318i M10: Tagebuch einer Wiedergeburt ...

BMW 3er E30

Hallo E30 Freunde!

Vor ein paar Tagen war es mal wieder so weit, ein weiteres Mitglied kam zur Familie dazu: ein weisser BMW E30 318i.

Ich möchte hier den Werdegang dieses Fahrzeugs während seiner Wiedergeburt und Restaurierung etwas dokumentieren. Vielleicht macht es ja dem Einen oder Anderen Freude, mal mit zu erleben, wie aus einem verbrauchten Altfahrzeug wieder ein fabrikneues oder absolut neuwertiges Fahrzeug entsteht. Nur halt mittlerweile fast 25-30 Jahre nach seinem Serienende.

Dieser 318i wurde März 1985 gebaut. 102PS mit G-Kat.
Sonderausstattung hat der Kleine nicht allzuviel mitbekommen, aber das wird schon werden.
Ab Werk bekam er anscheinend:
- 4-türig
- Schiebedach
- G-Kat
- alpinweiss
- innen pacific blau Stoff
- zwei elektrische Spiegel
- Drehzahlmesser
- Nebelscheinwerfer
- Bavaria Stereo Radio mit Lautsprechern nur vorne

und das war's auch schon.

Angeboten wurde das Fahrzeug bei einem Händler in Augsburg, inseriert bei Mobile.de. Da wurde ich auf ihn aufmerksam, ich suche eigentlich schon sehr lange eine solche kleine Möhre. Weiss, 318i, G-Kat, 4-türig und Schiebedach. Rest egal, echt völlig egal. Rollen muss er, irgendwie damit heimkommen und vielleicht etwas TÜV.

Der Händler war sehr kooperativ, selbst E30 Sammler. Falls jemand aus Augsburg ist, er macht echt tolle Arbeiten. Jedenfalls wurden wir uns schnell einig, ich kaufte den 318i. Mit TÜV, er hat mit viel gutem Willen und einen kleinen Obulus 2 Jahre gekriegt. Fahren werde ich ihn fast garnicht, nur die Heimfahrt mußte er durchstehen und ein paar Fahrten zum einfach zum testen seiner Teile.

Vom Zustand her... oh Gott. Ein Möhre rostmäßig. Es ist alles durch, auch wenn er das TÜV Bapperl hat. Aber er fuhr ohne Probleme heim nach Straubing. Kein Ausfall, ich fuhr mit meinem Touring voraus, mein Bruder mit dem 318i hinterher. Er hat tapfer durchgehalten. Der Spritverbrauch war aber astronomisch hoch, es dürften satt 15 Liter durchgelaufen sein. Egal, das wird schon.

Hier mal die ersten Bilder von der Ankunft in seinem neuen Heim.

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Anfang August 2019

Stapellauf...

Es ist soweit, der 2002 ist fertig für den TÜV Termin. Bei unserem Karosseriebauer ist ein Termin verfügbar, der TÜV kommt direkt zu ihm und kann unseren 02 begutachten. Wir bekommen dann direkt die TÜV Abnahme, das H-Gutachten, das Wertgutachten und sämtliche Unterlagen zur Berichtigung des Briefes... in 48 Jahren ist ja schließlich etliches geändert worden. 😉

So, am Dienstag war's dann soweit. Transport des 02 mit dem Hänger Richtung Plattling und Vorstellung des Fahrzeugs beim Prüfer. Der ist erstmal fertig ... "sowas habe ich das letzte Mal vor 25 Jahren gesehen..." ...."Wahnsinn..." "... der ist schöner als jemals neu..."

Zustandsnote: 1+

Originalität: 1-

... weil zwar wunderschön, aber gegeben hat's das nie und so in der Zeit garned...

Jedenfalls stoßen die ganzen Änderungen auf keinerlei Widerstand. Der 02 hat jetzt sämtliche Eintragungen von der Bremse, den Stabis, Sitzen, dem geänderten Motor und ist jetzt amtlich "mit Kat"... 🙂

Kat ist zwar eigentlich wegen dem "H" wurscht, aber es ist toll so eine Eintragung zu haben. Es dürfte ja nicht allzu viele geben, die das mit einem originalen Motor ... zumindest mechanisch original ... jemals im 02 geschafft haben.

