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Ab wann braucht der Vectra B richtig viel Benzin?

Opel Vectra B
Themenstarteram 7. Oktober 2010 um 20:36

Hallo

Ich bin recht viel Landstrasse und Autobahn unterwegs!

Und mich interessiert ab wann der Vectra B mit dem 1,6 16V Motor viel Benzin verbraucht!

Also vom Gefühl her würde ich sagen das er auf der Landstrasse zwischen 70 und 110 Km/h am wenigsten verbraucht!

Nur ich fahre auch viel Autobahn und da fahre ich ihn gern aus!

Gern auch mal 200!

Allerdings ist es immer wieder so das ich das Gefühl habe das er auch der gleichen Strecke die ich Landstrasse fahre im Vergleich zur Autobahen das Doppelte braucht!

Das eine Fahrt mit 200 viel Benzin und somit Geld kostet ist mir klar!

Aber wann fängt er an soviel zu verbrauchen das man besser unter dieser Geschwindigkeit fahren sollte?

Ist es ein großer unterschied zwischen 120 und 140

wie groß ist der Unterschied zwischen 140 und 160?

Vieleicht weiß das jemand aus welchen gründen auch immer und kann mir helfen!

Danke!

Beste Antwort im Thema

OK, ich denke, dass es mittlerweile alle begriffen haben die hier mit diskutiert haben. Trotzdem kurz noch eine kleine Zusammenfassung der Thematik „Muscheldiagramm bei grossen und kleinen Motoren“. Das ist vielleicht noch ganz interessant zum Schluss. Wer meint, dass das OT ist, überliest diesen Beitrag ab hier bitte.

Im Anhang habe ich ein typisches Muscheldiagramm eines Otto-Saugers. Genau genommen ist das das Diagramm des Opel 2.0-16V (C20XE). Wir nehmen jetzt mal an, dass der Verlauf der spezifischen Verbräuche für grosse und kleine Motoren annähernd identisch ist. Mir geht’s hier auch nur um eine qualitative Sicht der Dinge.

Die grünen Punkte stellen einen kleinen Motor dar, beispielsweise einen 1.6-16V mit 100PS. Die rosafarbenen Punkte sind ein 2.0-16V mit 150PS.

Punkt „1“ ist ein 1.6er der sich gerade bei Höchstgeschwindigkeit befindet (Vollgas, ca. 180 Km/h, es werden die vollen 100PS bzw. 74kW gebraucht). Er hat zu diesem Zeitpunkt einen spezifischen Kraftstoffverbrauch von 330g/kWh.

Punkt „2“ ist der 2.0er, ebenfalls bei 180 Km/h. Er benötigt für diese Geschwindigkeit ebenfalls 74kW, hat aber eine niedrigere Motordrehzahl und man muss auch nicht Vollgas geben. Daher ist der Punkt weiter links und weiter unten. Der 2.0er liegt im Bereich von 280 g/kWh. Da beide Motoren die gleiche Arbeit verrichten müssen, geht daraus zwangsläufig hervor, dass der 2.0er bei 180 Km/h weniger Kraftstoff verbraucht als der 1.6er.

Punkt 3 und 4 sind dann eine Momentaufnahme bei Teillast, beispielsweise 120 Km/h. Auch hierfür brauchen beide Motoren gleich viel Motorleistung. Um diese zu erreichen, nimmt der 1.6er den Betriebszustand „3“, und der 2.0er den Betriebszustand „4“ ein.

Jetzt sieht man, dass der 1.6er zwar insgesamt höher dreht, seine Lastabforderung aber ebenfalls höher ist. Und da wir uns hier noch in einem effektiven Drehzahlbereich befinden (hier gilt noch die Regel „mehr Öffnung der Drosselklappe = besserer Wirkungsgrad“), ist der Wirkungsgrad des kleineren Motors besser (270g/kWh gegenüber 300 g/kWh beim 2.0er). Man kann auch sagen „der 2.0er ist unterfordert, er läuft unterhalb seines effektiven Betriebsbereiches.

Da die meisten Fahrer die Leistungsfähigkeit ihres Motors selten ausreizen, gilt weiterhin die Faustformel, dass im „Alltag“ der grössere Motor auch mehr Kraftstoff verbraucht. Bezogen auf bestimmte Betriebszustände kann sich das jedoch umkehren.

