96h Dauerregen (Berlin) - "Mein Wasser-Disaster" - Der Supergau - Bilder
Es war einmal, ein regnerischer Tag in Berlin.....
.......FALSCH...es waren 4 aufeinander folgende Tage in Berlin in einem absoluten Dauerregen, und wenn ich Dauerregen sage, meine ich Dauerregen, ununterbrochener Wasserfluss von Oben, von Donnerstag bis Samstag.
Ich hatte mir natürlich nichts dabei gedacht, das mein Wägelchen, was passieren könnte, aber falsch gedacht.
Das ganze Dilemma begann am Samstag Abend, ich war am arbeiten und hatte meinen Dicken auf einem privaten Parkplatz mit Überdachung geparkt, alles normal wie immer. Plötzlich kam ein Kollege auf mich zu und fragte "gehört die silberne E-Klasse nicht Dir?", ich bejahte und fragte was los sei, "Der Kofferraum war komplett offen, alle lichter waren an, ich hab ihn wieder geschlossen". Ich war erstmal geschockt.
Bin also auf direktem Wege dort hin und versuchte den Wagen zu entriegeln, aber die FB funktionierte nicht, die ZV war tot.
Ich musste mit dem mechanischen Schlüssel öffnen und von innen hab ich erst ent- und verriegeln können.
Habe den Motor gestartet, keine Fehlermeldung ausser die übliche "SRS-Meldung". Bin also wieder ausgestiegen und den Wagen dann per ZV verriegelt, hat auch funktioniert. Zack eine Minute später, geht die Innenraumbeleuchtung und die Umgebungsbeleuchtung plötzlich an, aber die Schlösser sind zu. Dann ist mir aufgefallen, dass die Reaktion zum verriegeln, erst nach 5s nach drücken auf die FB passierte und beim öffnen genauso. Ich wusste nicht was los, ich musste aber weiterarbeiten. Hab mich in den Wagen gesetzt, eine Runde auf dem Parkplatz gedreht und wieder abgestellt, nun funktioniert die Übertragung 1:1 und es gingen nach verriegeln, keine Lichter mehr an, alles war wie gewohnt.
Der nächste Tag brach an, ich hatte das Problem vergessen und dachte mir nichts weiter dabei. Ich war mit einem Freund unterwegs, mit seiner Kutsche. Es regnet derzeit extremst in Berlin, wie aus Eimern. Mein Telefon klingelte, ein Freund sagt mir "Wo bist du, dein Kofferraum ist offen und die Lichter brannten und dein Fenster ist etwas geöffnet", ich war geschockt, bei dem Wetter wollte ich mir gar nicht ausmalen, wie nass der Innenraum meines Kofferraums geworden war. Wir sind also schnell zurück zu meinem Wagen, der Freund hatte den Kofferraum geschlossen. Ich komme an und möchte den Wagen entriegeln, und wieder reagierte die FB nicht und ich musste wieder mit dem mechanischen Schlüssel ran. Langsam kam ich mir vor wie bei "Und täglich grüßt das Murmeltier". Den Wagen manuell geöffnet und von innen entriegelt und den Kofferraum geprüft, es ist zwar nass, aber nicht sooooo nass, also kann de Klappe nicht lange offen gewesen sein. Ich war absolut sprachlos und wusste nicht was los. Bei dem Dreckswetter hab ich mir in einer Einfahrt Unterschlupf gesucht und beim trockenen den Wagen mir genauer anzuschauen. Beim Abbiegen zuvor habe ich ein "Gluckern" gehört, es war deutlich hörbar, dass sich irgendwo im Motorraum Wasser gesammelt hatte und bei Kurven gut zu hören war.
