Ärger mit Händler. Bitte reinschauen!
Hi zusammen!
Ich habe das Thema jetzt mal hier reingepackt, obwohl es ja nichts direkt mit dem Omega zu tun hat. Wenn jemand einen besseren Platz findet, dann bitte verschieben 🙂
So, ich benötige eure Hilfe/Meinung/Ratschläge.
Und zwar habe ich mir am 1.4.04 (jo, nix sagen 😉 ) einen Omega B CD von 1996 mit 108000 km gekauft. Ich habe dafür beim Straßenhändler 4600€ berappt (er wollte eigentlich 5200€ haben).
Der Wagen war von Anfang an sehr ungepflegt und ich mußte ihn erst säubern. Mir wurde zwar von dem Händler (sind eigentlich 3 Leute) mündlich bestätigt, dass ich vorbeikommen kann, um den Wagen zum Aufbereiter bringen zu lassen. Als ich dann die darauffolgende Woche angerufen habe, hatte ich einen anderen von den Dreien dran und der wußte dann plötzlich nichts mehr davon.
Nun gut, habe das dann selber gemacht (da ich Autowaschen auch liebe *g*) und mich damit abgefunden. Habe dann aber bemerkt, dass die Klimaanlage ziemlich müffelt. Außerdem ging der Wagen an der Ampel immer aus (Leerlaufdrehsteller und Ölabscheider). Leider war die Batterie schon sehr kaputt und ich mußte den Wagen an fast jeder Ampel boostern. Hat mich natürlich auch recht angek****. Habe dann selber den Leerlaufdrehsteller und die Drosselklappe gereinigt und nen Ölabscheider eingebaut. Außerdem habe ich mir bei ATU ne neue Batterie gekauft und die Klima komplett reinigen lassen (99€ Sommeraktion).
Hätte wahrscheinlich schon der Händler machen müssen, aber naja...ich bin da mal wieder sehr gutmütig oder eher bescheuert.
Denn: ca. 1 Monat nach dem Autokauf fing der Wagen wieder an die Drehzahl zu ändern. Außerdem zeigte mir der Bordcomputer "Bremsbelag" an. Habe dann neue Zündkerzen gekauft und den Leerlaufdrehsteller wieder gereinigt. Dann war für ne Woche Ruhe. Leider fing das Drehzahlpochen wieder an 🙁 Die Bremsbelag-Anzeige kam mal, dann wieder 3 Tage nicht mehr. Habe gedacht, das wär ein Wackelkontakt und habe es erstmal gelassen (wollte das mal überprüfen, hatte aber zum dem Zeitpunkt sehr viel um die Ohren). Als es dann nach ca. 2 Monaten nach dem Kauf häufiger auftrat, bin ich dann nach Pitstop gefahren, um mal checken zu lassen, wie viel so ein Bremsenwechsel kosten würde. Der Mann hat dann folgende Sachen festgestellt:
- Bremsbeläge vorne defekt
- Bremsscheiben vorne defekt
- Querlenker links und rechts ausgeschlagen
- Stoßdämpfer hinten links und rechts defekt (Ölaustritt)
Diese Sachen würden sich alleine schon auf 1000€ belaufen. Außerdem würde die Verbindung zwischen Krümmer und KAT (dieses Drahtgeflecht) bald reissen. Leider gibt es das nicht als Austauschteil und der ganze KAT müsste erneuert werden (auch wieder ca. 700€).
Habe dann mal durchgerechnet, wieviel die Materialkosten betragen würden, wenn ich das selber einbaue (KAT mal ausgenommen). Material würde mich ca. 400€ kosten. Aber ich sehe ja nicht ein, das selber zu zahlen.
Also bin ich zu dem Händler gefahren (ich wohne in Dortmund, der Händler ist in Castrop-Rauxel). Der Händler meinte dann überraschenderweise nachdem ich ihm die Mängel mitgeteilt habe: "OK, ich rufe Sie dann heute abend an".
