Abschied nehmen
Hallo liebe Mitglieder des Astra H Forums,
nun ist leider die Zeit gekommen, in der ich mich von euch verabschieden muss :-(
Auch, wenn ich in der letzten Zeit nicht mehr so aktiv war (aber dennoch mehr oder weniger regelmäßig eure Beiträge gelesen habe), möchte ich mich dennoch für die stets kompetente Hilfe bedanken und hoffe, dass ich auch mal etwas zu der ein oder anderen Frage (, die nicht von mir stammte) beitragen konnte.
Mein Astra H 1,7 CDTI Sport hat sich vor knapp 2 Wochen selbstständig gemacht.
Ich wollte in die Garage fahren (im Hang), ziehe die Handbremse an, wie die anderen 1000 Male davor auch, steige aus (Auto steht, keine quietschende Handbremse o. Ä.), gehe Richtung Garage und als ich ca. 2-3 m vom Wagen entfernt war, macht es einmal „KLACK“ und der Asta fängt (ohne Bremswirkung) an 20 m den Berg hinunter zu rollen. Dummerweise (aber auch logischerweise) konnte ich bei laufendem Motor keinen Gang einlegen. Die Zeit zur Garage und zurück lohnt sich (i. d. R.) nicht, um den Motor abzustellen. Dieses eine Mal wurde ich eines Besseren belehrt.
Am Ende des Berges ist ein Brunnen und davor ein Eisengeländer angebracht. Der Brunnen ist ca 1,50 – 2 m breit und 1 m tief (Höhenunterschied zur Straße). Nachdem das Geländer (ohne Widerstand) gegen ein parkendes Auto geknallt ist (Totalschaden) stand mein Astra mit den Vorderrädern auf der Straße, mit den Hinterrädern in der Luft und lag hinten auf der anderen Seite des Brunnens wieder auf. Zuvor ist die offene Fahrertür an einem Gebüsch hängen geblieben, um 180° aufgeklappt und gegen den Kotflügel geknallt.
Erst dachte ich die Handbremse sei gerissen, aber als ich unten an kam um den Motor abzustellen funktionierte die Handbremse aber noch. Der Hebel war allerdings ganz unten…
„Glücklicherweise“ war das ganze Nachts. Nicht auszudenken, was sonst hätte passieren können…
Resultat lt. Gutachten ist ein Schaden von 7000 €. Allerdings ist auch vermerkt, dass der Astra auf eine Hebebühne kommen muss, bevor der Schaden genauer beziffert werden kann…
Soviel zu der Vorgeschichte. Wenn ich schon mal dabei bin im MT-Forum auch schreibend aktiv zu sein, möchte ich auch noch die Gelegenheit ergreifen, um ein paar Fragen zu stellen (auch wenn einige davon sicherlich besser im Versicherungsforum aufgehoben wären…).
1. Wie kann sowas passieren mit der Handbremse? Wenn sie nicht richtig angezogen wäre, hätte sie gequietscht beim Aussteigen, der Wagen wäre vielleicht 1-2 cm gerollt oder schlimmstenfalls wäre er ganz langsam gerollt (aber nicht direkt ohne Bremswirkung). Sonst käme ich im steilen Hang wohl kaum unbeschadet aus dem Auto raus.
Wenn sie nicht richtig eingerastet war -> hätte sie dann nicht in die „nächst tiefere Stufe“ einrasten müssen? Oder hatte ich sie gar zu fest angezogen, so dass so viel Spannung auf dem Seil war, dass sich die Bremse direkt ganz gelöst hat?
Jdf. habe ich gestern im Internet was über eine Rückrufaktion bei den Modellen Vectra und Signum (ich meine BJ 02-07) wegen eines Fehlers bei der Handbremse gelesen. Astra war zwar nicht genannt, aber wer weiß…
2. Gibt es irgendeine (realistische) Chance den Hersteller für den Schaden haftbar zu machen? Schließlich kam der Astra im Juni 08 problemlos über den TÜV und auch alle Inspektionen (die letzte im Dez. 08) hat er beim FOH immer ohne Beanstandungen überstanden.
Ich selbst schätze meine Chancen da eher gering ein (Rechtsschutzversicherung habe ich keine). Aber die ganze Geschichte ärgert mich auch tierisch, weil ich aus meiner Sicht der Dinge, zu 100 % unverschuldet bin.
Das ganze ärgert mich umso mehr, weil ich im Januar 2010 endlich 23 werde und ich mir somit den saftigen Versicherungsaufschlag für Fahrer unter 23 spare. SF 4 (60 % Haftpflicht, 70 % VK) war in greifbarer Nähe gewesen (ab nächsten Jahr jetzt wieder SF1). Ich hätte also doppelt gespart und die Versicherung wäre endlich mal in Regionen unter 1000 € VK/Jahr gekommen.
3. Lt. Gutachten hat der Astra einen Wiederbeschaffungswert von 8.900 €, was mich zunächst mal positiv überraschte (74kw-Diesel, 85.000 km, EZ 01/05). Vor 3,5 Jahren hab ich ihn mit 14.000 km für 14.000 € gekauft. Und einen Wertverlust von ca. 5000 € für 3,5 Jahren finde ich akzeptabel, aber….
Wiederbeschaffungswert: 8900 €
Schaden: 7000 inkl. MwSt.
Restwert: 5000 € (verbindliches Gebot von einem Händler, nachdem der Gutachter den Astra in so ne Internetbörse gestellt hat).
D. h. die Versicherung zahlt nur 8900 € - 5000 € Restwert – 300 € Selbstbeteiligung. Macht 4600 € (da ich ihn nicht reparieren lasse, sondern mir einen Neuen gekauft habe).
