Ultimativer V60 2 Vorstellungsthread

Volvo S60 3 (Z)

Dann mach ich mal den Anfang.

Die Entscheidung fiel kurz nach Ostern. Es sollte ein V60 II werden.
Allrad soll er haben. Aber verdammt, gibt es nur als T6. OHL zuerst geschockt, dann interessiert, heute begeistert.

Die Auslieferung erfolgte am 15.08.2018. Die ersten Eindrücke sind durchweg positiv. Der Motor soll die ersten 1.000 noch geschont werden. So what - werde mich gedulden müssen.

Es handelt sich um einen V60 T6 Inscription in Osmium Grey.

Ausstattung und Fotos folgen, sobald ich wieder Zugriff darauf habe.

Beste Antwort im Thema

Am Montag war es endlich so weit und ich konnte meinen V60 in Empfang nehmen.

Ich möchte die Gelegenheit nutzen und die Vorstellung mit einem kleinen Reisebericht zu verknüpfen. Ich hoffe, das Forum wird es mir nachsehen 😉

Nachdem wir letztes Mal (V40 im Mai) die Abholung mit einem Aufenthalt in Stockholm verbunden hatten, haben wir uns dieses Mal für die Hauptstadt des Nachbarlandes im Westen entschieden.

Am Samstagmorgen ging es los mit einem Flug von Zürich nach Oslo.
Transfer in die Innenstadt mit der regulären S-Bahn war absolut stressfrei, schnell und günstig. Oslo scheint hier ein ähnliches Problem zu haben wie Stockholm, was die Nachfrage beim teureren Schnellzug angeht.

Als erstes beeindruckt, wie ein sehr grosser Teil des Privatverkehrs mit Elektro- und Hybridfahrzeugen unterwegs ist. Der Polestar Space schien leider noch nicht eröffnet worden zu sein. Die Türen waren verschlossen und die Schaufenster mit Polestar Plakaten abgeklebt.

Nach 2 Übernachtungen, viel Fisch, viel Architektur, wenig Verkehr und einem Spaziergang durch Harry Hole's Grünerløkka ging es mit dem Reisecar auf die 3 stündige Reise über die Grenze ins schwedische Karlstad.

Am Bahnhof wurden wir von unserem Verkäufer mit einer herzlichen Begrüssung und einem XC90 B5 empfangen und 5 Minuten später waren wir auch schon in den Hallen von Helmia.

- Hier muss ich ein kleines Lob an den Verkäufer loswerden. Ich habe noch nie einen so motivierten, freundlichen und kompetenten Volvo Verkäufer erlebt wie bei Helmia in Karlstad. -

Schnell die Dokumente gegen einige kleine Geschenke getauscht und schon ging es mit dem Etui für die drei Schlüssel zum zugedeckten V60.

Da stand er nun! Mit einem, wohl ziemlich breiten und dämlichen, Grinsen im Gesicht überlasse ich die Enthüllung dem Verkäufer. Wow! Beeindruckend! Schön!

Nach einer kurzen Einführung wird der Wagen nach draussen vor den Haupteingang gefahren und nach einer ebenso herzlichen Verabschiedung und dem versprechen, bald wieder zu kommen, machen wir uns auf den Weg Richtung Radisson in Göteborg.

Die Fähre nach Kiel ist für Dienstag Abend gebucht. Doch vorher geht es noch nach Torslanda für die Werksbesichtigung. Unsere Gruppe von ca. 12 Leuten bekommt einen kurzen Überblick und macht sich dann auf den Weg zum Blue Train. Von den 4 Stufen der Produktion bekommen wir 3 zu sehen: Presswerk, Karosseriebau und Endmontage. Absolut empfehlenswerte Tour, auch wenn es manchmal fast zu schnell geht.

Einige Punkte, die mir aufgefallen sind:
- Im Bereich Karrosseriebau stehen (sehr) grosse Flächen frei. Wie üblich das ist, kann ich nicht einschätzen. Die nette Dame von Volvo meinte, hier werde Platz geschaffen für neue Modelle. Diverse Linien mit Robotern stand still. Ein Pinboard in einem der Büros trug die Überschrift CL90... Was aber wahrscheinlich nicht viel zu sagen hat.

