ABS bei Motorrädern
Mich würde mal interessieren was Ihr über ABS bei Motorrädern denkt .
Ist es sinnvoll?
Was bringt es?
Kann ein geübter Fahrer besser / genausogut bremsen?
Nur für Weicheier?
usw...
icvh hoffe auf eine angeregte Diskussion und zahlreiche Beiträge.
Keep on riding
Bernd
Beste Antwort im Thema
Vermutlich möchte BMW vermeiden, dass jemand herausfindet, dass auch das Integral-ABS nicht idiotensicher ist, wenn man einfach nur stumpf reinpackt.
156 Antworten
Natürlich wäre ein Motorrad ohne ABS noch günstiger. Was nicht dran ist kostet auch nicht.
Aber was es kostet, etwas für einen Markt nachträglich anzubauen, damit es auf dem Stand der Technik ist, sieht man ganz gut an der Liste von Papstpower:
Hyosung GD 250 i 3100€
Suzuki GW250 INAZUMA 3400€
Honda CBR250/300 4000€
KTM Duke390 4200€
KTM RC390 4400€
Royal Enfield500 4500€
Die Royal Enfield ist eigentlich in Indien spottbillig. Hier gehört sie eher zu den "teuren" Billigbikes, obwohl sie technisch sehr simpel ist. Warum? Die anderen sind serienmässig auf einem aktuellen Stand und können deswegen relativ günstig gefertigt werden.
Die Royal Enfield hat serienmässig aus unserer Sicht nichts dran und wird aufwändig für unseren Markt nachgerüstet, was den Preis extrem hochdrückt, obwohl es eigentlich ein Billigstbike ist.
Man könnte jetzt argumentieren, dass es ja noch billiger wäre, wenn Royal Enfields hier wie in Indien herumfahren dürften. Klar, technisch (nicht rechtlich!) würde das gehen, aber wollen wir das wirklich? Eine Royal Enfield sieht nett aus, aber sie ist das typische Produkt, wenn ein Entwicklungsdruck schlichtweg fehlt. Mit so einem Haufen würden hier die wenigsten freiwillig herumfahren.
Zitat:
@Vulkanistor schrieb am 9. März 2017 um 15:38:40 Uhr:
Aber was es kostet, etwas für einen Markt nachträglich anzubauen, damit es auf dem Stand der Technik ist, sieht man ganz gut an der Liste von Papstpower:
Aber wer tut oder will das schon?
Ich würde ABS an meine SV nicht einmal nachrüsten, wenn es nur 100 € kosten würde.
Es würde einfach mehr Sinn machen, mir eine neue Maschine mit ABS anzuschaffen - oder eine neuere SV eben mit ABS.
Bitte nicht falsch verstehen, ich finde ABS ja durchaus sinnvoll, auch wenn ich es noch nie wirklich vermisst habe.
Allerdings hoffe ich, daß beim Motorrad mit ABS dann die Grenze gezogen wird.
Man kann ja beim Pkw sehen, daß das eben nicht der Fall ist.
Sicherheitsgurt - ok
Airbag - wenns denn sein muss
ESP - na toll!
Fußgängererkennung- und Überfahrschutz - kommt garantiert bald
...
...
...
Gerade bei den Airbags wird ja bereits ein Wettrüsten veranstaltet, weiß nicht, wieviel in der Oberklasse bereits Standard ist. 🙄
Keine Privatperson rüstet ein Motorrad nachträglich auf ABS, Katalysator und Scheibenbremse um. Es sei denn, es wäre ein ausgesprochener Technikfreak, dem Geld egal wäre.
Aber der Importeur von Royal Enfield muss das, sonst bekommt er diese Eisen hier nicht genehmigt. Daher sind die Dinger so teuer. Das rechnet sich nur, weil die Royal Enfields einen gewissen Kultstatus haben und perfekt in die aktuelle Retromode passen. Immerhin liefern sie Retro quasi serienmässig. So finden sich auch dafür Käufer.
Eine Hyosung ist billiger und technisch trotzdem einer Enfield überlegen. Die haben sich dem Markt angepasst.
Es ist also auch heute möglich billig ein einfaches Mopped zu fahren, das trotzdem auf dem Stand der Technik ist. Wer jetzt auch noch ein Mopped fahren will, das ihm optisch gefällt, der muss halt etwas mehr ausgeben. Das war früher aber auch so. Ausserdem soll es ja auch Leute geben, die die Hyosung gar nicht so hässlich finden. Technisch sind sie auf jeden Fall ihr Geld wert. Im Gegensatz zur Royal Enfield.
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Zitat:
@TDIBIKER schrieb am 9. März 2017 um 16:07:27 Uhr:
Ich schon. Hätte an der ollen 500 mit Gaser und Kick Spass. Aber eben nicht für den Preis.
Hol Dir eine Mash 500. Die sind billig. Ich habe mir die komplette Palette von Mash live auf der Swiss Moto angesehen. Das ist Technik wie vor 20 Jahren. Leider miserabel verarbeitet. Genau wie der Klumpatsch von Royal Enfield. Sieht auf den ersten Blick gut aus, aber hält einer genauen Betrachtung nicht stand.
