6 Monate / 9000km im X1 xDrive30e

BMW X1 U11

Hallo zusammen,

hier mal kurz meine Erfahrungen, die ich in den letzten Monaten gesammelt habe. Dabei beschränke ich mich auf die Technik/Bedienung. Zur Optik und allgemeiner Raumaufteilung sollte sich jeder sein eigenes Bild machen.

Positiv:
- Kopffreiheit und Sicht aus der Windschutzscheibe für einen langen Lulatsch wie mich (und es gibt noch höhenverstellbare Kopfstützen, die irgendwie auch langsam von vielen Herstellern weggespart werden). Ich bin zwar "nur" 1,97m groß, aber habe eher die Oberkörperlänge einer Person über 2m. Der Wagen ist hier für mich ein Traum und es gibt nur sehr wenig vergleichbares auf dem Markt. Bei anderen Marken und bei BMW, so habe ich auch im 3er, X3, 5er und iX gesessen und die können hier alle nicht mithalten. (Letztendlich habe ich mich deshalb auch damals für den X1 entschieden).
- Der Innenraum wirkt weiter hochwertig für diese Klasse und ich verbringe immer noch gerne Zeit darin
- Leder Veganza Mokka: Der neue Lederersatz macht sich auch nach 9k km noch Top in meinem X1. Sieht noch aus wie neu, fühlt sich sehr angenehm an (bei Wärme und Kälte). Kann ich aus meiner Erfahrung nur jedem empfehlen
- Head-Up Display: Ich merke hier zwar fast keine nützliche Weiterentwicklung zu meinem vorherigen BMW, aber dies ist für mich weiterhin eines der besten Features und ich möchte keinen Alltagswagen mehr ohne dieses haben. Ich schaue zu 90% darauf und somit sind die anderen Displays im Wagen für mich schon eher Nebensache.
- Das Verhältnis aus Platzangebot und Langstreckentauglichkeit zu auf der anderen Seite Stadttauglichkeit mit engen Parkplätzen ist für mich ideal.

Neutral:
- Surround View (360° Kamera): Ansich bin ich ein großer Fan hiervon und würde auch die Option jederzeit wieder buchen. Die Kameras und angebotenen Ansichten sind auch besser, als bei meinem letzten BMW. Trotzdem landet es nur auf Neutral, denn das System vom X1 ist in einem wesentlichen Punkt schlechter, als bei meinen beiden letzten BMW: Die Abstände um das Auto herum lassen sich deutlich schlechter erfassen. Gerade in der Top-Down Ansicht konnte ich früher gefühlt Millimetergenau parken. Im X1 wirken Hindernisse und Parklinien auf dem Display jetzt deutlich näher, als sie es wirklich sind. Und wenn sie noch näher kommen, dann verschwinden sie teils in einer Art "blindem Fleck". Die Nützlichkeit in sehr engen Parkhäusern leidet so deutlich.
- Adaptives M-Fahrwerk: Im großen und ganzen bin ich mit dem Fahrwerk zufrieden. Es bietet eine gute Mischung aus guter Kurvenlage (für einen SUV) und Komfort. Es schwächelt jedoch bei kurzen Bodenwellen. Dabei ist es zwar nicht hart, aber schaukelt sich auf und wird etwas unruhig.
- Motorisierung (30e Plug-In Hybrid): Ich nutze das Fahrzeug tatsächlich als Plug-In und kann nachts zu Hause laden. Ich war noch nie mit dem Fahrzeug an öffentlichen Ladesäulen und kann daher hierzu nichts sagen. Anfangs habe ich an einer normalen Steckdose geladen. Der Wagen hat dann zum Vollladen ca. 10 Std gebraucht, was ok ist, wenn man keine kurze Nacht hat. Mit jetzt 16A rotem CEE Stecker braucht er etwas über 2 Std. Elektrische Reichweite laut Anzeige hat sich in den Wintermonaten bei etwas über 50km eingependelt. Echte Reichweite sind dann aber eher 40km im Kurzstreckenbetrieb. Das Fahrzeug ist definitiv so ausgelegt, dass der Elektroantrieb in der Stadt und beim Anfahren aus dem Stop gut geeignet ist und der Verbrenner auf der Autobahn zum Zug kommt. Als angenehme Reisegeschwindigkeit empfinde ich in ihm dabei alles bis 160 km/h. Er schafft zwar mehr, aber wer 200 fahren will, sollte sich ein anderes Fahrzeug suchen. Anfahren rein mit Verbrenner aus dem Stillstand ist gruselig und sollte unbedingt vermieden werden. Hier sollte immer genug Saft in der Batterie sein (und nicht der Ladestand Halten Modus aktiviert). Leistung ist mehr als ausreichend vorhanden für mich. Alles in allem bietet der Plug-In genau das, was ich erwartet habe, ohne dabei besonders positiv oder negativ aufzufallen. Im Regelbetrieb fahre ich Tage/Wochenlang rein elektrisch kurzstrecke (auch im Winter). Alle paar Wochen fahre ich Fernstrecke ohne zwischendrin elektrisch laden zu müssen.

