2 Takt benzin Motor mit Diesel Betreiben

Adlerwerke MR MR

Hallo bin neu hier, habe mal eine Frage.
Ich habe mir einen alten Wacker- Benzinmotor gekauft (zu Versuchszwecken) war auf einem Stampfer montiert.
Diesen möchte ich jetzt gerne mit Diesel beziehungsweise mit Pflanzenöl betreiben der Motor ist einfach und übersichtlich wenn etwas schief geht währe eine Reinigung kein Problem.

Ich habe mir vorgestellt das Diesel das in den Vergaser einläuft erst einmal für eine bessere Zündfähigkeit aufzuheizen (Heizfolie).

Ich habe schon von Benzin 2 Taktern gehört die mit Diesel gelaufen sein sollen. Wer hat Anregungen oder Vielleicht auch Erfahrung mit solchen Experimenten.

Wenn der Motor dann mal läuft wird er in ein Notstromagregart eingebaut.

Grüße Stefan

Beste Antwort im Thema

Zitat:

Original geschrieben von forestgreen


Ich habe einen Taifun-Modellbaumotor aus dem Jahr 1956 mit 2,5 ccm Hubraum. Es ist ein 2-Takt Diesel. Aber er läuft nicht mit Dieselkraftstoff, sondern nur mit Nitromethan-Rizinus Gemisch. Zum Start wird der Zylinderkopf mit der Lötlampe vorgewärmt und die Verdichtung auf max. angehoben (Steuerkolben im Zylinderkopf). Wenn der Motor läuft muss die Verdichtung wieder etwas heruntergedreht werden.
Eine elektrische Zündkerze oder eine Glühkerze besitzt der Motor nicht. Er saugt das Luft-Kraftstoff Gemisch über eine Membran im Kurbelhaus durch einen normalen Microvergaser an.
Cooles Teil: macht einen Höllenlärm und hat kaum Leistung.
Taifun 2-Takt Diesel

Dieser Motor (wahrsch. ein Taifun Rasant) heisst "Diesel"-motor, weil er ein Selbstzünder ist, wie jeder Dieselmotor. Laufen tut er mit einem Gemisch aus 1/3 Äther, 1/3 Petroleum und 1/3 Rizinusöl. Manchmal ist auch noch was anderes drin, Isopropylnitrat z.B., was die Leistung erhöht, gute Drosselbarkeit bringt, aber nebenbei auch noch leberschädigend u. hochgiftig ist. Geht auch ohne.

Und so ein Prachtexemplar von Modelldieselmotor wird keinesfalls (niemals nicht!!!😠) mit einer Lötlampe vorgewärmt, der zündet, den richtigen Treibstoff vorausgesetzt (s.o.), auch ohne Vorheizung problemlos.

Hat kaum Leistung?
Einfach mal ein wenig rechnen. Wenn's der Rasant ist, worauf der grüne Zylinderkopf und der grüne Spinner hindeuten, hat er etwa 0.25PS Leistung. 1/4PS aus 2.5cm³ sind 1PS aus 10cm³, 10PS aus 100cm³, 100PS aus 1000cm³. Also 100PS/l.
Wenig Leistung?
Eher extrem viel Leistung, gemessen an dem Nichts an Aufwand, den ein solcher Motor erfordert.

Außerdem saugt er nicht! über eine "Membran im Kurbelgehäuse" an, sondern über einen "Drehschieber", der aus einem Fenster im hohlgebohrten Kurbelzapfen der Kurbelwelle gebildet wird (nur ein Kurbelzapfen! Die meisten Modellmotore begnügen sich mit dieser Art der Lagerung, "fliegende Lagerung" genannt, da die Massenkräfte extrem gering sind, die Kurbelwellen wg. der großen Durchmesser sehr biegesteif, und der Aufbau der Motore dadurch stark vereinfacht wird (sowas gab's aber auch schon bei Motorradmotoren mit sehr deutlich niedrigerer Literleistung, als sie dieser kleine Motor hat).

