Akkupflege

BMW i4 I04

Hallo zusammen,

ist es für den Akku problematisch wenn er bei 80% Ladezustand ein Wochenende ungenutzt in der Garage steht?

Lg
Evoqui

79 Antworten

Ich bin etwas irritiert, dass jetzt schon ein "längeres" Abstellen auf 80% in Frage gestellt wird in diesem Thread. Die 80% sind doch gerade die Empfehlung für Standzeiten.

Anders ist es als jemand der keine eigene Lademöglichkeit hat auch gar nicht möglich, denn ansonsten würde die Nutzbarkeit extrem eingeschränkt.
Wenn ich mein Auto z.B. beim Einkaufen auf 80% Lade, folgt darauf häufiger eine Standzeit von 5-6 Tagen bei 78-79% und ich sehe darin auch kein Problem.
Könnte ich daheim Laden, würde ich im Alltag vermutlich auch das Ladeziel auf 60% Stellen aber so ist es schlicht nicht anders möglich.

Zitat:

@frederic3105 schrieb am 17. Oktober 2024 um 12:09:34 Uhr:


Ich bin etwas irritiert, dass jetzt schon ein "längeres" Abstellen auf 80% in Frage gestellt wird in diesem Thread. Die 80% sind doch gerade die Empfehlung für Standzeiten.

Anders ist es als jemand der keine eigene Lademöglichkeit hat auch gar nicht möglich, denn ansonsten würde die Nutzbarkeit extrem eingeschränkt.
Wenn ich mein Auto z.B. beim Einkaufen auf 80% Lade, folgt darauf häufiger eine Standzeit von 5-6 Tagen bei 78-79% und ich sehe darin auch kein Problem.
Könnte ich daheim Laden, würde ich im Alltag vermutlich auch das Ladeziel auf 60% Stellen aber so ist es schlicht nicht anders möglich.

Ich hab mich auch schon erwischt, dass ich in der Großstadt und bei genug Ladeoptionen auf 70% lade. Die Logik dahinter ist wahrscheinlich ähnlich der der anderen: wenn für Langzeit 50% empfohlen werden, dann kann es kurzfristig auch nur gut sein, wenn der Ladestand eher der ausgeglichenen Mitte Nahe ist. Ohne gute Infrastruktur als auch grundsätzlich sehe ich kein Problem, das Auto länger bei 80% stehen zu lassen.

Um es zu erklären: Grundsätzlich gilt bei Lithium: Lagerung bei 50% eigentlich ideal. Je höher man kommt, desto schlechter. Nun ist der Unterschied aber nicht linear. Das heißt: 70% statt 50% wirken sich weit weniger schlimm aus, als ein Unterschied von 70% zu 90%...

Die 80% sind also ein Kompromisswert aus Alltagstauglichkeit und bereits sehr großem Unterschied in der kalendarischen Alterung im Gegensatz zu 100% oder 90%... Darunter gibt es zwar auch einen Unterschied. Dieser ist aber sehr viel kleiner, sodass man 80% guten Gewissens empfehlen kann... Wer das Maximum rausholen möchte, und in der Regel am Tag nur 10% verfährt, kann auch zwischen 45-55 operieren und jeden Tag anstecken...

Zitat:

@MaxPaul90 schrieb am 17. Oktober 2024 um 13:20:45 Uhr:


Um es zu erklären: Grundsätzlich gilt bei Lithium: Lagerung bei 50% eigentlich ideal. Je höher man kommt, desto schlechter. Nun ist der Unterschied aber nicht linear. Das heißt: 70% statt 50% wirken sich weit weniger schlimm aus, als ein Unterschied von 70% zu 90%...

Die 80% sind also ein Kompromisswert aus Alltagstauglichkeit und bereits sehr großem Unterschied in der kalendarischen Alterung im Gegensatz zu 100% oder 90%... Darunter gibt es zwar auch einen Unterschied. Dieser ist aber sehr viel kleiner, sodass man 80% guten Gewissens empfehlen kann... Wer das Maximum rausholen möchte, und in der Regel am Tag nur 10% verfährt, kann auch zwischen 45-55 operieren und jeden Tag anstecken...

… wie gehst du mit deinem Akku um?

Da gebe ich Euch Recht, je näher man an den 50% liegt oder etwas darunter desto besser ist es für den Akku. Die Alterung sollte sich aber auch bei dauerhaften 80% so in Grenzen halten, dass diese kein limitierender Faktor bei der Lebensdauer des Fahrzeugs wird. Wäre dies nicht so, müsste man das ganze Konzept E-Mobilität in Frage stellen, da die Nutzbarkeit dann nochmal in einem ganz anderen Maße eingeschränkt wäre.

Ich handhabe es so, dass ich bei jeder mir bietenden Gelegenheit auf 80% lade und ihn dann eben bis zu der nächsten Gelegenheit fahre. Rücksicht darauf wo und wie lange er irgendwo zwischen 20-80% steht nehme ich allerdings nicht sondern das ergibt sich halt. Mal steht er 5 Tage bei 80% aber mal eben auch nur bei 30...40 oder 60%.

