116i (BJ 2007) Motorschaden mit 51.000km

BMW 1er

Hallo zusammen,

meine Frau und ich haben vor gut einem Monat einen gebrauchten 1er gekauft:

116i (122PS)
EZ: 11/2007
50.000km
scheckheftgepflegt
letzter Service: Juli 2016
Steuerkette in 2013 sowie Oktober 2016 von BMW auf Kulanz gewechselt

Wir haben das Auto ca. 1.000km gefahren. Vor kurzem leuchtete die Motorkontrollleuchte, Auto in die BMW Werkstatt, von der ein Motorschaden festgestellt wurde.
Ursache war wohl ein Defekt der Ölpumpe...
Kostenvoranschlag für einen neuen Motor 10.600€...

Das können und wollen wir nicht bezahlen.

Aber vlt. geht es günstiger bei einer freien Werkstatt und mit einem gebrauchten Motor? Hat hier jemand Erfahrung was das in etwa kosten könnte? Bzw. kann jemand eine Werkstatt empfehlen? Vorrangig im Rhein Main Gebiet.

Hätten denn die BMW Werkstätten, bei denen der Vorbesitzer war, den Defekt der Ölpumpe erkennen können? Falls ja, kann man jetzt noch feststellen, seit wann kein Öl mehr in den Motor gepumpt wurde?

Hätte man die Ölpumpe vlt. beim Steuerkettenwechsel mitmachen müssen?

Wir sind noch ziemlich geschockt über die Nachricht, aber vlt. habt ihr ja ein paar Tipps für uns. Danke schon mal im Voraus.

Schönen Abend noch.

Beste Antwort im Thema

@ Blue_14
Die Steuerkette wurde nach deinen Aussagen 2013 und 2016 gewechselt. Da ist gar nichts in Ordnung!

@ dannmalzu
Ich kenne nicht alle BMW-Motore! Aber mir ist bekannt, dass alle kleineren 4-Zylinder (über alle Typen) ein schlecht (saumäßig) ausgelegtes Kurbelwellen-Axiallager besitzen, welches (je nach Fahrprofil) in Verbindung mit dem manuellen Schaltgetriebe zu vorzeitigem Motorschaden führt. Beim Automatikgetriebe wirkt es sich nicht aus.

Dieses Lager verschleißt und führt dadurch zu einer Verschiebung der Kurbelwelle, was zunächst die Steuerkette nicht mehr "in der Flucht" laufen lässt und sie sich dann durch einseitige Belastung übermäßig längt.
Spätere Folgen sind dann (durch falsche Steuerzeiten) durchgebrannte Ventile.
Und dann "kippen" durch die Verschiebung der Kurbelwelle noch die Kolben, was zum Motor-Totalschaden führt.

Ich habe BMW in München mehrfach auf die Problematik aufmerksam gemacht! Es kamen zwar beruhigende Anrufe aus München bei mir an. Zu der Problematik gab es aber keinen Kommentar!!!

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Ich war dabei, als mein defekter Motor zerlegt wurde.

Achtung: Ich bemängele, dass dieser Motor nur mit Schaltgetriebe und nur bei einem bestimmten Fahrprofil nicht lange hält!

Das Kurbelwellen-Axiallager ist als Segmentlager ausgeführt, was es bei keinem mir bekannten anderen Hersteller gibt! Diese Lagerausführung ist das Mieseste, was es gibt!

Wenn dieser Motor auf Langstrecken gefahren wird, wird dieses Lager nicht belastet. Dann kann er "ewig" halten. Aber bei häufigem Betätigen der Kupplung (besonders beim Kaltstart) wird dieses Lager stark beansprucht und verschleißt frühzeitig, was zu den beschriebenen Schäden führt.

Das erklärt die große Anzahl der Motorschäden an diesen Motoren ab 60000 km (bzw. 80000 km) Laufleistung.

@ TI-01a
Bei Automatkgetrieben entstehen keine Axialkräfte!
Das manuelle Schaltgetriebe nimmt selbst keinen Schaden.
Das Axialkurbelwellenlager verschleißt sehr schnell.
Die Pleullager nehmen durch die Verschiebung Schaden.
Die Ölpumpe scheint nichts mit zu bekommen.

Zitat:

@Autojann schrieb am 4. Dezember 2016 um 17:01:55 Uhr:


Ich war dabei, als mein defekter Motor zerlegt wurde.

