450°-Drehung auf AB

BMW 1er E87 (Fünftürer)

Folgendes ist mir gestern passiert (mir sitzt der Schock jetzt noch in sämtlichen Gliedern):

Ich fuhr auf dreispuriger AB auf der mittleren Spur. Nachdem die 120 km-Begrenzung aufgehoben war, gab ich Gas und war gerade dabei, auf die linke Spur zu wechseln, als ich sah, dass ein größerer Wagen doch mit sehr hoher Geschwindigkeit angerast kam. Ich zog also nochmals auf die mittlere Spur zurück (bei Tempo ca. 150 – 160 km/h).

Da brach mein Kleiner plötzlich aus und vollführte eine 450°-Drehung über alle Spuren und haarscharf an der Leitplanke vorbei.

Wie durch ein Wunder passierte weder mir noch dem Wagen etwas (was zur Rush Hour auf der viel befahrenen A3 wirklich kaum zu glauben ist.)

Mich versetzt jetzt in Panik, dass ich ein ähnliches Lenkmanöver mit diversen Autos (auch 3er- und 5er BMWs, VW Polo etc. etc.) ohne elektronische Hilfen unzählige Male ausgeführt habe, ohne je in eine brenzlige Situation geraten zu sein. (ich fahre seit 24 Jahren unfallfrei). Mit DSC etc. dürfte sich ein Wagen – noch dazu auf trockener Straße - eigentlich erst recht nicht so instabil verhalten.

Wie bereits in meinem Thread „Ausfall DSC etc.!!!“ berichtet, hatte ich schon vor einigen Wochen einen Ausfall der Systeme.

Diesmal wurde jedoch nichts Derartiges angezeigt. Nach dem Kreisel erschien nur die Check-Control-Meldung „Kühlmittelstand zu niedrig“, die jedoch nach dem nächsten Motorstart wieder verschwunden war.

Ich fuhr nach der Aktion sofort zum nächsten BMW-Händler und ließ den Fehlerspeicher auslesen. Es konnte aber anscheinend nichts gefunden werden. (Auch nicht der Ausfall der Systeme von neulich).

Einen Komplett-Ausfall halte ich selbst auch für ausgeschlossen, da der Wagen nach dem Ausbruch mit Sicherheit heruntergebremst wurde.

Der Fahrer hinter mir (den ich anschließend auf einem Parkplatz sprechen konnte) meinte, dass vielleicht der Luftdruck des vorbeirasenden Wagens auf der linken Spur (könnte ein 7er o.ä. mit mindestens 230 km/h gewesen sein), die Instabilität verursacht haben könnte.

Dies hält jedoch der Freundliche für ausgeschlossen. Dieser dachte spontan an Öl auf der Fahrbahn.

Was haltet Ihr davon?

37 Antworten

Zitat:

Original geschrieben von 5Speedy


Was war denn mit den Audi TTs früher los?

Bei hohen Geschwindikeiten ohne ESP und Heckspoiler sind einige Fahrzeuge in Kurven weggeflogen... dabei sind glaube ich 2 jugendliche gestorben. Audi hat daraufhin ESP und Spoiler nachgerüstet...

mfg

iviz

Nicht nur junge Fahrer hatten mit dem TT tödliche Unfälle,es war auch ein Ex-Ralleyfahrer dabei.Vor dem Serienstart hatte Walter Röhrl Audi noch gewarnt das das Fahrverhalten für einen normalen Fahrer zu kritisch sei,als Dank für die Warnung mußte er den Audi zurückgeben den er gestellt bekommen hat.Es ist eigentlich schon etwas arrogant einen Hinweis vom Walter in den Wind zu schlagen,bin mir sicher das andere Hersteller nichts dagegen haben wenn er seine ehrliche Meinung zum Besten gibt.

Zum Thema Dreher:

Schaut Euch doch mal an, wo beim 1er der Motor sitzt: hinter der Vorderachse. Daraus ergibt sich doch auch die perfekte Gewichstverteilung und das neutrale Fahrverhalten.

Da die Massen somit eher in der Mitte des Wagens konzentriert sind, könnte man beim 1er schon von einer Mittelmotor-Konstruktion sprechen. Das Trägheitsmoment um die Hochachse ist somit relativ gering, dies bewirkt ja auch die Agilität in den Kurven und das spontane Einlenken.

Ein geringes Trägheitsmoment führt aber auch dazu, dass sich etwas leicht zum Drehen bewegen lässt. Es benötigt einfach ein geringeres Moment.

