Ärger mit Händler. Bitte reinschauen!
Hi zusammen!
Ich habe das Thema jetzt mal hier reingepackt, obwohl es ja nichts direkt mit dem Omega zu tun hat. Wenn jemand einen besseren Platz findet, dann bitte verschieben 🙂
So, ich benötige eure Hilfe/Meinung/Ratschläge.
Und zwar habe ich mir am 1.4.04 (jo, nix sagen 😉 ) einen Omega B CD von 1996 mit 108000 km gekauft. Ich habe dafür beim Straßenhändler 4600€ berappt (er wollte eigentlich 5200€ haben).
Der Wagen war von Anfang an sehr ungepflegt und ich mußte ihn erst säubern. Mir wurde zwar von dem Händler (sind eigentlich 3 Leute) mündlich bestätigt, dass ich vorbeikommen kann, um den Wagen zum Aufbereiter bringen zu lassen. Als ich dann die darauffolgende Woche angerufen habe, hatte ich einen anderen von den Dreien dran und der wußte dann plötzlich nichts mehr davon.
Nun gut, habe das dann selber gemacht (da ich Autowaschen auch liebe *g*) und mich damit abgefunden. Habe dann aber bemerkt, dass die Klimaanlage ziemlich müffelt. Außerdem ging der Wagen an der Ampel immer aus (Leerlaufdrehsteller und Ölabscheider). Leider war die Batterie schon sehr kaputt und ich mußte den Wagen an fast jeder Ampel boostern. Hat mich natürlich auch recht angek****. Habe dann selber den Leerlaufdrehsteller und die Drosselklappe gereinigt und nen Ölabscheider eingebaut. Außerdem habe ich mir bei ATU ne neue Batterie gekauft und die Klima komplett reinigen lassen (99€ Sommeraktion).
Hätte wahrscheinlich schon der Händler machen müssen, aber naja...ich bin da mal wieder sehr gutmütig oder eher bescheuert.
Denn: ca. 1 Monat nach dem Autokauf fing der Wagen wieder an die Drehzahl zu ändern. Außerdem zeigte mir der Bordcomputer "Bremsbelag" an. Habe dann neue Zündkerzen gekauft und den Leerlaufdrehsteller wieder gereinigt. Dann war für ne Woche Ruhe. Leider fing das Drehzahlpochen wieder an 🙁 Die Bremsbelag-Anzeige kam mal, dann wieder 3 Tage nicht mehr. Habe gedacht, das wär ein Wackelkontakt und habe es erstmal gelassen (wollte das mal überprüfen, hatte aber zum dem Zeitpunkt sehr viel um die Ohren). Als es dann nach ca. 2 Monaten nach dem Kauf häufiger auftrat, bin ich dann nach Pitstop gefahren, um mal checken zu lassen, wie viel so ein Bremsenwechsel kosten würde. Der Mann hat dann folgende Sachen festgestellt:
- Bremsbeläge vorne defekt
- Bremsscheiben vorne defekt
- Querlenker links und rechts ausgeschlagen
- Stoßdämpfer hinten links und rechts defekt (Ölaustritt)
Diese Sachen würden sich alleine schon auf 1000€ belaufen. Außerdem würde die Verbindung zwischen Krümmer und KAT (dieses Drahtgeflecht) bald reissen. Leider gibt es das nicht als Austauschteil und der ganze KAT müsste erneuert werden (auch wieder ca. 700€).
Habe dann mal durchgerechnet, wieviel die Materialkosten betragen würden, wenn ich das selber einbaue (KAT mal ausgenommen). Material würde mich ca. 400€ kosten. Aber ich sehe ja nicht ein, das selber zu zahlen.
Also bin ich zu dem Händler gefahren (ich wohne in Dortmund, der Händler ist in Castrop-Rauxel). Der Händler meinte dann überraschenderweise nachdem ich ihm die Mängel mitgeteilt habe: "OK, ich rufe Sie dann heute abend an".
