ForumKraftstoffe
  1. Startseite
  2. Forum
  3. Wissen
  4. Fahrzeugtechnik
  5. Kraftstoffe
  6. ADAC hat bei "Autogas" redaktionell nachgebessert?

ADAC hat bei "Autogas" redaktionell nachgebessert?

Themenstarteram 15. August 2005 um 5:52

http://www.adac.de/.../default.asp?...

Mir scheint, als ob die nochmal 5 Minuten Recherchezeit investiert haben. Die Aussage, daß CNG nochmal 8% weniger CO2 emittiert als Autogas kann ich wegen der geringeren reichweite (zusätzliche Umwege zum tanken) und dem Mehrgewicht nicht nachvollziehen, aber sei es drum - das sind Peanuts.

/GaryK

Ähnliche Themen
12 Antworten

Man ist bemüht.

Zitat:

Monovalente Anlagen, wobei nur mit Gas gefahren werden kann, sind im allgemeinen noch nicht sinnvoll, da das Gastankstellen-Netz noch zu weitmaschig ist.

Auf dem Schaubild gibt es keinen Verdampfer, folglich kennt man den Grund für den bivaltenten Betrieb nicht.

Themenstarteram 15. August 2005 um 7:29

@Madcruiser

LPI braucht keinen Verdampfer, die brauchen nur 30 bis 60s zum Entlüften der Ringleitung. Wenn die Bordelektronik keinen Einspritzpumpencheck machen muss so bräuchte man auch in der Praxis keinen Verdampfer mehr.

Sorry. ich glaube nicht, dass die verantwortlichen Redakteure den Unterschied zwischen Direkteinspritzern und vollsequentiellen Anlagen kennen :mad:

Daher mein Hinweis auf das Schaubild.

Sowohl das Erhitzen des Kühlwassers als auch das Entlüften der Ringleitung könnte durch batteriegetriebene Elektroaggregate und damit ohne Benzinantrieb erfolgen.

Beides sind technische Gründe, die keinen Zusammenhang mit dem aufgeführten Grund "Dichte des Tankstellennetzes" haben.

Themenstarteram 15. August 2005 um 8:42

@Madcruiser

akademische Antwort:

Du unterschätzt den Wärmebedarf beim Verdampfen.

Autobahn-Vollgas sind bei einem 1.8er Motor und 180 km/h SCHNITT etwa 17l/100km Super (habs mal ausprobiert, frag mich bitte nicht wo). Das macht 30l je Stunde Durchsatz. Bei LPG also etwa 37 Liter bzw. 19 Kilogramm je Stunde. 19 Kilo je Stunde sind 5,4 Gramm je Sekunde. Wenn man ein Molgewicht von 44 g/mol ansetzt (Propan) und eine Verdampfungsenthalpie von 16 kJ/mol zugrundelegt müssen in der Spitze immerhin 2000 Watt aufgewendet werden und im Mittel sicher 800-900 Watt.

Diese 800 Watt aus 12V zu erzeugen sind mal eben 65 Ampere und die zauberst du nicht aus deinem Hut. Diese Wärmemengen sind auch der Grund wieso ich leidlich sicher bin, daß 90% aller LPG Anlagenhersteller suboptimal dimensionierte Verdampfer haben oder verbauen.

Theoretisch müsstest du mit zulässigen Kühlwassertemperaturen oberhalb von -20°C deine 2 bar (abs) Vordruck JEDERZEIT aus dem Kühlkreislauf entnehmen können ohne daß etwas stottert oder zufriert. Und dem ist definitiv nicht der Fall. Meine IGS bzw. der dort verbaute Verdampfer friert im Winter unterhalb von 10°C Aussentemperatur ein (Umschaltpunkt war 20°C, ab 30°C kein Problem mehr). Demnach haben 20°C Kühlwasser immer noch für -20 bis -35°C im Verdampfer gesorgt. Also braucht der Verdampfer etwa 40-50°C als Temperaturgefälle für den Wärmetransport und das ist akademisch gesehen _lausig_, das kann man deutlich besser. Das wären etwa 16 Watt/K mittlere Transferleistung des Gerätes (800W/50K) und das ist schlicht sch****.

 

Bei mittleren Motorleistungen von 20kW und mittleren Wirkungsgraden von 20% ist es dagegen relativ leicht, diese im Gesamtprozess vernachlässigbare Wärmemenge aus dem Kühler "zu klauen", diese in den Gasstrom einzukoppeln ist halt das Problem ;-)

Praktische Antwort: du hast leidlich recht - ich glaub auch nicht daß der ADAC-Redakteur in diesem Punkt wirklich nachgedacht und verstanden hat.

Zur allgemeinen Verwirrung beitragend,

GaryK

War für mich sehr interessant, danke!

Zum allgemeinen Gelächter.

Ich hatte mehr an einen "Tauchsieder" gedacht, der das Kühlwasser vorwärmt.

