Aktuelle Scheinwerfersysteme und Blinkerpositionierung -> ein Unsicherheitsfaktor?!

Mittlerweile sind wir ja in der dunklen Jahreszeit angekommen und die Herausforderungen werden bei immer dichter werdendem Verkehr nicht geringer... im Gegenteil: Gestern ist mir wieder aufgefallen, dass die schönen neuen Scheinwerfersysteme, zumindest für die anderen Verkehrsteilnehmer, nicht nur Vorteile bieten. Konkret kritisiere ich hier je nach Modell die Position des Blinkers an der Fahrzeugfront. Ist dieser im Scheinwerfer integriert (also nicht räumlich getrennt z. B. unten in der Frontschürze verbaut wie bei einigen SUV-Modellen -> Toyota Yaris Cross beispielsweise), ist die Abbiegeabsicht durch die hellen Hauptscheinwerfer extrem schlecht zu erkennen.

Was sagt ihr dazu? Ist euch das auch schon aufgefallen? Gestern wollte ich von einer untergeordneten Landstraße ausserorts auf eine stark befahrene kreuzende Landstraße links abbiegen und musste den Querverkehr natürlich passieren lassen. Dabei war die Abbiegeabsicht des Querverkehrs (die also rechts auf die Landstraße abbiegen wollten, die ich gerade verlassen wollte) immer extrem spät zu erkennen. Ursache: Völlig überstylte Scheinwerfer mit integrierten Blinkern, wodurch der Blinker aufgrund der Helligkeit des Scheinwerfers erst kurz vorm Abbiegen erkennbar war. Bei Fahrzeugen, die den Blinker räumlich getrennt vom Hauptscheinwerfer verbaut haben (unten in der Frontschürze), war das kein Problem.

Dass so eine Auslegung überhaupt eine Zulassung erhält 😕. Bei den Rückleuchten gibt es auch Designfehlgriffe auf Kosten der Sicherheit. Beim Ford Puma ist hinten z. B. ein fitzelig kleiner Blinker mitten in der Bremsleuchte verbaut. Sieht witzig aus, ist aber vergleichsweise schlecht zu erkennen.

Wie sind eure Beobachtungen jetzt bei Dunkelheit im Alltag?

232 Antworten

Tja…@hlmd,
das was du da schreibst ist auch nur „eine Meinung“ zum Thema……..meine Erfahrungen sehen da deutlich anders aus.
Ich empfinde dieses generelle LED Bashing eher als unangemessen.

Sicherlich, ich gebe gerne zu, auch die LED Technik ist nicht perfekt, aber dafür sind die Anforderungen aus vielfältigen Situationen des Straßenverkehrs einfach zu komplex, was natürlich erstmal für alle Lichtsysteme gilt.

Will man da eine 100% Abdeckung aller auch nur denkbaren Situationen/Kombinationen in denen bspw.

  • die Fahrbahn schlecht ausgeleuchtet wird/erscheint
  • der Gegenverkehr 500ms zu spät erkannt wird
  • die Topologie ungünstig ist. (bspw Senken u. Kuppen)
  • die Straßenbeschilderung stark reflektiert
  • die Blinker /Bremsleuchten zu hell o. schlecht erkennbar erscheinen könnten
  • u.v.a.

erreichen, würde es wohl keine Weiterentwicklung geben und wäre es vermutlich auch in der Vergangenheit mit den Wechseln von H4 zu H7 zu XENON nichts geworden. Auch diese Systeme haben ihre Schwächen und besonders die XENON Systeme wurden nach deren Einführung auch kritisiert.

Zumal das „Feeling“ immer auch noch individuell, einerseits durch den Fahrer, andererseits durch andere Verkehrsteilnehmer unterschiedlich sein dürfte.

Von daher….erstmal hat der Gesetzgeber Grenzen gesetzt in denen sich die Lichtsysteme einzuordnen haben. Und meines Wissens gibts da seit Jahren für alle Hersteller EU weit die gleichen Anforderungen. Da jetzt illegale Absprachen zu unterstellen …. Naja.
Weiter werden die Systeme mit jeder Generation spürbar verbessert und angepasst.