Ich natürlich erfreut nach Hause, aber es folgte kein Telefonat. Habe dann zwei Tage gewartet und versucht anzurufen....kein Anschluss unter dieser Nummer. Weder auf Festnetz noch auf Handy konnte ich ihn erreichen. Hab schon gedacht, der Händler hätte zugemacht und wär verduftet. Ich also nochmal die 30km nach Castrop gefahren und er kam dann an: "Die Telefonanlage ist defekt und mein Handy wurde geklaut." Nun gut....sehr seltsam, aber könnte ja vllt passiert sein. Er meinte zu mir, dass ich mich an die Versicherung wenden sollte, die ich abgeschlossen hätte. Die regelt dann alles. Ich habe bei dem Kauf ein Heftchen von einer Versicherung bekommen, über die ich wohl versichert sein soll. Keine Ahnung, was er da gemacht hat, aber ich habe da auch nichts unterschrieben und in dem Kaufvertrag stand auch nichts. Habe ihm dann gesagt, dass er der Händler ist und auch er Gewährleistung zu geben hat. Er könne sich das nicht so drehen wie er will.
Nach 5 Minuten hin und her meinte er dann, dass er sich mit den Anderen erst beraten müsse und mich spätestens um 18 Uhr (des gleichen Tages!) anrufen würde. Ich habe ihn dann extra nochmal gefragt: "Rufen Sie mich wirklich an? Nicht, dass ich wieder wie ein Dummer warte" und er meinte dann 2x zu mir, dass er dies auf jeden Fall tuen würde.
Ihr ahnt es schon...nichts ist passiert!
Bin dann (wieder mal nach 2 Tagen) zur Verbraucherberatung gegangen und die meinten, dass ich 100%ig im Recht liegen würde und einen Anwalt einschalten sollte. Ich hätte eh sofort schriftlich eine Mängelliste an den Händler schicken sollen.
Bin dann zum Anwalt gegangen (bin im DAS) und habe ihm den Fall mitgeteilt. Er meinte auch, dass ich ihm Recht sei und hat den Händler mal angerufen. Diesmal ging auch jemand dran und ich konnte alles über Lautsprecher mithören. Das Gespräch verlief wie folgt:
Anwalt: "Guten Tag, hier ist der Rechtsanwalt von Herrn PizzaPooch. Es geht um den Opel Omega und die an dem Wagen aufgetretenen Mängel. Mein Klient sagte mir, dass sie sich wiederholt nicht gemeldet haben. Wie sieht die Sache denn nun aus?"
Händler: "Ich war bei meinem Anwalt und der meinte, ich muß nicht zahlen."
Anwalt: "Ach, und das ist ein Grund nicht zurückzurufen?! Sie wollen also definitiv nichts unternehmen?"
Händler: "Nein! Auf keinen Fall!"
Anwalt: "Gut, dann gebe ich Ihnen hiermit 2 Wochen Zeit die Mängel zu beseitigen. Wenn Sie diese Frist nicht einhalten, dann wird die Sache größere Ausmaße annehmen und sie werden gezwungen sein, den Wagen zurückzunehmen und meinem Klienten die Kosten zu erstatten."
So in etwa lief das ab. Nun ja...die 2 Wochen sind schon lange vorbei und es hat sich nichts getan. Der Anwalt hat dann alles Nötige eingeleitet und meinte, dass wir damit vor Gericht müssen (also definitiv klagen).
Na super 🙁
Da kauft man sich ein Auto und man hat nur Ärger damit. Die Reperaturen wären nicht das Problem. Ich kann schon selbst Sachen am Auto reparieren, aber warum sollte ich das tun, wenn ich noch Gewährleistung habe?
War erstmal verwirrt, weil diese Sachen ja so gesehen Verschleißteile sind, aber seit 1.1.2002 muß der Händler wohl alles reparieren.