So, die Papiere sind letzte Woche am Freitag eingetroffen. Gerade noch 2 Stunden bevor die Zulassungsstelle zumacht. Das ging dann ab wie im Flug... wortwörtlich. Um Zwölfe Mittags stehen wir mit den gestempelten Nummernschildern wieder vor der Tür! 🙂 🙂

Die Abgaswerte hat er wunderbar geschafft. Da nur der Leerlauf, die Ausregelung und der erhöhte Leerlauf geprüft wurde ... und das hat er wie bei der normalen ASU bestanden ... fiel garnicht auf, daß der ganze Rest der Kennfelder eigentlich fehlte. Wir hatten ihn ja nur in der Halle abstimmen können, mit "fahren" war ja mangels Zulassung noch nix...

So, also jetzt mit Zulassung etwas in der Gegend rumfahren und den Kleinen lernen lassen. Mit einer Trijekt als Steuerung kein Problem. Am Samstag Nachmittag war es soweit, er bekam seine Lektion "Einspritzmenge und Korrektur Kennfeld". Da wuchsen ganze Gebirge im Kennfeld der Einspritzmenge und auch die Zündung wurde schärfer und schärfer.

Und am Sonntag? Am Nachmittag war er soweit, er läuft schon mal wie ein ganz normales Auto. Er startet warm und kalt auf einen Schlüsseldreh, kein Orgeln oder Pumpen mit dem Gasfuß. Ein Leerlauf fast wie ein modernes Auto, nur den Leerlauf mit der Klimaanlage muß ich ihm irgendwie noch besser lernen lassen, wenn der Kompressor schaltet geht er immer noch etwas in die Knie... aber das Abschalten geht schon perfekt.

Leistung? Ja, ist schon da. Alle 130PS von damals sind's noch nicht, wir trauen uns nicht mit dem neuen Motor schon auf Leistung zu gehen und ihn auszudrehen... aber er geht schon ganz gut zur Sache. Langsam isser nicht, er kann schon.

Der Spritverbrauch scheint ein echter Hammer zu sein. Durch seine sehr lange Übersetzung ... er hat ein Diffi vom 323i mit i=3,45 ... dreht er behutsame 2500 Touren im Fünften bei 100km/h. Das ist eigentlich echt sehr wenig, eher sogar zu wenig. Somit Höchstgeschwindigkeit eher im Vierten erreichbar, nicht im Fünften... der wird eher ein Spargang Überland. Mal sehen, ob uns das so auf Dauer gefällt. Zum Spritsparen ist es jedoch hilfreich. Die Trijekt sagt was mit 6 Liter die Stunde ... na, wenn das halbwegs stimmt, wird er sehr sparsam. Ich hab die Goodies wie die Schubabschaltung noch garnicht eingeschaltet wegen dem Lernprogramm... das ist dann locker nochmal ein halber Liter.

So, hier ein paar Fotos vom Sonntag und seinem Erbauer... und einer hinter der Kamera. 🙂

"Bienchen" hat er dann anschließend bei Kaffee und Kuchen kennen gelernt 😉

Er läuft... Fortsetzung folgt.

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Interessant, ich habe PU an den Tonnenlagern und die geben absolut keinen Mucks von sich?

Vorne habe ich auch die zentrischen vom E36 M3 3.0 😉

Zitat:

@Sir Firekahn schrieb am 8. Dezember 2021 um 20:32:47 Uhr:


Interessant, ich habe PU an den Tonnenlagern und die geben absolut keinen Mucks von sich?

Vorne habe ich auch die zentrischen vom E36 M3 3.0 😉

Sind das vielleicht die "schwarzen" PU Lager? Ich hatte Lila...

Schwarz=Seriennah
Lila=Rennsport

???

Mittlerweile finde ich die schwarze Serie beworben mit "H-tauglich" und "verbesserte Serie". Kann sein, aber jetzt zu spät.

Was ich toll finde, die völlige Problemlosigkeit beim Wechsel dieser PU Lager. Mit der bloßen Hand ziehbar, aber auch montierbar... PLOPP! Fertig!

Egal, die Serienlager werde ich bestimmt kaum nochmal wechseln. Und wenn doch: mit dem Ziehwerkzeug auch kein großes Problem. 10-15 Minuten und auch das Gummilager kommt gut raus.