Ich natürlich erfreut nach Hause, aber es folgte kein Telefonat. Habe dann zwei Tage gewartet und versucht anzurufen....kein Anschluss unter dieser Nummer. Weder auf Festnetz noch auf Handy konnte ich ihn erreichen. Hab schon gedacht, der Händler hätte zugemacht und wär verduftet. Ich also nochmal die 30km nach Castrop gefahren und er kam dann an: "Die Telefonanlage ist defekt und mein Handy wurde geklaut." Nun gut....sehr seltsam, aber könnte ja vllt passiert sein. Er meinte zu mir, dass ich mich an die Versicherung wenden sollte, die ich abgeschlossen hätte. Die regelt dann alles. Ich habe bei dem Kauf ein Heftchen von einer Versicherung bekommen, über die ich wohl versichert sein soll. Keine Ahnung, was er da gemacht hat, aber ich habe da auch nichts unterschrieben und in dem Kaufvertrag stand auch nichts. Habe ihm dann gesagt, dass er der Händler ist und auch er Gewährleistung zu geben hat. Er könne sich das nicht so drehen wie er will.
Nach 5 Minuten hin und her meinte er dann, dass er sich mit den Anderen erst beraten müsse und mich spätestens um 18 Uhr (des gleichen Tages!) anrufen würde. Ich habe ihn dann extra nochmal gefragt: "Rufen Sie mich wirklich an? Nicht, dass ich wieder wie ein Dummer warte" und er meinte dann 2x zu mir, dass er dies auf jeden Fall tuen würde.
Ihr ahnt es schon...nichts ist passiert!
Bin dann (wieder mal nach 2 Tagen) zur Verbraucherberatung gegangen und die meinten, dass ich 100%ig im Recht liegen würde und einen Anwalt einschalten sollte. Ich hätte eh sofort schriftlich eine Mängelliste an den Händler schicken sollen.
Bin dann zum Anwalt gegangen (bin im DAS) und habe ihm den Fall mitgeteilt. Er meinte auch, dass ich ihm Recht sei und hat den Händler mal angerufen. Diesmal ging auch jemand dran und ich konnte alles über Lautsprecher mithören. Das Gespräch verlief wie folgt:
Anwalt: "Guten Tag, hier ist der Rechtsanwalt von Herrn PizzaPooch. Es geht um den Opel Omega und die an dem Wagen aufgetretenen Mängel. Mein Klient sagte mir, dass sie sich wiederholt nicht gemeldet haben. Wie sieht die Sache denn nun aus?"
Händler: "Ich war bei meinem Anwalt und der meinte, ich muß nicht zahlen."
Anwalt: "Ach, und das ist ein Grund nicht zurückzurufen?! Sie wollen also definitiv nichts unternehmen?"
Händler: "Nein! Auf keinen Fall!"
Anwalt: "Gut, dann gebe ich Ihnen hiermit 2 Wochen Zeit die Mängel zu beseitigen. Wenn Sie diese Frist nicht einhalten, dann wird die Sache größere Ausmaße annehmen und sie werden gezwungen sein, den Wagen zurückzunehmen und meinem Klienten die Kosten zu erstatten."
So in etwa lief das ab. Nun ja...die 2 Wochen sind schon lange vorbei und es hat sich nichts getan. Der Anwalt hat dann alles Nötige eingeleitet und meinte, dass wir damit vor Gericht müssen (also definitiv klagen).
Na super 🙁
Da kauft man sich ein Auto und man hat nur Ärger damit. Die Reperaturen wären nicht das Problem. Ich kann schon selbst Sachen am Auto reparieren, aber warum sollte ich das tun, wenn ich noch Gewährleistung habe?
War erstmal verwirrt, weil diese Sachen ja so gesehen Verschleißteile sind, aber seit 1.1.2002 muß der Händler wohl alles reparieren.
Nun ja, bis jetzt hat sich nicht viel geändert.