Gruss

Jürgen

 

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70 Antworten

Zitat:

Original geschrieben von cocker

HI,

ich lese hier natürlich mit und darf ich folgendes Zitat:

Zitat:

Original geschrieben von cocker

Zitat:

Original geschrieben von Caravan16V

(...)Meine Aussage war, daß ein großer Motor in gewissen Situationen und Einsatzbedingungen (nämlich wenn der kleine Motor nahe seines Limits ist) weniger brauchen kann als ein gleich bewegter kleinerer Motor.(...)

so verstehen:

nehmen wir zwei Vectra B - einen mit der 75-PS-Maschine und einen mit der 2,5L-170PS-Maschine.

Beide rauschen mit 170 km/h über die AB.

Der 1.6er kämpft mit Vollgas am Limit, mehr ist nicht drin, der 2.5er hat noch gut Luft und rollt entspannt über die Fahrbahn.

In dieser Situation braucht der 2,5er möglicherweise weniger Sprit als der 1,6er...

Versteh ich das so richtig?

gruß cocker

Du hast es richtig verstanden cocker, wobei ich da eher nicht vom V6 ausgehen würde sondern eher vom Z22SE mit 147PS weil der bezüglich Zylinderzahl vergleichbar mit dem 1.6er ist. Der Sechsender braucht da halt gleich einen Schluck mehr.

Oder anderes Beispiel: Das Ziehen eines grossen Wohnwagens. Da dürfte der Z22SE auch erheblich leichteres Spiel haben als der schlappe 1.6er. Bin mir nicht so sicher, ob ich einen grossen Wohnwagen mit meinem Astra G 1.6-16V überhaupt mit Tempo 100 ziehen könnte im 5. Gang. Und wenn ja, dann wäre bei der kleinsten Steigung oder bei 10 Km/h Gegenwind schon Zurückschalten angesagt.

 

Gruss

Jürgen

Hi,

rein theoretisch (und wohl auch "theoretisch praktisch") dürftest du sogar Recht haben.

Aber mit einem 1.6er einen Wohnwagen zu ziehen, dürfte wohl eher die Ausnahme oder eine Notlösung sein. Dass das kleine Maschinchen sich da totschleppt und mehr Sprit braucht, ist klar... macht ja auch in der Regel niemand.

Ich denke mir (so für mich) dass hades dir in seiner unverwechselbaren :) Art versucht hat klarzumachen, dass du zwar eigentlich Recht hast, aber deine Überlegungen doch recht praxisfremd sind und mit dem eigentlichen Hintergedanken des TE wenig zu tun haben... ;)

Im normalen Tagesfahrgeschäft von Otto Normalfahrer wird es so sein, dass grossvolumigere Fahrzeuge mehr Sprit brauchen...

gruß cocker

Hmm, also bei mir wäre der Astra G Caravan 1.6-16V das Zugfahrzeug weil der OPC keine Kupplung hat. Mein Kollege hier zieht seinen WoWa mit einem Skoda Fabia Kombi 1.4-16V. Und meine Eltern hatten früher auch 10 Jahre lang den WoWa mit Mercedes 190E und Konsorten gezogen. Ich schau da schon ab und zu mal drauf, welche Autochens sich oftmals mit grossen Hängern abschleppen müssen :eek:

Ist aber in Endeffekt auch egal. Die Situationen, in denen grosse Motoren Verbrauchsvorteile bieten, habe ich ja sehr detailliert beschrieben. Dass es in anderen Situationen umgekehrt ist, ja, das ist so. Das weiss ich. Für wen das relevant ist, kann sich ja jeder selbst zusammenreimen. Tritt man der Karre oft auf den Kopf, macht ein grösserer Motor Sinn. Wenn nicht, dann halt nicht ;)

Mit dem eigentlichen Thema hat das dann auch schon insofern was zu tun weil Dreh- und Angelpunkt IMMER das Muscheldiagramm ist. Aus diesem Diagramm liest man recht schnell heraus, ab welchem Lastzustand ein Motor nicht mehr wirtschaftlich arbeitet und zu "saufen" anfängt.