Diese Moppeds sind keine Alternative für Leute mit schmalem Geldbeutel. Die fahren mit Gebrauchten besser.
Es sind Spassgeräte, die eine wie die andere. Da wo ich wohne, machen die auch durchaus Sinn.
Ich würde auch eher zur Mash tendieren, wenn da nicht so'n paar Details wären, die mich stören:
Es gibt keinen vernünftigen Reifen für das 19" Vorderrad, sie sind nicht schlauchlos...aber das ist Peanuts.
Das eigentliche Problem ist, dass ich sie nicht brauche.
Ich habe meine XL gerade einem Kumpel zur Verfügung gestellt, damit die mal bewegt wird.
Zitat:
@WorldEater666 schrieb am 9. März 2017 um 15:22:24 Uhr:
KTM hat tatsächlich ne ABS-Nachrüstung für die 990er angeboten?
Mit Teilen von der SMR, oder wie?
Nicht direkt. Ich hatte ja die Original SM ohne T/R. Dank der SMT mit ABS stellte ich dann halt so theoretische Überlegungen angestellt ob man an den alten SM /T /R eigentlich ABS nachrüsten könnte. Quasi ein Unikat. Hab dann über einen Händler nachfragen lassen bei TÜV und die Teilepreise. 😁
Ende vom Lied war dass der TÜV, wegen der grundsätzlich sehr ähnlichen Geometrie, sogar seinen Segen geben würde aber der Preis einfach indiskutabel war.
Hab übrigens mal nachgesehen, hab total vergessen wie teuer das eigentlich war. Schon ein paar Jahre her.
Hatte nachgefragt und der Einzelpreis für das BOSCH Steuergerät damals waren stolze 1400 €.
Dazu die ganzen Kleinteile und abnahme... Kommst über 2000 € für so eine Nachrüstlösung. Da hab ich dann dankend abgewunken. 😉
ABS genial. Egal bei welcher Art der Fortbewegung. Nachrüsten ist meist unmöglich oder unmöglich teuer. Aber bei nem neuen Krad ein MUSS.
> Keiner zwingt Dich ein teures Mopped zu kaufen, gerade in den letzten Jahren
> sind wieder vermehrt 250er/300er auf den Markt gekommen, Tendenz steigend.
Das ändert aber nichts daran das ABS unter anderem alles verteuert.
Wer Muffensausen hat kann sich ein Auto kaufen. Sollte es aber dann auch zugeben.
> Und wenn die immer noch zu teuer sind, dann musst du halt nach
> Gebrauchten schauen.
Was für eine Antwort ?
Auch die wären billiger ohne ABS. Wehe wenn man damit zur Werkstatt muß.
> Also wo ist das Problem?
Du bist zumindest kein Chopper Fahrer. :-)
> das ist nicht die Wahrheit. Gemessen an der Kaufkraft sind kleine Motorräder
> nicht teurer geworden (s. Liste von Papstpower) und sie haben jetzt sogar ABS.
Die Liste ist Fehlerhaft.
> Hyosung GD 250 i 3100€
Aktuelle Kosten: 3.895,00 + 195,00 Nebenkosten.
Weil die kein Mensch will werden die zum Teil verramscht.
Das man von der Qualität und der Federung Abstriche machen muß ist schon klar.
>Suzuki GW250 INAZUMA
Hat Suzuki die noch im Programm oder wurde die rausgenommen als ABS Pflicht wurde ?
Auch die Royal Enfield ist teurer. Von Angeboten abgesehen.
Außerdem ist die Erwähnung hier sogar extrem fehlerhaft wenn man weiß was die Teile in Indien kosten. Das Aufrüsten für Deutschland verteuert die Teile gewaltig. Hier kann man es genau erkennen. Wenigsten haben die Motorräder noch eine Seele.
> Eine Hyosung ist billiger und technisch trotzdem einer Enfield überlegen.
> Die haben sich dem Markt angepasst.
Ich habe mal eine Hyosung neu gekauft. Die sind nicht technisch überlegen, sondern technisch mehr anfällig mit schlechten Garantieleistungen. Für wenn aber gute Technik ein Digitaltacho ist und eine entsprechende PS-Zahl, dann mag man Recht haben. Hyosung ist in Deutschland auf dem Rückmarsch und eine Royal Enfield ist eben noch echte Wertarbeit. Bei denen kommt es nicht vor das nach ca. über 6 Jahren der Tank schon mal das verlangen verspürt durchzurosten.
Und die kleinen Motorräder werden in Deutschland schon gar nicht hergestellt. Selbst die Japaner lassen vermehrt solche in Billiglohnländer herstellen, wie auch gewisse Teile. Also das mit der Kaufkraft stimmt da so nicht. Die Kaufkraft ist im Gegenteil sogar gefallen, schließlich bekommt man auch nicht mehr die alte Qualität.
