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Ab wann sagt mal untertouriges Fahren?

Themenstarteram 26. September 2017 um 13:45

Hallo,

Habe einen Mercedes vito 112cdi w638 bj2001 mit 404 000km

Meine Frage...

Wenn ich in der 5. 50 km h fahre macht er 1200-1300rpm

Man hat keine Vibrationen, Motor wird viel leiser..

Wenn ich dann von 50 auf 65 beschläunge (in der 5.)macht er so ein Saug ähnliches Geräusch

Ist das gesund für den Motor oder soll ich lieber mit der 4. fahren und zwar 1500rpm(bei 50km h)?

Lg

 

Beste Antwort im Thema

... mal ein paar Überlegungen. Will man eine gewisse Leistung X mit Hilfe einer Welle übertragen z.B. mit einer Kardanwelle vom Getriebe zu einem Hinterachsdifferential, so gilt die Formel "Leistung ist Kraft mal (Dreh-)Geschwindigkeit".

D.h. je langsamer man die Welle drehen läßt desto höhere Kräfte wirken und je schneller die Welle dreht umso kleiner wird die zu übertragende Kraft.

Dies kann man bei der Konstruktion eines Antriebsstranges -selbstverständlich abhängig von weiteren zu beachtenden Parametern- beeinflussen indem man an der Getriebeübersetzung und der Übersetzung des Hinterachsdiffertials entsprechend auslegt.

Will man z.B. aus Platz-, Gewichts-, -oder was weiß ich- gründen eine schöne schlanke dünne Kardanwelle, dann legt man das Getriebe so aus, dass die Ausgangswelle mit möglichst hoher Geschwindigkeit dreht -natürlich immer unter der beachtung weiterer Parameter-, dadurch wirken niedrige Kräfte auf die Welle und sie kann entsprechend schlank dimensioniert werden.

Die Übersetzung des Hinterachsdifferentials muß man dann so auslegen, dass man aus der hohen Eingangsdrehzahl auf die an den Reifen benötigte Drehzahl kommt, dass das Auto im gewünschten Geschwindigkeitsbereich ist.

Nun zurück zum Untertourigen Fahren... das Gleiche, was für die eine oben beschriebene Kardanwelle gilt, gilt auch für den gesamten Antriebsstrang aus Motor, Schwungscheibe, Kupplung, usw.

Von der Getriebeausgangswelle bis zu den Reifen hat man als Fahrer keinen Einfluß... die Drehgeschwindigkeiten wurden von den Konstrukteuren festgelegt, sind fest und nur von der gefahrenen Geschwindigkeit abhängig.

Aber von der Kurbelwelle bis zur Getriebeausgangswelle kann man als Fahrer durch die Gangwahl die Drehgeschwindigkeiten und damit auch die auf die Bauteile wirkenden Kräfte beeinflussen.

Je höher die Drehzahl, desto niedriger sind die auf Kurbelwelle, Schwungrad, Kupplung und Getriebe wirkenden Kräfte.

Das meiner Meinung nach sensibelste, das man mit niedertouriger Fahrweise kaputt machen kann sind die inzwischen leider immer mehr verbauten Zweimassenschwungräder und die Kupplung.

Die Feder-Dämpfereinheiten zwischen der motorseitigen Primärschwungmasse und der getriebeseitigen Sekundärschwungmasse sowie die Drehschwingungsdämpfer in den Kupplungsscheiben verschleißen einfach schneller, wenn man ständig hohe Kräfte auf diese wirken läßt.

PS: Ich fahr lieber mit vernünftigen Drehzahlen, statt diesem "untertourig Gegurke", das diese für Reparaturkosten blinden Spritsparfanatiker predigen... so ein ZMS oder ne Kupplung is nicht billig... dagegen sind ein paar 0,1 Ltr. Mehrverbrauch richtig günstig.

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och, solang er sich nicht schüttelt und rappelt wie doll, is da vieles möglich.