Achtung: Ich bemängele, dass dieser Motor nur mit Schaltgetriebe und nur bei einem bestimmten Fahrprofil nicht lange hält!

Das Kurbelwellen-Axiallager ist als Segmentlager ausgeführt, was es bei keinem mir bekannten anderen Hersteller gibt! Diese Lagerausführung ist das Mieseste, was es gibt!

Wenn dieser Motor auf Langstrecken gefahren wird, wird dieses Lager nicht belastet. Dann kann er "ewig" halten. Aber bei häufigem Betätigen der Kupplung (besonders beim Kaltstart) wird dieses Lager stark beansprucht und verschleißt frühzeitig, was zu den beschriebenen Schäden führt.

Das erklärt die große Anzahl der Motorschäden an diesen Motoren ab 60000 km (bzw. 80000 km) Laufleistung.

@ TI-01a
Bei Automatkgetrieben entstehen keine Axialkräfte!
Das manuelle Schaltgetriebe nimmt selbst keinen Schaden.
Das Axialkurbelwellenlager verschleißt sehr schnell.
Die Pleullager nehmen durch die Verschiebung Schaden.
Die Ölpumpe scheint nichts mit zu bekommen.

Genau so war es beim 1er meines Kollegen auch. Die Ersatzkurbelwelle hatte wieder ein volles Axiallager, nicht nur ein Halbes.

62'000km hatte der gelaufen, wohl mit einem Grossteil Stadtverkehr. Das Lager hatte sich 5mm in die Kurbelwelle gefressen. Immer Kupplung getreten halten an der Ampel macht da auch noch etwas aus.

Hallo TI-01a,

das kann ich jetzt leider nicht ganz nachvollziehen.
Das Gleitlager, über das wir uns unterhalten, besteht aus einer zweigeteilten Lagerschale und aus der Lagerwelle (Kurbelwelle).

Die eine Hälfte der Lagerschale besitzt noch zwei Kragen und ist auf eine Strebe im Motorblock gesteckt. Die andere Hälfte besitzt diese Kragen nicht und ist mit einer Brücke gegen geschraubt. Das bedeutet, dass die Kragen (Axiallager) nicht als Kreisring, sondern nur als 180°-Segment ausgeführt sind, was ganz besonders schlechte Eigenschaften im Bereich des Kaltstarts besitzt, wenn die Schmierung noch nicht aufgebaut ist. Diese Lagerfläche war bei meinem Motor etwa 1 mm abgenutzt. Dieses Lager ist extrem empfindlich!!! Dass dieses Lager jetzt neuerdings als 360°-Lager ausgeführt sein soll, kann ich mir schlecht vorstellen.

Die Welle besitz ebenfalls an der Lagerstelle 2 Kragen (Gegenflächen), die für die Axialstabilisierung zuständig sind. Einer dieser Kragen war bei meinem Motor ebenfalls "eingefressen", was mich vermuten lässt, dass die Kurbelwelle nicht ordentlich gehärtet war. Die Austauschkurbelwelle war übrigens in Deutschland nicht zu bekommen (zu viel Nachfrage wegen Motorschäden) und ich habe sie aus Großbritannien importieren müssen. Sie sah wesentlich besser gehärtet (blau) aus.

Bei den kleinen 4-Zlinder-Motoren hat BMW Schrott abgeliefert. Mir ist nicht bekannt, dass BMW etwas gegen diese Lagerproblem unternommen haben sollte. Deine Informationen sind für mich ganz neu und ich kann es kaum glauben. Noch vor ca. einem Jahr habe ich mir in einer BMW-Werkstatt mit dem Service-Meister zusammen alle Motoren in der Sprengzeichnung auf dem PC-Bildschirm angesehen. Da habe ich noch keine Verbesserungen erkannt.

Zitat:

@Autojann schrieb am 4. Dezember 2016 um 18:24:32 Uhr:


Hallo TI-01a,

das kann ich jetzt leider nicht ganz nachvollziehen.
Das Gleitlager, über das wir uns unterhalten, besteht aus einer zweigeteilten Lagerschale und aus der Lagerwelle (Kurbelwelle).