Einzig die hohen Kosten sind natürlich ein Ärgernis wenn mal etwas kaputt geht. Aber auch da haben ja schon kleinere Spezialisten ihren Markt gefunden. Für die praktische Umsetzung solcher Reparaturen braucht man dann allerdings auch willige und kreative Werkstätten. Das die Hersteller geführten Betrieb da ablehnen … wen verwundert‘s

Am Ende…Neufahrzeuge ohne jedwede LED Technik zu finden dürfte schon schwierig werden. Bliebe also nur, auf das „ewig gestrige“ zu setzen, und eben deren Nachteile zu ertragen.

Zitat:

@hlmd schrieb am 9. Dezember 2024 um 10:48:31 Uhr:



Zitat:

@mecco schrieb am 8. Dezember 2024 um 20:23:15 Uhr:


In den 80ern habe ich nachts selbst unbeleuchtete Radfahrer im Schein meines eigenen Abblendlichts gut erkennen können, heute fällt mir das deutlich schwerer.

Das hat bedingt mit dem nachlassen der Sehleistung zu tun.

Entscheidender ist eher, dass man mit den Vollspektrum Halogen bzw. Xenon einfach mehr sieht, als mit den LED Funzeln.

Nee, nee, nee. Denn genau da kommen die modernen Systeme ins Spiel. Kombiniere mal einen Matrix-Scheinwerfer mit einem Nachtsichtassistenten und du hast in dem Zusammenhang (unbeleuchteter Radfahrer) kein Problem mehr. Der Assistent erkennt die Person und der Scheinwerfer markiert sie. Auch ein Blindfisch sieht damit ALLES.

Gut, im besagten Opel gibt's das vermutlich nicht, aber LED hat eben nicht nur Nachteile. Vor allem nicht gegenüber den veralteten Xenon-Scheinwerfern. Da war es tatsächlich so, dass mich die Schilderbrücken extrem geblendet haben. wenn ich nachts mit Fernlicht auf der leeren Autobahn unterwegs war.

Ja, es ist meine Meinung und ich kenne doch viele, die die Nachteile der LED Technik auch sehen.

Man kann die Physik nicht austricksen, ob es nun die Schwerkraft ist oder das Licht.

Wenn man ehrlich ist, ist es doch den meisten völlig egal, wie gut ein Scheinwerfersystem funktioniert. Hauptsache strahlend weiß und so hell, dass einem die Netzhaut weggebrannt wird (mal übertrieben dargestellt). War doch damals mit den 100W Halogenbirnen und den 10.000K Xenonbrennern auch schon so.
Dass ein gelbes Licht in der Dunkelheit besser ist, geschenkt. Sieht doch einfach nur Sch...e aus.

Ich habe niemanden unterstellt, dass da Bestochen wurde. Man kann sich halt schon fragen, wie manche Lichtsysteme eine Zulassung bekommen haben. Wenn ich mir so die aktuellen 7er anschaue... Ein voll geschmückter Tannenbaum ist da schon dezent.

Ich weiß, dass der Zug abgefahren ist. LED sind State of the art. Halogen und Xenon bzw. Natriumdampflampen (bei Straßenlaternen) sind bäh.
Man muss sich (leider) dran gewöhnen müssen.

Vielleicht wird irgendwann eine LED auf dem Markt kommen, die einen Ra Wert von mind. 99 hat (wie Halogen und altes Glühobst). Danm könnte es sein, dass man bei Regen auch mit LED was sieht.

VG

Zitat:

@Twinni schrieb am 8. Dezember 2024 um 17:21:55 Uhr:


Eben kam mir bei leichtem Regen ein alter VW Bus entgegen. Der hatte keine LED Scheinwerfer und separate Blinker. Das Blinken war trotzdem schwer zu erkennen. Die LED-Technik ist gar nicht so schlecht und auch nicht grundsätzlich teuer.

Die Technik ist dann schlecht wenn ein kleiner gelber Punkt von Rücklicht und, vorallem, Bremslicht umkreist wird.