Nun ja, bis jetzt hat sich nicht viel geändert.
Ich melde mich auch nur hier, weil ich heute morgen im Radio einen Bericht gehört habe, wo einer Frau ihr Motor nach 5 Monaten kaputtgegangen ist und der Händler auch nicht zahlen wollte. Es ging dann auch vor Gericht und sie hat im Endeffekt Recht bekommen, aber das zieht sich anscheinden noch weiter. Hat mich dann sehr an meinen Fall erinnert und ich habe mir gedacht, ich Frage hier mal ein paar Füchse, welche Chancen ich überhaupt habe, ob jemand schon sowas erlebt hat (Resultat?) und wie überhaupt die Meinung dazu ist.
Würde mich sehr freuen, wenn ihr hier ein wenig antworten würdet.
Noch zu dem Händler: die 3 Händler sind Türken. Ich habe absolut nichts gegen Ausländer. Habe sehr viele ausländische Freunde und bin auch sehr neutral eingestellt. Leider gibt es hier in Deutschland aber bei manchen Richtern einen "Ausländerbonus" auf Grund unserer Vergangenheit. Davon hört man leider immer wieder. Ich mache mir daher Sorgen, ob ich vor dem Gericht dann noch eine reelle Chance habe.
Versteht mich bitte nicht falsch. Bin wahrlich kein Ausländerfeind. Habe nur gedacht, ich erwähne das mal, da sowas leider Gottes ausschlaggebend sein KANN!
Also bitte nicht böse sein. Ich finde, jeder sollte gleich behandelt werden. Dies ist nicht BÖSE gemeint !!
Freue mich schon auf eure Antworten.
Schönen Abend noch...
Pipo
edit: Hui! Sehe gerade, dass der Text sehr lang geworden ist. Hier nochmal ein nettes Danke fürs Lesen!
Und was ich noch vergessen habe: Ich darf den Wagen jetzt eigentlich nicht nutzen. Ich bin aber sehr von dem Wagen abhängig (meine Oma ist körperlich behindert und ich muß ihr oft helfen).
Ich kaufe mir ja kein Auto für 4600€, um es dann nicht zu fahren.
34 Antworten
Hi!
@Inflexible:
Sowas sollte man eigentlich erkennen, das stimmt wohl. Ich kann die Sachen reparieren, da ich in diesem Bereich nicht gerade ungeschickt bin und dank Forenhilfe das bis jetzt auch immer gut hinbekommen habe. Es sind ja nicht so harte Sachen wie Motor oder Getriebe wechseln. Das würde ich mir nicht zutrauen. 🙂
Ich bin eher ein Hobbyschrauber, der gerne mal am Auto schraubt (natürlich nicht, wenn ich Garantie habe und nicht zahlen müsste), aber nicht die Ahnung wie ein KFZ-Meister hat, um es mal harmlos auszudrücken 😉
Schraube halt gerne und kann denke ich schon Einiges, aber stell mich beim Autokauf immer dumm an. Das war auch eher ein Impulsivkauf, da ich mich zwar vorher gründlich im Netz über den Omega erkundigt habe, an diesem Tag aber eigentlich kein Auto kaufen wollte.
Deshalb hatte ich auch nur meine Mutter mit, die von Autos gar keine Ahnung hat und mir so gesehen auch nicht viel helfen konnte.
Sehr schlau war das nicht, das weiß ich nun leider auch. Aber der Wagen hat mir gut gefallen und so sieht er auch noch top in Ordnung aus. Es macht mir auch nicht viel aus, ein wenig Geld ins Auto zu stecken. Aber wenn ich es nicht unbedingt zahlen muß, warum sollte ich dies dann tun?! Habe halt auf die Gewährleistung gehofft.
Hoffe, Du/Ihr versteh(s)t mich hier. Ist ein wenig schwierig zu erklären.