- Im Bereich des Presswerks stehen jede Menge V60 Matrizen/Stempel (?) für den, nach Aussage der Volvo Dame, Transport nach Gent bereit.

- V60 waren bei der Endmontage eher eine seltenheit. XC90, V90 und XC60 dominieren das Band. Ebenso selten waren Hybrid Bodengruppen. Elektromotoren stehen jedoch jede Menge bereit.

- Man kann nur einen sehr kurzen Blick auf das Testgelände erhaschen. Mir sind dabei keine getarnte oder beplankte Fahrzeuge aufgefallen. In der Innenstadt hatte ich jedoch einen Lynk 02 hinter mir.

Anschliessend ging es von Torslanda zurück über den Göta Älv zum Stena Line Terminal. Die Fähre stand bereit und eine Stunde später waren wir auch schon unterwegs Richtung Kiel.

Die Fahrt quer durch Deutschland war wie erwartet nicht ganz so entspannt wie die Strecken in Skandinavien 😉 Nach einer Übernachtung in Heidelberg mit Bier und Spätzle ging es am Donnerstag auf die letzte Etappe Richtung Schweiz.

Und nun steht er hier, der belgische Elch aus Schweden.

PS: Falls Interesse besteht, kann ich gerne noch einen ausführlichen Post zum Thema Eigen-Import aus Schweden in die Schweiz machen.

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Und im allerschlimmsten Fall reicht es ja, dass es dir gefällt 😉

... also, wenn es hilft - hier ein Foto unseres "abgelegten" XC60 in Fusionred.
Ein sehr schöner Farbton!

VG

20190608-110211

Am Montag war es endlich so weit und ich konnte meinen V60 in Empfang nehmen.

Ich möchte die Gelegenheit nutzen und die Vorstellung mit einem kleinen Reisebericht zu verknüpfen. Ich hoffe, das Forum wird es mir nachsehen 😉

Nachdem wir letztes Mal (V40 im Mai) die Abholung mit einem Aufenthalt in Stockholm verbunden hatten, haben wir uns dieses Mal für die Hauptstadt des Nachbarlandes im Westen entschieden.

Am Samstagmorgen ging es los mit einem Flug von Zürich nach Oslo.
Transfer in die Innenstadt mit der regulären S-Bahn war absolut stressfrei, schnell und günstig. Oslo scheint hier ein ähnliches Problem zu haben wie Stockholm, was die Nachfrage beim teureren Schnellzug angeht.

Als erstes beeindruckt, wie ein sehr grosser Teil des Privatverkehrs mit Elektro- und Hybridfahrzeugen unterwegs ist. Der Polestar Space schien leider noch nicht eröffnet worden zu sein. Die Türen waren verschlossen und die Schaufenster mit Polestar Plakaten abgeklebt.

Nach 2 Übernachtungen, viel Fisch, viel Architektur, wenig Verkehr und einem Spaziergang durch Harry Hole's Grünerløkka ging es mit dem Reisecar auf die 3 stündige Reise über die Grenze ins schwedische Karlstad.

Am Bahnhof wurden wir von unserem Verkäufer mit einer herzlichen Begrüssung und einem XC90 B5 empfangen und 5 Minuten später waren wir auch schon in den Hallen von Helmia.

- Hier muss ich ein kleines Lob an den Verkäufer loswerden. Ich habe noch nie einen so motivierten, freundlichen und kompetenten Volvo Verkäufer erlebt wie bei Helmia in Karlstad. -

Schnell die Dokumente gegen einige kleine Geschenke getauscht und schon ging es mit dem Etui für die drei Schlüssel zum zugedeckten V60.

Da stand er nun! Mit einem, wohl ziemlich breiten und dämlichen, Grinsen im Gesicht überlasse ich die Enthüllung dem Verkäufer. Wow! Beeindruckend! Schön!

