ABS Lampe leuchtet NICHT mehr
Bei meinem Ford Focus leuchtet die ABS Lampe nicht mehr bei Zündstellung II. Der Tüv hat das bemängelt. Beim Selbsttest funktioniert sie.
Heute in einer Werkstatt gewesen und die sagten mir auch, das ABS-Steuergerät/Hydraulikdingens sei kaputt.
Kann das sein, oder gibt es noch eine andere Möglichkeit?
Hatte das schonmal mal jemand gehabt?
Sicherungen überprüft, alle gut! ABS funktioniert.
Beste Antwort im Thema
Hallo,
das Thema ist schon etwas älter aber ich wollte unbedingt meine Erfahrung los werden. Immerhin hat mir bei diesem Problem das MOTOR-Talk Forum am meisten weitergeholfen und der beschriebene Fehler mit der ABS und Bremssystem Warnleuchte beim Ford Focus MK1 gibt es im Netz zu genüge, jedoch keine die zur Lösung führt wenn es definitiv nicht am ABS oder Bremssystem liegt.
Das Auto meiner Frau kam gerade wegen dem Problem nicht durch den Tüv. Hatte gar nicht mehr damit gerechnet weil die ABS Leuchte schon seit vielen Jahren nicht mehr funktioniert, dafür leuchtete die Bremskontrolleuchte in der Instrumententafel ständig. Als damals der Fehler zum ersten Mal auftrat waren wir in mehreren Werkstätten, beim Freundlichem, in einer freien Werkstatt und sogar beim ATU. Keiner konnte das Problem lösen. Nur eines war sicher, ABS funktionierte und hatte auch keine Fehlereinträge bei der Diagnose. Bevor der Endzustand wie beschrieben eintrat hatten die Leuchten munter geflackert. Genau so wie viele es beschreiben.
Nach Kontrolle er Lampen mittels dem Selbsstest des Kombiinstruments (Kilometerzähler gedrückt halten und Zündung ein bis in der Digitalanzeige "Test" erscheint. Dann kann man sich durch diverse Anzeigen drücken bis "LEDS" erscheint.) Hiermit war klar das die ABS Leuchte noch intakt war. Auch lassen sich über den Test die Eingangssignale für die Leuchten anzeigen. Mit dem Wissen das es ein Masseproblem, Wackelkontakt sein kann habe ich im Motorraum die Hauptmasseverbindungen erneuert und auch den Schwimmerschalter des Bremsflüssigkeitsbehälters überprüft, jedoch ohne Erfolg. Im weiteren Schritt dann den Schalter an der Handbremse und die Steckverbindungen vom ABS Modul (C840, C70). Wiederrum ohne Erfolg.
Jetzt konnte es nur noch das Kombiinstrument (Tacho) selbst sein. Der Preis wiederum für ein Neuteil hat mich jedoch umgehauen. Mit Einbau hätte es fast den Restwert des alten Focus erreicht. Auch gibt es im Internet Werkstätten welche diese reparieren, aber selbst da werden noch 200€ abverlangt. Ein passendendes Gebrauchtes war zu dem Zeitpunkt leider nicht erhältlich und die Nachprüffrist vom Tüv wollte ich nicht unbedingt verstreichen lassen. Daher bin ich so weit gegangen und habe den Tacho ausgebaut und die beiden Adern für ABS (Pin 6 Schwarz-Rot) und Bremssystem (Pin 20 Schwarz-Gelb) am Stecker abgezwickt. Dies war aus meiner Sicht nötig um zu verstehen wie das teil funktioniert. (keine Sorge ich bin Elektroniker, leider nicht für KFZ). Sie sind jetzt natürlich mittels Klemmverbindung wieder dran. Nachdem ich nur die ABS Leitung weg hatte funktionierte die Bremskontrolle wieder korrekt. Immerhin wirkt hier ja nur der Schwimmerschalter und die Handbremse drauf. Jedoch kann auch das ABS System diese Leuchte über ihren Pin 6 ansteuern. Problem ist nur das die Bremswarnleuchte gegen Masse geschalten wird zum Ansteuern und die ABS anders herum funktioniert (Drahtbruchsicher). Ergo muss in dem Tacho eine keine Schaltung sein welche das entsprechend verschaltet.
Ich habe nun den Tacho auseinander gebaut und so weit zerlegt das ich die Platine einzeln in der Hand hatte. (Hier hat mir die Seite "www.blauetachos.de"; weiter geholfen. Da wird erklärt wie man vorgehen muss. War aber nicht problematisch, mit etwas feinhandwerklichem Geschick kann das auch ein Laie machen. Zur Sicherheit hatte ich die Position der Nadeln zuvor mit Bleistift markiert. Aber beim Wiedereinschalten eichen die sich selbstständig wieder auf Null ab. Was war defekt: Bei der Suche wie die Leiterbahnen zu den Leuchten vom Stecker aus verlaufen habe ich immer wieder Stellen auf der Platine entdeckt die irgendwie verschmutzt waren. Als Fachmann würde ich sagen das hier irgend ein Stoff aus dem Lot ausgelaufen ist oder schlecht verarbeitet wurde. Aber das Zeug war auch zwischen den Leiterbahnen. Mittels einem Elektroreiniger oder auch Kontaktspray habe ich alle Verschmutzungen vorsichtig von der Platine (waren auf beiden Seiten) geputzt. Zum Teil muss man vorsichtig mit einem kleinen Schraubendreher (Schlitz) ein mit Reinigungsmittel befeuchtetes Tuch und sanften Druck auf der Oberfläche führen, bzw. leicht herunterschaben. Gerade bei den Anschlußfüßchen von den IC´s. Leider habe ich kein Bild davon gemacht, das würde jetzt klar helfen die Sache besser darzustellen. Aber es war für mich offensichtlich das dies so nicht sein darf.