Dann Gasstart, Rest wie gehabt.

Praktisch erfreut.

Bei Minusgraden und deutlich über 200 km/h ist mir noch Nichts eingefroren. Vom Problem selbst habe ich allerdings schon gehört.

Themenstarteram 15. August 2005 um 12:53

Zum zufrieren:

Ich hatte das nur, wenn ich im Winter bei kaltem Motor frisch losgefahren bin und die Heizung voll auf aufgerissen habe. Bei mir sind es keine 2 km bis zur Schnellstrasse. Es reichte wohl gerade dafür, daß die Gasanlage umgeschaltet hat. Kam dann noch die Innenraumheizung dazu führte das mit dem Wärmebedarf durch Verdampfung bei "zügiger" Fahrt zu einem temporären Wärmemangel und dieser hat meinen Verdampfer vereist -> Anlage hat sich mit einem Fehler auf Benzin zurückgeschaltet. Eine Minute später war das Ganze kein Thema mehr, dann war genug Wärme im System. Im Stadtverkehr war das ganze übrigens kein Thema, da langte auch 20°C Kühlwasser als Schaltgrenze.

Davon ab, Pedal auf den Boden ist bei kaltem Motor eh nicht gut. Also hab ich eigentlich auch nix zu motzen und mich zu bedanken, daß die Anlage mich auf meinen Gasfußfehler hinweist ;-)

am 15. August 2005 um 18:51

Hmmm....woran liegts eigentlich, daß viele im Winter mehrere Kilometer bis zum Umschalten benötigen? Bei meinem Omi geht springt die Anlage auch im Winter schon nach ca. 500-1000m, auf Gas um?

Gruß

MV6-Driver

Liegt wohl daran, daß das Wasser im Winter länger braucht bis es warm ist...was hat denn deine Omi für eine Anlage?

Oder meinst du die Anlage für den Wäschetrockner:):):)

Themenstarteram 15. August 2005 um 19:27

@MV

Die zulässige Umschalttemperatur hängt einzig und alleine von der Wärmetauschleistung des Verdampfers ab. Mit einer perfekten Anlage könnte man auch bei -20°C Kühlwassertemperatur umschalten. Ab -20 bis -25°C hast du thermodynamisch-theoretisch 2 bar Dampfdruck und damit alles was du braucht. Meine Kiste benötigt leider einen etwas höheren Gradienten bzw. im Winter höhere Umschalttemperaturen, da der Verdampfer nicht so toll konzipiert ist. Naja, alte Anlage eben.

am 15. August 2005 um 19:34

@Ralfo1704 und GaryK

Hab ne Prins VSI-Anlage. Bin aber auch sehr zufrieden damit, seit die endlich peferfekt eingestellt worden ist. Ich meine, daß der Verdampfer großzügig ausgelegt ist hat man mir auch schon gesagt, soll ja immerhin auch für bis zu 8 Pötten das Gas zur Verfügung stellen können.

Wirklich perfekt wäre es, wenn die Gastanken endlich mal (zumindest im Sommer) vermehrt das 60/40-Gemisch anbieten würden und nicht ständig auf diese blöden Hähnchenbräter Rücksicht nehmen würden, die ja leider die 95/5-er-Brühe bevorzugen ....

Gruß

MV6-Driver (naja...eigentlich ja Ex :( )

Drehen sich die Hähnchen sonst zu schnell wenn die das bessere Gemisch tanken?

Meine Stargas Polaris braucht 40 Grad. Finde das schon ziemlich ok.

Welche Anlagen schalten denn sofort um?

Wäre cool wenn man einen solarbetriebenen Vorwärmer einbauen könnte, damit man auch im Winter 40 Grad beim losfahren hat...

Themenstarteram 16. August 2005 um 8:05

@Ralfo

Wenn der Verdampfer besser / großzügiger konstruiert wäre, könntest du auch bei -15°C Kühlwasser SOFORT auf Gas umschalten. Dieses "braucht XX°C" ist eigentlich überflüssig wie ein Kropf.

Den Dampfdruck von Propan kannst du hier sehen:

http://webbook.nist.gov/cgi/cbook.cgi?...

Schau nun, wo der Druck 2 bar übersteigt und rechne die Temperatur in Celsius um - 0°C = 273K.

Dann leg 10 Grad drauf weil du nicht unendlich Zeit hast das Gas thermisch ans Kühlwasser anzugleichen (man braucht immer eine treibende Kraft also hier ein Temperaturgefälle). Leider scheinen die Konstrukteure der Wärmetauscher keine Ahnung vom Wärmetausch zu haben.

Grüsse, GaryK

Deine Antwort
Ähnliche Themen
  1. Startseite
  2. Forum
  3. Wissen
  4. Fahrzeugtechnik
  5. Kraftstoffe
  6. ADAC hat bei "Autogas" redaktionell nachgebessert?