Nach einer kurzen Einführung wird der Wagen nach draussen vor den Haupteingang gefahren und nach einer ebenso herzlichen Verabschiedung und dem versprechen, bald wieder zu kommen, machen wir uns auf den Weg Richtung Radisson in Göteborg.

Die Fähre nach Kiel ist für Dienstag Abend gebucht. Doch vorher geht es noch nach Torslanda für die Werksbesichtigung. Unsere Gruppe von ca. 12 Leuten bekommt einen kurzen Überblick und macht sich dann auf den Weg zum Blue Train. Von den 4 Stufen der Produktion bekommen wir 3 zu sehen: Presswerk, Karosseriebau und Endmontage. Absolut empfehlenswerte Tour, auch wenn es manchmal fast zu schnell geht.

Einige Punkte, die mir aufgefallen sind:
- Im Bereich Karrosseriebau stehen (sehr) grosse Flächen frei. Wie üblich das ist, kann ich nicht einschätzen. Die nette Dame von Volvo meinte, hier werde Platz geschaffen für neue Modelle. Diverse Linien mit Robotern stand still. Ein Pinboard in einem der Büros trug die Überschrift CL90... Was aber wahrscheinlich nicht viel zu sagen hat.

- Im Bereich des Presswerks stehen jede Menge V60 Matrizen/Stempel (?) für den, nach Aussage der Volvo Dame, Transport nach Gent bereit.

- V60 waren bei der Endmontage eher eine seltenheit. XC90, V90 und XC60 dominieren das Band. Ebenso selten waren Hybrid Bodengruppen. Elektromotoren stehen jedoch jede Menge bereit.

- Man kann nur einen sehr kurzen Blick auf das Testgelände erhaschen. Mir sind dabei keine getarnte oder beplankte Fahrzeuge aufgefallen. In der Innenstadt hatte ich jedoch einen Lynk 02 hinter mir.

Anschliessend ging es von Torslanda zurück über den Göta Älv zum Stena Line Terminal. Die Fähre stand bereit und eine Stunde später waren wir auch schon unterwegs Richtung Kiel.

Die Fahrt quer durch Deutschland war wie erwartet nicht ganz so entspannt wie die Strecken in Skandinavien 😉 Nach einer Übernachtung in Heidelberg mit Bier und Spätzle ging es am Donnerstag auf die letzte Etappe Richtung Schweiz.

Und nun steht er hier, der belgische Elch aus Schweden.

PS: Falls Interesse besteht, kann ich gerne noch einen ausführlichen Post zum Thema Eigen-Import aus Schweden in die Schweiz machen.

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Super geschrieben , freut mich das euch die Tour gefallen hat. Wollen unseren nächsten auch in Werk abholen aber erst in 2-3 Jahre 😉 nen Post zum Import wäre echt Klasse von dir denke da kann manch einer viel sparen

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Herzlichen Glückwunsch zum neuen Elch und für den ausführlichen Bericht, der perfekt verfasst ist! Als ich den gelesen habe, kamen direkt Erinnerungen an einige von dir genannte Schauplätze wieder ins Bewusstsein.

Zitat:

@Dazed79 schrieb am 20. September 2019 um 09:27:22 Uhr:


Am Montag war es endlich so weit und ich konnte meinen V60 in Empfang nehmen.

...

Und nun steht er hier, der belgische Elch aus Schweden.

PS: Falls Interesse besteht, kann ich gerne noch einen ausführlichen Post zum Thema Eigen-Import aus Schweden in die Schweiz machen.

Was für ein V60 ist es den geworden? Scheinbar kein T8. Aber mit Body-Kit (Designpaket).

Das mit dem Import würde mich schon interessiere. Auch wie das mit dem Kennzeichen gelaufen ist.

Danke & gute Fahrt!

@Dazed79
Herzlichen Glückwunsch zum seltenen hellen T4. Gute Fahrt und viel Vergnügen mit dem V60.

Hier also der Teil mit den vielen Zahlen und Infos 😉

Zuerst ein kurzer Disclaimer:
Es handelt sich hier um die Beschreibung eines Barkaufs für einen V60 T4 R-Design mit Eigen-Import aus Schweden in das Nicht-EU-Land Schweiz. Sämtliche Währungen werden in Schwedischen Kronen (SEK) und Schweizer Franken (CHF) aufgeführt. Für konkrete Fragen zu Importen nach Deutschland wäre vielleicht @Ollner79 die bessere Anlaufstelle.