Ist das generell so oder hängt das vom Versicherungstarif ab? Ich bin davon ausgegangen, dass ich das Geld für die Reparatur bekomme und dann frei über das Auto verfügen kann. Hätte ich es reparieren lassen, hätte ich ja auch die 7000 € von der Versicherung bekommen…
Und das ist es, was mich am meisten aufregt. Erst dachte ich: „Wenigstens eine Versicherung, die sich lohnt“ (auch wenn ich mir immer noch wünsche, dass es nie passiert wäre ;-). Aber unterm Strich lohnt es sich trotzdem nicht wirklich.
Folgende Kosten fallen für die Versicherung an:
Mein Auto: 4600
„Gegner“auto: 1500
Reparatur Brunnen (Geländer und Mauerwerk lt. Kostenvoranschlag): 1200
Macht unterm Strich ca. 7300
Gezahlt habe ich bisher:
Erstes halbe Jahr: 1000
Zweites Jahr: 1600
Drittes Jahr: 1350
Viertes Jahr: 1250
Gesamt: 5200
Nicht zu vergessen die Höherstufung von SF3 auf SF1 für die nächsten Jahre….
Schon nach dem ersten Jahr sind die 7300 € fast gedeckt. Da ich jetzt einfach mal positiv denke und nicht davon ausgehe in den nächsten Jahren einen Versicherungsfall melden muss, heißt das, dass ich auch in dieser Versicherung mehr einzahle als ich rausbekomme (Zinsen nicht berücksichtigt) ;-)
Aber an eine Rückstufung um 2 SF wird wohl, trotz meiner Unschuld, nichts zu rütteln sein oder???
4. Mein neues Auto ist ein Subaru Impreza 2.0 D Exclusive :-D
Kostet neu, Listenpreis (inkl. Überführung) über 34.000 €
Ich habe ihn mit EZ 08/09 und 42 km für 21.000 € bekommen (längere Geschichte ;-)).
Mein Versicherungstarif bietet für die ersten 12 Monate volle Kaufpreiserstattung (oder war es Neuwerterstattung o. Ä.?? o.O).
Wie dem auch sei: Das Auto ist definitiv mehr wert als der Kaufpreis.
Was bekomme ich von der Versicherung im Fall der Fälle? (Diebstahl oder Totalschaden)??
5. Ich hatte glaube ich noch ein paar mehr Fragen, die ich aber wohl vergessen hab. Naja, vielleicht fallen sie mir morgen wieder ein. Das hier reicht auch mal für den Anfang.
Sorry für den ellenlangen Text :-D
Naja, was bleibt abschließend zu sagen? Schade um das schöne Auto :-(
Es hat mir in den 3,5 Jahren und den über 70.000 selbstgefahrenen km immer einen zuverlässigen Dienst erwiesen. Lediglich ein außerplanmäßiger Werkstattaufenthalt in der Garantiezeit, der aber wirklich nicht der Rede wert war (bekanntest Astra H Problem: nerv tötendes Klappern der Tachoscheibe bei kalten Temperaturen). Ansonsten war ich (fast) immer sehr zufrieden mit dem Auto, aber… dumm gelaufen.
Bis dann…und danke für eure Antworten.
5 Antworten
Zum Glück ist dir nichts passiert, deine Kupplung wird wohl kaum so verschlissen sein, dass der Gang nicht mehr richtig raus ging.
Den Motor beim Parken laufen lassen???
Ansonsten viel Spass mit deinem Allradler.
Hmm erinnert mich an den Meriva der mir aufm Partkplatz in meinen Astra gerollt ist. Ein Tag vorher hat sich der Zafira meines Cousins selbstständig gemacht. Alles Zufall? :-) Wahrscheinlich eher menschliches versagen. Musste aber feststellen, dass man Handbremse auf Scheibe (hinten Scheibenbremsen) sehr weit anziehn kann, trotz relativ großem Widerstand nach den ersten 3-4 Rastern.
Ich zieh seitdem die Handbremse immer bis zum geht nicht mehr an und leg ein Gang ein :-)
Hallo,
Wegen Problemen mit der Handbremse ruft Opel Medienberichten zufolge mehr als 166.000 Fahrzeuge der Baureihen Vectra und Signum in die Werkstätten zurück.
Auto kann wegen defekter Handbremse wegrollen
http://www.autobild.de/.../rueckruf-opel-vectra-und-signum_840302.html
Hallo,
vor einigen Monaten ist mir das mit meinem 1.7 CDTI (74KW), 06/2004, auch passiert. Morgens rückwärts aus der Garage, unmittelbar leichte Steigung, dann Handbremse anziehen, aussteigen, Garagentor schließen, wieder einsteigen. Das mache ich seit 15 Jahren (praktisch jeden Tag) und auf einmal macht es "Klack", der Wagen fängt an zu rollen (mit laufendem Motor und offener Fahrertür), ich springe flugs wieder ins Auto (gottseidank war die Türe offen), das Auto ist mittlerweile schon mit der Vorderachse in der Garage, vor lauter Schreck habe ich nicht schnell genug die Bremse getreten, am Ende meiner Garage steht meine BMW R1150R, die hat dann den Astra "aufgehalten". Am Astra nur ein leichter Kratzer in der Stoßstange, am Motorrad kein Schaden. Seitdem fahre ich immer soweit aus der Garage, bis die Steigung überwunden ist (rd. 60 m).
Also: wohl kein Einzelfall.
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Hallo,
vielleicht ist hier jemand dabei, der die Mechanismen der Handbremse technisch vergleichen kann (Rückrufauto / Astra). Der Rückruf betrifft ja nicht Astra. Sind die Konstruktionen der Vectra anders als die der Astra?
Schöne Grüße