ABS Steuergerät defekt
Hallo zusammen,
ich benötige ein ABS Steuergerät für mein Auto, da meines den Geist aufgegeben hat. Sensoren wurden schon getauscht, ABS Ringe sind laut Werkstatt ok. Laut Ausleseprotokoll DTC A10C - Fehler in der Spannungsversorgung. ECU kann es leider nicht reparieren laut dem Fehlerprotokoll.
Jetzt meine zwei Fragen:
Wenn ich ein "gebrauchtes" einbauen möchte, muss dieses "GENAU" die gleiche Teilenummer haben (A 172 431 59 12 - ATE 10.0212-0983.4 oder gibt es da auch Steuergeräte die passen mit abweichenden Teilenummern, die aber im gleichen Modell verbaut wurden.
Und kennt jemand im Forum, der ein gebrauchtes dann codieren kann. Meine Werkstatt kann es leider nicht, da eine freie Werkstatt, obwohl der Chef 10 Jahre bei Mercedes als Meister gearbeitet hat. Er kommt nicht auf den Server sagt er.
Das Angebot von Mercedes ist 1900,- € - denke, dass ist wahrscheinlich noch fair, aber eben doch noch sehr viel. Gebrauchte mit Garantie werden so bis 300 €,- angeboten.
Freue mich über Tips, Anregungen oder Lösungsvorschläge und danke im Voraus.
24 Antworten
Zeigt das KI Rollentest und vielleicht auch Klemme 15 an?
Ich fürchte ein Kodierer wird Dir kaum helfen können. ABS und Luftsack sind Sicherheitsteile und müssen mit dem Server kodiert werden. Deshalb fragte ich ob es bereits Reparaturversuche des Steuergerätes gegeben hat. Wenn die Werkstatt meint es ist irreparabel, so ist es vermutlich in Hybridtechnik gebaut und vergossen.
Du kannst auch eine Werkstatt aufsuchen die Taxis repariert, vielleicht haben sie zugriff auf den Server und sind günstiger als 2k.
Zitat:
@DerLeguan schrieb am 22. Januar 2025 um 21:43:29 Uhr:
..ich benötige ein ABS Steuergerät für mein Auto, da meines den Geist aufgegeben hat. Sensoren wurden schon getauscht, ABS Ringe sind laut Werkstatt ok. Laut Ausleseprotokoll DTC A10C - Fehler in der Spannungsversorgung. ECU kann es leider nicht reparieren laut dem Fehlerprotokoll.
... die gleiche Teilenummer haben (A 172 431 59 12 - ATE 10.0212-0983.4
Es kann sein, dass Du wenig passende Antworten bekommst, wenn Du Informationen nicht lieferst oder in Bildern anbietest.
Das Wesentliche nicht selbst aufzuschreiben kann einerseits Faulheit sein und wenn Andere keine Lust haben, auf Bildern danach zu suchen kommt dann nicht viel dabei raus.
Beispiel FIN (Fahrgestellnummer): Wer Zugang zum elektronischen Teilekatalog MB hat kann Dir mit der FIN alternative Teilenummern raussuchen (ich habe kein aktuelles Verzeichnis)
Eine wichtige Aussage aus Deiner FIN: Code 804, das heisst Modelljahr 2014.
Das Foto zeigt den Motor der Hydraulikeinheit.
Dieser Motor treibt eine Hochdruck- und Rückförderpumpe an. Diese Pumpe wird benötigt, wenn das ABS über ein Ventil im Hydraulikblock kurzfristig den Bremsdruck eines Rades abgesenkt hat und dann wieder Bremsdruck aufgebaut werden soll ohne das Pedal weiter durchzutreten. Die Pumpe liefert den Bremsdruck und Du bemerkst die Eingriffe als Pulsen des Pedals, es ruppelt im Fuß.
Auch wenn das ESP ein Rad abbremsen möchte liefert die Pumpe den notwendigen Bremsdruck.
Wenn das ESP /ABS einen Fehler feststellt werden keine Eingriffe stattfinden, selbstverständlich hast Du dann weiter eine normale Bremse ohne ABS.