Da das ganze länger wurde als gedacht, gibts vorab einen Quick Guide:

1. Das Auto bei einem offiziellen Volvo Händler in Schweden (mit möglichst viel Rabatt) bestellen.

2. Wenn ein Auslieferungstermin feststeht, organisiert man die An- und Rückreise. Dazu gehören Flug, Übernachtungen, Transfer zum Händler, Fähre nach Deutschland.

3. Bei Auslieferung des Fahrzeugs können die Überführungsschilder und die Internationale Versicherungskarte organisiert werden. Am einfachsten geschieht dies durch den Händler.

4. Mit einem Scan der Rechnung, des COC und des Fahrzeugausweises erhält man per Mail die Export Dokumente von einer Zollagentur in Schweden.

5. Anreise nach Schweden, Abholung des Fahrzeugs beim Händler und auf direktem Weg zur Fähre in Göteborg oder auf dem Landweg Richtung Schweiz.

6. An der Schweizer Grenze erstellt eine Zollagentur vor Ort mit der Exportanmeldung, der Rechnung, dem COC und dem Fahrzeugausweis die Einfuhrdokumente und das 13.20A.

7. Einfuhrdokument vom Deutschen Zoll abstempeln lassen.

8. Danach das Einfuhrdokument und 13.20A vom Schweizer Zoll abstempeln lassen und Mehrwertsteuer ( 7.7%), Automobilsteuer (4%) und evt. Zollabgaben bezahlen.

9. CO2 Abgaben ans Bundesamt für Strassen bezahlen.

10. Fahrzeug beim kantonalen Strassenverkehrsamt vorführen und Fahrzeugausweis ausstellen lassen.

11. Man freut sich an seinem Elch aus dem hohen Norden 😉

Und jetzt die ausführliche Variante... Ich werde das Ganze in mehrere Abschnitte Gliedern, der Übersichtlichkeit halber.

A. Fahrzeugkauf

Bestellt wurde der erwähnte V60 T4 R-Design bei Helmia in Karlstad (S).

Erste Anfrage und Offerte direkt nach Aufschaltung von MY2020 am 20.03.2019. Danach habe ich diverse Offerten bei anderen Händlern in Schweden eingeholt. Mit der besten Offerte bin ich zu Helmia, wo mir dann der gleiche Preis gemacht wurde. Am 27.03.2019 habe ich den Vertrag unterschrieben und die Anzahlung geleistet.

Listenpreis Schweden: SEK 501'900:-

Kaufpreis Vertrag: SEK 449'400:-

Da ich anschliessend noch Park Assist, CD Player und Polestar dazu bestellt habe, ergab sich ein bezahlter Preis von SEK 459'300:-. Ich ziehe jetzt noch die schwedische Mehrwertsteuer ab, welche ich von Helmia zurück bekomme.

Der Kaufbetrag Netto: SEK 367'440:-

Hier wechsle ich nun auf Schweizer Franken.
Kaufbetrag Netto: CHF 37'493.90

Für die Zahlungen habe ich bei meiner Bank ein Femdwährungskonto in SEK einrichten lassen. So kann man zum geeigneten Zeitpunkt einen Übertrag vornehmen. Bei meiner Bank musste ich jedoch immer anrufen, damit der Tageskurs auch wirklich so fixiert wurde.

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Am 02.04.2019 habe ich die Auftragsbestätigung zusammen mit einem vorläufigen Liefertermin bekommen. Dieser wurde bei mir auch genau eingehalten (KW31). Bis das Fahrzeug beim Händler ist, kann man vorläufig nicht viel mehr tun als die Anreise zu organisieren, einen Termin mit dem Händler vereinbaren und die Werksbesichtigung zu reservieren.
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B. Überführungskennzeichen und Internationale Versicherungskarte

Sobald das Fahrzeug beim Händler eingetroffen ist, kann man sich um die Überführungskennzeichen ( Tillfällig Registrering) und die Vollkasko Versicherung kümmern.