"Untertourig" bezeichnet natürlich jeder anders, weil er entweder einen anderen Motor, Fahrstil oder Vorurteile hat ;-)

Ich fahr jedenfalls auch öfter mal "niedertourig" durch (halbwegs ebene) Ortschaften (Tempo 50) im 5. Gang bei 1.100/min (1,8 Benziner 4-Zyl.). Hat ihm die letzten 600.000 km auch nicht geschadet, läuft immer noch ;-)

Themenstarteram 26. September 2017 um 13:55

Ok, Danke vielmals!

Lg

Heißt es nicht, dass untertouriges Fahren - gerade bei Belastung - die Motorlager belastet bzw. schädigen kann?

Da kommt noch was anderes dazu:

Wenn du eine Momentanverbrauchsanzeige hast, dann schau mal, was du bei 50 km/h im 5. Gang brauchst, und wie der Verbrauch im 4. Gang ist. Ich habe bei meinen Dieselautos oft die Feststellung gemacht, dass der Verbrauch im höheren Gang bei sehr niedrigen Drehzahlen teilweise höher war als im niedrigeren Gang mit etwas mehr Drehzahl. Ebenso beim Beschleunigen aus niedrigen Drehzahlen ohne herunterzuschalten.

Gruß

electroman

tja, heißt's vielleicht. Aber muß das deswegen auch stimmen ?

...ok, hab meine Pleuellagerschalen nach 547.000 km mal getauscht.

https://www.motor-talk.de/.../...von-euren-m40-motoren-t60880.html?...

Aber manche verrückten Hochdrehzahlheizer müssen die schon vor 100.000 km tauschen ;-)

Nur nieder-/untertourig bekommst ja eh nicht allzuviel Kraft zusammen (sondern schaltest eher runter, wenn du Power brauchst), kann soo schlimm also nicht sein.

Themenstarteram 26. September 2017 um 15:33

Zitat:

@electroman schrieb am 26. September 2017 um 16:20:40 Uhr:

Da kommt noch was anderes dazu:

Wenn du eine Momentanverbrauchsanzeige hast, dann schau mal, was du bei 50 km/h im 5. Gang brauchst, und wie der Verbrauch im 4. Gang ist. Ich habe bei meinen Dieselautos oft die Feststellung gemacht, dass der Verbrauch im höheren Gang bei sehr niedrigen Drehzahlen teilweise höher war als im niedrigeren Gang mit etwas mehr Drehzahl. Ebenso beim Beschleunigen aus niedrigen Drehzahlen ohne herunterzuschalten.

Gruß

electroman

Leider habe ich keinen bc...

Lg

Zitat:

@electroman schrieb am 26. September 2017 um 16:20:40 Uhr:

Da kommt noch was anderes dazu:

Wenn du eine Momentanverbrauchsanzeige hast, dann schau mal, was du bei 50 km/h im 5. Gang brauchst, und wie der Verbrauch im 4. Gang ist. Ich habe bei meinen Dieselautos oft die Feststellung gemacht, dass der Verbrauch im höheren Gang bei sehr niedrigen Drehzahlen teilweise höher war als im niedrigeren Gang mit etwas mehr Drehzahl. Ebenso beim Beschleunigen aus niedrigen Drehzahlen ohne herunterzuschalten.

Gruß

electroman

Bei Uralten Dieseln ohne Drosselklappe theoretisch möglich, sonst nicht.

Faktisch bedeutet der höhere Gang immer niedrigeren Verbrauch. Der 5. in der Stadt statt dem 3. spart dann bei einem Benziner locker mal 30%.

Die Belastung auf KW und Pleuellager hält sich auch in Grenzen, da ein gesunder Motor schon unter 2000RPM sein Öldrucksoll erreicht.

Insofern: Solange sich der Motor nicht schüttelt, die Drehzahl so niedrig wie möglich halten. Hat nur Vorteile. Meiner sieht schon ab 1500 Vollgas, auf der Geraden gleite ich auch mal mit 900, sofern ich keine Leistung brauche.

Hallo,

als untertourig bezeichnet man, wenn die Drehzahl unterhalb der Leerlaufdrehzahl ist.

 

Grüße,

diezge

Mein V6 CDI fährt 79 km/h im 7. Gang bei 1000 U/min. Da schüttelt und rappelt nix. Untertourig gibt es heute ja kaum. Unser AUY fährt auch mit 1000u/min ohne Probleme zu machen.