Den Wagen möchte ich aber abgeben, da er für mich doch nicht das Richtige ist. Ich kann zwar keinen Kleinwagen nehmen (wegen meiner Oma und dem Rollstuhl), aber ne Nummer kleiner darf der nächste Wagen dann schon ausfallen. Habe es halt mal mit so einem Auto probiert (der Wagen selber ist echt fantastisch) und bemerkt, dass es mir selber nicht so liegt. Ich denke mal, diese Erfahrung muß jeder mal sammeln.
Und wenn ich durch dieses Malheur nun die Möglichkeit habe, den Wagen zurückzugeben, dann möchte ich die Chance natürlich ergreifen.
Wer weiß, was sonst noch kommt und wie oft ich dem Händler noch aufs Dach steigen muß.
Sowas möchte ich mir ungern antun. 🙂
Zitat:
Original geschrieben von PizzaPooch
Hi!
Achso, sorry.
Habe ich vergessen zu erwähnen.
War sofort nach dem Kauf bei der Dekra.
Hatte einen Gutschein von der HUK für einen QuickCheck. War anscheinend sehr quick, da mir gesagt wurde, dass der Wagen super in Ordnung sei.
Habe dann natürlich auch darauf gebaut 🙁Wie sieht das denn nun mit dem Fahren aus?
Darf ich den Wagen noch bewegen oder nicht?
Der Anwalt meinte, in den nötigsten Fällen.
Er blockt aber irgendwie immer ab (ist selten in der Kanzlei). Werde den aber nochmal besuchen gehen. Sowas geht ja nicht, dass man noch nicht mal ne vernünftige Antwort bekommt.
Lass das mit der dekra lieber nicht die gegenseite wissen! Das wäre für die ja der "nachweis", dass der Wagen bei Auslieferung in Ordnung war!!!! => Prozess verloren.... (Schadenersatzanspruch gegen dekra...)
Meines Erachtens sollte Dein Anwalt mal prüfen, ob Du dir, da du drauf angewiesen bist, nicht ein Ersatzfahrzeug beschaffen kannst bzw. ob dir eines vom Gegner gestellt werden müsste (Fahrzeug ist ja nicht verkehrssicher). Erhöht natürlich den Streitwert = Motivation für Anwalt.
Gruß
Bommel
Könnte sich das mit dem Leihwagen unangenehm auf meine Endforderung auswirken? Ich möchte nicht, dass mir am Ende noch was abgezogen wird, weil ich nen Leihwagen genommen habe.
Ich habe nämlich mit Leihwagen schon ne dumme Erfahrung gemacht. Hatte vor dem Omega einen Escort, aber der wurde mir Sylvester kaputtgefahren. Mir ist einer mit 90 ungebremst draufgeknallt und ich habe auch 100% Recht bekommen. Den Wagen hat es natürlich zerfetzt und ich habe dann noch den Restwert bekommen. Habe mir dann an dem Abend für 12 Tage (stand auch auf dem Zettel des Gutachters als max. Zeit) einen Leihwagen genommen (mir wurde halt mitgeteilt, dass das die gegnerische Versicherung übernimmt). Ich bin dann 3 Monate hinter dem Geld hergelaufen, weil die Leihwagenfirma das Geld eingefordert hat und plötzlich keiner zahlen wollte.
Im Endeffekt hat die gegnerische VErsicherung gezahlt, aber das war ein Spießrutenlauf. 🙁
Würde natürlich nix tun, was meinen Ertrag nachher mindert.
Das gehört zur Beratungsleistung des Anwaltes ...
Dazu ist er ja verpflichtet und haftet auch.
Trotzdem viel Erfolg! Meines Erachtens wird der Händler mit einem ersten massiven Schreiben Deines Anwaltes schon einlenken. Ich bezweifle, dass dein Gegner jemals einen Anwalt konsultiert hat. Schlimmstenfalls macht der Händler dicht.
