3.0 V6 kaputt - nur Motor kaufen oder gleich ganzen Unfallwagen?
Hallo,
vor zwei Monaten habe ich mir einen Audi A6 von 2002 (Allrad, Automatik, Benziner mit 3,0 V6 Motor) zugelegt, da ich etwas abseits wohne und andererseits lieber einen Kombi, als einen SUV fahre.
Am ersten Weihnachtstag hat's dann den Motor erwischt.
Vorher wurde schon angezeigt, dass ein oder zwei Lambdasonden ausgetauscht werden sollten (am Tag nach dem Kauf ging die gelbe Motorkontrollleuchte an…).
Außerdem kam hin und wieder beim Starten eine riesige weiße Wolke hinten raus (aber nicht immer!).
Und Öl musste auch nachgefüllt werden.
Weil die ROTE Ölwarnung anging, bin ich am 25. Dezember von der Autobahn abgefahren und hatte das vermeintliche Glück noch eine offene Werkstatt zu finden. Ich wollte eigentlich Öl nachkaufen, damit ich noch für die nächsten 250 km genug hätte, aber der nette Mechaniker meinte es fehle kaum Öl und ich solle mir mal keine Sorgen machen (die rote Warnung hatte ich erwähnt). Ca. 50 km später an einem Berg schaltete die Automatik vom 5. in den 4. Gang und dann ging der Motor aus.
Es folgten: ADAC, Taxi, Mietwagen und demnächst wird der Audi wieder hier hingeliefert.
Der ADAC-Retter meinte, dass vermutlich die Öldruckpumpe defekt war und nun der Motor geschrottet sei, weil die Kolben die Zylinder kaputtgefressen hätten. Ich hätte den Wagen bei der Werkstatt stehen lassen müssen.
Heute habe ich einen Motor mit 80.000 km gefunden, den ich für 1500 Euro haben könnte. Alternativ kann ich aber auch gleich den ganzen Unfallwagen nehmen für 2500 Euro. Es handelt sich um eine US-Ausführung und bis auf die vorderen 20 cm des Wagens ist noch alles OK. Unfallschaden: ist vor LKW-Anhänger gefahren. Kühler ist hin, Motorhaube auch, Vorne sowieso, direkt vor der Fahrertür ist das Blech vom Kotflügel eingedrückt. Innen sieht alles OK aus, hinten auch.
Der Verwerter meinte ich würde für die Einzelteile (ohne den Motor - den brauche ich ja) mehr als die 2500 Euro bekommen. Ist das realistisch? Was lässt sich denn verkaufen und wie schnell geht das in der Regel? Die 1500 tun schon richtig weh, so dass es verlockend wäre, über den Verkauf des Rests das Geld wieder reinzuholen, aber wenn das dann daneben geht, stehe ich mit 2500 Euro in der Kreide!
Was meint ihr?
Ach ja, ich habe einen netten Schrauber, der alles außer Elektronik kann und noch dazu sehr günstig ist. Lagern kann ich bei dem aber nichts...
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29 Antworten
Ölpumpe kostet auch knappe 900 und außerdem kann man davon ausgehen, dass die Köpfe durch das trockenlaufen auch etwas abbekommen haben. Ich würde den ASN für 1500 nehmen, Kopfdichtungen neu, zahnriemen neu, paar simmerringe neu, einbauen und gut..
Zitat:
@AudiS6Avant84 schrieb am 5. Januar 2015 um 19:16:32 Uhr:
Ölpumpe kostet auch knappe 900 und außerdem kann man davon ausgehen, dass die Köpfe durch das trockenlaufen auch etwas abbekommen haben. Ich würde den ASN für 1500 nehmen, Kopfdichtungen neu, zahnriemen neu, paar simmerringe neu, einbauen und gut..
Ölpumpe für ASN 900,- ??
Halt dich fest, habe gerade nachgesehen im TK: VAICO V10-0595 Ölpumpe 136,- incl. Mwst.!
Das die Köpfe was abbekommen haben schließe ich aus 20Jähriger Berufserfahrung aus.
Riskant sind eher Pleullager... aber auch nicht immer nach Trockenlauf.