Wie ich in einem anderen Thread bereits erwähnt habe, erhalten alle Fahrzeuge in Schweden eine Registrierung und ein Nummernschild, welches auch bei einem Halterwechsel auf dem Fahrzeug bleibt. Dies gilt auch für Neufahrzeuge.

Aus diesem Grund muss der Verkäufer, in meinem Fall Helmia, das Fahrzeug beim Verkehrsamt (Transportstyrelsen) abmelden und die Kennzeichen sowie den Fahrzeugausweis zurück schicken. Das Formular findet man hier https://transportstyrelsen.se/.../

Gleichzeitig kann das Überführungskennzeichen beantragt werden. Dies kann durch den Käufer oder den Verkäufer erledigt werden. In meinem Fall hat dies Helmia übernommen. Die Schilder können mit 3, 6 oder 12 Monaten Gültigkeit bestellt werden. Das Formular findet man hier: https://transportstyrelsen.se/.../

ACHTUNG: Transportstyrelsen ist nicht gerade für zügiges Arbeiten bekannt. Man sollte hier unbedingt 2-3 Wochen einplanen, bis die Schilder und der Fahrzeugausweis (Registreringsbevis) ankommen.

Die Überführungskennzeichen sind kostenlos!

Die Internationale Versicherungskarte (grün) kann, soweit ich weiss, nur vom Händler bei Volvia Bilförsäkring bestellt werden. https://www.volvia.se/

Die Vollkasko Versicherung für 30 Tage hat bei mir SEK 2430:- gekostet und war im Kaufpreis enthalten.

C. Dokumente Export und elektronische Ausfuhranmeldung

Das Fahrzeug muss für die Ausfuhr aus Schweden angemeldet werden. Dazu benötigt man eine Rechnung, eine Kopie des Fahrzeugausweises (Registreringsbevis), eine Kopie des COC und, wenn man möchte, eine EUR.1 Warendeklaration.

Da alle mir bekannten Volvo Händler in Schweden nicht als Exporteur agieren können oder wollen, muss man selbst den Export machen. Dazu erstellt man eine Proforma Rechnung auf den eigenen Namen mit der Adresse des Händlers als Sender und der eigenen Adresse in der Schweiz als Empfänger.

Die Kopie des temporären Fahrzeugausweises erhält man vom Händler

Das COC erhält man von Volvo ebenfalls über den Händler und kostet SEK 1200:-. War bei mir im Kaufpreis enthalten.

Die EUR.1 Warenbescheinung erlaubt es, das Fahrzeug ohne Zollabgaben in die Schweiz einzuführen. Seit kurzem kann dieses Dokument jedoch nur noch von Volvo Bil Sverige ausgestellt werden und nicht mehr durch Speditionen. Für das EUR.1 verlangte Volvo bei der letzten Anfrage im Mai SEK 1700:-. Ohne EUR.1 bezahlt man am Schweizer Zoll CHF 15.- pro 100kg. Ich habe mich gegen das EUR.1 entschieden. Da dieses vom Schwedischen Zoll abgestempelt werden muss habe ich mir dadurch denn Gang zum Zollamt gespart und konnte direkt auf die Fähre nach Kiel.
Email Volvo für EUR.1: SWEDENCR@volvocars.com

Proforma Rechnung, Fahrzeugausweis und COC können nun als PDF an ein Logistikunternehmen geschickt werden, welches damit eine elektronische Zollanmeldung sowie ein Ausfuhrbegleitdokument erstellt. Dies kann alles elektronisch per Mail abgewickelt werden. Ich habe mit Esse Logistics in Vintrie/Malmö nur die besten Erfahrungen gemacht. Kosten: SEK 600:-

C. Anreise, Aufenthalt und Rückreise

Wir haben die Abholung des Fahrzeugs jeweils mit Urlaub verknüpft. Wenn man es darauf anlegt, kann man das ganze wohl auch in 48 Stunden durchziehen. Meine Auflistung hier ist also nur exemplarisch. Aber wie meistens lohnt es sich, so früh wie möglich zu buchen.

