850/V70 I oder 940 als Daily Driver?
Hallo,
seit einigen Wochen durchforsten ich das www nach Infos zu o. g. Fahrzeugen. Nachdem ich meine Frage vor einigen Wochen schon im Hecktriebler-Forum gestellt habe, wurde mich nun doch interessieren, wozu Ihr hier aus welchen Gründen ratet.
Wir überlegen, uns für kleines Geld (ca. 1.000 - 2.000 €) mit etwas Geduld ein zweites Auto zu kaufen. Trotz des geringen Einstadspreises wünschen wir uns (natürlich) ein möglichst zuverlässiges Fahrzeug.
Es geht um einen Benziner für arbeitstägliche 12 km (einfache Strecke) der aber auch mal unseren Wohnwagen (1.500 kg) ziehen soll.
Das sind also die Vorgaben.
Für den 850 scheint zu sprechen, dass das Angebot im ungefähren Rahmen des genannten Budgets größer ist. Auch verbrauchen die Fahrzeuge wohl etwas weniger?
Der 940 scheint demgegenüber noch robuster zu sein. Auch sind fällige Reparaturen günstiger.
Wie ist die Meinung der mit alten Schweden erfahrenen? Zu welchem Motor und welchen Baujahren würdet Ihr bei dem einen oder anderen raten?
Ich freue mich auf Eure Meinungen!
Beste Antwort im Thema
Hallo,
anbei meine Meinung aus 30 Jahren Autoschrauben (ca. 2 Fahrzeuge pro Woche, vom 150T€ Porsche bis hin zum 500€ Fiesta).
Volvos sind bis in die 2010er Jahren (also auch die Ford-Volvos😉) tatsächlich meiner Meinung nach doch die besseren Gebrauchtwagen in Sachen Zuverlässigkeit und noch wichtiger Reparaturfreundlichkeit. Auch Volvos haben ihre Macken und sind nicht fehlerfrei. Es gibt immer mal wieder Modelljahren die qualitativ nicht optimal sind. Aber die Macken und Modelljahre sind bekannt und hier im Forum oft diskutiert.
Ich hatte bis auf die eingeklebten Antriebswellen bei Volvos z.B noch nie ein Problem mit festgerosteten Schrauben usw... das erleichtert anstehende Reparaturen ungemein. Weiter sind sie meist - auch im Vergleich zur Konkurrenz - einfach "schlau" und praktisch konstruiert. Ersatzteile gibt es günstig in guter Qualität wie Sand am Meer.
Jetzt zu meiner Einschätzung 850 V70 vs. 7,9er Reihe:
Nachdem ich im Oktober unseren letzten 7er zur letzten Ruhe geleitet habe (nach über 600Tkm) kann ich sagen, dass die 7er und 9er Reihe hervorragende Langzeitqualität besitzt. Natürlich hat er auch seine Marotten, aber die halten sich in Grenzen. Mechanisch sehr einfach zu erhalten bzw auf Vordermann zu bringen. Motoren robust und nicht mal so lahm (b230FT) - allerdings schlucken sie schon 20-30% mehr Sprit als ein vergleichbarer 5Zylinder vom 850er/V70. Das Fahrgefühl ist gänzlich anders, der Heckantrieb sehr spaßig wer es drauf ankommen lässt😉
Aber dies muss jeder selbst bei einer Probefahrt "erfahren".
Der 850er/V70I ist in allen Belangen das modernere Auto, etwas aufwändiger zu warten (z.B. wegen Frontantrieb), mit einfachem Fahrwerkstuning steht er wenig aktuellen Fahrzeugen in Sachen Fahrdynamik nach. Er ist variabler im Innenraum, die 5-Zylindermotoren ein Traum - leise, trotz tollem Klang, sehr robust bei guter Pflege und selbst die Turbomotoren können sparsam gefahren werden.
Der V70 I ist meiner Meinung nach optisch nicht ganz so schön, aber qualitativ merklich besser als der 850. Weiterer Vorteil ist die komplette OBD II - Anbindung - hilfreich wenn es auf Fehlersuche geht.
Ich würde beide Modelle die in einem gutem Zustand sind Probefahren - das Fahrgefühl entscheiden lassen. Beide haben ihre Vorteile...
Wenn Du nicht selbst schrauben kannst, lieber etwas mehr Geld ausgeben und einen Scheckheftgepflegten nehmen. Ansonsten kanns auch ein etwas vernachlässigter für ganz wenig Geld sein.