Gruss

Jürgen

Bin damals bei meinem alten Vectra knapp 400Km weit gekommen.:rolleyes:

Landstraße-Autobahn und viel Stadt.

Kurzstrecken AN/AUS und dann die nicht zeitgerechte 4.Gang Automatik haben natürlich dafür gesorgt das der Verbrauch in die höhe stieg.

Natürlich ist die Fahrweise auch von bedeutung;)

 

Jaa ist schon richtig das der 1.6 16V mehr Verbraucht bei 170Km/h als der 2.5 Vectra bei gleichen Geschwindigkeit.

Seh ich doch beim Audi 4.2L bei 160-180Km/H Verbrauch ich knapp 12-13Liter.... würde ich die gleiche Geschwindigkeit mit dem 1.6 16V dann auf Vollgas fahren wäre ich sicherlich über 16Liter.

 

Ps. 200Km/h mit der 1.6 16V maschine? Berg runter oder :D

 

GruSs

Wie in der alten diskussion früher schonmal sehe ich es immernoch.

Alle reden hier von Drehzahl, Motor am "Limit" oder nicht am Limit, "gequälter Motor"... etc.

Ich bin der Meinung: Kraft kommt von Kraftstoff! Zumindest als erstes.

Was bitte ist denn ein gequälter Motor? Wie hoch die Drehzahl ist ist der Maschine doch egal, auch wieviel

Benzin reingejagt wird. Wird jetzt argumentiert, der Wirkungsgrad ist bei hohen Drehzahlen schlechter, dann

kann ich das so stehen lassen.

Wenn ich meinem V6 seine 125 bzw 143 KW an Leistung abfordere dann muss er ja auch mehr umsetzen.

Der Motor wandelt doch nur den Krafstoff in Bewegungsenergie um. Über den Wirkungsgrad reden hier kaum welche.

 

Zitat:

GaryK

170 km/h erfordert alleine 50kW Antriebsleistung nur für den Windwiderstand. 25% Wirkungsgrad des Motors ergibt beim Benziner mindestens 11l. Vans oder "Hochdachkombis" brauchen durch die höhere Stirnfläche noch einen Zuschlag.

--> Dafür danke.

Mein X16XEL bringt es maximal nur auf seine 101 PS (Whoa!). Wenn jetzt der Wirkungsgrad nicht astronomisch Schlechter ist -

bezogen auf den arbeitsberech in dem er bewegt wird, da stimmt ich zu - dann braucht er zumindest weniger als der V6, wenn ich

beide "quäle".

Gedankenexperiment: Ich fahre meinen i500 nur so, dass ich nicht mehr Leistung/Energie Umsetze wie mein 101ps bzw 74kw Auto.

Ähnlicher wirkungsgrad vorrausgesetzt sollte ich nicht viel mehr brauchen. Und siehe da, habe neulich meine i500 auf eine Tabkfüllung laut BC mit 8,9 Litern gefahren! Und das muss man mir jetzt bitte glauben. Neulich hatten wir hier einen Thread wo ich auch mal ein Bild gepostet hatte. Da waren es aber 9,8 Liter und das wollte schon keiner glauben.

 

Also mein X16XEL hat gestern mit durchgehend 180-190 8,8l gebraucht mit 4 Personen drin.

Mit dem I500 wäre das mehr gewesen alles schon ausprobiert. Nur mal so am Rande.

Selbst mit dem X20XEV von nem Kumpel bekomm ich die Verbrauchswerte nicht hin wie bei mir. Selbe Situation 4 Personen 180-190km/h hat er einen errechneten verbrauch von 10,8.

Mein X16XEL geht im 5. Gang bei vollgas nicht über die 14,4 l raus als momentan Verbrauch dann fahre ich aber auch schon ca 200.

Und ja mit einem X16XEL kann man auch 200 fahren. Wer es nicht glaubt kann gerne zur Probefahrt vorbei kommen!

Und das mit dem Anhänger ist auch alles so eine Sache Der X20XEV schafft es genauso wenig eine kleine Steigung mit 100 hoch wie mein X16XEL beides mit dem Selben Anhänger gefahren und ca die selbe Ladung drauf.