Etwas überrascht bin ich von dem Vollgummilager vom E36. Das fährt sich mal echt toll. Im meinem 325er habe ich noch normale Serie E30, das wird demnächst E36 Vollgummi werden. Komfortabel, leise, aber deutlich präziser als Serie. Jeden Cent wert. 🙂

Meine sind rot, daher mittler bis hoher Härtegrad

Mitte Dezember 2021

Testlauf erfolgreich absolviert...

Am Wochenende konnte ich die ganzen Arbeiten am Kabelbaum erledigen, die dicken Anschlüsse für Lima und Anlasser konnte ich mit einem Spezialwerkzeug verpressen und anschliesend die letzten Millimeter im Kabelschuh noch sauber verlöten. Das Kabel ist ab dem Kabelschuh vom Zinn verschont geblieben, es ist weiterhin elastisch. Noch mit Schrumpfschlauf verstärkt und isoliert, alles wieder gut.

Ok, nachdem der Kabelbaum an Ort und Stelle wieder ist, alles in den Haltern gesichert und mit Kabelbinder fixiert. Sieht wieder aus wie Serie...

Dann noch alles wieder aufrüsten, Düsen, Einspritzverteiler , die ganzen Rohre.

Bei dem großen Gummischlauch unter der Drosselklappe , also zwischen Drosselklappe und LMM: da ist eine kleine Pfütze im Schlauch... Reste von etwas Dreck, Fett, Öl ... weich, pampig, keine Körner gottseidank... aber stinkt stark nach Benzin. Am Kaltstartventil stinkt es auch nach Benzin und es ist eindeutig nass vom Sprit.

Das Kaltstartventil ist noch ein altes Originalteil anno 85, ich wollte es trotz leichter Oxidation wiederverwenden. Es funktioniert ja auch noch... dass es nachbieselt hatte ich noch nicht bemerkt. Tut es aber eindeutig.

Beim Kaltstart hatte ich schon letztes Jahr bemerkt, dass er die Bosch Kerzen W8DC wegen unzureichender Selbstreinigung nicht mag und deshalb beim Start ein paar Gedenksekunden braucht bis alle Vier da sind. Mit den NGK Kerzen war das nicht bemerkbar, weil erkennbar höhere Selbstreinigung.

Nun, klare Sache. Wenn eine nicht ganz saubere Kerze gleich beim Start eine fette Ladung Benzin aus einer Pfütze serviert bekommt, dann ist diese Kerze mit Sicherheit beleidigt und braucht erstmal ein paar Takte Luft bis wieder mitarbeiten will. OK, alles klar... Kaltstartventil tauschen.

Heute ein neues Kaltstartventil noch verbaut. Alles gut, alle 4 sofort ab der ersten Sekunde auf Trab und anwesend.

So, wie läuft er jetzt?

Einfach Schlüssel drehen, er startet äußerst willig. Sofort voll da, und geht für ein/zwei Sekunden auf 1500 Touren, fällt dann zügig auf die 1000 und regelt sich in den nächsten 5 Sekunden auf stabile 850 Touren ein. Warm oder kalt, egal. Er hält die 850 sauber ein. Es sägt nix, es scheppert oder poltert nix. Er läuft rund. Wenn er noch etwas wärmer wird, geht er nach 1-2 Minuten auf rund 800 zurück, auch dort brummt er sein ruhiges Liedchen...

Auf die Klimaanlage reagiert er mit etwas höherem Leerlauf, rund 900 liegen dann an. Beim Testen konnte ich ihn nur etwas mühsam testen, die Klima schaltet jetzt bei 3 Grad Aussentemperatur eher mal nicht wirklich ein.

So, das war's wert... ein schöner stabiler Leerlauf ab Start.

Ich habe auch ein Video davon gemacht, aber war viel zu nah am Motor. Die Motornebengeräusche dominieren mehr als die Drehzahl... das muss ich nochmal machen.

Und ein paar Bilder, wenn auch etwas dunkel...

M10 Leerlaufregler
M10 Leerlaufregler
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Eine elektronische Leerlaufstabilisierung beim M10 scheint etwas sehr Feines zu sein. Schade, dass die Regelung nur so kurz verbaut wurde.

