsprechend später losfahren und wenn man im Stau steht, nützt auch der AWD nichts mehr.
Kennt man sich allerdings gut in W aus, nutzt man an solchen Chaostagen, wenn man von der A46 aus Richtung D/K kommt, gerne ab Sonnborner Kreuz die Nebenstrecken, um z.B. nach W-Cronenberg, W-Ronsdorf oder W-Hahnerberg zu gelangen. Eine beliebte Umgehungsstrecke, wenn auf der L418 und insbesondere auch in W-Elberfeld alles im Stau steht, führt z.B. über die Kohlfurter Brücke und dann rauf auf über 300 m, wobei die Steigung teilweise mit einigen Spitzkehren bis zu 15% beträgt. Ohne AWD kommt man da bei schneeglatter Fahrbahn allerdings nur mit Schneeketten hoch.
Ich musste 3 Winter lang von D kommend öfter zur Uni in W-Elberfeld fahren. Ein Kollege mit AWD mit dem ich eine Fahrgemeinschaft hatte, zeigte mir damals an 2 kritischen Tagen, wie man das Schneeverkehrschaos in W-Arrenberg und W-Elberfeld (B7) elegant umfahren konnte.
Fazit: Muss man in W im Winter auch regelmäßig auf die Höhenlagen von W fahren, ist ein AWD ein sinnvolles nice to have, jedoch kein must have. Der TE wird schon für sich selber entscheiden müssen, ob er sich AWD gönnt oder andere Prioritäten setzt.
Ratschläge hat er ja nun genug bekommen. Wäe nett, wenn er gelegentlich mitteilen würde wie er sich entschieden hat.
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Zitat:
@Uwe Mettmann schrieb am 24. Nov. 2019 um 14:27:37 Uhr:
Du magst den RWD-Antrieb in Kurven auf Landstraßen zwar lieben, aber das basiert gerade darauf, dass das Fahrzeug bei voller Beschleunigung in Kurven etwas übersteuert. Realistisch betrachtet wird also ein Allradfahrzeug schneller durch die Kurven kommen können. Kai hat das ja zuvor gut erklärt (Kammschen Kreis).
Nein, genau nicht, da ja alle 4 Räder Vortrieb haben, damit weniger Reserven für Seitenführung. Alle 4 wollen nach vorne, keiner hat Lust auf Kurve! Heckantrieb ist halt die dynamischste Aufgabenteilung.
Da hier nun auch schon Fälle aus dem 1%-Bereich der Anwendung pro 4x4 fallen, kann ich aus dem 1%-Bereich sogar ein Contra 4x4 finden:
Auf sehr glatter Fahrbahn mit Seitenneigung kann man sich mit einem Allradler auch in einen Graben schieben, wenn man unvorsichtig mit dem Gaspedal ist. Drehen alle Räder durch, entsteht die Neigung seitlich wegzurutschen.
Das gleiche passiert einem Hecktriebler, der aber dank der unangetriebenen Vorderachse zumindest teilweise handlungsfähig bleibt, bzw eine Achse hat noch Haftung. Daher bricht beim Heckantrieb nur die Hinterachse aus, während ein Allrad eben auf beiden Achsen ausbrechen kann.
Zitat:
@Volvoluder schrieb am 24. November 2019 um 14:31:02 Uhr:
An solchen Tagen bin ich lieber mit AWD unterwegs und so mancher Fahrer dürfte es - bis zur Räumung der Straßen - nicht mehr bis auf die Höhenzüge von W geschafft haben.
Ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass gerade in Flachlandstädten und -gegenden der Schneechaos wesentlich größer ist, denn hier im Süden hat man das wesentlich besser in Griff, während der Straßendienst in Flachlandstädten und -gegenden überfordert ist und gesteuert werden darf häufig auch nicht.
Ich fahre im Winter häufig vom Süden nach Norden. Wenn Glätte oder Schnee droht, dann habe ich immer Bange nach Niedersachen zu kommen, denn dort wird oft erst recht spät die Autobahn gestreut, oft auch erst, wenn es zu spät ist. So passieren nicht selten Unfälle.
Daher ist die Aussage, nur in bergigen Gegenden hat Allrad Vorteile, mit Vorsicht zu genießen.
Gruß
Uwe
Zitat:
@Bamako schrieb am 24. November 2019 um 14:40:24 Uhr:
Nein, genau nicht, da ja alle 4 Räder Vortrieb haben, damit weniger Reserven für Seitenführung. Alle 4 wollen nach vorne, keiner hat Lust auf Kurve! Heckantrieb ist halt die dynamischste Aufgabenteilung.
