Aggressivität?
Moin Freunde,
hab mal was Ernstes. Ich werde in letzter Zeit von anderen Autofahrern( egal was für Marke) regelrecht angefeindet. Ich bin schon ausgebremst worden, angehalten worden und wurde aufs Grobste beleidigt. Ich muss dazu sagen, ich wollte das vorrausfahrende Auto überholen, bis ich dann wie geschrieben angehalten worden. Heut morgen das selbe Spiel, überholte ausserorts 2 Autos( kein Gegenverkehr, Strasse und angrenzender Randstreifen frei, keine Radfahrer, Tageslicht...). In meinen Wohnort musste ich kurz zur Bank, der eine Autofahrer war inzwischen da, hielt an und fing an mich zu belegen. Ich würde immer so fahren, schon mehrere hätten das beobachtet und er würde das nächste mal STRAFANZEIGE stellen, hä?. Ich bin kein Raser,innerorts ok, 10kmh mehr und ausserorts vielleicht ein bisschen rasanter.
Ist das jemanden schon passiert und muss ich mir Sorgen machen?
D.
Beste Antwort im Thema
Zitat:
Original geschrieben von TT-Eifel
...wenn eine 10km lange Kolonne auf der linken Spur handelt und die rechte Spur frei ist dann mißachten alle das Rechtsfahrgebot, und das ist eine Ordnungswidrigkeit.
Es geht auch nicht darum ob man dem Hintermann Platz machen muss, sondern dass man dann den Verkehr behindert.Zitat:
Wer auf Autobahnen oder Kraftfahrstraßen mit mehreren Spuren in einer Richtung fortgesetzt und grundlos die linke oder, bei drei Spuren, die mittlere Spur benutzt und dadurch andere Verkehrsteilnehmer behindert, begeht einen Verstoß gegen das Rechtsfahrgebot, der mit 80 € Bußgeld und einem Punkt geahndet werden kann.
Zitatende.
Wenn man Gesetzestexte zitiert und in einen Kontext zu einer konkreten Verkehrssituation stellt, dann sollte man auch auf die wesentlichen Details achten, welche überhaupt für eine entsprechende Anwendbarkeit des Gesetzes sorgen.
Das Detail liegt im vorliegenden Fall auf dem Wort "grundlos", welches in der beschriebenen Situation eben nicht gilt, weil sich die dem vorausfahrenden Fahrzeug folgenden Fahrzeuge ja eben nicht grundlos auf der linken Spur eingeordnet haben, sondern in Überholabsicht. Würden sie nämlich zum Überholen auf die rechte Spur wechseln, dann würden sie gegen das Verbot des Rechtsüberholens verstoßen.
166 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von TT-Eifel
Hallo,
Du meinst also wenn zwei das gleiche tun ist es noch lange nicht das selbe.
Das ist natürlich auch eine Einstellung.
Auf dem Bild hätte man z.B. leicht 160,- kassieren können.
Das Problem ist, dass das zu wenig kontrolliert wird.Gruß
TT-Eifel
Das Bild hast du uns schonmal gezeigt und schon damals habe ich dir erläutert dass der A6 lediglich den korrekten Sicherheitsabstand einhält.
Wie könnte er dir als nachfolgendem Verkehrsteilnehmer glaubhaft machen dass er seinen Vordermann überholen will ?
Dichter auffahren? Permanent links blinken? Was soll er tun ?
Er will da vorbei, kann aber nicht - wieso sollte er dann dir Platz machen ?
Und machst du auch sofort demjenigen Platz der in dieser Situation hinter dir fährt ?
Oder regst du dich lieber über den vermeintlichen Linksfahrer im A6 auf ?
Du hast da definitiv einen Logikfehler in deiner Annahme.
Emulex
Hallo,
auf dem Bild verhalten sich beide falsch der A6 Fahrer und der vor ihm.
Wenn andere sich falsch verhalten ist das ja keine Einladung das selbst auch zu tun.
es gibt ja noch mehr Bilder, und die sind nicht von mir.
Gruß
TT-Eifel
Grundsätzlich nachvollziehen kann ich TT-Eifel insofern, als dass es bei blockierter linker Spur für den nachfolgenden Verkehr in der Theorie keinen Grund geben dürfte, dem Beispiel des Blockierers zu folgen und eine lustige Reihe aufzumachen, obwohl rechts frei ist.
Meine Überholabsicht kann ich in diesem Fall absehbar nicht durchführen, somit brauche ich auch nicht die Spur zu wechseln.
Dass die "Kolonnenfahrer" hinter dem blockierenden Fahrzeug in der Praxis nicht belangt werden, könnte durchaus auch am hohen organisatorischen Aufwand bzw. der komplizierten Nachweisführung liegen, die kaum im Verhältnis zu den zu erwartenden Einnahmen stehen dürften.