Gruß
Bommel
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Dass er einen Anwalt zu rate gezogen hat, bezweifle ich auch stark. Das war einfach nur so eine Abwehrausrede. Er hätte auch glaube ich nicht gedacht, dass ich zum Anwalt renne (eher klein bei gebe). Wenn 9 von 10 Personen nichts unternehmen, macht er mit Sicherheit gut Gewinn.
Außerdem hat mein Anwalt ja schon ein Schreiben aufgesetzt und verschickt. Der Ablauf der Fristsetzung ist ja nun ein wenig länger her und er hat ein Schreiben versandt, welches über das eingeleitete Verfahren und Folgen Auskunft gibt.
Klang schon für mich sehr erschreckend, aber wie wir ja alle wissen ist Papier geduldig 🙂
Ich möchte mich halt nicht gerne von meinem Anwalt verar***en lassen. Der Typ scheint mir ein wenig Träge zu sein (wurde mir aber in Verbindung mit KFZ-Recht empfohlen). Ein Wechsel kommt nicht in Frage, da ich ja wie auf Seite 1 beschrieben die Kosten höchst wahrscheinlich selber tragen müsste.
Also werd ich ihm mal ein wenig Dampf machen.
Wie sieht das denn aus? Habe ich rechtlich einen Anspruch auf einen Leihwagen? Die Teile sind ja VERDAMMT teuer. Mein Wagen hat schon für die 12 Tage über 1000€ gekostet.
Wenn sich das dann ne ganze Zeit zieht, dann ist der Händler ja pleite. Dann würde der doch mit Sicherheit vorher dicht machen. Würde ich dann auf den Leihwagenkosten sitzen bleiben???
Achja: finde das wirklich klasse, dass mir hier so toll geholfen wird. Man fühlt sich gleich besser, wenn man ein wenig Hilfe im Nacken hat 🙂
THX nochmal dafür! *daumenhoch*
Hm, wegen eines Leihwagens wäre ich etwas vorsichtiger, da ja noch nicht geklärt ist, ob der Händler wirklich für den Schaden aufkommen muss, auch wenn es (für uns) offensichtlich ist, dass es so ist. Solange das nicht raus ist, würd ich da die Finger von lassen, denn sollte es wirklich zu einem Prozess kommen, gibt es da so ne Regelung, wonach Du als Geschädigter den Schaden trotzdem so gering wie möglich halten musst.
Einen Anwalt sollte man vielleicht nicht unbedingt daran bewerten, ob er sofort aufspringt und heisse Luft produziert. Wichtiger ist es m.E., dass er fundiert arbeitet und sich in seinem Metier auskennt.
Jackson5
Durch den Brief, den er versandt hat, hat er ja eigentlich seine Arbeit getan, oder nicht?!
Jetzt kommt es auf das Gericht an, wann wir einen Termin bekommen, oder?!
Ich denke mir das so, aber wissen tu ich das auch nicht genau. Man wird als Klient nur so im Dunkeln stehen gelassen. Ich weiß jetzt ja gar nicht, wann wir einen Termin bekommen, wie der Händler reagiert hat, usw...
Kann doch nicht sein, dass ich jetzt hier vllt ein halbes Jahr warten muss, ohne zu wissen was Sache ist.
Also, was ich so von den Vorlesungen in Wirtschaftsprivatrecht in meiner Uni mitgekriegt habe ist volgendes:
- Nach § 433 BGB ist ein vollständiger Kaufvertrag zustande gekommen (logisch).
- Es bestand ein Sachmangel nach § 434 BGB. Selbst wenn der Wagen einen Mangel hatte, musste er dich darüber informieren. Dass jemand dabei war als er dir den Wagen verkaufte ist positiv, jedoch kann durch die Tatsache, dass es deine Mutter war von der Gegenseite behauptet werden, dass die Verwandtschaft beeinflusst. Hast du irgendein Papier (Werbung, Aushängeschild vom Auto, Vertrag) auf dem die Konditionen des KFZ standen? Sind die Mängel darauf zu erlesen?