Zum Thema Sicherheit:
In meiner Familie gibt es mehrere Feuerwehrleute die regelmäßig irgendwelche Menschen aus verunfallten Autos schneiden müssen. Deren Meinung ist mehr als eindeutig:
Heutige Autos (vor Allem auch Kleinwagen) sind leider meist ausschließlich auf die Crashtestabläufe im Labor ausgelegt (ähnlich beim Spritverbrauch der zu 100% auf des Testprocedere programmiert wird). Sobald z.B. die Überdeckung beim Crash , oder die Geschwindigkeit von dieser "Norm" abweicht fallen viele Autos zusammen wie ein Kartenhaus. Nicht nur einmal waren Sie Jungs von der Feuerwehr begeistert wie "stabil" die Volvos der 80er,90er und 200oer Jahre sind. Was nützt auf dem Papier eine niedrige Kopfbelastung wenn der Körper nur noch in Teilen geborgen werden kann.
Gruß Daniel
55 Antworten
Vielleicht ist mein Vorgänger mal preiswert gefahren. Um den Istzustand zu erhalten brauchst de schon ein wenig Taschengeld.
Gruß
Vom Sollwert reden wir erst gar nicht.
.... na ja, ab einem bestimmten Punkt oder Alter wird bei jedem Fahrzeug so ziemlich jede Reparatur, die über reine Wartung hinausgeht betriebswirtschaftlicher Unfug!!
Der rein technische Wert des Fahrzeugs ( z.B. bei DAT oder Schwacke) zerstört eigentlich viele Träume.
Würde mich auch ganz genau so treffen, erinnere mich an den 850er vom Sohn meiner Ex, der hatte nach einem Auffahrunfall vom Gutachter noch 1500 Euro wiederbeschaffungswert zugestanden bekommen, das war ein 2.0 mit buchhalterausstattung, das ganze aber vor nahezu 10 Jahren. Will gar nicht wissen was da jetzt rauskommen würde.....wahrscheinlich noch nicht mal die monatlichen telefokosten für die Internet Recherche.....
Gruß der sachsenelch
Viele der angefallenen und von mir selbst erledigten Reparaturen wären im Normalfall und für "Otto Normal-Fahrer" bereits das Todesurteil gewesen,aber erstens habe ich noch NIE ein Fahrzeug aufgrund einer anfallenden Reparatur entsorgt und zweitens habe ich Spaß am Erhalt meiner Youngtimer,auch wenn zwischeitlich zwei Neufahrzeuge auf dem Hof stehen.
Bestes Beispiel ist mein Dailydriver,ein Corsa C Diesel,den ich vor 3 Jahren gekauft habe.
Aktuell fahre ich rund 30.000 KM damit im Jahr und das Ding rennt und rennt und rennt.
Wertmäßig ist der aufgrund der gelben Plakette auf Null,aber mit einem Verbrauch von (real) 3,5 Litern bei meiner täglichen Fahrstrecke von 60 KM absolut genial.
Zumal ich in der Kiste richtig gut sitzen kann mit meinem Bandscheibenschaden und 1,91 Metern Körprgröße.
Meinen 850 würde ich nur sehr ungerne wieder als Dailydriver nutzen.
Martin
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Mir geht es genauso.Mein C70 nehme ich nur noch am WE.Als Daily Driver ist der mir viel zu schade.Ich muß täglich 25 Km hin und 25 Zurück zur Arbeitsstelle.Das macht bei mir seit gut einem Jahr ein Skoda Rapid TSI mit 3 Zylinder und 95 Ps.Den hatte ich mir als Vorführer geholt und kostet mich 36 Euro Steuern und 350 Euro HP und VK im Jahr.Der braucht zwischen 5,5-6 Liter und mit dem bin ich kein bisschen langsamer auf Arbeit.Auf der Landstrasse sind die PS relativ egal,irgend ein Schleicher ist immer vor dir.Die neuen Zahnriemen TSI sind wieder OK,was man von den alten Steuerketten TSI nicht behaupten kann.Ich hatte nach 10t Km null Probleme und bin auch optimistisch,das der weiter gut läuft.Ich habe noch eine Garantieverlängerung auf 5 Jahre für alle Fälle.Der 3 Zylinder knurrt beim ausdrehen wie ein Dobermann den man den Futternapf wegnimmt,aber sonst ist der kaum zu hören.Aber vom Sitzkomfort und Innenraum trennen den Rapid Welten zum C70.Wenn die Sonne wieder höher steht,kommt noch mein E-Bike zum Einsatz.Dann bin ich zwar über eine Stunde unterwegs,aber das Ding macht richtig Spass.Das ist der Wahnsinn,wie schnell du da die Berge raufkraxeln kannst.
In die Stadt fahr ich mittlerweile auch lieber mit dem kleinen Toyota Yaris 1l. Dafür ist der Nähmaschinenmotor gut. Wenn ich mal damit in die Arbeit fahre, statt mit dem Rad (kommt vielleicht dreimal im Jahr vor), ist auch die Parkerei nicht so streßig, da ich den ohne Probleme in die Duplexbox in der Tiefgarage bekomme. Mit dem Schwerlastelch muß ich millimetergenau auf Kante parken, damit das passt.