Zitat:
Original geschrieben von w0tan
Dass die "Kolonnenfahrer" hinter dem blockierenden Fahrzeug in der Praxis nicht belangt werden
Hallo,
das könnte auch andere Gründe haben wie man im Stern nach lesen konnte.
KLR ist wohl das entscheidende.Ist wohl einfach nicht genug Geld zu verdienen, mit dem Vergehen.
Gruß
TT-Eifel
TT-Eifel, ich hab nur noch eine Frage: Wenn der A6 rechts rüber wäre, was hättest du dann gemacht ?
Wärst du hinter ihm geblieben ? Hättest du ihn links überholt ? Was genau hätte es dir an Raum- und/oder Zeitgewinn gebracht, wenn er rechts rüber wäre ?
Emulex
Hallo,
ich bin lange Zeit auf der rechten Spur hinter ihm her gefahren, die war ja total frei.
Es geht auch gar nicht um den Zeitgewinn, sondern dass viele mit 140 -160 Km/h auf der linken Spur vor sich hin träumen, obwohl die rechte Spur frei ist. Wahrscheinlich denken die vor Wunder wie schnell sie fahren und können sich nicht vorstellen, dass es auch noch Leute und Autos gibt die das noch schneller können.
Viele ist einfach nicht bewusste wann ein Überholvorgang beginnt und endet. Das sieht man ja auch an der Diskussion.
Der beginnt ja nicht auf der linken Spur.
Da hat das OLG Hamm, ja in einem Fall ein Urteil gefällt, wann und in welcher Zeit ein Überholvorgang abzuschließen ist.
War zwar ein LKW Überholvorgang aber das spielt ja keine Rolle.
Zitat:
Überholvorgangs hängt natürlich von den gefahrenen Geschwindigkeiten ab, hier gilt natürlich insbesondere die Differenz zwischen dem überholenden und zu überholendem Auto.
Ein üblicher Überholvorgang mit:
- schauen in den Rückspiegel
- blinken
- Spurwechsel
- überholen
- schauen in den Rückspiegel
- blinken
- einscheren
sollte so ca. 20 Sekunden in Anspruch nehmen.
Die Dauer des Überholvorgangs ist beschränkt. Zwar gibt es in der Straßenverkehrsordnung keinen exakten Zeitpunkt, aber als Faustregel sollte man mindestens 20 km/h schneller fahren können als das Fahrzeug das überholt werden soll.
Aktuell hat das Oberlandesgericht (OLG) in Hamm entschieden, dass ein Überholvorgang auf Autobahnen längstens 45 Sekunden in Anspruch nehmen darf. Verhandelt wurde ein Fall, bei dem ein Lkw einen anderen Lkw mehrere Kilometer versucht hat zu überholen und damit andere Verkehrsteilnehmer Minutenlang aufgehalten hat.
Gruß
TT-Eifel
Zitat:
Original geschrieben von TT-Eifel
Hallo,
ich bin lange Zeit auf der rechten Spur hinter ihm her gefahren, die war ja total frei.
Das war aber doch vor der Situation die man auf dem Bild sieht ?
Was ist denn die Konsequenz wenn sowohl der A6 als auch du rechts bleiben und somit die linke Spur frei halten, weil sie super vorausschauend bemerken dass sie eigentlich garnicht überholen können ?
Spätestens auf Höhe des vorm A6 sichtbaren Fahrzeugs müsst ihr doch eure Geschwindigkeit reduzieren.
Und was passiert dann? Der nächste der von hinten kommt überholt euch, weil dafür genug Platz ist, hängt dann aber hinter genau dem der euch schon nicht vorbei gelassen hat.
Du verstehst ?
Letztendlich findet in dieser Situation nur ein Platztausch statt und zwar ein völlig sinnloser.
Emulex
noch ein aspekt bei der situation: ich kenne das aufrollen der schlange des 2. bis n. von hinten eher als zeichen von 'lass mich mal probieren'. wenn ich hinter einem linkspenner hänge und mein hintermann macht mir druck dann gebe ich den slot gerne an ihn ab in der hoffnung, dass er den weg frei macht. warum sollte ich mich um die punkte schlagen?
in anbetracht der bussgelder ist aber imo das rechtsüberholen mittlerweile wirklich die bessere idee. ka ob das so gewollt war, aber es dürfte nicht nur schneller gehen sondern sogar noch sicherer sein als bis auf ein paar cm aufzufahren.
Zitat:
Original geschrieben von TT-Eifel
Auf dem Bild hätte man z.B. leicht 160,- kassieren können.
Wenn überhaupt, dann aber 240,- € und nicht nur 160,- €, denn das Foto wurde aus einem Fahrzeug geschossen, welches nach deiner Definition ebenfalls kein Recht hatte, die linke Spur zu befahren....