- Ich weiss nicht mehr den Paragraphen, aber innerhalb von 6 Monaten wird der Mangel auf jeden Fall schon beim Kauf vermutet.
- Du kannst verlangen, dass der Verkäufer entweder nach § 439 BGB eine Nacherfüllung leistet oder eine mangelfreie Sache liefert. Das heisst im Falle der Nacherfüllung, er muss den Wagen dann, innerhalb von jeweils höchstens 15 Tage, bis zu 2X versuchen zu reparieren. Wenn dann der Wagen immer noch nicht gut ist, muss er dir einen anderen gleichwertigen geben oder das Geld zurück, was immer du willst. Dabei hat er die Kosten von Material und Transport zu tragen.
Wegen deiner Oma: Da glaube ich kannst du nach § 440 BGB, wenn die Nacherfüllung im Einzelfalle unzumutbar ist, gleich Rücktritt und Schadensersatz verlangen.
Ich persönlich würde auf jeden Fall zusätzlichen Schadensersatz verlangen. Schliesslich, nach deinen Schilderungen, hat der Verkäufer dich vorsätzlich zum Narren gehalten und dir moralischen Schaden zugefügt. Weiterhin brauchtest du den Wagen ganz dringend zur Erfüllung familiärer Pflichten. Die zusätzlichen Kosten mit Transport und verlorener Zeit würde ich auch noch im Prozess erwänen und mit dem Anwalt abklären, ob man das nicht auch verlangen kann.
Ok, ich bin kein Anwalt, sondern nur BWL Student, und den Stoff hatte ich in einer Vorlesung. Kläre die Punkte am besten mit deinem Anwalt ab.
Was den "Ausländerbonus" angeht, da ich selber 12 Jahre lang im Ausland gelebt habe, bin ich sehr demokratisch: Egal ob deutscher oder nicht, beide würden von mir verklagt werden.
Gruß,
djstifft
@djstifft
Werde mir die von Dir genannten Paragraphen mal notieren. Mal sehen, was mein Anwalt dazu sagt.
Das mit dem Ausländerbonus wollte ich wie gesagt nur kurz erwähnen. Ich selber sehe das genau so wie Du.
Hallo!
So, hatte heute einen Termin beim Anwalt.
Leider liege ich mit hohem Fieber im Bett und so mußte meine Mutter hingehen.
Der Wagen wurde auch von ihr gekauft und läuft auf ihren Namen (ich fahre ihn aber) und deshalb war das gar nicht mal so verkehrt, dass sie gegangen ist.
Leider hat es im Endeffekt nichts gebracht. Der Anwalt ist ihr nur mit so dummen Sprüchen gekommen wie: "Warum kaufen Sie auch bei so einem Wald- und Wiesenhändler?!" oder "Wenn ich schon wüßte, wie es ausgeht, bräuchten wir keine Gerichte mehr".
So ein Ar***loch! Wäre ich mal mitgegangen.
Naja, meine Mutter kann sich eigentlich schon sehr gut durchsetzen. Der muß also richtig stur gewesen sein.
Er meinte nur, dass er nichts machen kann. Die Klage ist vor einer Woche beim Gericht eingegangen und nun hieße es: warten, warten, warten.
Wahrscheinlich wird uns Nutzungsgebühr abgezogen werden. Die setzt sich aber irgendwie daraus zusammen, aus der speckulierten Höchstkilometerzahl des Wagens abzüglich unserer gefahrenen Kilometer. Irgendwie seltsam...also keine Kilometerpauschale.
Meine Mutter hat auch extra nochmal erwähnt, dass wir den Wagen dringend für meine Oma brauchen, aber da kam dann eben oben genannter Spruch, dass wir den Wagen dann nicht da hätten kaufen sollen. Schade, dass ich so krank bin sonst wär ich dem übern Tisch gekommen.