Die eine Hälfte der Lagerschale besitzt noch zwei Kragen und ist auf eine Strebe im Motorblock gesteckt. Die andere Hälfte besitzt diese Kragen nicht und ist mit einer Brücke gegen geschraubt. Das bedeutet, dass die Kragen (Axiallager) nicht als Kreisring, sondern nur als 180°-Segment ausgeführt sind, was ganz besonders schlechte Eigenschaften im Bereich des Kaltstarts besitzt, wenn die Schmierung noch nicht aufgebaut ist. Diese Lagerfläche war bei meinem Motor etwa 1 mm abgenutzt. Dieses Lager ist extrem empfindlich!!! Dass dieses Lager jetzt neuerdings als 360°-Lager ausgeführt sein soll, kann ich mir schlecht vorstellen.

Die Welle besitz ebenfalls an der Lagerstelle 2 Kragen (Gegenflächen), die für die Axialstabilisierung zuständig sind. Einer dieser Kragen war bei meinem Motor ebenfalls "eingefressen", was mich vermuten lässt, dass die Kurbelwelle nicht ordentlich gehärtet war. Die Austauschkurbelwelle war übrigens in Deutschland nicht zu bekommen (zu viel Nachfrage wegen Motorschäden) und ich habe sie aus Großbritannien importieren müssen. Sie sah wesentlich besser gehärtet (blau) aus.

Bei den kleinen 4-Zlinder-Motoren hat BMW Schrott abgeliefert. Mir ist nicht bekannt, dass BMW etwas gegen diese Lagerproblem unternommen haben sollte. Deine Informationen sind für mich ganz neu und ich kann es kaum glauben. Noch vor ca. einem Jahr habe ich mir in einer BMW-Werkstatt mit dem Service-Meister zusammen alle Motoren in der Sprengzeichnung auf dem PC-Bildschirm angesehen. Da habe ich noch keine Verbesserungen erkannt.

sind immer noch Halbschalen
siehe hier beiliegende Bilder

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Klasse!

Das 2. Bild zeigt in Position 3 genau das neuralgische Axiallager.
Ich habe mein defektes Lager noch und nehme mir vor, ein Bild davon einzustellen. Wird mir vielleicht in den nächsten Tagen gelingen.

Ich kann Gebrauchtwagenkäufern diese Motoren absolut nicht empfehlen und empfehle jedem, sein Kaufbudget nicht voll auszuschöpfen (5000,00 EUR Reserve sollten für eine Motorüberholung zurückgelegt werden!). Danach hat man dann die Möglichkeit, den Wagen mit versteckten Mängeln (Hier macht man sich strafbar!; BMW macht sich nicht strafbar!) wieder zu verkaufen. Es wird aber kaum jemand glauben, da üblicherweise ein blindes Vertrauen zu BMW besteht, was für mich nicht nachvollziehbar ist!

Ich selbst kaufe keinen BMW mehr mit 4-Zylinder-Motoren und manuellem Schaltgetriebe!!!

Hat schon jemand was gemerkt? Ich warte auf eine richterliche Verfügung, meine Meinung diesbezüglich nicht mehr weitergeben zu dürfen und fordere BMW auf, die in meinen Augen bestehenden erheblichen Mängel schnellstens zu beseitigen.

Hier jetzt der Versuch, Fotos von der Misere einzustellen!
1. Foto: Diese Seite ist O.K.
2. Foto: Das ist die defekte Seite.
3. Foto: links die beschädigte, abgenutzte Seite; rechts die funktionierende Seite des Lagers

P1010817k
P1010818k
P1010820k

Sieht echt nicht gut aus.
Danke für deine Tips !

Hallo,

zu deinem (Themenstarter) Problem ist mir noch etwas eingefallen.
Ich habe dazu in der Vergangenheit schon einmal etwas hier im Forum geschrieben.

Mehrere BMW-Motore der kleineren Hubraumgröße besitzen ein etwas fragwürdiges Öldruckregelventil. Dieses Ventil öffnet, wenn es durch einen Defekt keinen Strom mehr bekommt, was zum absoluten Druckabfall im Öldrucksystem führt. Das wiederum führt bei Nichtbeachtung zum Totalschaden des Motors.

Dieses Ventil wird durch einen Magnetschalter gesteuert. Komisch - andere bekommen das mit einer Feder hin. Da hatte BMW eine tolle Idee, gut dass andere Hersteller so einen Quatsch nicht bauen!

Ich denke, dass dies dein Problem sein könnte.
Ich muss also die Liste der Schwachstellen erweitern!