Und das ist auch der Nachteil von Autos, die in dieser Form konstruiert sind. Fährt sich zwar geil, liegt lange Zeit neutral, aber sobald die Grenze überschritten ist gibt's eine Fahrt im Ringelspiel.

Ist ja bei den Ferraris oder Lambos nicht anders. Also: immer dran Denken!

Mag ja sein, aber bei einem Spurwechsel auf trockener Fahrbahn...??

Das konnte ich mit allen bisherigen Fzg. ohne Probleme machen, auch bei Geschwindigkeiten >150 noch ziemlich schnell.
Als ich einen 120d hatte, hat er sich auch nicht gerade so angefühlt, als würde er solche Probleme machen können. Aber auf der autbahn war ich damit nicht...

Der Wagen kann so ausbalanciert sein wie er will, ein Dreher von über 360° lässt mit ziemlicher Sicherheit darauf schließen, dass das Heck zu leicht wurde. Den Effekt kennt man (vielleicht) vom Aquaplaning her. Schwimmt die Vorderachse auf: doof aber wenn man einfach nichts tut beruhigt sich das wieder. Schwimmt die Hinterachse auf, dann dreht sich der Wagen sofort wie ein Kreisel. Ohne grobe Lenkmanöver und ohne Reifenplatzer ist ein Dreher auf der AB sehr schwer möglich.
Übrigends: DSC hilft da auch nicht viel.
In einem Fahrertraining gibt es die Übung, dass man über eine bewegliche Platte fährt. Auf der Höhe der Hinterachse bewirkt die Platte, dass sie einem das Heck weghaut. Den drohenden Dreher kann man ohne DSC genausogut abfangen wie mit...
Gruß
zweter

Mir ist dasselbe mit einem 330i (E46, Sportfahrwerk, ohne DSC) passiert. Ich fuhr auch in der Mitte als plötzlich ein viel langsameres Fahrzeug vor mir auf meine Spur wechselte. Bremsen war nix mehr, ich hab versucht, nach links auszuweichen, aber dabei die Grenzen der Physik überschritten. Wer das noch nicht erlebt hat, glaubt nicht, wie leicht ein Fahrzeug in so einer Situation wird - keine Chance, es einzufangen, man hatte das Gefühl die Bodenhaftung sei gleich null. Fazit: 630-Grad-Dreher mit finalem Leitplankencrash, Totalschaden. Ebenfalls ein Wunder, daß keinerlei Fremdkontakt erfolgte, und das auf einem vielbefahrenen Highspeedabschnitt der A5.

Hatte jetzt das Vergnügen, einen 120d übers Wochenende probezufahren. Es war ein wenig feucht, und bei jedem stärkeren Beschleunigen in Kurven musste das DSC das Fahrzeug einfangen. Was mich gewundert hat war wie spät das DSC eingegriffen hat, das Fahrzeug ist vorher stets ein ganzes Stück ausgebrochen, mein (automatisches) Gegenlenken erfolgte jeweils lange vor dem DSC-Eingriff.

Ich bin nach diesen Erlebnissen sicher, dass kein DSC der Welt ein Ausbrechen bei extremen Ausweichmanövern bei hohen Geschwindigkeiten verhindern kann.

Zitat:

Original geschrieben von zweter


Den drohenden Dreher kann man ohne DSC genausogut abfangen wie mit...
Gruß
zweter

Hab das also nicht nur ich so erlebt.

Ciao,
Gio

Tach,

kann nicht ganz mitreden, weil gedreht habe ich mich noch nicht. Fahre einen 118d mit Sportfahrwerk. Bin am WE auf der A2 (MD-B) bei etwas feuchter Fahrbahn mit ca. 200 Sachen langgedüst. Dabei fühlte ich mich aber ehrlich gesagt sehr sicher. Auch bei (mit Absicht, bei leerer Fahrbahn) etwas hektisch provozierten Fahrstreifenwechseln gab es keine Probleme. Das DCS/ESP ist nicht ansatzweise angegangen.

Ich habe auch mal auf abgesperrter Strecke ein paar Mannöver probiert, auch hier lag der Wagen bombensicher auf der Fahrbahn und das DCS/ESP regelte sanft und spät.

Das soll natürlich nicht heißen, dass ich deshalb wie eine "Sau" fahre, die Grenzen der Pysik sind mir schon bewusst.

Kann sein dass es an dem super Sportfahrwerk liegt?

Grüße Der Dicke

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