Früher haben wir aus Juks alte Schrottautos Öl und Kühlwasser abgelassen, und sie dann mit Vollgas zu schrotten... Die Motoren liefen fast 20min, bis sie Festgelaufen sind. Bei einem Toten Motor haben wir etwas Öl nachgefüllt, und als der Motor Kalt war, lief er wieder, und das Klappern hörte sofort auf, als Öldruck da war.
Also Motoren sind nicht so empfindlich, was viele denken...
gruß
Tim
Hi Benny,
danke für deine Ausführungen.
Nein, kein Ölmangelschaden. Vermutlich war die Öldruckpume hinüber.
Der Motor drehte nicht mehr, als wir versuchten ihn nach dem Schaden zu starten. Im Rückblick sind wir selbst dran Schuld. Die rote Warnung war an (zum wiederholten Mal) und wir haben nicht sofort angehalten. Aber wenn man als Laie von der Werkstatt ohne Warnung und mit den Worten "da fehlt kaum Öl" auf den Weg geschickt wird, dann glaubt man das ja erstmal...
Die Idee unseren Motor in Ruhe zu zerlegen und wieder herzurichten hat Charme. Mein Schrauber ist sich leider bzgl. des Motors unsicher (den kennt er noch nicht). Gibt's im Rhein-Main-Gebiet / Main-Kinzig-Kreis jemanden, der uns bei so einer Aktion unterstützen würde (Werkstatt / Lagerplatz für zerlegten Motor und das nötige Fachwissen)?
Wenn der Motor im Spenderfahrzeug nicht vor deinen Augen läuft, dann Finger weg.
Und ich würde das ganze Auto nehmen. Es gibt immer ein paar Brocken die man brauchen kann.
Ein paar Brocken die man verscherbeln kann und der Rest geht dann eben zum Schrott.
Hi Tim,
schade, dass RZ von GN so weit weg ist, 20 Jahre Erfahrung fänd ich gerade sehr beruhigend.
Dank des Kommentars von AudiS6Avant84 und deiner Ergänzung habe ich überhaupt erst begriffen, was Anbauteile bedeutet.
Vermutlich benötige ich ja "nur" Motor und Öldruckpumpe. Der Rest sollte ja von meinem Motor noch funktionieren.
Anlasser und Lichtmaschine werden durch einen Kolbenschaden doch nicht in Mitleidenschaft gezogen, oder??!
Gibt es Anbauteile, die man lieber am Austauschmotor dran lassen sollte? Zündverteiler (laut Spiderpoint auch ein Anbauteil) oder sowas?
Zitat:
@Ati-Legacy schrieb am 5. Januar 2015 um 23:47:12 Uhr:
Hi Tim,
schade, dass RZ von GN so weit weg ist, 20 Jahre Erfahrung fänd ich gerade sehr beruhigend.
Dank des Kommentars von AudiS6Avant84 und deiner Ergänzung habe ich überhaupt erst begriffen, was Anbauteile bedeutet.
Vermutlich benötige ich ja "nur" Motor und Öldruckpumpe. Der Rest sollte ja von meinem Motor noch funktionieren.
Anlasser und Lichtmaschine werden durch einen Kolbenschaden doch nicht in Mitleidenschaft gezogen, oder??!
Gibt es Anbauteile, die man lieber am Austauschmotor dran lassen sollte? Zündverteiler (laut Spiderpoint auch ein Anbauteil) oder sowas?
Anbauteile, wie Anlasser, Lima, Klimakompressor, Ansaugbrücke, Zündanlage, Abgaskrümmer, Einspritzanlage, Kabelbaum, usw. nehmen Gewöhnlich keinen Schaden, wenn sie vorher Tadellos Funktionierten...
gruß
Tim
Ich hatte zumindest nichts gemerkt, also scheinen die alle OK gewesen zu sein. Dann nehme ich also nur den Motor und die Öldruckpumpe und besorge einen neuen Zahnriemen. Der von dem "neuen" Motor hat den Zahnriemen erst vor kurzem gewechselt. Sollte der dann trotzdem ersetzt werden?