Zitat:

Original geschrieben von Pete90

Und das mit dem Anhänger ist auch alles so eine Sache Der X20XEV schafft es genauso wenig eine kleine Steigung mit 100 hoch wie mein X16XEL beides mit dem Selben Anhänger gefahren und ca die selbe Ladung drauf.

Haben auch beide die gleiche Getriebeübersetzung? Ich vermute, dass Dein X16XEL deutlich kürzer übersetzt ist.

Bei vergleichbarer Übersetzung hat der X20XEV ganz erheblich mehr Zugkraft (um den Faktor höher wie auch sein Drehmoment höher ist).

 

Dass ein X16XEL bei konstant 180-190 nur 8.8 Liter verbrauchen soll, glaube ich ebenfalls nicht. Die AutoBild hat mal einen Test gemacht mit dem Titel "was kostet Vollgas?". Da hat selbst ein Golf 2.0 TDI deutlich über 10 Liter gebraucht bei konstant 180. Deine 8.8 sind gemittelt, incl. aller Beschleunigungs-, Brems- und Ausrollphasen. Das ist keinesfalls der Momentanverbrauch.

Hab übrigens selber einen X16XEL und weiss daher ganz gut, was der braucht und was nicht ;)

Gruss

Jürgen

 

OK, ich denke, dass es mittlerweile alle begriffen haben die hier mit diskutiert haben. Trotzdem kurz noch eine kleine Zusammenfassung der Thematik „Muscheldiagramm bei grossen und kleinen Motoren“. Das ist vielleicht noch ganz interessant zum Schluss. Wer meint, dass das OT ist, überliest diesen Beitrag ab hier bitte.

Im Anhang habe ich ein typisches Muscheldiagramm eines Otto-Saugers. Genau genommen ist das das Diagramm des Opel 2.0-16V (C20XE). Wir nehmen jetzt mal an, dass der Verlauf der spezifischen Verbräuche für grosse und kleine Motoren annähernd identisch ist. Mir geht’s hier auch nur um eine qualitative Sicht der Dinge.

Die grünen Punkte stellen einen kleinen Motor dar, beispielsweise einen 1.6-16V mit 100PS. Die rosafarbenen Punkte sind ein 2.0-16V mit 150PS.

Punkt „1“ ist ein 1.6er der sich gerade bei Höchstgeschwindigkeit befindet (Vollgas, ca. 180 Km/h, es werden die vollen 100PS bzw. 74kW gebraucht). Er hat zu diesem Zeitpunkt einen spezifischen Kraftstoffverbrauch von 330g/kWh.

Punkt „2“ ist der 2.0er, ebenfalls bei 180 Km/h. Er benötigt für diese Geschwindigkeit ebenfalls 74kW, hat aber eine niedrigere Motordrehzahl und man muss auch nicht Vollgas geben. Daher ist der Punkt weiter links und weiter unten. Der 2.0er liegt im Bereich von 280 g/kWh. Da beide Motoren die gleiche Arbeit verrichten müssen, geht daraus zwangsläufig hervor, dass der 2.0er bei 180 Km/h weniger Kraftstoff verbraucht als der 1.6er.

Punkt 3 und 4 sind dann eine Momentaufnahme bei Teillast, beispielsweise 120 Km/h. Auch hierfür brauchen beide Motoren gleich viel Motorleistung. Um diese zu erreichen, nimmt der 1.6er den Betriebszustand „3“, und der 2.0er den Betriebszustand „4“ ein.

Jetzt sieht man, dass der 1.6er zwar insgesamt höher dreht, seine Lastabforderung aber ebenfalls höher ist. Und da wir uns hier noch in einem effektiven Drehzahlbereich befinden (hier gilt noch die Regel „mehr Öffnung der Drosselklappe = besserer Wirkungsgrad“), ist der Wirkungsgrad des kleineren Motors besser (270g/kWh gegenüber 300 g/kWh beim 2.0er). Man kann auch sagen „der 2.0er ist unterfordert, er läuft unterhalb seines effektiven Betriebsbereiches.