Wenn man online nach NGK-Zündkerzen für den 318i M10 schaut, bekommt man 5 verschiedene Varianten angeboten. Weißt du noch, welche Variante du genau verbaut hast?

Die NGK Kerze nennt sich ZGR5A und ist gut verfügbar. Sie passt nicht nur im M10, auch der M20 kommt damit sehr gut klar, also 320i und 325i E30.

Die elektronische Regelung setzt deutlich höhere Ansprüche an die Fehlerfreiheit des Systems. Bereits kleine, vormals harmlose Leckagen bringen das System leicht ins Sägen. Ein fehlender kleiner Unterdruck Gummistopsel neben dem Kaltstartventil kann bereits Sägen auslösen... das hätte ihn mit dem Zusatzluftschieber nicht die Bohne interessiert.

Es wundert mich eh, dass BMW dort so einen hohen Aufwand betrieben hat, für diesen kleinen Alltagsmotor ... und das dann gepaart mit einer antiken analogen LE-Jetronik ohne jede Rechenleistung. Naja, dafür haben die kleinen Zusatzsteuergeräte jeweils einen kleinen PIC Prozessor... was aber nur in gutem Zustand ein Fortschritt ist. Bei Fehlern in der Stromversorgung... ich sag nur "Elkos"... schmeissen diese Controller jedes Programm und der Eigentümer wird an den Rand des Wahnsinns getrieben. Ich lese da von den Amis abenteuerlichste Reparaturen und Umbauten.

Da ist der ZLS steinzeitlich simpel. Strom an, fertig. Solange er nicht klemmt ist alles gut. Nur ist er mittlerweile kaum noch zu bekommen und der Preis für dieses simple Teil ist ...äh... "Premium". Irgendwas mittlerweile um die 300...

Mitte Dezember 2021

Scheidung beim 2002Tii

Wie schon angekündigt haben wir den Motorblock des M10B24 seit Jahresanfang fertig auf der Palette liegen.
Dieses Jahr war dann die Komplettierung des Motors angesagt, alle Anbauteile wie Lichtmaschine, Sauganlage, Achsträger doppelt beschaffen und aufrüsten.

Doppelt?

Ja.

Seit September gibt es ein neues Familienmitglied. Einen BMW 2000Tii Touring. Eric hat ihn im Herbst geschossen. Gutes Blech, total kaputte Ausstattung. Aber das Blech ist uns mehr wert.

Weil die Limo deutlich höhere Fahrleistungen abkann als die aerodynamisch schlechte Touring Variante, wird die Limo das schnellere und stärkere Fahrzeug. Der Touring wird ab 200 hinten extrem leicht, die Limo als Stufenheck Variante mitsamt Heckspoiler bietet noch ausreichend Potential.

Letzte Woche war's dann soweit, Scheidung des Zwoliters vom 2002.

Eric hat den Motor und das Getriebe soweit abgerüstet, dass er im Block mitsamt kompletter Achse aus dem 2002 ausgebaut werden kann und auf der Palette auf seinen Warteplatz gehen kann. Und der M10B24 im Block gleich wieder einziehen kann, mitsamt allen Upgrades.

Während des Jahres war der 2002 ganz normal im Sommer Einsatz. Einkaufen, transportieren, Hänger ziehen und schnell mal was besorgen. Das hat er sehr gut und ohne Ausfälle erledigt. Der Spritverbrauch ist allerdings für so ein kleines Auto mit rund 10 Litern nicht ganz so harmlos, ok, 130PS nominell sind ja nicht von Pappe, aber das geht besser.

Weil Technik kein großes Problem ist und das Zeug eh schon vom Käfer da ist: der bekam gleich noch motormäßig ein weiteres Upgrade. Er wurde von Saugrohrunterdruck Steuerung auf HFM5 Heissfilm Luftmassensteuerung umgerüstet. Die Trijekt kann das ja auch. Eigentlich war uns nur die Trägheit dieser Luftdrucksteuerung ein Dorn im Auge, für sportliche Autos recht träge im Ansprechverhalten. Leistung ist ok, da fehlt nix, aber ein Gasstoß ist einfach nur ein langsames Blubb-Blubb. Mit dem HFM5 ist das jetzt ein anderes Spiel, Ansprechverhalten im Zehntelsekunden Bereich. Rennsportmäßig.