Zur Idee, einen normalen Zweitakter mit Diesel als Kraftstoff zu betreiben, kann ich nur sagen,daß das absoluter Nonsens ist.
Ein Dieselmotor ist ein Selbstzünder, das Kraftstoff-Luftgemisch zündet durch die Erwärmung der komprimierten Luft selbständig, ohne äußere Einwirkung (Zündkerze). Ein Zweitakter, der mit Benzin-Öl-Gemisch betrieben wird, hat ev. ein Verdichtungsverhältnis von 1:10 als Maximum (1:12 bei Rennmotoren, die aber nach jedem rennen zerlgt u. überholt werden). Ein Zweitakt Dieselmotor (o. auch ein Viertakter) hat aber als untere Verdichtung etwa 1:16, 1:18-1-1:22 sind normal.
Um den armen Zweitakt-Benziner lauffähig zu machen, müsste erstmal ein Stück vom Zylinderkopf "abgehobelt" werden, um die Verdichtung entsprechend Dieselniveau zu erhöhen. Alsdann müsste eine Einspritzdüse eingebaut werden, eine Einspritzpumpe dran, denn Dieselmotore zünden beim Einspritzen des Kraftstoffes in die verdichtete, heiße Luft. Wenn sie den Kraftstoff bereits mit der Luft ansaugen, erfolgt die Selbstentzündung viel zu früh und ungeregelt. Geeht nicht.

Bevor ihr derartige Gedanken wälzt, solltet ihr euch ev. mal vorsichtig mit den unterschiedlichen Funktionsprinzipien von Benzin- u. Dieselmotoren vertraut machen (die nicht vom Vefahren Zwei- o. Viertakt abhängen). Und auch mit der Funktion eines Modelldiesels, dann braucht's auch für das arme Teil keine Lötlampe zum Anlassen🙄.

Grüße
Uli

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Zitat:

Original geschrieben von forestgreen


Ich habe einen Taifun-Modellbaumotor aus dem Jahr 1956 mit 2,5 ccm Hubraum. Es ist ein 2-Takt Diesel. Aber er läuft nicht mit Dieselkraftstoff, sondern nur mit Nitromethan-Rizinus Gemisch. Zum Start wird der Zylinderkopf mit der Lötlampe vorgewärmt und die Verdichtung auf max. angehoben (Steuerkolben im Zylinderkopf). Wenn der Motor läuft muss die Verdichtung wieder etwas heruntergedreht werden.
Eine elektrische Zündkerze oder eine Glühkerze besitzt der Motor nicht. Er saugt das Luft-Kraftstoff Gemisch über eine Membran im Kurbelhaus durch einen normalen Microvergaser an.
Cooles Teil: macht einen Höllenlärm und hat kaum Leistung.
Taifun 2-Takt Diesel

Dieser Motor (wahrsch. ein Taifun Rasant) heisst "Diesel"-motor, weil er ein Selbstzünder ist, wie jeder Dieselmotor. Laufen tut er mit einem Gemisch aus 1/3 Äther, 1/3 Petroleum und 1/3 Rizinusöl. Manchmal ist auch noch was anderes drin, Isopropylnitrat z.B., was die Leistung erhöht, gute Drosselbarkeit bringt, aber nebenbei auch noch leberschädigend u. hochgiftig ist. Geht auch ohne.

Und so ein Prachtexemplar von Modelldieselmotor wird keinesfalls (niemals nicht!!!😠) mit einer Lötlampe vorgewärmt, der zündet, den richtigen Treibstoff vorausgesetzt (s.o.), auch ohne Vorheizung problemlos.

Hat kaum Leistung?
Einfach mal ein wenig rechnen. Wenn's der Rasant ist, worauf der grüne Zylinderkopf und der grüne Spinner hindeuten, hat er etwa 0.25PS Leistung. 1/4PS aus 2.5cm³ sind 1PS aus 10cm³, 10PS aus 100cm³, 100PS aus 1000cm³. Also 100PS/l.
Wenig Leistung?
Eher extrem viel Leistung, gemessen an dem Nichts an Aufwand, den ein solcher Motor erfordert.

Außerdem saugt er nicht! über eine "Membran im Kurbelgehäuse" an, sondern über einen "Drehschieber", der aus einem Fenster im hohlgebohrten Kurbelzapfen der Kurbelwelle gebildet wird (nur ein Kurbelzapfen! Die meisten Modellmotore begnügen sich mit dieser Art der Lagerung, "fliegende Lagerung" genannt, da die Massenkräfte extrem gering sind, die Kurbelwellen wg. der großen Durchmesser sehr biegesteif, und der Aufbau der Motore dadurch stark vereinfacht wird (sowas gab's aber auch schon bei Motorradmotoren mit sehr deutlich niedrigerer Literleistung, als sie dieser kleine Motor hat).