Ihr könnt gar nicht glauben was das für ein tolles Gefühl ist wenn nach dem Zusammenbau und Einbau alles wieder geht. Klar, damit hatte ich nicht gerechnet aber auch nach zwei Wochen einwandfreier Funktion und am wichtigsten, bestandenem Tüv, steht fest das war es. Die Verschmutzungen waren leitfähig und hatten die Anzeige in ihrer Funktion gestört. Vermutlich nach gewisser Alterung und Hitzeeinwirkung kommt dies bei den Visteon FCT-2 Kombiinstrumenten des MK1 öfters vor. Gekostet hat es letztendlich eigentlich nur Zeit und den Elektroreiniger falls man den nicht zur Hand hat.
Ich hoffe mit dem Beitrag ein wenig Licht in die Sache mit dem Problem der ABS und Bremssystem Warnleuchte gebracht zu haben.
MfG
Jürgen
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19 Antworten
Okay, dann ist schonmal eine "Unklarheit" beseitigt.
Johnes hat nicht den Bremslichtschalter, sondern den Handbremsbetätigungsschalter, gemeint
Okay, Der schaltet natürlich die HB KL.
Zitat:
Original geschrieben von Urgrufty
Johnes hat nicht den Bremslichtschalter, sondern den Handbremsbetätigungsschalter, gemeint
Nein, das ist falsch! Ich habe den Pedalschalter gemeint! Ich glaube, das dient einzig dem Zweck, die Lampe zu überbrücken, wenn der Stand im Behälter durch das Betätigen der Fussbremse absinkt. Sonst würde ggf. beim Bremsen die Kontrolle flackern, was einige verwirrt und sie ggf. die Bremse los lassen, wenn die Lampe an geht. Die "Störung" wird also kurz gebrückt.
Theoretisch müsste also die Bremskontrolle erlöschen, wenn der Behälterdeckel (Schwimmerschalter) aus dem Behälter raus ist (Also, nicht geschaltet hat!) und die Fussbremse betätigt wird.
MfG
Nein, macht sie nicht !
Wenn man den Deckel (mit angestecktem Schwimmer) abschraubt, und aus dem Behälter zieht, geht die Leuchte an.
Schwimmer unten, also keine Bremsflüssigkeit mehr drin.
Die Annahme der "Verunsicherung" ist ja genauso bei Kurvenfahrt gegeben, und da tritt ja meistens zuerst die Warnung in Kraft: Schnell in die Kurve, Fliehkraft, Schwimmer geht ins Leere
Es muss also einen anderen Grund für die Masse - Durchschaltung mittels Bremspedal Bremslichtschalter geben.
Oh my bad, da hab ich doch glatt Bremse mit Handbremse verwechselt.
Aber Ich habe die Sache an unserem Focus MK1 BJ 2003 begutachtet um was zur Klärung beizutragen:
Der Stecker an dem Schwimmerschalter der Bremsflüssigkeit (Bosch 98AG2L414AE) hat nach
Messung die Ader sw/rt auf dem geschaltenen einzelnen Pin und sw/ge und sw/bl sind auf den
gebrückten Pins und haben somit das gleiche Potential. Sicher ist das der sw/ge über den Stecker
C70 - Pin 34 (A-Säule) zum Kombiinstrument geht. Demnach muss entgegen Johnes Schaltbild bei
mir der sw/rt auf Masse sein und der sw/bl noch wo hingehen.
Auch habe ich auf anderen Foren damals erfahren das beim Bremsen und niedrigem Stand im
Bremsflüssigkeitsbehälter ein weiteres Absinken auch zum Aufleuchten der Warnleuchte führen
soll. Wenn das stimmt dürfte der Bremspedalschalter keinen Einfluss haben.
Aus Unwissenheit stelle ich mal wieder eine Vermutung auf: Könnte es nicht sein das die
Schaltinformation des Schwimmerschalters nicht nur für die simple Ansteuerung einer Leuchte
dient sondern noch zusätzlich ins Steuergerät geht, z.B. vom ABS damit dieses hier irgendwie
darauf reagieren kann??
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Weiter habe ich mir die Mühe gemacht und noch ein Bild von dem eigentlichen Problem mit der
Platine vom Kombiinstrument gemacht. Hier hatte ich ein paar wenn auch kleinere
Verschmutzungen übersehen, aber man kann sich jetzt besser vorstellen von was ich geredet habe.
MfG
Jürgen
Hey, solche eingebauten "Fehlerquellen" kenne Ich von chinesischen 08/15 Platinen, wo Schaltungen auf billigste Art kopiert, wurden. ( oder von selbstgemachten Platinen von mir, wenn Ich Sie vor dem Schutzlack nicht richtig von Flussmittelrückständen, befreit habe )
Ein Elektroniker hat mir mal erklärt, dass da aus dem Lötzinn eine Art Kristalle "raus wachsen" Dentriten oder so ähnlich. Diese zerstören dann die Leiterbahn, oder verbinden zwei nebeneinander liegende Leiterbahnen.
Alle Warnleuchten haben einen gemeinsamen Punkt, von Dem alle Glühlämpchen oder LED, angesteuert werden können. Und zwar ist das das MFI selber, beim Selbsttest und beim Auslesen, werden ja im Menüpunkt "Bulb" alle Leuchten gleichzeitig, angesteuert.
Da das MFI den Fehler 9318 ( Bordspannung unter 10 Volt) ablegt, dürfte wahrscheinlich das MFI die Leuchten dann ansteuern.
Aber erst, wenn dem ABS - Modul die Spannung nicht mehr reicht, leuchten die Warnleuchten auf. Wahrscheinlich schaltet das ABS - Modul dann die Masse.