Da die meisten Fahrer die Leistungsfähigkeit ihres Motors selten ausreizen, gilt weiterhin die Faustformel, dass im „Alltag“ der grössere Motor auch mehr Kraftstoff verbraucht. Bezogen auf bestimmte Betriebszustände kann sich das jedoch umkehren.

Gruss

Jürgen

 

Muscheldiagramm2

... is ja nett und auch wirklich interessant, hast auch ein Danke von mir kassiert :D - aber welcher normale Autofahrer liest denn ein Muscheldiagramm, um festzustellen, wie er sparsam fahren kann?

Ich hör den Begriff zum ersten Mal... ;)

Ich denke, hier gehts u.a. auch um praktische Tipps... und die liest man auch in jeder zweiten Ausgabe der AutoBILD, Auto Motor Sport oder ADAC Motorwelt... ;)

- unnötigen Ballast ausladen

- keinen Gepäckträger leer aufs Dach

- vorausschauend Autofahren

- früh hochschalten

- niedertourig fahren

- Luftdruck anpassen

...

mach bei allem genau das Gegenteil und du treibst zwangläufug deinen Spritverbrauch in schwindelerregende Höhen :D

gruß cocker

Na siehst Du, Du bist Member bei MT und schon weisst Du, was ein Muscheldiagramm ist :) Praktische Tips kannst Du überall nachlesen. Ein Muscheldiagramm erklärt Dir so schnell niemand ;)

Gruß

Jürgen

richtig, aber sorry - ein Muscheldiagramm braucht auch eigentlich niemand, der einfach nur Autofahren will :)

Jeder hat das Recht, den Beitrag zu überlesen. Der war sowieso vorwiegend an die gerichtet, die etwas über den Tellerrand hinaus schauen wollen. Ich denke nicht, daß ich mich in Zukunft nach dem dümmsten anzunehmenden MT-Leser richten muss wenn ich meine Beiträge schreibe. Daß man das Muscheldiagramm nicht unbedingt neben sich sitzen haben muss beim Autofahren weiß ich selbst ;)

Finde es nur eigenartig, daß man sich jetzt schon über betont fachlich qualifizierte Beiträge lustig macht. In aller Regel sind es doch die Prollbeiträge die als unerwünscht angesehen werden :rolleyes:

Aber kein Problem. Werde in Zukunft solche Beiträge besser mit "Caution! Technical infos inside" kennzeichnen ;)

Gruss

Jürgen

hast ja recht, mein Guter - wens interessiert, kanns sich angucken, wens nicht interessiert, der halt nicht ;)

CAUTION - Thermodynamics INSIDE.

 

Einführung

========

Ich kram mal meine Thermodynamik-Kenntnisse raus und kombiniere das mit ein paar Google Recherchen in Uni Skripten zur Motorentechnik, mal sehen was da rauskommt. Ich nehms vorweg, das wäre eine schöne Aufgabe in einem Vordiplom für Maschinenbau.

Zunächst müssten wir in das Muscheldiagramm eintragen, wie wo eigentlich die Punkte für konstanten Speed im höchsten Gang liegen. Man wird relativ weit links eher unten anfangen (wegen Drosselverlusten) um dann bei Vollgas rechts oben an der roten Linie zu enden.

THEORIE

======

Du schreibst, dass das Diagramm für den C20XE gilt. Wurde u.a. im Calibra verbaut, 110kW, Topspeed irgendwo bei 220, rund 6000 UPM.

Wir wissen, dass der Motor bei 6000 UPM und Vollgas laut Diagramm etwa einen Verbrauch von 310 g/kWh hat. Benzin hat eine Dichte von etwa 0.74 kg/l und einen Brennwert von 8.9 kWh/l. 310g Kraftstoff je kWh sind also etwa 419 ml bzw. 3.7 kWh Brennwert. Was 27% Wirkungsgrad entspricht. Plausibel würd ich sagen. Diesel am Bestpunkt etwa 40%. Die Prozente brauchen wir später nicht mehr, das ist nur ein Kontrollwert.