Den nötigen Platz für den Massenmesser haben wir im Luftfilterkasten geschaffen. Eine Ecke mit extra Lufteinlauflippe geschaffen, schön gelaserte Bleche, ansprechend verzinkt und KTL beschichtet... und alles gleich 2x.

Als Zwoliter noch ausprobiert und abgestimmt. War echt harmlos, Tabelle geladen, etwas Linien gemalt. Motor gestartet und läuft. Der Erststart war unspektakulär, nur Schlüssel gedreht.
Leistung war dann etwas Fahren, und genaue Lambda Kontrolle. Liniensteigung korrigieren, Grenzwerte noch programmieren, fertig. 1000km gefahren, deutlich mehr Komfort und niedrigerer Spritverbauch.

So... hier mal wieder ein paar Bilder von der Scheidung... 🙂

Hochzeit folgt 😉

2002tii HFM5
2002 Scheidung 1

Dezember 2021

Scheidung... hoch damit... Teil 1

Hier die Scheidung... und beide nebeneinander. M10B20 und M10B24.

2002tii Scheidung 2
2002tii Scheidung 3
2002tii Motor 1
+4

Super.

Bei dir liest sich das so wie bei mir/uns Zündkerzen wechseln, schon geil.

Vor allem ohne Bühne nur mit dem großen Rollheber. Schon ne Leistung.

Anfang 2022...

Die Hochzeit des 2002 ging fast genauso...

Vorne anheben, Motorblock mit Getriebe reinschieben... Klappe zumachen und alles verschrauben.

Naja, fast. Das Lenkgetriebe des 2002 ist grauenhaft, es umgreift den Längsträger. Es von unten im großen Block einfügen zu wollen ist schon eine echte Herausforderung. Aber genau dafür gibt's ja auch eine Flex... 😉

Einmal 10cm Schweissflansch am Längsträger einkürzen, etwas frischen schönen Lack und alles wird gut. Es braucht halt 2 oder 3 Anläufe, dann kennt man seine Ansprüche. Jedenfalls hat es doch etliche Tage gedauert, bis alles ohne Lackkratzer wieder drin war. Der 02 ist ein echt kleines Auto... und wenn auch noch alle Optionen gezogen werden, geht echt der Platz aus.

So, der Motor ist drin und läuft. Das Geräusch ist ...hmmmm, .... völlig normal. Nicht mal lauter, auch das typische Heulen des M10 in allen Nuancen ist gleich. Nur der Ventiltrieb ist minimal lauter... aber auch nur deshalb, weil wir ihn absichtlich auf größeres Spiel eingestellt haben. Wir haben ihn extra für den Einlaufprozess mit 0,3mm eingestellt... das klappert zwar etwas mehr, aber lieber klappern als auf einmal vielleicht zu eng. Die Ventile und Sitze können sich die ersten 1500km durchaus etwas setzen ... haben wir ja schon mehrfach bei diesen alten Motoren gesehen... auch niegelnagelneu aus der Schachtel.

So, er ist drin. der erste Motorstart war sehr unspektakulär. Ein Schlüsseldreh und das war's auch schon, läuft, sortiert noch ein paar Sekunden seine Ventile und Kerzen bis der Sprit blasenfrei da ist und... schnurrt wie ein ganz normaler M10 sein Liedchen.

Die Warmlaufkurven für den Leerlaufsteller konnten wir dann noch mehrfach testen, es war ja kein Problem im Winter mit 0 Grad zu starten und ihn dann warmlaufen zu lassen und dabei die erforderlichen Stellwerte in die Tabelle zu übertragen.

Was völlig anders kam, waren die Zündwerte. Als er noch ein normaler 02er Tii war mit seinem Zwoliter, waren Zündwerte mit 36 Grad Frühzündung kein Problem, eher völlig Normalität. Serie war bis 42 Grad anno 1971... schlicht Wahnsinn wie man damals 130PS erzeugt hat.

Bei fast 11,6:1 Verdichtung mitsamt Teil Hemibrennraum und trotzdem noch einer Quetschkante... braucht es diese abenteuerlichen Zündwerte definitiv nicht mehr. Leerlauf mit 7 Grad, 28 Grad bei 3000... das reicht erstmal für's erste. Damit war auch die erste Testfahrt anfang März möglich. Die Gasannahme war derart willig, dass da erstmal nicht nachgebessert werden muss.