Ich melde mich auch nur hier, weil ich heute morgen im Radio einen Bericht gehört habe, wo einer Frau ihr Motor nach 5 Monaten kaputtgegangen ist und der Händler auch nicht zahlen wollte. Es ging dann auch vor Gericht und sie hat im Endeffekt Recht bekommen, aber das zieht sich anscheinden noch weiter. Hat mich dann sehr an meinen Fall erinnert und ich habe mir gedacht, ich Frage hier mal ein paar Füchse, welche Chancen ich überhaupt habe, ob jemand schon sowas erlebt hat (Resultat?) und wie überhaupt die Meinung dazu ist.
Würde mich sehr freuen, wenn ihr hier ein wenig antworten würdet.
Noch zu dem Händler: die 3 Händler sind Türken. Ich habe absolut nichts gegen Ausländer. Habe sehr viele ausländische Freunde und bin auch sehr neutral eingestellt. Leider gibt es hier in Deutschland aber bei manchen Richtern einen "Ausländerbonus" auf Grund unserer Vergangenheit. Davon hört man leider immer wieder. Ich mache mir daher Sorgen, ob ich vor dem Gericht dann noch eine reelle Chance habe.
Versteht mich bitte nicht falsch. Bin wahrlich kein Ausländerfeind. Habe nur gedacht, ich erwähne das mal, da sowas leider Gottes ausschlaggebend sein KANN!
Also bitte nicht böse sein. Ich finde, jeder sollte gleich behandelt werden. Dies ist nicht BÖSE gemeint !!
Freue mich schon auf eure Antworten.
Schönen Abend noch...
Pipo
edit: Hui! Sehe gerade, dass der Text sehr lang geworden ist. Hier nochmal ein nettes Danke fürs Lesen!
Und was ich noch vergessen habe: Ich darf den Wagen jetzt eigentlich nicht nutzen. Ich bin aber sehr von dem Wagen abhängig (meine Oma ist körperlich behindert und ich muß ihr oft helfen).
Ich kaufe mir ja kein Auto für 4600€, um es dann nicht zu fahren.
34 Antworten
Hi,
ich würd jetzt nicht die Pferde scheu machen. Die Sache liegt bei Gericht, der Anwalt kann es nicht beschleunigen, und wenn er jetzt wieder bei der Gegenseite anruft oder sonstwas macht, greift er in ein schwebendes Verfahren ein, was nicht unbedingt zu euren Gunsten ausgelegt werden muss.
Du selbst darfst an den Bremsen nichts reparieren, und ich würde das auch tunlichst unterlassen, wenn Du da nicht noch weitergehende Probleme bekommen willst. Ausser natürlich, Du bist Kfz-Meister, wovon ich an dieser Stelle nicht ausgehe. Lass die Bremsen machen, auch wenn es weh tut, aber von selber machen an sicherheitsrelevanten Dingen kann ich Dir nur abraten, wenn es bereits einen offiziellen Weg gegangen ist.
Das grosse Problem mit unseren Anwälten ist, dass sie auf jeden Fall ihr Geld kriegen, egal wie die Geschichte ausgeht. Wenn es nur erfolgsabhängige Bezahlung gäbe, wären sie deutlich motivierter, und die sinnlosen Klagen, die von Anfang an keine Aussicht auf Erfolg haben, wären auch weniger.
Jackson5
Ne, bin kein KFZ-Meister.
Also, wenn ich das machen lasse (z.B. bei PitStop) und die mir belegen können, dass die Bremsen vorher runter waren, dann komme ich damit durch?
Nicht, dass ich dazu kein Recht habe und nachher die Reperatur selber latzen muß.
Denn, wenn der Wagen zurückgenommen wird (das will ich ja), dann müsste der Händler ja theoretisch doppelt zahlen. 1x mein Geld (die 4600€, wenn überhaupt 🙁 ) und 1x die PitStop-Rechnung.
Wie gesagt, hier wurde irgendwas geschrieben, dass man die Kosten so niedrig wie möglich halten muß. Das wären ja für mich: nichts am Auto machen und warten.
