320d M47TU2 Kaltstart Probleme im Sommer.

BMW 3er E91

Hallo zusammen

ich habe bei meinem 320d ein Problem, das wir bisher nicht gelöst bekommen. Es wurden inzwischen etliche Teile getauscht, jedoch ohne Besserung.

Sobald es draußen unter etwa 20 °C hat und das Fahrzeug über Nacht stand, springt der Motor zwar sofort an, ruckelt dann aber für zwei bis drei Sekunden. Danach läuft er ganz normal.

Der Motor hat 250tkm gelaufen und macht sonst einen sehr guten Eindruck.

Wird er vorher über die Standheizung angewärmt, startet er hingegen völlig sauber ohne Ruckeln.

Ich bin ehrlich gesagt mit meinem Latein am Ende.

Bisher erneuert und geprüft:

  • Glühkerzen inkl. Steuergerät und Pluskabel
  • Bosch Injektoren, Rücklaufmenge und Laufruhe sehr gut
  • Kompression 24–25 bar
  • DRV und MRV getauscht
  • Kraftstofffilter neu
  • neue Batterie
  • Ventildeckeldichtung und Kurbelgehäuseentlüftung neu
  • Partikelfilter ca. 50 000 km alt
  • Kühlmitteltemperatur kommt locker auf 90°
  • Diverse Sensoren zeigen plausible Werte laut Diagnose

Google ist inzwischen komplett durchsucht 🙈

Anscheinend tritt dieses Verhalten auch bei einigen 325d und 525d auf.

Hat jemand einen entscheidenden Tipp oder Ansatz, wo man noch suchen könnte?

4 Antworten

Also 1. Raildruck baut in den ersten Sekunden nicht sauber auf?

Auch wenn DRV/MRV getauscht → oft sind es Haarrisse in der Hochdruckleitung oder leicht undichte O-Ringe an den Injektoren. Warm dichtet sich das Ganze durch Wärme minimal ab → deswegen Standheizung = kein Ruckeln.

2. Software

Wenn dein DDE-Update über 10 Jahre her ist, lohnt sich eine Programmierung (200€). BMW hat damals bei einigen M47/N47 Updates rausgebracht, weil die Startmenge bei Kälte zu mager war.

3. Kühlmittel- oder Kraftstofftemperatursensor

Werte plausibel aber check trotzdem mal, wie schnell sie beim Start springen. Wenn der Sensor z. B. 15 °C statt 5 °C meldet, regelt das DDE die Menge falsch.

4. Rücklaufproblem bei niedriger Temperatur

Die CP3-Pumpe kann bei Kälte intern minimal undicht werden, sodass sie 1–2 Sekunden braucht, um den Raildruck aufzubauen.

Erstmals unwahrscheinlich aber behalts im Kopf: Poröse Rücklaufleitungen, O-Ringe führen zu kleinen Luftblasen im System. Und das würdest du auch riechen/sehen.

Ich würde mal Live-Daten direkt beim Kaltstart aufzeichnen: Raildruck Soll/Ist in den ersten 5 Sekunden, Startmengen mg/H, Kühlmittel- und Kraftstofftemperatur

Wenn Raildruck zu spät hochkommt → HD-Pumpe oder Leitungen prüfen.

Und ich muss deinen Post loben. Sehr gut erklärt und selbst einiges versucht bevor du Hilfe holst✌️

Hi, danke für deine Rückmeldung.

die Startmenge lässt sich bei mir per Diagnose von 0 bis 10 Nm anheben, bringt aber keinerlei Veränderung. Das Hochdrucksystem ist definitiv trocken. Ich habe während des Starts und Fahrt sämtliche Werte geloggt und konnte keine Auffälligkeiten feststellen.

Die Software ist von 2006 und damit nicht mehr aktuell, allerdings lief der Wagen die letzten zehn Jahre völlig unauffällig. Daher schließe ich einen Softwarefehler aktuell eher aus.

Minimaler Druckverlust im Hochdrucksystem: Auch wenn trocken – Haarrisse in den Hochdruckleitungen oder winzige Undichtigkeiten an den Injektor-O-Ringen sind Klassiker. Warm dichtet das Material → deswegen Standheizung = kein Ruckeln. Gerade bei 250tkm können die Dichtungen minimal hart sein.

CP3-Pumpe: kalt etwas schwach. Die Pumpe kann bei Kälte intern leicht undicht sein. Braucht dann 1–2 Sekunden, bis der Raildruck wirklich stabil ist. Wenn du Logs hast: Ist Raildruck in den ersten 2 Sekunden leicht unter Soll? Wenn ja → Pumpe/Leitung checken.

Sensorwerte nochmal kalt checken: Nicht nur plausibel anschauen, sondern vergleichen: Kühlmittel- und Kraftstoffsensor MÜSSEN beim ersten Einschalten exakt Umgebungs­temperatur haben. Wenn einer 10 °C danebenliegt, passt die Startmenge nicht. Manche Sensoren "springen" erst nach 2 Sekunden auf den richtigen Wert → genau dein Symptom

Rücklaufleitungen/O-Ringe: Porös führt zu mikroskopischen Luftblasen wenn kalt. Unwahrscheinlich aber möglich

Mach einen Kaltstart mit Live-Log direkt ab Zündung an (Raildruck Soll/Ist, Startmenge, Kühlmittel- & Kraftstofftemperatur). Wenn alles perfekt aussieht → investier die 200 € in ein DDE-Update. Erfahrungsgemäß löst das bei solchen „Mini-Rucklern“ in 70 % der Fälle das Thema, gerade beim M47TU2.

Vielleicht hat hier einer weitere Ideen. Die Software ist auf dem aktuellen Stand.

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