- Flug Zürich - Oslo, 2 Personen: Total CHF 140.-
- Hotel Grims Grenka Oslo, DZ, 2 Übernachtungen: Total CHF 274.-
- Bus Oslo - Karlstad, 2 Personen: Total CHF 62.-
- Hotel Radisson Blu Scandinavia Göteborg, DZ, 1 Übernachtung: Total CHF 173.-

Die Volvo Werksbesichtigung ist kostenlos und kann hier gebucht werden: https://www.volvocars.com/.../booking-requests

-Fähre Göteborg - Kiel, Stena Line, DZ Skylounge, Abendessen, Frühstück, Fahrzeug: Total CHF 482.-
Durch den aktuellen Währungskurs ist die schwedische Seite von Stena Line um einiges günstiger als das deutsche Pendant. Die günstigste Variante ohne Mahlzeiten und einfachem Doppelzimmer kommt aktuell auf ca. CHF 220.-

-Hotel Star Inn & Suites Heidelberg, DZ, 1 Übernachtung: Total CHF 118.-
Rückfahrt 1300km, 1 Tankfüllung von Helmia spendiert, 2. Tankfüllung: CHF 108.-

D. Import und Zoll Schweiz

Wie bereits angedeutet, konnten wir von Karlstad bis zur Schweizer Grenze durchfahren, ohne einen Zoll oder eine Zollagentur aufsuchen zu müssen. Für den Import und den Zoll in der Schweiz schickt man am Besten bereits vorgängig die elektronische Ausfuhranmeldung, die Proforma Rechnung, das COC und den Fahrzeugausweis an eine Zollagentur des Vertrauens. Hier gibt es diverse Möglichkeiten, ich habe z.B. mit Wolffgramm in Basel und Sped Solution in Thayngen gute Erfahrungen gemacht. Ich empfinde den Grenzübergang Thayngen als angenehmer, da hier deutlich weniger Verkehr und Andrang herrscht.

Am Zoll stellt man das Fahrzeug im Einfuhrbereich ab und geht zuerst zur Zollagentur. Diese erstellt das Einfuhrdokument/Bezugsschein und das Formular 13.20A für das Fahrzeug. Dieses wird später für die Zulassung benötigt.
Kosten: CHF 100.-

Mit dem Bezugsschein geht man als erster zum Deutschen Zoll und lässt sich diesen abstempeln.

Anschliessend geht man zum Schweizer Zoll. Hier wird der Bezugsschein nochmals abgestempelt und die Rechnung für Mehrwertsteuer, Fahrzeugsteuer und Zoll wird auf Grund des aktuellen Wechselkurses erstellt. Zudem wird das 13.20A abgestempelt und man erhält die Stammnummer.

Zollabgaben CHF 15.-/100kg: CHF 270.60
Automobilsteuer 4%: CHF 1'516.55
Schweizer Mehrwertsteuer 7.7%: CHF 3'036.10

E. CO2 Abgaben

Um das Fahrzeug in der Schweiz zulassen zu können, benötigt man eine Bescheinung über die CO2 Emissionen durch das Bundesamt für Strassen (ASTRA). Man kann diesen Antrag direkt selber stellen, doch in fast allen Fällen lohnt sich eine Abtretung an eine CO2 Börse.

In meinem Fall reduzieren sich die CO2 Abgaben dadurch von CHF 1565.10 auf CHF 987.10.

Hierzu schickt man das 13.20A im Original sowie eine Kopie des COC an eine der Börsen ein, in meinem Fall http://www.co2boerse.com/. Einige Tage später erhält man die Dokumente zurück.