Hmmm, wie geht so ein Zwovierer?

Monströs. Anders kann man es nicht sagen. Es ist keine Drehzahl nötig, es kommt alles aus dem Keller. Es ist ähnlich wie bei einem Eta, er macht's einfach mit seinem Hubraum. Gasgeben beim Anfahren? Garnicht nötig. Einfach die Kupplung kommen lassen, er regelt das einfach aus. 1200 Touren einkuppeln, Gas durchdrücken, bei 3000 schalten und den nächsten Gang rein. Nach 8 Sekunden ist der Tacho schon auf 100, und das völlig mühelos... ein sanftes Grummeln und ein gehöriges Drücken im Rücken.

Nach 30km Testfahrt mal ein kleiner Sprint beim Einfädeln auf die Autobahn... problemloser Motor.

Nicht aber das Getriebe. Es zickt. Getrag 245, 1.8i Version... für sehr, sehr viel Geld überholt. Schaltbarkeit jetzt warm schlicht grauenhaft... das wird eine größere Geschichte.

Egal, es geht erstmal weiter...

Hochzeit 2.4i
Hochzeit 2.4i
Hochzeit 2.4iHochzeit 2.4i
+3

März 2022

... und der 318i?

Beim 318i habe ich ja den elektronischen Leerlaufregler nachgerüstet. Und der macht seine Arbeit wunderbar.

Nur höre ich immer noch so ein aufdringliches Ventiltrieb Geräusch. Irgendwie aber nicht wie 8 Ventile gleichzeitig, nein, ein einzelnes Ventil tickert oder klopft irgendwie vorlaut vor sich hin.

ding -ding-ding

Das nervt.

Nachdem jetzt das Fahrwerk mit den nachgerüsteten originalen Gummilagern etwas entschäft wurde und das aufdringliche laute Urethan ausgezogen ist, hört man natürlich Flöhe husten. Der 318i läuft jetzt ziemlich leise...

ding -ding-ding...

Ventile einstellen. Hab ich gemacht. Nochmal gemacht. 0,2mm .... 0,15mm ... nicht nur einmal, mehrfach.

ding-ding.

Gestern nochmal. Er hat sich keinen Deut verstellt, es wandert auch nichts. Blitzsauber 0,15mm. Es hilft nix. Er stimmt. Es sind auch alle Ventile blitzsauber am Schaft, es ist nichts eingelaufen, kein Grat, die Excenter sind neu und ok. Sie stehen auch alle gleich.

Falsches Öl? Nööö, er macht's mit allen verschiedenen Ölen...

Aber auf dem Ventildeckel ist ein netter Kringel aus Öl. Nett, sogar mit Vielzahn vom 12.9er Kopfbolzen. Jedenfalls ein Foto wert. 😉

Hmmm, nach dem Foto abgewischt, aber der Abdruck bleibt. Farblos jetzt zwar, aber im Alu. Gibt's doch nicht, schließlich haben wir diesen Bolzen eingekürzt und den Freigang sogar mit Knetmasse überprüft.

Egal, da ist ein Abdruck vom dem Bolzen auf dem Ölabscheiderblech. Spürbar eingedrückt.

Ich entferne die Deckeldichtung und ja, der Deckel kippelt auf dem Kopf. Es geht an.

Ok, das Blech ist geschraubt, nicht mehr vernietet. Ein Hammer und zwei Stecknüsse leisten ganze Arbeit, das Blech wird genau einen Millimeter tiefer kreisrund geprägt. Blech wieder mit Loctite rein ... und das Kippeln ist weg. Endmontage ...

Das Ding-ding ist weg. Auch eine längere Testfahrt rund um Straubing bringt es nicht mehr hervor. Das Ding-ding ist wech... 🙂

So, ein Geräusch weniger. 🙂

Das nächste Thema: Auspuffanlage. Über Weihnachten habe ich mir alle nötigen Teile für die neue Auspuffanlage besorgt bzw. anfertigen lassen. GTG alias Kerscher hat mir eine Auspuffanlage in V2A gebaut. Einen 4in1 Fächerkrümmer, Sammler, Sonde, alle Flansche... in VA. Und hinten dran eine Serien Anlage niegelnagelneu von meinem 325eta... als er noch ein Eta war. Liegt auch schon 25 Jahre im Lager...