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Zitat:

@hlmd schrieb am 9. Dezember 2024 um 12:08:05 Uhr:


Ich weiß, dass der Zug abgefahren ist. LED sind State of the art. Halogen und Xenon bzw. Natriumdampflampen (bei Straßenlaternen) sind bäh.
Man muss sich (leider) dran gewöhnen müssen.

Wenn eines ein Quantensprung nach oben ist, dann der Ersatz von Na-Leuchten durch gängige LED-Systeme!
Das sowohl farb-, kontrast- und ausleuchtungstechnisch. An Straßenzügen mit beiden technolohgien im Wechsel sieht man das fundamental. Mittlerweile sind die LEDs auch den Leuchtstoffröhrensystemen überlegen. Auch Hg-Dampflampen braucht keiner mehr rauskramen.

Zitat:

@hlmd schrieb am 9. Dezember 2024 um 12:08:05 Uhr:


Vielleicht wird irgendwann eine LED auf dem Markt kommen, die einen Ra Wert von mind. 99 hat (wie Halogen und altes Glühobst)

Gibt es, aber gute Farbwiedergabe hat wenig mit guter Sicht zu tun und ist deshalb kein relevantes Kriterium bei der Fahrzeugbeleuchtung. Wer sich intensiver mit Photografie beschäftigt hat weiß auch dass das wenigste Glühobst 99 oder mehr hat sondern die Farbwiedergabe unter Kunstlicht fast überall deutlich anders ist. Glühlampen haben nicht ansatzweise ein Lichtspektrum wie es die Sonne hat sondern sind deutlich ins rot verschoben. Halogen ist da schon merklich besser.

In Punto Sicht im Dunkeln ist weißes Licht oder hoher RA-Wert wie es viele gerne hätten der falsche Ansatz. Im Rotbereich ist das Auge viel empfindlicher und würde sich weniger auf die Helligkeit des Lichtes einstellen. Nicht ohne Grund wird da wo es auf gute Nachtsicht ankommt mit Rotlicht gearbeitet, von der Dunkelkammer bis zur Beleuchtung in Cockpits.

Mittlerweile ist leider mehr Design als Lichtausbeute ein Kriterium. Aber ohne LED will ich mittlerweile auch nicht mehr, da kommt einem so ein altes Glühobst wie vergessen Licht einzuschalten vor. Die Art wie das Licht erzeugt wird sagt aber per se wenig über die Qualität eines Scheinwerfers aus.

So ein digital Light ala Mercedes ist schon eine Wucht. Wen interessiert da noch der Blinker ... 😮

Zitat:

@SpyderRyder schrieb am 9. Dezember 2024 um 08:22:19 Uhr:


Da braucht man nix mehr erfinden, solche Min- und Max-Grenzen sind seit Urzeiten definiert und zwar recht detailliert in den Anhängen der jeweiligen ECE-Regelwerke.

Wenn diese Min-Max-Grenzen seit Urzeiten definiert sind, darf doch aber die Fragt gestellt werden, ob sie auch auf LED angepasst worden sind? Diese Diskussion hier gäbe es doch nicht, wären diese Grenzwerte angepasst worden?

Zitat:

@tartra schrieb am 9. Dezember 2024 um 09:13:34 Uhr:


Sag das mal nicht ...

Ok, diese spezielleren Kenntnisse habe

ich

nicht, da nie Pkw-fahrend, bzw., Pkw-besitzend.

Meine Kritik an den real vorhandenen LED-Scheinwerfern gilt nur dem Blendeffekt, den sie oft genug erzeugen, wenn sie einem entgegen kommen oder in den Rückspiegeln zu sehen sind, was bei Regen nochmals potenziert wird. (LED-Licht wird auf regennasser Fahrbahn stärker reflektiert, als übliches Halogenlicht, mein Eindruck). Zudem 2x 35W HS1 auf regennasser Fahrbahn bei meinem Nicht-Pkw einfach Murks sind.

Übrigens, bei Nieselregen oder Nebel sieht man gut, wohin die Scheinwerfer ihr Licht abstrahlen.