Wer ABS wollte konnte es zum Teil ja als Zusatzausstattung buchen. Das die EG-Politiker/innen, die keine Ahnung von Motorrädern haben dieses nun Vorschreiben geht nicht in Ordnung. Wer aber so viel Geld wie diese Spezies verdient hat eben einen anderen Bezug zu Geld.
Zitat:
@B-A-B schrieb am 22. März 2017 um 01:01:36 Uhr:
Die Liste ist Fehlerhaft.
> Hyosung GD 250 i 3100€
Aktuelle Kosten: 3.895,00 + 195,00 Nebenkosten.>Suzuki GW250 INAZUMA
Hat Suzuki die noch im Programm oder wurde die rausgenommen als ABS Pflicht wurde ?
Augen auf beim Eierkauf!
Du darfst gern den Listenpreis zahlen. Diese Preise sind zum damaligen Zeitpunkt aktuelle der Plattform "Mobile".
Zitat:
@B-A-B schrieb am 22. März 2017 um 01:01:36 Uhr:
Wer ABS wollte konnte es zum Teil ja als Zusatzausstattung buchen. Das die EG-Politiker/innen, die keine Ahnung von Motorrädern haben dieses nun Vorschreiben geht nicht in Ordnung. Wer aber so viel Geld wie diese Spezies verdient hat eben einen anderen Bezug zu Geld.
Nö. Ich möchte, dass auch die anderen Verkehrsteilnehmer mit zeitgemäßer Sicherheitstechnik unterwegs sind, weil das eigene Unfallrisiko eben zu einem großen Teil von der Fahrweise und der verfügbaren Sicherheitstechnik der anderen Verkehrsteilnehmer abhängt.
Und noch etwas kommt hinzu: Ein optionales ABS kostet mal eben einen vierstelligen Mehrpreis, während das serienmäßige nur einen minimalen Mehrpreis kostet. Ein in großen Stückzahlen hergestelltes einheitliches Bauteil ist halt viel billiger.
Na ja, und ABS und keine Ahnung? Ich würde eher behaupten, dass die Motorradfahrer keine Ahnung haben, die das ABS ablehnen...
Gruß Michael
Zitat:
@B-A-B schrieb am 22. März 2017 um 01:01:36 Uhr:
Wer ABS wollte konnte es zum Teil ja als Zusatzausstattung buchen. Das die EG-Politiker/innen, die keine Ahnung von Motorrädern haben dieses nun Vorschreiben geht nicht in Ordnung. Wer aber so viel Geld wie diese Spezies verdient hat eben einen anderen Bezug zu Geld.
Kennst du denn einen der mit der ABS-Entscheidung befassten EG-Politiker/innen (die EG gibt es übrigens seit 2009 nicht mehr, sie ist in die EU aufgegangen) persönlich, oder woher willst du wissen, dass die alle keine Ahnung von Motorrädern haben? Oder quatschst du einfach mal gern populistisch rum?
Nach allem, was ich weiß, ist das mit der ABS-Pflicht bei Motorrädern so gelaufen: Dass ABS die Verkehrssicherheit steigert, weiß man seit Jahren. Eine Studie der Allianz-Unfallforschung kam bereits vor Jahren zu dem Ergebnis, dass 20 Prozent aller tödlichen Motorradunfälle vermieden werden könnten, wenn alle Moppeds mit ABS ausgestattet wären. Damit wäre die ABS-Pflicht der wichtigste Schritt in puncto Schadensminimierung seit Einführung der Helmpflicht.
Also hat sich die EU mit der Motorrad-Industrie zusammengesetzt und sie aufgefordert, den ABS-Ausrüstungsgrad zu erhöhen. Die Motorradindustrie hat von sich aus zugesagt, bis zu einem gewissen Stichtag bei Neuzulassungen eine ABS-Ausrüstungsquote von mindestens 75 Prozent zu erreichen. Dieses Ziel hat sie jedoch verfehlt. Während es in Deutschland im Schnitt so war, dass von einem Motorrad, das man optional mit oder ohne ABS bestellen konnte, rund 90% mit ABS bestellt wurden, konnte ABS in Südeuropa nicht Fuß fassen. Da gibt es aber auch viel mehr Motorradunfälle als bei uns, da entsteht echter volkswirtschaftlicher Schaden. Und nachdem die Industrie ihre Selbstverpflichtung nicht einhalten konnte/wollte, wurde eben ein Gesetz draus.
Was die Enfield angeht, wird es 2017 wohl schwierig. Die meisten Enfields durften bereits 2016 nur noch als auslaufende Serie verkauft werden. Um die Restbestände loszuwerden, spannte man sogar Tchibo als Vertriebskanal ein. Jetzt können Geräte wie die Continental GT nur noch über Ausnahmeregeln verkauft werden, und das auch nur noch in geringen Stückzahlen.
Laut einer Meldung in der "Motorrad" will Indien übrigens ab 2018 ebenfalls per Gesetz einführen. Die verstehen offenbar auch nichts von Motorrädern.