Negativ:
- Bedienkonzept / OS8: Anfangs hatte ich die Hoffnung, dass ich mich daran gewöhne und habe mir ernsthaft Mühe gegeben. Inzwischen ergebe ich mich eher meinem Schicksal und es ist ein riesiger Rückschritt (selbst im Vergleich zu einem 10 Jahre alten BMW). Die Bedienoberfläche ist unübersichtlich. Ich erkenne keinen Sinn in der Kachelbenennung, so lassen sich Unterthemen nicht klar gedanklich zuordnen und ich muss teils lange suchen (auch nach Monaten noch). Im Sommer verwaltet die Klimaanlage aus irgendeinem Grund nicht die Gebläsestärke (im Winter kann sie das). Die Bedienung der Sitz- und Lenkradheizung ist so nervig, dass ich mich nicht mehr einmische und das Auto sie einfach Ein- und Ausschalten lasse. In meinem vorherigen Fahrzeug habe ich diese nur bei Mittel- bis Langstrecke aktiviert. Jetzt lasse ich sie einfach laufen, auch wenn ich nur 2 km habe. Das kostet natürlich viel elektrische Energie, aber ist mir inzwischen egal. Wenn ich das Auto aufmache, wacht das ganze Fahrzeug auf inkl. Musik auf und fängt an vorzuheizen , selbst wenn ich nur kurz was herausholen will. Als ich auf einem Rasthof mal eine viertel Stunde im Auto schlafen wollte, habe ich es nicht so richtig geschafft, das Auto abzuschalten, während ich drin saß. Dafür schaltet sich das Fahrzeug auch im Winter komplett selbst ab, wenn ich aussteige um mein manuelles Einfahrtstor zu schließen und heizt dann auch nicht weiter den Innenraum und die Scheiben. Das "My Mode" Menü ist bei dem Fahrzeug größtenteils sinnbefreit (die meisten Modes sind völliger Blödsinn) und ausgerechnet das bekommt aber noch eine der wenigen Tasten. Die Routenplanung schafft es nur unter Idealbedingungen, die vorhandene eletkrische Reichweite gut einzuteilen. So hat der Wagen z.b. einmal auf einer 500km Strecke schon auf den ersten 100km elektrische Energie in einer 100km/h Zone verbraucht. Als ich dann später in einem (bei Abfahrt sogar bereits vorhandenen) Stau gelandet bin ging die Energie auf fast 0 herunter, so dass in der Zielstadt der Verbenner arbeiten musste. Inzwischen habe ich "Ladestand halten" auf Schnellwahl gelegt und zwinge den Verbrenner auf der Autobahn zu seinem "Glück". Damit soll es gut sein, aber ich könnte noch weitermachen. An OS8, und dann noch ohne iDrive Controller, kann ich nichts Positives finden.

24 Antworten

Zitat:

@BMW05051982 schrieb am 3. Oktober 2024 um 21:56:51 Uhr:


Hallo habe auch nen X1 30e Mineralweiß bin absolut zufrieden hatte vorher nen X3 3,0d 2018 und was mir nicht wirklich fehlt ist der Idrive Contoller wenn man einsteigt ist ja eh alles eingestellt Klima Menue erreicht man in einem touch ich suche auch ständig nicht was in irgendwelchen Untermenues bin ich da einer von wenigen?