Zitat:

@IncOtto schrieb am 26. September 2017 um 17:50:45 Uhr:

 

Bei Uralten Dieseln ohne Drosselklappe theoretisch möglich, sonst nicht.

Faktisch bedeutet der höhere Gang immer niedrigeren Verbrauch. Der 5. in der Stadt statt dem 3. spart dann bei einem Benziner locker mal 30%.

Schon mal selbst "erfahren" oder nur Theorie abgeschrieben ("Es kann nicht sein, was nicht sein darf")?;)

Ich kann nur über meine eigene Erfahrung mit meinen Dieseln schreiben. Und die ist definitiv so. Beim reinen Rollen in der Ebene braucht der höchste Gang normalerweise am wenigsten. Sobald aber etwas mehr Leistung angefordert wird, z. B. eine leicht ansteigende Fahrbahn, war der Effekt eindeutig zu sehen, dass im 4. Gang wesentlich weniger Sprit floß als im 5. Gang bei sehr niedrigen Drehzahlen. Man muss es einfach mal selbst ausprobieren. Pauschal zu sagen "das kann nicht sein" führt in die Sackgasse.

Gruß

electroman

Beides, bei vielen Fahrzeugen.

Basierend auf einem beispielhaften Muscheldiagramm (siehe https://community.dieselschrauber.de/viewtopic.php?t=9528 ):

Werden beispielsweise 20 PS benötigt, so braucht man bei 1500 RPM dazu ein Drehmoment von 94 NM. Entspricht laut Diagramm einem Wirkungsgrad von ca 33,5%.

Für 20 PS bei 2250 hingegen benötigt man knapp 62NM. Entspricht einem Wirkungsgrad von 26%.

Das entspricht, nimmt man bei 70 den vierten statt den fünften, einen Mehrverbrauch von fast 30%.

Und mein BC bestätigt das ziemlich gut, bei mehreren Fahrzeugen.

Der höhere Gang ist immer sparsamer.

Zitat:

Ab wann sagt mal untertouriges Fahren?

wenn dich dein motorinstantsetzer mit namen grüßt und dir ein käffchen bereitstellt?:D

Zitat:

@electroman schrieb am 26. September 2017 um 18:21:53 Uhr:

Zitat:

@IncOtto schrieb am 26. September 2017 um 17:50:45 Uhr:

 

Bei Uralten Dieseln ohne Drosselklappe theoretisch möglich, sonst nicht.

Faktisch bedeutet der höhere Gang immer niedrigeren Verbrauch. Der 5. in der Stadt statt dem 3. spart dann bei einem Benziner locker mal 30%.

Schon mal selbst "erfahren" oder nur Theorie abgeschrieben ("Es kann nicht sein, was nicht sein darf")?;)

Ich kann nur über meine eigene Erfahrung mit meinen Dieseln schreiben. Und die ist definitiv so. Beim reinen Rollen in der Ebene braucht der höchste Gang normalerweise am wenigsten. Sobald aber etwas mehr Leistung angefordert wird, z. B. eine leicht ansteigende Fahrbahn, war der Effekt eindeutig zu sehen, dass im 4. Gang wesentlich weniger Sprit floß als im 5. Gang bei sehr niedrigen Drehzahlen. Man muss es einfach mal selbst ausprobieren. Pauschal zu sagen "das kann nicht sein" führt in die Sackgasse.

Gruß

electroman

Du hast recht.

Jeder kann das mal mit seinem Fahrrad testen.

Fahr mal im höchsten Gang, roll ein Stück und Versuch dann loszutreten. Du brauchst im höchsten Gang mehr Kraft, als wenn Du runterschalten würdest. Bergauf ist es noch deutlicher zu spüren. Das Übersetzungsverhältnis ist zu groß für das Drehmoment was gebraucht wird.

Und mehr Kraft bedeutet mehr Kraftstoff.

Gruß,

der_Nordmann

Zitat:

@IncOtto schrieb am 26. September 2017 um 18:59:05 Uhr:

 

Der höhere Gang ist immer sparsamer.

Und meine Erfahrung zeigt mir das Gegenteil. Und der vertraue ich da etwas mehr als Muscheldiagrammen.

Gruß

electroman

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