F. Zulassung Schweiz

Als letzter Schritt braucht man nun noch die Schweizer Zulassung für das Fahrzeug. Das kann je nach Kanton im einzelnen Unterschiedlich sein. Im Kanton Zürich kann man 13.20A, COC, und den Schwedischen Fahrzeugausweis auf der Homepage hochladen und erhält anschliessend einen Termin zu Prüfung des Fahrzeugs. Vom Zeitpunkt der Einfuhr bis zur Prüfung sollte man mit 3-4 Wochen rechnen, je nachdem wie ausgelastet das jeweilige Strassenverkehrsamt ist. Vor der Prüfung unbedingt noch einen Versicherungsnachweis in der Schweiz erstellen lassen.
Prüfung und austellen des Schweizer Fahrzeugausweis dauert 30 Minuten und kostet in der Regel CHF 96.-.

G. Kostenzusammenstellung

Kaufpreis Auto: CHF 37'493.90
Exportdokumente: CHF 62.-
Anreise/Rückreise: CHF 1'357.-
Importdokumente: CHF 100.-
Zollabgaben: CHF 270.60
Automobilsteuer: CHF 1'516.55
Mehrwertsteuer: CHF 3'036.10
CO2 Abgaben: CHF 987.10
Prüfung/Zulassung: CHF 96.-

Total: CHF 44'919.25

Zum Vergleich füge ich zum einen noch den Listenpreis in der Schweiz an und zum anderen die beste Offerte die ich für das Fahrzeug in der Schweiz bekommen habe.

Listenpreis Schweiz: CHF 80'245.-
Offerte Händler Schweiz: CHF 67'900.-

Sehr interessant, das lohnt sich ja wirklich. Wenn es auch ganz schon Aufwand ist.

Gibt es keine Agentur in der Schweiz die einem das abnimmt?

Die Preisdifferenz ist nicht ohne, der Aufwand aber auch nicht.
Ohne Schwedisch dürfte es nicht ganz einfach sein, wie allgemein das ganze Prozedere.
Nicht ausser Acht lassen darf man auch, dass es noch bessere Angebote gibt, zumindest in der Schweiz, ein Eintausch nicht möglich ist, ein Wiederverkauf wegen Import meist geringere Preise erzielt und das Volvo Swiss Premium logischerweise fehlt, welches die bekannten Leistungen von 5 Jahren oder 150000 km Garantie, 3 Jahre oder 150000 km Verschleissteile und den Service für 10 Jahre oder 150000 km umfasst.
Es kommt immer auf die individuelle Situation an, ob es einem den Aufwand wert ist und wieviel die Differenz tatsächlich ist.

Zunächst vielen Dank an @Dazed79 für die ausführliche Beschreibung! Du bist wirklich ein Spitzenkerl, mit ganzem Eifer bei der Sache und versorgst alle Foristen vorbildlich mit Deinem ebenso vorbildlichen Wissen. Ich selbst habe bislang schon Autos aus Polen, Tschechien, Dänemark und Slowenien für mich selbst importiert. Eine schwedische Besonderheit ist, dass alle Fahrzeuge mehr oder minder ab Werk bereits eine Zulassung haben. Insofern hast Du auch mir wieder geholfen. Ich werde meinen Verkäufer nun unbedingt drum bitten, dass mein Volvo abgemeldet wird bevor ich ihn hole.

So viel Aufwand ist das gar nicht. Außerdem muss man nicht Schwedisch können – der Google Translator hilft ungemein. Außerdem können die Verkäufer auch alle Englisch. Innerhalb der EU fällt die Sache mit dem Zoll weg, da wird’s dann noch einfacher. Die Ersparnis in der Schweiz ist enorm. Da kann man sich auf die kürzere Garantiedauer und auf ein paar Diskussionen beim Verkauf, dass es sich um ein EU-Fahrzeug handelt, durchaus einlassen. Letzteres war bei mir nie Thema. Ab einem gewissen Fahrzeugalter zählen eh nur noch Ausstattung, Zustand und Laufleistung.