Der soll nicht auf der Seite der "Gegner" sein, sondern uns beraten. Sowas ist der Gipfel der Unverschämtheit.
Ich meine, wenn er jetzt nett gesagt hätte, dass es keine Neuigkeiten gibt und sich die Sache normalerweise immer etwas zieht, dann wäre das ja ne akzeptable Auskunft. Aber stattdessen mit dummen Sprüchen kommen, neee, sowas kann nicht sein.
Was meint ihr denn jetzt dazu?
Ich brauche den Wagen eigentlich ziemlich dringend, merke aber schon, dass die Bremswirkung stark nachlässt.
Meine Mutter hat ihm das dann auch nochmal gesagt. Darauf meinte er, dass wir trotzdem in dringenden Fällen fahren sollten. Wenn ein Unfall (auf Basis der versagen der Bremsen) passiert, wäre das dann das Problem des Händlers.
Sowas kann doch wohl nicht sein, oder?!
Was ist, wenn Menschen dabei zu Schaden oder eventuell umkommen?! Was sagt man dann???
Ich kann sowas nicht verstehen, tut mir leid.
Schade, dass ich heute nicht dabei war. Meine Mutter meint, sie war daraufhin sprachlos. Er ist dann einfach aufgestanden hat ihr die Hand gereicht und sie meinte, dass sie dann gar nichts anderes machen konnte.
Ich hätte ihn selbstständig wieder auf seinen Stuhl gesetzt, das könnte ihr mir glauben. Sorry, normalerweise bin ich ein ganz ruhiger Typ, aber wenn ich sowas höre, dann muß man doch im Dreieck ticken!
Würde mich sehr interessieren, was ihr nun denkt.
Ich spiele mit der Idee, den Wagen abzumelden, mir ein altes Möhrchen zu holen und alles auf mich zukommen lassen. Ändern wird man jetzt bestimmt nicht mehr viel können. Bin halt nur momentan auf 180. Das tut meiner Gesundheit bestimmt auch nicht gerade gut 😉
Also, schreibt mal bitte, was ihr davon haltet und wie ich nun verfahren sollte.
Christian
Der Anwalt kann auch nicht zaubern. Er hat die Klage eingereicht, damit ist nun das Gericht zuständig. Das kann leider ein ganzes Weilchen dauern, und so lange müsst ihr jetzt eben warten.
Dass der Anwalt etwas genervt und nicht eben zuvorkommend war, ist nicht optimal --- aber er ist auch nur ein Mensch, der auch mal einen schlechten Tag hat.
Hi!
Also erst Mal viel Glück bei Allem, was da noch auf dich zukommt!
Das ein Anwalt allerdings aussagt, dass man einen Wagen mit defekten Bremsen weiterhin fahren kann ist ja echt WAHNSINN!!! Es ist ja wohl ganz klar, dass ein Fahrzeugführer generell mithaftet, wenn er ein Fahrzeug mit erheblichen Mängeln führt und es zum Unfall kommt. Echt irre!
Du, bzw. deine Mutter, sollten sich diese Aussagen auf jeden Fall (zumindest schriftlich) dokumentieren und dich an die Anwaltskammer wenden. Und vor allem solltest du dich nicht davor scheuen, dies deinem "Anwalt" auch mitzuteilen!!
Und die bereits erwähnte Idee, dich an den ADAC zu wenden finde ich auch gar nicht schlecht. Das würde vielleicht ein Zeichen für die unzähligen anderen Hinterhofhändler setzen, die anscheinend vom derzeitgen Verbraucherschutz keine Ahnung haben, bzw. er ihnen egal ist.
Ich finde es auf jeden Fall klasse, dass du den Schritt gemacht hast und in dieser Sache einen Anwalt (wenn auch leider ein Arsc....) konsultiert hast. Das ist leider oft die einzige Möglichkeit mit der man heute noch weiterkommt.