Man muss auch noch berücksichtigen, dass der Angezeigte SoC nicht dem echten der Batterie entspricht. Nutzbar von 0-100 sind beim i4 nur 77kWh. Der Akku besitzt aber Brutto 83,9kWh, also rund 8,2% mehr. Wo sich diese Verstecken (oben oder unten ist nicht unbedingt ersichtlich, sodass die 80% vermutlich auch nur echte 75% sein können.

… ist es ein Problem das Auto einmal auf 100% zu laden und es für ein Wochenende (75h standzeit ca.) stehen zu lassen? Hintergrund ist ich habe eine PV (heute schön sonnig) und möchte die Kiste voll machen da ich am Montag eine längere strecke fahren will.

Wahrscheinlich ist es kein Problem. Ich habe trotzdem nur auf 90% geladen und die letzten 10% kurz vor Abfahrt aus dem Netz.
10% sind ca. 8kWh, bei 22ct Ersparnis PV zu Netz sind das nur 1,76EUR.

Ich glaube, dass die meisten Dienstwagen BEV immer auf 100% geladen werden. Zumindest machen das alle, die ich kenne.

Übers We und bei den moderaten Temperaturen sehe ich auch kein Problem, mache gerade das selbe. 😁😁

3 Tage wären mir ehrlich gesagt zu viel. Wenn es wirklich einmalig ist, dann wäre es vermutlich kein Problem aber wenn man das einmal macht, wird man es auch in Zukunft wiederholen. Denn die Ausgangslage bleibt ja identisch.

Ich würde den Akku maximal eine Nacht bzw. ca. 18 Stunden auf 100% lassen. Besser jedoch nicht mehr als 6 Stunden.
Am Ende zählt halt, was man an Standzeiten bei 100% aufsummiert und da hauen 76 Stunden schon ganz schön rein. Da kann ich mein Auto 12x auf 100% Laden und 6h stehen lassen. Bei mir ist in etwa die Zeit, die über das ganze Jahr zusammen kommt.

Und was spart man sich am Ende? Ca. 18kWh...bei einer Differenz von 20 Cent zwischen Einspeisung und Kaufpreis des Stroms also 3,60 Euro. Das wäre es mir niemals Wert dafür den Akku so zu stressen.

Zitat:

@frederic3105 schrieb am 21. März 2025 um 14:08:26 Uhr:


3 Tage wären mir ehrlich gesagt zu viel. Wenn es wirklich einmalig ist, dann wäre es vermutlich kein Problem aber wenn man das einmal macht, wird man es auch in Zukunft wiederholen. Denn die Ausgangslage bleibt ja identisch.

Ich würde den Akku maximal eine Nacht bzw. ca. 18 Stunden auf 100% lassen. Besser jedoch nicht mehr als 6 Stunden.
Am Ende zählt halt, was man an Standzeiten bei 100% aufsummiert und da hauen 76 Stunden schon ganz schön rein. Da kann ich mein Auto 12x auf 100% Laden und 6h stehen lassen. Bei mir ist in etwa die Zeit, die über das ganze Jahr zusammen kommt.

Und was spart man sich am Ende? Ca. 18kWh...bei einer Differenz von 20 Cent zwischen Einspeisung und Kaufpreis des Stroms also 3,60 Euro. Das wäre es mir niemals Wert dafür den Akku so zu stressen.

… ok, deine Nachricht kam noch zur richtigen Zeit. 😁
Hab jetzt bei 95% abgebrochen 🙂 ist zwar jetzt auch schon ziemlich voll aber besser als 100%

Zitat:

"3 Tage wären mir ehrlich gesagt zu viel."

"Ich würde den Akku maximal eine Nacht bzw. ca. 18 Stunden auf 100% lassen. Besser jedoch nicht mehr als 6 Stunden."

"Und was spart man sich am Ende? Ca. 18kWh...bei einer Differenz von 20 Cent zwischen Einspeisung und Kaufpreis des Stroms also 3,60 Euro. Das wäre es mir niemals Wert dafür den Akku so zu stressen."

Ich nehme den Post mal zum Anlass, auch meinen Eindruck zu vermitteln. Bitte nicht persönlich nehmen, ist stellvertretend für vielerlei Posts dieser Art 😉

Als Techniker zucke ich bei solchen - ja durchaus gut gemeinten - Beiträgen immer zusammen, erwecken sie doch nicht nur oftmals den Eindruck, die Autos bzw. die verbauten Akkus wären empfindlicher als die sprichwörtlichen "rohen Eier", sondern sie müssen ja auch bei Unbeteiligten, die das bspw. via Google-Suche finden / lesen, das Vorurteil bestärken, E-Autos wären schlichtweg wirklich so schlecht, wie es "der Stammtisch" bzw. "Diesel-Dieter" immer so lautstark vermelden.