Der Motor ist mit dem Hydraulikblock verschraubt, heißt "Hydraulikeinheit Traktionssystem" (A7/3) und in Deinem Fall sitzt vermutlich das Steuergerät ESP (N30/4) auch direkt auf dem Block, es wird über Kontaktflächen direkt elektrisch verbunden und bildet als Ersatzteil eine Einheit.
Daher ist die von Dir angegebene und auf dem Bild abgebildete Teilenummer vermutlich für die gesamte Einheit passend.
Das Steuergerät ESP muss nach dem Austausch auf die Fahrzeugvariante codiert werden, es können auch mehrere Teilenummern passen, richtet sich auch nach dem Modelljahr und ggf. Ausstattung (eine etwas ältere war z. B. A172 431 44 12, aber wie schon geschrieben, meine Liste ist nicht für 2014).
Es ist aber nicht zwingend, ein neues Stgt erforderlich, nur weil die Diagnose Fehler bei der Spannungsversorgung vom Steuergerät ESP auswirft. Der Fehler kann auch genau in dieser Spannungsversorgung liegen. Deshalb sind für mich die genauen Texte der Diagnose interressant.
Die Funktion der Hydraulikpumpe ist wie beschrieben eine unabdingbare Voraussetzung für die Funktion von ESP und ABS. Daher prüft das Steuergerät die verschiedenen Spannungsversorgung sehr kritisch, möglicherweise auch mit kurzen Lastpulsen auf den Motor der Pumpe. Schon kleine Spannungsabweichungen führen zu Fehlermeldungen und das System geht nicht in Betrieb.
Du hast die Fehlercodes und genauen Fehlertexte der Diagnose bisher nicht angegeben.
Eine Aussage, das STgt wäre nicht reparierbar ist dünn....
(DTC A10 C sagt mir nichts, was heisst das?)
Das Steuergerät ESP erhält vier Spannungsversorgungen aus dem SAM Front:
zweimal kräftiges Dauerplus ("Klemme 30"😉 von Sicherung 1 (25A) über 2,5mm² rot/grün an Pin 32 und Sicherung 20 (40A Maxi) über 6mm² rot/grün an Pin 1.
ein drittes Dauerplus (Klemme 30g) von Sicherung 14 (7,5A) über 0,75mm² rot/braun an Pin 2
geschaltetes Plus (Kl. 87F, Zündungs- Plus, polaritätsgeschützt, vermutlich über Relais vom MSG geschaltet) von Sicherung 35 über 0,5mm² pink an Pin 8.
Masse zweimal 4mm² Braun auf gemeinsamem Leistungsmassepunkt des ESP.
Hier müssen alle Kontakte auch an den Sicherungen sauber sein, dürfen keine Korrosions- oder Überlastschäden aufweisen. Kleine Spannungsunterschiede im mV-Bereich können vom Steuergerät ggf. schon als Fehler gesehen werden.
Nur wenn alle Versorgungsspannungen einwandfrei sind würde ich als letzte Mögölichkeit schauen, wie die Verbindungspunkte zwischen Steuergerät und Hydraulikeinheit aussehen und dazu die beiden Teile trennen.
Gruß
Pendlerrad
noch ein Hinweis zur möglichen Prüftechnik:
Die Stecker an Steuergeräten enthalten meist Einzeladerdichtungen und für die Funktion der Stecker ist die Abdichtung wichtig.
Die Adern sollten nicht mit Prüfspitzen angestochen werden.
Wenn das kleine Loch unversorgt bleibt dringt Feuchtigkeit ein und wird durch die Kapillarwirkung zwischen den feinen Drähten in der Ader transportiert. Die Feuchtigkeit überwindet die Einzeladerabdichtung und macht den Stecker unbrauchbar. Außerdem wird die Ader durch innere Korrosion steif, kann nach Jahren leicht brechen oder der Kupferkern löst sich sogar auf.
(Bilder zu einer ehemaligen Prüfstelle in einem Kabelbaum an einem Fahrzeug aus 95, 2017 kein Durchgang mehr. Das Loch ist gut sichtbar, die Ader dick, hat aber keine elektrisch leitfähigen Kern mehr)
Besser ist es, den Stecker abzuziehen und dann an den Kontakten zu messen. Da ein Spannungsmesser keine Lasst darstellt sollte man mit einer passenden Glühlampe z. B. aus einem Blinker parallel als Last messen, so werden auch Übergangswiderstände durch verringertte Spannung am Messobjekt sichtbar.