Ne, wir sind zu zweit ;-)

Hab jetzt knapp 5000km runter im neuen X2 und vermisse den Controller auch nicht mehr. Im Gegenteil: Ich liebe das aufgeräumte Design (die wenigen Knöpfe). Hatte dazwischen auch kurz nen X3 Mietwagen und da hat er mich fast schon gestört.

Navi, Media, Klima, Licht und andere Dinge sind direkt zu erreichen und ich wüsste grad auch nicht welche tiefere Einstellung man öfters während der Fahrt benutzt. Außerdem komme ich mit der Sprachsteuerung immer an mein Ziel, meistens mit dem ersten Befehl. Bin aber auch von der AppleWatch gewohnt mit der Technik zu kommunizieren. Aber klar, es ist ein großer Sprung und wird bestimmt Leute geben, die damit nicht wirklich glücklich werden auf Dauer.

Glaub auch nicht wirklich, dass das ne Sparmaßnahme ist.
Wenn man sich die eigentliche Zielgruppe für 1er, X1 und X2 ansieht, sollen die Fahrzeuge die jüngere Generation ansprechen. Also aus meiner Sicht logisch, dass sie hier ein neues Bedienkonzept zuerst implementieren. Dumm nur, dass der X1 dann zum Verkaufsschlager über alle Generationen wurde.

Nach über einem Jahr und ca 15.000km kann ich mich ebenfalls nur positiv äussern.
Bin auch 1,90 groß und seit wir den X1 haben, schlage ich mir regelmäßig den Kopf im 1er BMW und im Golf 6 meiner Frau beim einsteigen an🙂
Das Fahrzeug ist ein prima "daily driver" - was ich allerdings vermisse, ist das ZF Getriebe meiner Vorgänger. Im Verbrenner Modus muss man oft manuell hochschalten, da er das nicht selber oder erst bei sehr hohen Drehzahlen macht.
Gottseidank fahr ich zu über 90% elektrisch, da ist das Getriebe ja egal.
Gleich holen wir einen Sack Kartoffeln beim Bio Bauer - danach schüttel ich die Gummi Matte aus und fertig.

Interessanter Unterschied zwischen dem 30e von hpsch und meinem 30e. Ich habe die Schaltpaddel zwar schon mal aus Interesse benutzt, habe sie aber bisher nicht wirklich gebraucht, da mir die Schaltpunkte in allen Modi passen.
Wenn das Getriebe meines 30e "das nicht selber oder erst bei sehr hohen Drehzahlen" machen würde, wäre das für mich ein Grund, das Auto in die Werkstatt zu bringen.

X1 U11 2.5e. Kann es nur bestätigen, mir schaltet das Getriebe im Verbrennermodus auch viel zu spät. Schalte daher auch manuell in höhere Gänge.

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Seid ihr ehemalige Diesel-Fahrer?

Gute Frage. Über welche Drehzahlen sprechen wir hier?

@Xentres
Du hast richt vermutet. Hatte vor dem X1 einen X4 30D und
wir haben auch einen Z4 6 Zylinder. Reihensechser von BMW sind alles Sahnestücke. Aber die Vernunft hat den X1 2.5e gebracht.
Früher Wochenendpendler, jetzt Rentner. :-)

Wenn der Benziner nicht ständig bei 6000 bis 7000 1/min hängt würde ich den mal machen lassen 🙂

Ansonsten in Eco Pro fahren, dort schaltet er früher die Gänge rauf.

Wenn man aber die Diesel-Erfahrung haben will, halt manuell - der Turbo/die Elektrounterstützung wird's schon richten 😉

@Xentres : Ja, ich hatte vorher einen 430D, als ich noch große Strecken zur Arbeit fahren musste.
Mir geht es wohl ähnlich, wie Michel_05 , das Anforderungsprofil an ein Auto hat sich geändert ggü. früher.

Ich brauche nicht die Diesel Erfahrung, aber manchmal denke ich, daß das dem Motörchen nicht gut tut .

Gut kombiniert, wie du so schnell auf ehemalige Diesel Fahrer gekommen bist. 🙂

Ich kenne Diesel, Benziner und Elektro und weiß daher, wie es ist, wenn man von einem niedrigdrehenden Diesel kommt und plötzlich Drehzahlen jenseits der 2500 1/min im Benziner erlebt 😉

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