Kann das hier einer rechtlich bestätigen, dass ich die Reperatur der Bremsen an PitStop übergeben und mir nachher das Geld wiederholen darf?
Hi,
Du kannst bei PitStop verlangen, dass Dir die alten Teile ins Auto gelegt werden. Am Besten ist, Du stehst bei der Reparatur daneben, dann kann wenigstens das nicht schiefgehen.
Das Problem ist, dass Du erstmal verpflichtet bist, den Wagen in einem verkehrssicheren Zustand zu halten, wenn Du im öffentliche Verkehrsraum damit fahren möchtest. Wenn Du die alten Teile vorweisen kannst, hast Du ja auch einen Sachbeweis, dass die Bremsen runter waren, denn in dem genannten Zeitraum können Bremsen normalerweise nicht runtergefahren werden. Und wenn Du Recht bekommst, muss Dir die Gegenseite alle Kosten ersezten, die im Zusammenhang mit der Geschichte entstanden sind.
Dass Du die Kosten so niedrig wie möglich halten musst, bedeutet nur, dass Du keine Rennbremsscheiben mit Kohlefaserbelägen einbauen darfst und auch nicht die örtliche Apotheke um Instandsetzung bemühen kannst.
Jackson5
P.S: die Frage, ob Dir das einer rechtlich bestätigen kann, läuft ins Leere, denn das dürfen wir nicht. Wir, sofern wir keine Anwälte mit Zulassung einer Anwaltskammer sind, dürfen keine rechtliche Beratung durchführen. Das Einzige, was wir hier können, ist Dir Tipps an die Hand zu geben, wo Du suchen oder was Du versuchen kannst, bzw. eigene Erfahrungen wiedergeben.
Zitat:
Original geschrieben von PizzaPooch
...
Wie gesagt, hier wurde irgendwas geschrieben, dass man die Kosten so niedrig wie möglich halten muß. ...
.
Tust du ja, du nimmst keinen Leihwagen oder kaufst ein anderes Fahrzeug, sondern setzt das Fahrzeug in einen verkehrssicheren Zustand. Der Händler hat dies ja trotz Mängelanzeige mit Frsitsetzung nicht tun wollen.
Rechnung mit Schadenbeschreibung auf den Namen des KFZ - Halters wäre natürlich optimal. So nach dem Motto, "Austausch von ....., die bis unterhalb der Toleranzwerte abgefahren waren zur Herstellung der Betriebssicherheit. Zu Beweissicherung werden die Teile dem Kunden mitgegeben. Nach Abschluss eines evtl. Verfahrens sind wir gerne bereit, die Altteile zu entsorgen."
Sag das mal so Deinem Anwalt.
Gruß
Bommel
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Zitat:
P.S: die Frage, ob Dir das einer rechtlich bestätigen kann, läuft ins Leere, denn das dürfen wir nicht. Wir, sofern wir keine Anwälte mit Zulassung einer Anwaltskammer sind, dürfen keine rechtliche Beratung durchführen. Das Einzige, was wir hier können, ist Dir Tipps an die Hand zu geben, wo Du suchen oder was Du versuchen kannst, bzw. eigene Erfahrungen wiedergeben
Damit meinte ich, ob mir das jemand bestätigen kann, der gerade Jura studiert oder vielleicht einen Anwalt als Freund hat, der das bestätigen kann. Sowas habe ich damit gemeint. Dass das Internetwort im echten Leben nicht zählt, das ist mir schon klar 🙂
Ich werde dann mal wieder einen Termin bei meinem Anwalt einholen und ihm mitteilen, dass ich die Reperatur bei PitStop durchführen lassen werde.
Die anderen Mängel sind ja nicht so verkehrsgefährdend wie die Bremsen (jedenfalls noch nicht).
Es geht mir nur darum, dass ich das Fahrzeug erstmal wieder relativ verkehrssicher bewegen kann.