Ich drücke Dir die Daumen, dass du Erfolg mit der ganzen Geschichte hast!!!
Zitat:
Original geschrieben von PizzaPooch
Der Anwalt ist ihr nur mit so dummen Sprüchen gekommen wie: "Warum kaufen Sie auch bei so einem Wald- und Wiesenhändler?!" oder "Wenn ich schon wüßte, wie es ausgeht, bräuchten wir keine Gerichte mehr".
Nach solchen bissigen Kommentaren würde ich ihm beim nächsten Besuch freundlich mitteilen, dass es wohl der letzte Fall war, den er für dich übernommen hat - und du ihn definitiv nicht weiterempfehlen wirst. Ehrlich, ich verstehe deine Wut und hätte den wohl an der Stelle auch erstmal zur Schnecke gemacht.
Es ist ja ganz Banane, dass er an der Wartefrist nichts ändern kann. Vielmehr geht es darum, dass der Klient stets über den Status seiner Klage bescheid weiss. So würde ich das erwarten, und so bin ich es auch von dem Anwalt meiner Familie gewohnt.
Trotzdem natürlich weiterhin viel Glück, ich hoffe mit dir auf eine schnelle Klärung der Sache. Dass du auf der sicheren Seite stehst, wurde ja schon oft genug gesagt - jetzt geht es nur noch um Zeit. Also abwarten, Tee trinken, schonmal anderes Auto kaufen... :/
Ich würde meine Rechtschutzversicherung über die Äusserungen informieren und darauf hinweisen, dass ein verlorener Prozess aus mangelhaftem Engegement die Versicherung teuerer kommt als ein Anwaltswechsel.
Verständnis habe ich nur zum Teil für den Anwalt - bei dem Streitwert verdient er kaum was. Jeder BWL - Student am Anfang seines Studiums ist besser gewappnet als Dein Anwalt.
Wenn er Dir die Aussage zum Fahren mit defekten Bremsen schriftlich geben würde, haftet auch Dein Anwalt! - Ich glaube der ist nicht nur unmotiviert, sondern auch noch leicht überheblich.
Du hast aber erstmal noch ein Problem: Deine Mutter ist Halterin des Fahrzeugs und damit Haftbar für den betrieb mit mangelhaften Bremsen. Empfehlung von mir: Auch wenn`weh tut - lass die Bremsen repaieren und bei Wandlung schlägst Du das dann wieder drauf.
So bist Du (und die anderen Verkehrsteilnehmer) auf der sicheren Seite.
Gruß
Bommel
Hi!
Erstmal danke für die netten Antworten.
Es tut echt gut, wenn einem jemand beisteht, auch wenn es nur virtuell ist.
Darf ich die Bremsen auch selber reparieren?
Ich weiß echt nicht, ob ich da nachher mit durchkomme, wenn ich da was dran mache(n lasse).
Das Dumme ist, dass ich vor Gericht ja nicht mit Aussagen aus dem Internet kommen kann. Das muß ja schon von irgendjemandem belegt werden. Die einzige juristische Person, die mir in der Realität beisteht, ist leider ein Ar*** (mein Anwalt).
Hätte nie gedacht, dass das so verzwickt werden kann. Auch, wenn ich euch hier gerne glaube...vor Gericht werde ich allein mit diesen Aussagen ja nicht durchkommen 🙁
Aber, wenn ich jetzt den Anwalt wechsle, dann bekommt der doch die Post vom Gericht, oder?!
Das macht die Sache ja nur noch komplizierter.
Theoretisch ist unser Rechtssystem gar nicht mal schlecht gelöst, nur in der Ausführung hapert es manchmal 😉
Noch irgendwelche Vorschläge?
Man kann eigentlich so viel unternehmen, aber ob das im Endeffekt so klug ist, das kann keiner wissen.