Zitat:
Original geschrieben von der_horst
in anbetracht der bussgelder ist aber imo das rechtsüberholen mittlerweile wirklich die bessere idee. ka ob das so gewollt war, aber es dürfte nicht nur schneller gehen sondern sogar noch sicherer sein als bis auf ein paar cm aufzufahren.
Was daran sicherer sein soll, mußt du uns mal näher erläutern. IMHO steigt die Gefahr von Fahrzeugkollisionen dadurch immens an, da viele Zeitgenossen nicht damit rechnen, daß während des Wechsels auf die rechte Spur ein schnelleres Fahrzeug versucht, sich dort vorbeizudrängeln.
Zitat:
Original geschrieben von der_horst
in anbetracht der bussgelder ist aber imo das rechtsüberholen mittlerweile wirklich die bessere idee. ka ob das so gewollt war, aber es dürfte nicht nur schneller gehen sondern sogar noch sicherer sein als bis auf ein paar cm aufzufahren.
Die absolut beste Idee scheint mir das Verweilen auf der rechten Spur zu sein, wenn nötig im LKW Verfolgungsmodus, bis sich das Knäuel auf der linken Spur von selbst entwirrt hat.
Ist immer schön an großen AB-Kreuzen zu sehen, die nächsten 5km ist links alles dicht, weil jeder Trottel versucht, möglichst schnell an den langsameren Verkehrsteilnehmern vorbeizukommen, was letztendlich in einer niedrigeren Durchschnittsgeschwindigkeit links im im Vergleich zu rechts resultiert.
Rechts einordnen, Musik aufdrehen, entspannt zurücklehnen und das Spektakel links genießen... besser als Kino.
In der Leistungsklasse, in der wir uns hier bewegen, sollte es ja kein größeres Problem sein, die verlorene Zeit etwas später auf einem ruhigeren Abschnitt wieder herauszufahren.
Zitat:
Original geschrieben von Drahkke
Was daran sicherer sein soll, mußt du uns mal näher erläutern.
wenn jemand festgeklebt auf der linken spur hängt wird er das vermutlich auch noch die paar sekunden tuen, die man braucht um daran vorbeizufahren. dichtes auffahren kann aber wirklich schnell mal daneben gehen.
nicht dass wir uns falsch verstehen, ich habe in meinem leben vielleicht 3 oder 4 mal rechtsüberholt, aber ich glaube beim aktuellen bussgeldkatalog wäre drängeln wirklich die schlechtere idee.
klar, warten auf besserung ist der rationalste ansatz, aber da muss man sich doch schon irgendwie überwinden, wenn vor dem schleicher alles frei ist, oder?
Zitat:
Original geschrieben von der_horst
klar, warten auf besserung ist der rationalste ansatz, aber da muss man sich doch schon irgendwie überwinden, wenn vor dem schleicher alles frei ist, oder?
Engelchen oder Teufelchen... 😉
da fällt mir irgendwie das zitat aus Lord of War ein: "They say: 'Evil prevails, when good men fail to act.' What they ought to say is, 'Evil prevails.'" 😉
Zitat:
Original geschrieben von der_horst
wenn jemand festgeklebt auf der linken spur hängt wird er das vermutlich auch noch die paar sekunden tuen, die man braucht um daran vorbeizufahren. dichtes auffahren kann aber wirklich schnell mal daneben gehen.Zitat:
Original geschrieben von Drahkke
Was daran sicherer sein soll, mußt du uns mal näher erläutern.nicht dass wir uns falsch verstehen, ich habe in meinem leben vielleicht 3 oder 4 mal rechtsüberholt, aber ich glaube beim aktuellen bussgeldkatalog wäre drängeln wirklich die schlechtere idee.
klar, warten auf besserung ist der rationalste ansatz, aber da muss man sich doch schon irgendwie überwinden, wenn vor dem schleicher alles frei ist, oder?
Ich denke, dass das Rechtsüberholen durchaus eine Option für die StVO sein könnte. Allerdings nur dann, wenn es mit einem generellen Tempolimit kombiniert wird. Wenn die Geschwindigkeitsdifferenzen gering sind und die Autobahnen gut ausgebaut, dann ist das gefahrlos möglich, wie man in den USA gut sehen kann. Allerdings fände ich es grenzwertig, wenn die Leute sich an beiden Seiten mit erheblichem Geschwindikeitsüberschuss passieren würden. Wichtiger als der Blick in die Paragrafen erscheint mir allerdings der Gebrauch des gesunden Menschenverstandes. Ein wenig Rücksichtnahme bei gleichzeitig vorausschauendem Fahren, erspart viel Stress und eben im Zweifelsfall auch Geld. Sicherer ist es allemal.