Jetzt müssen wir noch an die erforderlichen kW und kWh kommen um den Wagen mit einem bestimmten Speed von A nach B zu bringen, im Idealfall sei A zu B 100 km. Wir wissen, Arbeit ist Kraft mal Weg. Zudem gilt Kraft = Windwiderstand + Reibwiderstand. Also beim Windwiderstand setzten wir ein 1/2 * Rho * Cw * A * v^2. Für Reibverluste und Rollwiderstand im Antriebsstrang gebe ich mit der Geschwindigkeit linearen Zuschlag, das machts einfacher. Die zur geschwindigkeit gehörende Leistung ist einfach die gleiche Formel nur mit v^3 statt v^2. Da W=F*s und P = W/t = F*s/t und das ist Kraft mal Geschwindigkeit. Beide Formeln brauchen wir noch ;)

Aus dem Fakt, das 110 kW = 220 km/h sind kann man Rho/Cw/A und den mit der Geschwindigkeit linear angenommenen Reibkoeffizienten für Schleppverluste berechnen. Hier sind es beim Calibra 0.483. Kontrolle: 0.483*(220/3.6)^3 = 110 kW.

ERGEBNISSE

=========

Das Drehmoment zur Leistung kann man Anhand der Formeln auf http://www.kfz-tech.de/Formelsammlung/Drehmoment.htm berechnen lassen. Rechenidee: Man berechnet zu einem Speed sowohl die kWh für das Zurücklegen der Strecke als auch die abgeforderte Leistung. Aus der Leistung kann man das Drehmoment zurückrechnen. Mit dem Drehmoment kommt man an den spezifischen Verbrauch und mit diesem über die zu tätigende Nutzarbeit (Windwiderstand) an den absoluten Verbrauch.

 

Beim Muscheldiagramm steht zudem sowas wie J/cm³ auf der Y-Achse. Das errechnet sich nach der Formel "Konstante mal Drehmoment durch Hubraum". Erfreulicherweise wissen wir etwa die Höhe relativ zum bekannten Punkt bei 6000 UPM, das macht das Leben leicht und der Hubraum ist ebenfalls konstant.

Jetzt kann man wild tippen und errechnet sich folgende Leistungen und sowie Drehmomente für Konstantfahrt und die Prozente des Drehmoments, was maximal zur Verfügung steht. Daher gilt die folgende Tabelle:

60 km/h = 1600 UPM bzw. 2.2 kW Vortrieb sowie 14 NM (8%)

90 km/h = 2450 UPM bzw. 7.5 kW Vortrieb sowie 30 NM (17%)

120 km/h = 3270 UPM bzw. 17 kW Vortrieb sowie 50 NM (28%)

150 km/h = 4100 UPM bzw. 35 kW Vortrieb sowie 81 NM (46%)

180 km/h = 4900 UPM bzw. 60 kW Vortrieb sowie 117 NM (66%)

210 km/h = 5700 UPM bzw. 95 kW Vortrieb sowie 160 NM (91%)

220 km/h = 6000 UPM bzw. 110 kW Vortrieb sowie 175 NM (100%)

 

Beispiel: Bei 60 km/h schauen wir bei 1600 UPM und 14% der Höhe des bekannten 6000 UPM Punktes nach. Da steht sowas wie schlechter als 600 g/kWh. Nun haben wir den bei diesem Speed erreichbaren spezifischen Verbrauch. Das mache ich für die anderen Werte ebenfalls und es gibt folgende Daten (grob am Schirm abgelesen).

Bei 90 km/h sind es ca 360 g/kWh, bei 120 km/h sind es etwa 330 g/kWh, 150 wären 280 g/kWh, 180 deren 270 g/kWh, 210 km/h mit 5700 upm und 91% irgendwo bei 280 und Vollgas bei rund 310 g / kWh.

Wir wissen jetzt den spezifischen Kraftstoffverbrauch bei einer bestimmten Geschwindigkeit, also brauchen wir nun die zu leistende Arbeit. Die geht quadratisch mit der Geschwindigkeit.

Um den Verbrauch in kWh je 100 km zu erhalten ist unsere oben verwendete Konstante von 0.483 mal v^2 mal 100.000m durch 3.6*10^6 zu rechnen um auf Kilowattstunden und je 100 km zu kommen. Ohne die Faktoren hätte man Joule je Meter, das ist unhandlich ;) Hat man nun die kWh Nutzleistung, so kann man mit dem spezifischen Verbrauch und der Dichte des Kraftstoffs von etwa 0.74 für Superbenzin incl. Ethanolanteil die erwarteten Liter auf 100 km ausrechnen.