Nö, das was du sagt, gilt zwar für die Vorderräder aber das Gegenteil halt für die angetriebenen Hinterräder. Umso mehr Längstkräfte wirken, umso weniger Seitenkräfte können abgefangen werden. Wenn man mit RWD nun zügig in einer Kurve beschleunigt, also an der Haftungsgrenze, wirken volle Längstkräfte an den Hinterrädern, so dass nur noch wenig Seitenkräfte abgefangen werden können. Beschleunigt man nun ein AWD-Fahrzeug exakt genauso wie ein RWD-Fahrzeug, wirken bei 40:60 Aufteilung ja nur 60% der Längstkräften auf die Hinterräder und somit bleiben mehr Seitenkräfte für die Seitenführung über.
Man merkt es auch, wenn ich mit meinem Fahrzeug im Grenzbereich durch eine Kurve fahre, verhält es sich neutral und das auch, wenn ich stark beschleunige.
Dadurch, dass ein RWD-Fahrzeug bei starker Beschleunigung ein untersteuerndes Verhalten hat, hat man nur das Gefühl, dass es williger und agiler durch die Kurve fährt. Dieses eigentlich leicht unstabile Fahrverhalte tritt aber bereits bei einer geringeren Geschwindigkeit auf als jedes unstabile Fahrverhalten beim Allrad.
Gruß
Uwe
Da das Allradfahrzeug deutlich schwerer ist, bezweifle ich, dass dieses schneller um Kurven ginge. Und die Hersteller bestätigten dies, den sonst hätten sie den Z4 oder andere sportliche Autos nicht mit RWD, sondern AWD gebaut.
Zitat:
@Habuda schrieb am 24. November 2019 um 15:09:54 Uhr:
Da das Allradfahrzeug deutlich schwerer ist, bezweifle ich, dass dieses schneller um Kurven ginge. Und die Hersteller bestätigten dies, den sonst hätten sie den Z4 oder andere sportliche Autos nicht mit RWD, sondern AWD gebaut.
Deutlich schwerer wird immer behauptet, stimmt das aber auch?
Bei meinem Alpina sind es mal gerade 70 kg.
Alpina-Fahrzeuge gibt es nur noch als Allrad und das sind sportliche Autos.
RWD ist da wohl eher ein Zugeständnis an Kunden, die das Fahrverhalten des Hinterradantriebs bevorzugen.
Gruß
Uwe
Zitat:
@Uwe Mettmann schrieb am 24. November 2019 um 15:44:57 Uhr:
Zitat:
@Habuda schrieb am 24. November 2019 um 15:09:54 Uhr:
Da das Allradfahrzeug deutlich schwerer ist, bezweifle ich, dass dieses schneller um Kurven ginge. Und die Hersteller bestätigten dies, den sonst hätten sie den Z4 oder andere sportliche Autos nicht mit RWD, sondern AWD gebaut.
Deutlich schwerer wird immer behauptet, stimmt das aber auch?
Bei meinem Alpina sind es mal gerade 70 kg.Alpina-Fahrzeuge gibt es nur noch als Allrad und das sind sportliche Autos.
RWD ist da wohl eher ein Zugeständnis an Kunden, die das Fahrverhalten des Hinterradantriebs bevorzugen.
Gruß
Uwe
Ich hätte noch erwähnen sollen, "bei Autos unter xy PS", denn ab einer gewissen Leistung ist AWD schon sinnvoll, da sonst selbst im Trockenen bereits die Räder durchdrehen.
Aber um solche Autos geht es hier doch gar nicht. Der TE sprach z.B. vom 320d. Und der hat, wenn du dir mal die Daten anschaust, einfach deutliche Nachteile durch den Allradantrieb. Und auch die Autos um die es ging, als ich mich hier beteiligte, lagen noch bei unter 300 PS.
Das ändert aber nichts daran, dass der Allrad nicht soviel Mehrgewicht hat, wie von dir behauptet und somit nicht die von dir behaupten Nachteile in der beschleunigten Kurvenfahrt hat, wie von dir behauptet.
Sportliches Fahren ist ja nicht nur nahe Endgeschwindigkeit, sondern auch und gerade auf der Landstraße und genau da halte ich es für denkbar, dass Allrad seine Vorteile auch bei „nur“ 200 PS schon ausspielen kann, gerade in der schnellen Kurvenfahrt aufgrund der besseren Seitenführung.
Gruß
Uwe
Auch 70 kg sind Gewicht. Ich merke es, wenn ich mit Beifahrer unterwegs bin.
Dann hast du bezüglich Kurvenfahrt deine Meinung und ich meine. Ist doch ok. Da es darum in dem Thread nicht geht, sollten wir dies nicht weiter diskutieren.