Bei uns in Deutschland bekommt man auf das R-Design bei Kurzzulassungen bereits rund 23,5 % auf den Listenpreis – diverser Vermittlerplattformen sei Dank. Ich werde (nach Abzug der Kosten für die Abholung) rund 35-37 % sparen. Das ist bei einem Bruttolistenpreis von rund 64.000 Euro schon ein Wort. Allerdings gebe ich zu, dass ich wahrscheinlich mit den teils sehr günstigen Leasingkonditionen in Deutschland auch nicht viel teuerer fahren würde. Für mich ist das mehr Hobby, neben der Tatsache, dass ein Auto für mich ein Konsumgegenstand ist. Derartige Dinge möchte ich nicht finanzieren. Außerdem möchte ich meine Kapitaldienstfähigkeit nicht durch monatliche Leasingraten einschränken, sollte ich mal ein Haus bauen wollen. Außerdem: In Deutschland müsste ich bei den Kurzzulassungsangeboten 885 Euro Überführung zahlen. Kosten in ähnlicher Höhe fallen für mich auch für die Abholung in Schweden an – das ist aber ein Kurzurlaub. Und immer wieder erinnere ich mich gerne dran.

Zitat:

@TomOldi schrieb am 21. September 2019 um 21:49:42 Uhr:


Die Preisdifferenz ist nicht ohne, der Aufwand aber auch nicht.
Ohne Schwedisch dürfte es nicht ganz einfach sein, wie allgemein das ganze Prozedere.
Nicht ausser Acht lassen darf man auch, dass es noch bessere Angebote gibt, zumindest in der Schweiz, ein Eintausch nicht möglich ist, ein Wiederverkauf wegen Import meist geringere Preise erzielt und das Volvo Swiss Premium logischerweise fehlt, welches die bekannten Leistungen von 5 Jahren oder 150000 km Garantie, 3 Jahre oder 150000 km Verschleissteile und den Service für 10 Jahre oder 150000 km umfasst.
Es kommt immer auf die individuelle Situation an, ob es einem den Aufwand wert ist und wieviel die Differenz tatsächlich ist.

Da hast Du absolut Recht, das sollte jeder für sich entscheiden, ob er oder sie einen Import auf eigene Faust machen will. Ich würde es auch nicht jedem bedingungslos Empfehlen. Es gibt viele (gute) Gründe, einen Volvo beim Händler vor Ort zu kaufen.

Für mich ist es, wie für @Ollner79, vor allem ein Hobby, Abenteuerurlaub und Roadtrip in einem.

Zu den erwähnten Punkten kann ich aber trotzdem noch aus meiner Erfahrung etwas anfügen.

Ich habe meinen schwedischen V70 nach 3,5 Jahren mit 12% Wertverlust auf den Kaufpreis sehr rasch wieder verkaufen können. Hätte ich länger zugewartet und wäre mir egal gewesen, in welche Hände mein V70 kommt, wäre da wahrscheinlich noch ein wenig mehr drin gelegen. Daher mache ich mir beim V60 keine Sorgen um den Verkauf.

Je nachdem wie sich die Situation mit Android Automotive, den Mild-Hybriden und den Twin Engine Modellen entwickelt, werde ich den jetzigen V60 auch wieder 2-4 Jahre fahren.

Mit dem V70 hatte ich Service Kosten von CHF 320.-, 390.- und 320.- inkl. Flüssigkeiten. Zudem keinerlei Reparaturen die ich selber bezahlen musste. Volvo Swiss Premium, welches mit einem Wert um die CHF 6000.- angegeben wird und keine Flüssigkeiten inkludiert, hätte mir im Fall meines V70 also nur einen geringen Mehrwert gebracht.

Bei einer Offertanfrage bei einem Händler in meiner Region habe ich für den V60 vor gut einem Jahr 21% Rabatt auf den Kaufpreis bekommen. Im Mai dieses Jahres war es dann einiges weniger. Wie sich die Rabatte aktuell entwickelt haben und ob da für Privatkäufer und Barzahler sehr viel mehr als 21% machbar sind kann ich nicht beurteilen.

Man muss sich aber durchaus bewusst sein, dass man bei einem Import mehr Risiko und Verantwortung trägt, als wenn man das Auto beim Händler um die Ecke kauft.

@Dazed79 - er sieht in der Farbe besser aus als gedacht 😰 Richtig schick und danke für die sehr ausführlichen Infos. Gute Fahrt weiterhin mit dem sehr schicken Schweden 🙂

Mist, wollte doch in den Bestellthread

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