Wenn man doch an Adern direkt messen muss sollte die Ader freigelegt und mit Isopropanol gesäubert werden und nach der Prüfung mit einem Wickel aus selbstverschweißendem Isolierband direkt auf der angestochenen Isolierung geschützt oder mit Kleberauftrag abgedichtet werden.
Gruß
Pendlerrad
Ähnliche Themen
Hallo zusammen,
erstmal vielen Dank für eure Inputs und Entschuldigung, dass ich erst jetzt antworte – ich war im Urlaub.
Zu 1: Ich habe den Rollentest auf Rat der Werkstatt eingeschaltet, da ohne das Auto nur in Schrittgeschwindigkeit fährt ( 6-10km/h). Im Armaturenbrett steht nichts von „Klemme 15“ – kann man das irgendwo im Menü sonst finden?
Zu 2: Ich hatte den Prüfbericht (jetzt hier auch eingestellt) zur Firma ECU geschickt. Die haben mir gesagt, dass sie auf Grund des Berichtes es nicht reparieren können. Mehr Info habe ich dort nicht bekommen. Meine Werkstatt schickt die sonst auch da hin, wenn sie zu reparieren sind. Der Chef meiner Werkstatt war über 10 Jahre Meister bei Mercedes.
Zu 3: Vielen Dank für die sehr ausführlichen Infos und Diagnosehilfen. Ich hatte den Stecker mal abgezogen und die Hauptspannung an Pin1 gemessen. Hier lag sie an. Die anderen Pins wusste ich nicht – das werde ich auf jeden Fall noch mal machen, bzw. die Werkstatt mal fragen, ob sie dass gemacht hat??
Ich dachte, die FIN und die Teilenummer wären genügend Infos - sorry. Ich habe das Protokoll jetzt noch mal beigefügt – vielleicht gibt es ja noch mal Aufschluss über andere Möglichkeiten.
Was ich auch noch nicht überprüft habe, ist der Unterdrucksensor. Kann der alleine dafür sorgen, dass das ganze System ausfällt? Oder ist das eine ganz andere Baustelle?
Vielen Dank noch mal – und vielleicht hat ja noch jemand eine Idee?
Ich werde auf jeden Fall mal die Firma in Magdeburg anschreiben und schauen, dass ich die anderen 3 Spannungen prüfen kann.
Zitat:
@DerLeguan schrieb am 22. Januar 2025 um 21:43:29 Uhr:
.....
Laut Ausleseprotokoll DTC A10C - Fehler in der Spannungsversorgung.
...
Moin,
ich habe ja schon öfter Zweifel an der Lese- und Verständnisfähigkeit der Themenstarter gehabt.
Aber hier kommt es für mich sehr dicke:
So wie ich das Hella-Gutmann Protokoll lese gehört der oben angegenen Fehler der Spannungsversorgung zum Türsteuergerät hinten rechts und nicht zum ABS.
Wie kann das in der Kommunikation auch mit Fachfirmen wie ECU so falsch laufen?
Gruß
Pendlerrad
Hallo noch mal an alle, die sich daran beteiligt haben und mir sehr geholfen haben. Das Problem wurde gelöst. Manchmal sollte man halt Messungen (ABS Senoren) und Auslesedaten nicht trauen und einfach Try and Error probieren. Ich habe beide Sensoren getauscht, obwohl die Messungen sie als intakt abgaben - und alles läuft;-).
Fall kann also geschlossen werden.
Bis zum nächsten mal:-) - euch allen eine gute Fahrt.
In deinem 1. Beitrag schriebst du doch aber schon „die Sensoren wurden getauscht“ !?
Ah, jetzt bitte nicht nachtreten. Er hat sich doch korrigiert und damit ist das hier erledigt. Ich speichere für mich ab: Das ABS/ ESP Steuergerät ist selten defekt, eher die Sensoren.