Später mehr, erstmal muss der 02 von seinem Standplatz, dann kommt der Auspuff rein.

M10 Entlüftung
M10 Entlüftung

Ich bin einmal mehr beeindruckt von dem Maß an Hingabe, mit dem Du Dich diesen Autos widmest. Aber unter den Planen sind nicht nur die Deinen, oder?

Zitat:

@Sir Firekahn schrieb am 21. März 2022 um 17:48:02 Uhr:


Ich bin einmal mehr beeindruckt von dem Maß an Hingabe, mit dem Du Dich diesen Autos widmest. Aber unter den Planen sind nicht nur die Deinen, oder?

Doch. Alle Fahrzeuge in dieser Halle gehören mir und meinem Bruder Eric.

Was für eine tolle Qualität. Wahrlich ein Genuss, das in dem Maßstab zu sehen. Ob ich das bei meinem auch so hinbekomme? Wahrscheinlich nicht in der Zeit...

Mai 2022

Neuer Auspuff mit drumrum...

1 Jahr Planung, Teilejagd, Schnäppchen suchen ... endlich vorbei. In ein paar Tagen ist TÜV Abnahme bei GTG alias Kerscher angesagt. Der neue Auspuff ist fertig...

... etwas mehr ist es allerdings schon. 😉

Der Serienauspuff samt Serien Kat ist ausgebaut und liegt wieder auf Lager. Die Zeit hat er gut überstanden. Gekauft 2016 und noch im Teilespender verbaut, hat der Endschalldämpfer von Ebersbächer die 6000km seitdem gut verkraftet. Nach wie vor silbern und ohne Rostansätze hat er diese Zeit gut überstanden, nur die Alubeschichtung hat ganz hinten etwas abgeblättert. Kann man ja jederzeit wieder ergänzen.

Den Serienkat hatte ich glasperlgestrahlt und ebenfalls Alu beschichtet. Ein paar Rostporen habe ich anscheinend nicht zu 100% erwischt, aber 99% sehen klasse aus für ein Teil, das die gleiche Distanz und noch sehr viel mehr in seinem ersten Leben davor durchgemacht hat. Also Alu 800 Grad ist schon mal eine sehr gute Methode alte Teile gut aussehen zu lassen. Abgastechnisch auch kein Problem, er hat die AU problemlos gemacht, fast schon zu gut... 0,05% CO sind für ein 36 Jahre altes Teil eine klare Ansage.

Die Glanzvernickelung des Krümmers hat auch bestens geschützt, keinerlei Rost drauf, nur die Farbe ist nicht mehr silbern metallisch wie ein Spiegel sondern graublau brüniert. Also auch eine sehr gute Aufbereitung für solche Teile. Auch der Guss Krümmer ist somit mit 36 Jahren ein erfolgreicher Veteran. Dicht war er auch wie die Dichtung zeigt. Das nächste Mal lasse ich ihn aber nochmals an der Dichtfläche überfräsen, Zylinder 1 könnte noch schöner sein...

Was garnicht gut hält: gelb verzinkt am Krümmer am Prüfstutzen. Das Zink hat es weitgehend weiss abgebrannt. Wird einfach zu heiss, vernickeln wäre die bessere Variante gewesen. Egal, aber rostfrei ist es immer noch. Noch dazu gibt es diese Teile ja nicht mehr, liegt also gut.

Enttäuschend ist simples KTL und Alu Lack am Aufhängeband. Nagelneu 2016 montiert...
Da hätte ich mir mehr erwartet. Keinerlei Winterbetrieb, keinerlei Salz, nur Sommer und viel Luft... das Stahlband hat leichten Rost angesetzt. 6 Jahre sind dafür doch eine Zeit...

So, mal Bilder von einem 318i M10 Serien Kat Auspuff...

Wer ihn haben will, melden. Er muss nicht nochmal auf Lager gehen... 700,- komplett.

318i Serien Auspuff
318i Serien Auspuff
318i Serien Auspuff
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