Zitat:

@Astradruide schrieb am 9. Dezember 2024 um 12:54:03 Uhr:



Wenn eines ein Quantensprung nach oben ist, dann der Ersatz von Na-Leuchten durch gängige LED-Systeme!
Das sowohl farb-, kontrast- und ausleuchtungstechnisch. An Straßenzügen mit beiden technolohgien im Wechsel sieht man das fundamental. Mittlerweile sind die LEDs auch den Leuchtstoffröhrensystemen überlegen. Auch Hg-Dampflampen braucht keiner mehr rauskramen.

Echt?

Wenn ich mir die Kreuzungen anschaue, wo es noch die Na-Dampflampen gibt und mit denen mit LED vergleiche, fällt (nicht nur) mir auf, dass man bei den LED Kreuzungen zwar die Farben besser sieht, dafür die Kontraste im Dunkeln einfach verschwinden, Fußgänger und unbeleuchtete Fahrräder sieht man einfach viel später.

@ moers
Ja das mit dem Wiedergabewert ist jetzt nicht so passend. Mir ging es halt mehr darum, dass man halt auch das langwellige Licht nicht vergessen sollte. Und bei 'nem Ra Wert größer 99 hat ma halt das volle Spektrum.
Dass das alte Glühobst jetzt so ideal war, ist mir auch bekannt. Bei Halogen und Xenon sah das halt anders aus.

Dass heutzutage im Automobilbau die Funktion der Form folgt, ist ja dem Zeitgeist geschuldet.

Und wenn ich lese, dass man ja per Nachtsichtassistent die durch die kurzwelligen Lichtstarhlen die damit "unsichtbaren" VT wieder erkennen kann... 😕
...fällt einem nix mehr dazu ein.

VG

Es muss ja übrigens noch nicht Mal ein Schaden von aussen auf den sündhaft teuren Scheinwerfer einwirken. Es reicht auch Zeit und UV Strahlung, damit er ersetzt werden muss. Ein Hoch auf die Plastikscheinwerfer.

da hat man wenigsten die Chanche mit einer streng verbotenen ScheinwerferPolitur ein paar Jahre rauszuholen...😁

Hi

Ja, die neuen SW mit Miniblinker die noch Überleuchtet werden wenn der SW
auf Abblendlicht ist, da musst zwei mal hinschauen.

Tom

@speedrs4 nur fehlt einem evtl. die zeit zum 2xSchauen. So genial wie viele den Blinker benutzen muß der erste *blink* im Auge sitzen.

Zitat:

@Astradruide schrieb am 9. Dezember 2024 um 18:17:14 Uhr:


So genial wie viele den Blinker benutzen muß der erste *blink* im Auge sitzen.

Wenn der Blinker überhaupt verwendet wird; hat letztens deswegen mehrfach den in einen Kreisverkehr einfahren wollenden Bus ausgebremst, in dem ich Fahrgast war, weil diesen Kreisverkehr verlassende Pkw zuvor nicht geblinkt haben.

Dann

freilich nützt selbst die beste Scheinwerfer-Blinker-Konstruktion nichts.

Es geht weiter mit der Kirmes LED Strategie der Hersteller, nächste Ausbaustufe OLED😁 .. und Lobbyismus lässt grüßen ..

Na ja, wenn immer weniger blinken, macht man halt das Rücklicht dauerhaft "blinkend" .. Ich bleibe dabei hätten sich das vor Jahren "Tuner" erlaubt, die hätte man mit Mängelkarten, Bußgeld und Punkten regelrecht eingestampft ...

Hier Audi ... dürfen wir wohl bald immer mehr im Altag bewundern ... die Lichtspiele im Auto vor uns...yuppie ...🙄

https://www.youtube.com/shorts/s2qTPWV2oaA

Verdamischte Internet Algorythmus .. kaum schreibe ich hier im Thema werden mir passenden youtube gezeigt ..😁

Zitat:

@tartra schrieb am 10. Dezember 2024 um 09:27:24 Uhr:


Hier Audi ... dürfen wir wohl bald immer mehr im Altag bewundern ... die Lichtspiele im Auto vor uns...yuppie ...🙄

Kann man sich drüber aufregen, muss man aber nicht. Im Gegensatz zu in den Bremslichtern untergehenden Miniblinkern sind Wischblinker oder animierte Rückleuchten ja nicht wirklich gefährlich.

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