Also Motorhaube geöffnet, Taschenlampe geleuchtet und mir fiel auf, das beim Sicherungskasten, sich einiges an Wasser gesammelt hatte. Ich schaue weiter, öffne die Filterabdeckung um zur Batterie zu gelangen und da war das Dicke Problem. Die Hälfte der Batterie stand so was von unter Wasser, das ich fassungslos war. Ich fragte mich sofort wie sich das dort anstauen konnte, bei längerem beobachten ist es auch nicht weniger geworden, also müssen die Wasserabläufe verstopft sein. Da ich mich mit der Technik nicht so gut auskenne, habe ich den ADAC gerufen, der nach 2 Stunden endlich kam. Er hat ebenfalls sofort das Problem erkannt. Mit einem Schlauch haben wir das Wasser abgesogen, denn die Wasserabläufe sind sehr dumm gemacht und befinden sich direkt unter der Batterie, da kommt man nicht mit Werkzeug ran. Das Wasser floss und floss beim Absaugen. Es haben sich ca 3 Liter Regen dort angesammelt, ich konnte es nicht glauben. Bilder siehe Anhang. Dann haben wir die andere Seite abgezogen am Sicherungskasten, dieser war ebenfalls feucht, dort kamen ca 1,5 - 2 Liter raus. Also 5 Liter Regenwasser in meinem Motorraum, na was gibt es besseres auf einem Sonntag. Das Wasser ist durch die Haubenöffnung hineingelangt. Dann hat der ADAC-Mann die Spannungen der beiden Batterie gemessen und hinten läuft alles einwandfrei, vorne meinte er brauch ein richtiger Batt.Messgerät, was er leider nicht dabei habe. Im KI erschien die Meldung "Elektrische Verbraucher abgeschaltet". Dann haben wir die Haubenöffnung zugeklebt, damit kein weiteres Wasser einsickern kann, das muss bis morgen halten. Zettel fertig geschrieben und dann ist er weggefahren. Ich dachte mit wegen der Meldung mach ich mir kein Problem, das hatte ich bisher schon ein paar Mal, bin dann einfach etwas rumgefahren und weg war sie normalerweise, aber diesmal wich sie nicht von der Stelle.
Heute dann beim Fahren, kam die Meldung im KI in ROT, ein Batterie Symbol - Werkstatt aufsuchen und dann gleich noch eins hinter her, ein Blitz oder Spannungszeichen - Anzeige Defekt. Motor an und wieder aus und die Störungen waren wieder weg. Es wurde also immer besser. Die Sitzheizungen waren ausser Funktion, die elektrischen Sitze konnte ich nicht mehr bedienen, Lenkrad stellte sich auch nicht mehr automatisch ein, die Spiegel hingegen funktionierten. Und die Memory-Sitze haben alle Einstellungen verloren. Das COMAND spinnt ebenfalls, bei Radio oder CD, wird der Ton andauern unterbrochen und wenn ich auf das Display schaue sehe ich, genau in dem Moment wo kein Ton zu hören ist, dass sich die "Stumm-Funktion" von selber einschaltet, jetzt fängt es auch noch an zu spuken. Der Regen hast mir voll gegeben.
Naja so sieht der Stand derzeit bei mir aus. Kann mir einer sagen was da los? Was kann ich tun? guten Rat?
Also sowie es aussieht, muss ich die Batterie vorne wechseln, die hat einen Knacks davon getragen, 4 Tage im Wasser zu schwimmen. Heute wollte ich zu Mercedes die Wasserabläufe reinigen und die restlichen Dinge in einer freien Werkstatt beheben lassen.
Soviel zum Regen und ich kann jedem nur Raten, lasst Eure Wasserabläufe unter der Batt und dem Sicherungenkasten reinigen. Der ADAC meinte Mercedes nimmt dafür 7 AWs, aber ich weiss gar nicht, was ein AW kostet.
Ich wünsche Euch Allen, regenfreie Tage, viel Sonne und nochmals kein Regen 
Liebe Grüße
Berry
Beste Antwort im Thema
Um der Vollständigkeit halber wollte ich mein Endergebnis mitteilen und somit dieses Thema beenden.
Ich habe meinen Wagen gestern endlich wieder zurück bekommen, es hat sage und schreibe 4 Woche gedauert.
Das was am längsten andauerte, war einfach diese verdammte Trocknung von diesem Dämmmaterial.
Da hier in Berlin das Wetter nicht so wirklich mitspielte hat es sich so lange in die Länge gezogen, sonst hätte ich ihn schon nach 2 Wochen wieder bekommen.
Es funktioniert wieder alles einwandfrei. Alles in Allem habe ich auch etwas Glück gehabt, da man einiges retten konnte und nicht gleich ersetzen musste.
Mein Endpreis belief sich auf 1500€. Mercedes wollte mindestens 4000 Euro haben.
Wenn Fragen sind, einfach schreiben.
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83 Antworten
Ich kenne mich damit auch nicht aus.
Ganz klar: Ich würde davon selber die Finger lassen! Meiner Meinung nach bist Du bei einer MB Werkstatt in diesem speziellen Fall sehr gut aufgehoben. Die sollten wissen, was sie machen, was sie wie aus und einbauen und:
WAS für Vorkehrungen genau zu treffen sind, damit diese Sch..... niemals wieder passiert.