@TE: Ich rate zum 320d ohne xDrive. Ist in allen Lagen etwas flotter/sparsamer und wird dich gut ans Ziel bringen. Allerdings gilt, wie immer und bei jedem Auto, egal ob FWD, RWD oder AWD: Gute Reifen drauf!
Alternativ zum 320d natürlich auch jedes andere "typischen Vertreter-Auto", die fahren sich alle gut und sind absolut ausreichend.
Ja, lassen wir das.
An den TE:
Ich rate dazu, beide Antriebsvarianten auszuprobieren, denn ob RWD oder FWD das muss jeder selber entscheiden. Allrad hat klar bei Schnee enorme Vorteile und bei Nässe sind auch Vorteile vorhanden.
Gerade bei Schnee kann man unbeschwerter fahren. Auch in Berlin habe ich das vor vielen Jahren schätzen gelernt.
Dafür hat Allrad natürlich Nachteile, wenn man z.B. häufig zügig mit hohen Geschwindigkeiten auf der Autobahn unterwegs ist. Bei dir in der Gegend frage ich mich, wie oft das ein Thema ist. Ein weiterer Nachteil ist der halbe Liter Mehrverbrauch und der größere Wendekreis.
Wie gesagt, man muss eine Probefahrt machen, idealerweise auch bei ungünstigen Witterungsbedingungen.
Von dem „ich empfehle dir“ oder „rate dir“ halt ich wenig, denn jeder hat seine eigenen Prioritäten. Daher macht es nur Sinn Vor- und Nachteile aufzuzählen und die Entscheidung musst du selber treffen und dazu trägt auch die sehr wichtige Probefahrt bei.
Gruß
Uwe
Zitat:
@Uwe Mettmann schrieb am 24. November 2019 um 12:52:42 Uhr:
Natürlich nicht, wenn man normal und gemächlich fährt. Es gibt aber auch Situationen, in denen ruft man mal nicht nur 100 sondern 200 PS und mehr ab (wofür man ja auch so ein leistungsstarkes Fahrzeug fährt). Ein Beispiel ist, wenn man auf die Autobahn auffährt, auf der rechten Spur etwas vor einem ein LKW ist und dicht dahinter weitere LKWs folgen. Damit ich mich nicht in die zu enge Lücke zwischen den LKWs einreihen muss, beschleunige ich sehr stark und noch vor dem ersten LKW aufzufahren und das natürlich ohne ihn zu behindern. Anderes Beispiel, man muss auf eine vielbefahrene Vorfahrtstraße einbiegen. Es ist nass und das mit glatter Fahrbahn. Endlich, nach langem Warten sieht man eine Lücke in der Schlange, die man nutzen könnten, wenn man stark beschleunigt. Mit AWD kein Problem, mit RWD muss man damit rechnen, dass das Fahrzeug ausgebremst wird, also nicht ganz unkritisch.
Das sind Probleme, die ich bis jetzt nie hatte...
Zitat:
@MvM schrieb am 24. November 2019 um 17:23:05 Uhr:
Das sind Probleme, die ich bis jetzt nie hatte...
Ja und, das war nur ein oder zwei Beispiel von vielen möglichen. Wer z.B. immer schleichend auf die Autobahn auffährt und das anders gar nicht beherrscht, wird nie voll beschleunigen, um noch vor einem LKW auffahren. Derjenige wird dann auch schreiben, ein Problem, dass ich nie hatte. Bitte nicht missverstehen, damit meine ich jetzt nicht, dass du so ein Autofahrer bist. War auch nur ein Beispiel.
Ich erinnere mich aber, hier hatten wir mal sehr viel glitschigen hohen Schnee bzw. Schneematsch. Nun musste ich mit dem Firmenwagen 50 km fahren. Nach einem km habe ich umgedreht und mein Fahrzeug genommen, denn es ging nur sehr langsames Beschleunigen mit dem Firmenwagen und spurstabil war der dabei auch nicht. Ich habe dann meinen Wagen genommen und das war gut so. Die Autobahn war gut befahren und fast frei von Schnee. Nur die Beschleunigungsspur war sehr glatt. Mit dem Firmenwagen und seiner sehr geringen Beschleunigung auf der glatten Auffahrspur wäre es schwer gewesen eine sehr große Lücke auf der rechten Spur zu finden und dort aufzufahren. Mit 30 km/h auf eine gut befahrene Autobahn auffahren ohne andere stark zu behindern, ist nicht so einfach. Mit meinem Auto hingegen war das kein Problem, da ich gut beschleunigen konnte.
Das sind genau die Situationen, die zwar nicht häufig vorkommen, weswegen ich den Allradantrieb aber so schätze. Man ist auf fast alles vorbereitet. 🙂
Gruß
Uwe