Beispiel: 120 km/h = 15 kWh, diese mit 330 Gramm je kWh erarbeitet und 740 Gramm je Liter betankt sind 6.6l auf 100 km. Mache ich das für alle Werte kommt folgendes heraus.

 

EXECUTIVE SUMMARY

===============

(Angehende Manager und bekennende thermodynamische Knallköpfe können ab hier wieder lesen, der Theoriekram ist um)

60 km/h erfordern 3.7 kWh zu 600 g/kWh sind 3.0 l

90 km/h erfordern 8.3 kWh zu 360 g/kWh sind 4.1 l

120 km/h erfordern 14.9 kWh zu 330 g/kWh sind 6.6l

150 km/h erfordern 23.2 kWh zu 280 g/kWh sind 8.8l

180 km/h erfordern 33.5 kWh zu 270 g/kWh sind 12.2l

210 km/h erfordern 45.6 kWh zu 280 g/kWh sind 17.2l

220 km/h erfordern 50 kWh zu 310 g/kWh sind 21 l/100km

Bis 150 km/h hat man etwa einen linearen Anstieg des Verbrauchs mit dem Speed, da der spezifische Verbrauch des Motors mit der Geschwindigkeit "linear" abnimmt. Eigentlich müsste der Verbrauch quadratisch ansteigen. Man kann sich jetzt streiten wo "saufen" anfängt, aber irgendwo zwischen 150 und 180 km/h bzw. 70-80% des Topspeeds wird es nicht mehr lustig. Wer also meint einen 1.6er mit 180 durch die Gegend dreschen zu müssen oder bei Dauervollgas Anhänger zieht, hat an der Tanke keine Freude, da ist der 2.0er sicher die bessere Wahl. Unter 150 dagegen ist eins sicher - der kleine 1.6er wird spürbar weniger verbrauchen wie der größere 2.0er. Und hier hätten Hybride eine Chance. Ab und zu den Akku mit einem auf Wirkungsgrad optimierten Stromerzeuger geladen senkt natürlich den Verbrauch - trotz Transformationsverluste.

Pheew, ich hoffe mich nicht verrechnet zu haben, aber aus dem Bauch heraus hauen die Verbrauchswerte hin. Mein etwas größerer und unschnittigerer Avant nimmt bei 200 km/h etwa 18-19l/100km, bei 160 km/h sind irgendwo 14l real. Plausibel würd ich sagen. Zudem säuft mein 3l Sixpack etwa 8-9l bei superkonstant 120 km/h (Schweiz), mit etwas Gehoppel wegen Verkehr gerne nen Liter mehr. Unter 120 km/h gibt keinen nennenswerten Verbrauchsvorteil und bis etwa 170/180 hält sich der Durst in Grenzen. Ab 200 wird es "bitter". Der Motor macht Spass, ist aber eindeutig viel zu groß für "sparsam" und selbst für "zügig voran" etwas überdimensioniert.

Und wer jetzt kommt "ich hab hier ein Muscheldiagramm für nen Vectra B 1.8, mach mal". Der Stinkefinger sei demjenigen sicher. Der Beitrag nebst Kontrollrechnungen hat mich knapp 2.5h gekostet. Weitere Rechnungen nur gegen den Einwurf großer Scheine. Einem KFZler wäre es egal was die Karre säuft, einmal in 3h nen Zahnriemen für Bar auf Tatze gewechselt zahlt den Expresszuschlag fürs nächste Quartal *duck*

In diesem Sinne: PROST. Schweizer Bier zur Zeit, "1664" steht auf der Flasche. Das Mindesthaltbarkeitsdatum ists hoffentlich nicht.

Uff

und das zur späten Stunde.

Gut, dass ich kein Diplom in Maschinenbau hab, sondern nur in Elektrotechnik ;)

Die Zeiten, in denen meiner mehr braucht als der größere Motor, ja mei, das muss ich halt eingehen.

Dafür braucht man überwiegend immer noch weniger.

cheerio

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