Was bringt es, einige Hundert Euro zu sparen um in ein oder zwei Jahren wieder Steuergeräte zum Leben zu erwecken bzw. zu tauschen für eine vierstellige Summe!
Die Zweite Möglichkeit: Bei Hitzing und Petzold anrufen und mit denen sprechen. Vielleicht kennen Sie ja eine (freie) Werkstatt, die mit dem 211er sowas in Deinem PLZ Gebiet schon gemacht haben und die sie empfehlen können. DAS wäre noch eine gute Option.
Ich denke, wenn es günstig wird, bist Du minimum mit 1 000 Euro dabei. Wenn die Geräte nur "getauscht" werden gegen nagelneue, dann können da schnell 3 000 Euro und viel mehr daraus werden
Wie sieht es da eigentlich mit Versicherungen aus? So eine gaaaaanz weite Parallele zu Hagelschaden und co.....
Zitat:
Original geschrieben von chess77
Wie sieht es da eigentlich mit Versicherungen aus? So eine gaaaaanz weite Parallele zu Hagelschaden und co.....
soll angeblich nicht mal die vollkasko übernehmen
Versicherung bei der Teilkasko ist nur gegen Überschwemmung geschützt, mehr nicht...
Danke für die schnelle und sachkundige Aufklärung
Als ich heute den Wagen in meiner Werkstatt abgeben wollte, hab ich nochmal kurz gecheckt, was ich nicht im Wagen lasse und mitnehme.
Ein Blick in den Fond, hinter dem Fahrersitz und mein Herz hörte für 2 Sekunden auf zu schlagen.
Komplett nasss, Teppich und darunter, war ne richtige Pfitze.
Der Chef hat mich angerufen und gesagt da wurden noch 10 liter Wasser abgesogen.
Einfach unfassbar, er meinte ebenfalls, minimum 1000 und maximal 4000 Euro...So ein Scheiss.Bin gerade dabei mit meinem Anwalt und meiner Versicherung dabei irgendeine Lösung zu finden, damit wenigstens ein Teil der Kosten übernommen wird. Naturgewalt ist immer noch Naturgewalt.
Lg
Berry
Oh man! Ich drück Dir alle Daumen! Da hat ich ja allem Anschein nach echt Glück gehabt.
Zitat:
Original geschrieben von roMeo|blN
Als ich heute den Wagen in meiner Werkstatt abgeben wollte, hab ich nochmal kurz gecheckt, was ich nicht im Wagen lasse und mitnehme.
Ein Blick in den Fond, hinter dem Fahrersitz und mein Herz hörte für 2 Sekunden auf zu schlagen.
Komplett nasss, Teppich und darunter, war ne richtige Pfitze.
Der Chef hat mich angerufen und gesagt da wurden noch 10 liter Wasser abgesogen.
Einfach unfassbar, er meinte ebenfalls, minimum 1000 und maximal 4000 Euro...So ein Scheiss.Bin gerade dabei mit meinem Anwalt und meiner Versicherung dabei irgendeine Lösung zu finden, damit wenigstens ein Teil der Kosten übernommen wird. Naturgewalt ist immer noch Naturgewalt.
Lg
Berry
Aber wie ist das Wasser reingekommen? Türdichtungen defekt oder der Nässeschutz an den Türen defekt?
Nur mal so eingeworfen :
Mein Nokia 6230i ist vor gut einem Jahr ins Wasser gefallen. Es ging nix mehr. Ich habe es dann 4 Tage auf den Heizkessel gelegt (etwas über handwarm) und siehe da, es lebte wieder und funktioniert bis heute in der FSE meines Autos. Nicht jedes Steuergerät muß gleich immer ersetzt werden, wenn es abgesoffen war. Auf jeden Fall nicht, bevor man das nicht versucht hat.
Wenn natürlich die volle Stromladung durchgegangen ist, kann schon sein, dass es hin ist, aber Versuch mach klug.
Übrigens: Der tauscht aus. Der hat keinen Ofen !
Sorry dass der Hinweis auch von mir so spät kommt, aber:
Mich wundert etwas dass hier bisher niemand (offenbar auch der ADAC-Mann und die befragten Werkstätten nicht) darauf hingewiesen hat dass man nasse Elektronik am besten SOFORT stromlos machen und SCHNELLSTMÖGLICHST komplett trocken legen und von ggf. bereits entstandenen Oxidschichten reinigen muss!