Zitat:
@Sachsenelch schrieb am 2. Februar 2020 um 09:09:35 Uhr:
.... na du!! Ich dachte da fehlt noch was?? Bei deiner ständigen zitiererei sieht ja kein aas mehr durch....Gruß der sachsenelch
Ja, da hatte ich 'verklickt' :-/ .
Zitat:
@Volvo-850-Driver schrieb am 31. Jan. 2020 um 14:44:56 Uhr:
Ich selbst bin überzeugter 300€ Volvo 850 Fahrer, keiner meiner 8er hat mehr gekostet ??.
Klingt auch interessant. Wie findest Du solche Autos? Bei den bekannten Gebrauchtwagen-Plattformen im Internet finde ich so etwas derzeit nicht.
🙄🙄
Auch ich habe meinen 850 (sogar einen AWD) für 250€ gekauft. Wohl aber mit dem Wissen (da ich da schon etwas Erfahrung mit den 850ern hatte), dass es für den Kurs kein Exeplar gibt, dass ich sorgenfrei die nächsten Jahre fahren kann ohne darin zu investieren. Und damit meine ich ernsthaft zu investieren, nicht 200€ für Verschleissteile...
Meiner Ansicht nach gibt es 2 Varianten:
1. unter 1000€ für einen 850er ausgeben und den solange irgendwie bewegen wie es geht, dann aber bitte ohne grosse Ansprüche an Zuverlässigkeit, Sicherheit, Komfort und ohne Gedanken an den Nachhaltigkeits-Aspekt.
...oder...
2. ein gepflegtes und weitestgehend Reparaturstau-freies Exemplar aus seriöser Hand zu kaufen und diesen extremen Mehrwert beim Kauf zu zahlen.
Ich rede dabei nicht von irgendwelchen 12.000€ "rar", "selten" usw Modellen (T5-R, etc), sondern von jedem x-belibeigen Durchschnitts-850er.
Das verhält sich inzwischen bei den 9ern nicht ganz viel anders. Diejenigen, die noch zuverlässig und sicher fahren werden entweder gar nicht verkauft oder nur gegen eine entspr. Summe. Abgerockte Kisten mit Mängeln so lang wie der Kassenzettel beim Wocheneinkauf für die gesamte Familie gibt es hingegen zuhauf. Dann muss man sich eben bewusst sein, dass es im Nachgang noch zu Investitionen kommt, die gerne auch den Kaufpreis überschreiten werden - und das deutlich!
Ob man jetzt nun einen 850er bzw V70I nimmt oder einen 9er - das sind 2 versch. Autos, die lassen sich nur schwer (wenn überhaupt) miteinander vergleichen... Aber das hatten wir ja schon im November/Dezember 2019 im Unterforum "Volvo mit Hinterradantrieb" -> https://www.motor-talk.de/.../...850-er-als-daily-driver-t6725300.html
Markus
Vielen Dank Markus, dass ich die Frage schon im anderen Unterforum gestellt habe, habe ich ja eingangs schon gesagt.
Zitat:
@KY4400 schrieb am 3. Februar 2020 um 16:40:03 Uhr:
Vielen Dank Markus, dass ich die Frage schon im anderen Unterforum gestellt habe, habe ich ja eingangs schon gesagt.
Ich muß Markus da beipflichten. Gerade die 940, wenn billig gekauft, da kannst du erstmal in Teile investieren und gegeben falls in Werkstatt, wenn du dir nicht nen Kupplungswechsel in der Garageneinfahrt zutraust. Hab meinen für 1100€ gekauft und bis jetzt 1000€ an Teilen investiert. Geschraubt wird selber. Bedenke auch, das man vielleicht erstmal Werkzeug anschaffen muss, dass ja auch nicht umsonst ist, beim selber schrauben.
Hatte das nochmal mit Link erwähnt weil nicht alle 850-Fahrer im 9er Unterforum lesen ;-) So kann sich jeder selber "auf den Stand bringen".
Markus
Zitat:
@KY4400 schrieb am 3. Februar 2020 um 16:40:03 Uhr:
Vielen Dank Markus, dass ich die Frage schon im anderen Unterforum gestellt habe, habe ich ja eingangs schon gesagt.
Neben all den genannten Punkten wäre für mich bei einem Daily Driver das bessere Crashverhalten des 850 entschiedend.
Gruß Markus
... da würde ich mich nicht drauf verlassen... es gibt Crashtests gegen moderne Mittelklasse Wagen, da sieht ein 850 oder V70 dieser Generation ziemlich alt aus... ist er ja auch und die Entwicklung ist auch da weiter gegangen... 😉
Zitat:
@Peak_t schrieb am 4. Februar 2020 um 16:59:58 Uhr:
... da würde ich mich nicht drauf verlassen... es gibt Crashtests gegen moderne Mittelklasse Wagen, da sieht ein 850 oder V70 dieser Generation ziemlich alt aus......
...geht wohl nicht um einen neueren Audi od. sonstwas, sondern Vergleich 850/V70-I/9xy 😉