Will jetzt gar nichts GEGEN Akku-Pflege und ordentliche Behandlung schreiben (ganz im Gegenteil!), aber meint Ihr nicht, Ihr übertreibt hier ein bissl?

Roundabout 70 Stunden voller Akku bei *den* Temperaturen heute und das klingt, als wären die Module danach Kernschrott bzw. unwiederbringlich geschädigt ...

Smile - dann wollt Ihr nicht wissen, was mit den Zellen, Modulen und Packs bei Entwicklung und Tests angestellt wird 😉

tl;dr:
Ich plädiere bei aller notwendigen geflissentlichen Vorsicht für eine gewisse Bodenständigkeit.
Die Sonnenaufladung NICHT zu nutzen und kostenpflichtig aus dem Netz zu laden, um einen möglichen, eventuellen, theoretisch vorstellbaren, wohl eher aber imaginären "Schaden" vom "Akku" abwenden zu wollen - uff ...
Hat was von "ich erschiess' mich", um zu verhindern, dass ich eventuell bei einem Flugzeugabsturz sterben könnte 😁

Ganz liebe Grüsse von einem überzeugten e-Fahrer 🙂

Weg bin
Das Manschgerl

Die Zellchemie sieht das leider anders: Das ist nicht nur eine theoretische Überlegung, sondern evidenzbasiert bewiesen.

Wem die Degradation egal ist, kann es ja gerne so machen und den Wagen lange bei 100% stehen lassen. Man sollte sich dann aber nicht wundern, wenn der Akku kaum länger als die Garantie hält – mit einer möglichen Degradation von bis zu 28% nach acht Jahren (je nach Nutzung). Ein gut gepflegter Akku hingegen dürfte in diesem Zeitraum noch über 90% SoH haben.

Ein kleines Beispiel, wenn auch nicht direkt vergleichbar: Dank der 80 %-Ladebegrenzung beim iPhone 15 und regelmäßiger Nutzung habe ich nach 1,5 Jahren und 639 Ladezyklen noch 96 % SoH. Bei älteren iPhone-Generationen, die ständig auf 100 % geladen wurden, lag dieser Wert bei unter 85 % bei ähnlichem Nutzungsverhalten.

Wer das wegen ein paar Euro Ersparnis durch PV Strom in Kauf nehmen möchte - nur zu aber ein Grund mehr keine gebrauchten E-Autos mit unklarer Ladegeschichte zu kaufen.

@frederic3105

Es geht um EINMAL auf 100% aufladen.

Fragt hier eigentlich auch ständig jeder, ob er EINMAL auf der Autobahn beim Verbrenner den Kick-Down nutzen darf oder ob sonst das Getriebe/der Motor auseinanderfallen?

Zitat:

@Garagenparker schrieb am 21. März 2025 um 07:47:12 Uhr:



Ich glaube, dass die meisten Dienstwagen BEV immer auf 100% geladen werden. Zumindest machen das alle, die ich kenne.

Nun kennst Du einen der das nicht macht - mein i4 40 wurde immer nur bis 80 % geladen, ausser die nächste Abfahrt stand in den nächsten 2-3 Stunden bevor oder es liess sich nicht vermeiden aufgrund der Ladeumstände (Urlaub, Hotel, kostenlos Parken in der Stadt usw.). Meiner zeigt laut CarData nach 56.000 km und knapp drei Jahren immer noch 96% SoH an. Und er ist geleast und geht im Mai zurück.

Der Nachfolger steht schon beim Händler auf dem Hof und wird gekauft - den lade ich dann vermutlich regelmässig nur noch auf 60 % wenn ich weiß dass es zeitnah nur im Umland auf die Straße geht. Tut nicht weh, aber schont den Akku.

Alles aber nur machbar, wenn man an der heimischen Wallbox laden kann.

Zitat:

@safesurfer1965 schrieb am 21. März 2025 um 17:17:38 Uhr:


Meiner zeigt laut CarData nach 56.000 km und knapp drei Jahren immer noch 96% SoH an. Und er ist geleast und geht im Mai zurück.

Und keiner kann dir sagen ob er das nicht vielleicht auch mit 100% Ladungen gemacht hätte.

Um den Vergleich von oben aufzugreifen: die 80% Ladungen sowohl bei iPhone wie iPad bringen hier 0. Die angezeigte Alterung ist genau so stark wie früher wo der Akku nächtlich immer auf 100% geladen wurde.

Selbst andere Berichte zeigen mittlerweile ja, dass es doch nicht so schädlich zu sein scheint wie man dachte. Da haben Batterien die dauerhaft Schnelllade hatten und auch auf 100% ebenfalls sehr gute werte die sich da nicht unterscheiden.

Diskutieren bringt nur nix. Wie man an den fast täglich neu aufkommenden Akku Diskussionen in alle Foren sieht bei denen Akkus eingesetzt sind.

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