Metall (in diesem Fall Kontakte, Leiterbahnen), das unter Strom steht, korrodiert um ein vielfaches schneller als in spannungslosem Zustand, die feinen Leiterbahnen werden da ganz schnell weggefressen. Und durch die Korrosion und deren Produkte kann es auch zu weiteren Kurzschlüssen kommen, die dann erst nach und nach alles zerstören. (Dass da nicht schon nach kürzester Zeit alles komplett hinüber ist, liegt nur daran dass die meisten Platinen mit einem Schutzlack versehen sind, aber das hält auch nicht dauerhaft.)
Wenn bekannt ist, dass Wasser bereits in die Elektronik eingedrungen ist, würde ich daher sobald wie möglich das Fahrzeug abstellen, die Batterie(n) abklemmen und alles so gut es irgend geht zerlegen und austrocknen. Auf keinen Fall würde ich den TE damit noch tagelang herumfahren lassen!
Solange da noch irgendwo Feuchtigkeit ist, erhöht meiner Meinung nach jedes weitere unter Strom setzen der Teile die Wahrscheinlichkeit von kaputten Geräten deutlich.
Wenn die Elektronik von Mercedes auch nur im Ansatz vernünftig gefertigt ist ist sie vollständig mit Lack überzogen. Dann wären die einzigen Schwachstellen die Stecker. So gehört sich das und so machen es andere seit Jahrzehnten. Musste zum glück noch an kein MB Steuergerät aber ich gehe doch davon aus das die das hinbekommen. Dann oxidiert da auch nichts und sollte auch ansich durch das Wasser nicht geschädigt werden.
Zitat:
Original geschrieben von tza
Wenn die Elektronik von Mercedes auch nur im Ansatz vernünftig gefertigt ist ist sie vollständig mit Lack überzogen. Dann wären die einzigen Schwachstellen die Stecker. So gehört sich das und so machen es andere seit Jahrzehnten. Musste zum glück noch an kein MB Steuergerät aber ich gehe doch davon aus das die das hinbekommen. Dann oxidiert da auch nichts und sollte auch ansich durch das Wasser nicht geschädigt werden.
Im Prinzip wärs schön, aber die Platinen haben nunmal zwangsweise ebenfalls Kontaktstellen die NICHT überlackiert sein können, sonst hätten sie nämlich keinen Kontakt. Von dort korrodiert das dann auch unter den Lack hinein. Und ein Kurzschluss an korridierten Steckern, der erst durch die Oxidschichten entsteht, kann an ganz anderen Stellen etwas durchbraten, das Teil muss dazu selbst auch gar nicht nass werden.
Honda hatte das damals Traumhaft gelöst. Mein Prelude hatte komplett lackierte Leiterplatten - nach dem Zusammenbau. Die Stecker waren von hinten dicht. Schlicht optimal gelöst. Das war 1991!! Wasserproblem gehabt wegen undichtem Schiebedachablauf- Steuergeräte haben nicht abbekommen obwohl sie unter Wasser waren.
Das Fahrzeug steht seit heute früh in einer Werkstatt. Das Wasser wurde nun ich hoffe mal komplett abgesogen, jetzt wird getrocknet und morgen früh weiss ich erst was genau kaputt ist, was durch trocknen weiterhin funktioniert und was komplett gewechselt werden muss. Zum glück habe ich kein Probem mit dem Motor und somit auch nicht mit dem Motorsteuergerät.
Ich hoffe mein ESP ist auch verschont geblieben, man kann sich da so viel ausmalen. Ich bin seit 2 Tagen sowas von schlecht drauf und gestresst.
Wie lange dauert die "trocknungs-Phase"????
Zitat:
Original geschrieben von krotzn
Aber wie ist das Wasser reingekommen? Türdichtungen defekt oder der Nässeschutz an den Türen defekt?
Habe ich auf Seite 1 schon geschrieben. Die Wasserabläufe im Kotflügel sind verstopft. Dadurch steigt das Wasser im Kotflügel so hoch, daß es schließlich durch eine Kabeldurchführung in den Fahrerfußraum läuft. Von dort aus läuft es nach hinten in den Fond. Das ist ein bekanntes Problem und es wundert mich, daß die Werkstatt nicht direkt beim ersten Auftreten der Probleme mal nach Feuchtigkeit unter den Teppichen gesucht hat.
Gruß
Achim