Absoluter Mist an diesen Motoren sind:
1. Steuerkette (bessere Fahrradkette)
2. Axiallager (passt in ein Spielzeugauto)
3. Öldruckregelventil (sollte bei Stromausfall den Druck aufbauen und nicht abfallen lassen)
4. Injektoren (sind fast alle ausgefallen)

Ich hab's bereits gesagt:

Süßes Gift!

Fällt mir so zwischendurch ein!

Achtung!

Wenn der Motor repariert wird, wird immer nur der Rumpfmotor erneuert. Die Anbauteile bleiben alt!

Pass auf, dass der leidige Öldruckregler durch einen neuen ersetzt wird!!!

Begreffen die Probleme alle N43 Motoren bis zum letzten Bj.?

So langsam wird mir schlecht...

Die betreffen mehr oder weniger alle 4 Zylinder die im 1er verbaut sind. Cool oder?

4 Zylinder 1er:
-hoher Verbrauch
-keine Leistung (für einen BMW)
-Steuerkettenprobleme
-Kurbelwellenlagerproblem

Was spricht überhaupt noch für einen 4 Zylinder?

Das süße Aussehen der Karosserie und das sportliche Image der Marke in der Vorstellung der Autokäufer!
Mehr ist es nicht! Alles andere ist sehr schlapp!

Mein Wagen "ruckelte" bis zum Totalschaden und ist permanent stehen geblieben. Ich habe den Wagen neu gekauft! Die gerufenen Werkstätten haben jedes Mal etwas an dem Wagen rumgewerkelt (Ohne genau zu sagen, was sie gemacht haben; ohne Rechnung.). Dann lief er wieder, aber nur so lange bis er wieder stehen blieb. Der Wagen wurde scheckheftgepflegt (bis 70 000 km nur bei BMW).
Eine dieser Werkstätten muss sogar den Zylinderkopf abgenommen haben (Dichtfläche war mit Schmirgel gesäubert worden.), denn es war hinterher eine Zylinderkopfschraube nicht angezogen.

So wurde die Garantie verschleppt und es kam mit 80 000 km der Totalschaden des Motors. Erst nachdem der Motor in einer Zylinderschleiferei neu aufgebaut worden ist und alle 4 Injektoren ausgetauscht worden sind, läuft er seit einem Jahr gut.

Ich beachte jetzt einige Dinge, um das Kurbelwellen-Axiallager zu schonen (!!!!!) und gehe davon aus, dass dann die neue Steuerkette nicht mehr beschädigt wird. Das Öldruckregelventil habe ich auch austauschen lassen. Damit glaube ich, dass der Motor auch in der Zukunft klaglos laufen wird.

Übrigens ist nicht nur der 1er betroffen. Es betrifft alle Modelle, in denen die kleinen 4-Zylinder-Motore eingebaut sind und die ein manuelles Getriebe besitzen!

Zitat:

@Tl-01a schrieb am 6. Dezember 2016 um 00:07:15 Uhr:


Die betreffen mehr oder weniger alle 4 Zylinder die im 1er verbaut sind. Cool oder?

4 Zylinder 1er:
-hoher Verbrauch
-keine Leistung (für einen BMW)
-Steuerkettenprobleme
-Kurbelwellenlagerproblem

Was spricht überhaupt noch für einen 4 Zylinder?

Ist wirklich traurig was die Bayerischen Motoren Werke über viele Jahre
für einen Murks zusammengebastelt haben,eine Schande ist aber die Kunden dann größtenteils mit den daraus folgenden Problemen im Stich zu lassen.
Für den 4 Zylinder spricht das bis auf wenige Spitzenmodelle keine Neufahrzeuge mit 6Zyl. mehr angeboten werden.
Gruß
KawaHeizer

Zitat:

@KawaHeizer schrieb am 6. Dezember 2016 um 11:34:01 Uhr:


Bayerischen Motoren Werke

Bitte ersetze

M

otoren gegen

M

arketing, dann passt das.😁

Sie bauen eben das was der Kunde wünscht, Shareholder Value sei Dank.

Die Steuerketten Problematik finde ich total überbewertet. Kann schon sein dass es da manche Probleme gab. Aber BMW hat das doch mittlerweile gut im Griff. Es fahren ja doch noch sehr viele Einser rum

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