Siehs mal so... du kaufst dir den Motor und er kommt ausgebaut zu dir bzw. du holst ihn ab. Es ist für dein Schrauber eine sehr große Erleichterung wenn er Sachen an einem ausgebauten Motor ersetzen kann, da grade die v6 Motoren vorne am Riemen etc. nicht viel Platz für Pranken lassen :/ Und die Aussage "Ist er getauscht worden!" kenn ich auch... kauf dir einen Zahnriemensatz und lass den aufbauen solange der Motor noch auf der Palette steht, geht 100 mal schneller und einfacher als im eingebauten Zustand und wenn du den ohne Garantie kaufst ärgerst du dich wenn der "frische" Riemen dann reißt ;) Und die erwähnten Zylinderkopfdichtungen wären auch eine Überlegung wert, ich glaube ich an deiner Stelle würde das von meiner Begeisterung zu dem Auto und von meinem Geldbeutel abhängig machen. Macht man die Dichtungen mit hat man in Folge dessen noch einige andere Dichtungen gleich mit getauscht. Allerdings weis ich nicht wie anfällig der ASN für kaputte Kopfdichtungen ist. Ich hoffe ich konnte ein bisschen helfen :D
Mit freundlichen Grüßen
Raphael
Sehe ich auch so...
Ich würde bei einen gebrauchten Benzinmotor immer alle Wellendichtringe, Schaftdichtungen, Zahnriemen, Wapu,
Kopfdichtungen, Thermostat, Zündkerzen, Öl, Filter erneuern, bevor der Motor eingebaut wird. Geht in der Tat um vieles leichter. Zu überlegen ist auch Kupplung, und ZMS beim Schaltgetriebe Auto zu erneuern. Bei Automatik wäre auch eine Vorsorgliche Überholung Empfehlenswert. Kostet zwar alles ein bisschen, aber dafür ist alles Professionell, und man hat fast Neuwagen feeling, und es hält alles wieder Jahre, und am ende bekommt man noch immer Geld fürs Auto, und nicht den Schrottpreis...
gruß
Tim
Ich für meinen Teil würde die Köpfe drauf lassen,
Beim riemen besser nicht sparen.
Leider sollten die Köpfe besser geplant werden, die vom v8 waren so unglaublich rauh das man sich nicht wundern muss das die undicht werden.
Einfach Dichtung tauschen ist dann nicht zielführend.
Entweder einer, planen, neue Dichtung und rauf oder lassen und gut.
Es geht von
Zack tausch
Bis runderneuerte Maschine
Und beides kann die nächsten Jahre halten oder Ärger machen.
Tickende zeitbomben sollte man nur besser draussen lassen... (zahnriemen)
Danke für die vielen Tipps! Irgendwie freue ich mich schon fast drauf, wenn's nicht soviel Geld kosten würde - ich hätte mir dafür ja gleich einen viel besseren Wagen holen können. (Wobei man da ja genauso Pech haben kann).
Wenn der Wagen nun schon in eine Großbaustelle zerlegt wird, wäre es dann nicht sinnvoll auch Gas anzuschließen? Evtl. spart man sich einiges an Arbeit und die Umrüstung ist dann nicht so teuer, wie ansonsten zu erwarten wäre.
Ich könnte dann natürlich meinen Schrauber da nicht mehr dran lassen.
Gleich auf Gas umzubauen, spart nicht wirklich...
Ist nur noch mehr Aufwand. So ein Motorumbau geht so oder so ganz schön auf die Suptanz...
Auf Gas umbauen macht irgendwie keinen Sinn ...Umbau kostet etwa 2000€ wie lange musst Du den Wagen dann fahren um nur das Geld für den Umbauwieder drin zu haben.
Quatsch!
Gutachten 200€
Tank 150€
Anlage um 500€
Eintragen 123€
Zubehör, Leitungen etc 150€
Jeweils ca Angaben und etwa so beim v8 von mir gewesen.
Ich zahlte derzeit 1100€ für alle Teile inklusive Gutachten Plus die Eintragung 123€
Wer es selbst erledigen kann kann es machen.
Es sind nur wenige Vorteile die bei demontiertem Motor, daher ist es eigentlich egal ob es in einem rutsch oder hinten dran erledigt wird.
Und lasst euch nicht von den zweiflern runter reden.gute Komponenten und eine ordentliche Abstimmung sind der Schlüssel zum Erfolg bei LPG.