Zur Idee, einen normalen Zweitakter mit Diesel als Kraftstoff zu betreiben, kann ich nur sagen,daß das absoluter Nonsens ist.
Ein Dieselmotor ist ein Selbstzünder, das Kraftstoff-Luftgemisch zündet durch die Erwärmung der komprimierten Luft selbständig, ohne äußere Einwirkung (Zündkerze). Ein Zweitakter, der mit Benzin-Öl-Gemisch betrieben wird, hat ev. ein Verdichtungsverhältnis von 1:10 als Maximum (1:12 bei Rennmotoren, die aber nach jedem rennen zerlgt u. überholt werden). Ein Zweitakt Dieselmotor (o. auch ein Viertakter) hat aber als untere Verdichtung etwa 1:16, 1:18-1-1:22 sind normal.
Um den armen Zweitakt-Benziner lauffähig zu machen, müsste erstmal ein Stück vom Zylinderkopf "abgehobelt" werden, um die Verdichtung entsprechend Dieselniveau zu erhöhen. Alsdann müsste eine Einspritzdüse eingebaut werden, eine Einspritzpumpe dran, denn Dieselmotore zünden beim Einspritzen des Kraftstoffes in die verdichtete, heiße Luft. Wenn sie den Kraftstoff bereits mit der Luft ansaugen, erfolgt die Selbstentzündung viel zu früh und ungeregelt. Geeht nicht.

Bevor ihr derartige Gedanken wälzt, solltet ihr euch ev. mal vorsichtig mit den unterschiedlichen Funktionsprinzipien von Benzin- u. Dieselmotoren vertraut machen (die nicht vom Vefahren Zwei- o. Viertakt abhängen). Und auch mit der Funktion eines Modelldiesels, dann braucht's auch für das arme Teil keine Lötlampe zum Anlassen🙄.

Grüße
Uli

Zitat:

...
Außerdem saugt er nicht! über eine "Membran im Kurbelgehäuse" an, sondern über einen "Drehschieber", der aus einem Fenster im hohlgebohrten Kurbelzapfen der Kurbelwelle gebildet wird (nur ein Kurbelzapfen! Die meisten Modellmotore begnügen sich mit dieser Art der Lagerung, "fliegende Lagerung" genannt, da die Massenkräfte extrem gering sind, die Kurbelwellen wg. der großen Durchmesser sehr biegesteif, und der Aufbau der Motore dadurch stark vereinfacht wird (sowas gab's aber auch schon bei Motorradmotoren mit sehr deutlich niedrigerer Literleistung, als sie dieser kleine Motor hat).
...
Zur Idee, einen normalen Zweitakter mit Diesel als Kraftstoff zu betreiben, kann ich nur sagen, daß das absoluter Nonsens ist.
Ein Dieselmotor ist ein Selbstzünder, das Kraftstoff-Luftgemisch zündet durch die Erwärmung der komprimierten Luft selbständig, ohne äußere Einwirkung (Zündkerze). Ein Zweitakter, der mit Benzin-Öl-Gemisch betrieben wird, hat ev. ein Verdichtungsverhältnis von 1:10 als Maximum (1:12 bei Rennmotoren, die aber nach jedem rennen zerlgt u. überholt werden). Ein Zweitakt Dieselmotor (o. auch ein Viertakter) hat aber als untere Verdichtung etwa 1:16, 1:18-1-1:22 sind normal.
Um den armen Zweitakt-Benziner lauffähig zu machen, müsste erstmal ein Stück vom Zylinderkopf "abgehobelt" werden, um die Verdichtung entsprechend Dieselniveau zu erhöhen. Alsdann müsste eine Einspritzdüse eingebaut werden, eine Einspritzpumpe dran, denn Dieselmotore zünden beim Einspritzen des Kraftstoffes in die verdichtete, heiße Luft. Wenn sie den Kraftstoff bereits mit der Luft ansaugen, erfolgt die Selbstentzündung viel zu früh und ungeregelt. Geeht nicht.

Bevor ihr derartige Gedanken wälzt, solltet ihr euch ev. mal vorsichtig mit den unterschiedlichen Funktionsprinzipien von Benzin- u. Dieselmotoren vertraut machen (die nicht vom Verfahren Zwei- o. Viertakt abhängen). Und auch mit der Funktion eines Modelldiesels, dann braucht's auch für das arme Teil keine Lötlampe zum Anlassen🙄.

Grüße
Uli

OK danke Uli, ich habe aus deinem Posting interessante Informationen entnehmen können (z.B. die von dir empfohlene Mischung für den Taifun-Sprit).

Der Tonfall deines Beitrages gefällt mir aber nicht, denn er wirkt auf mich ziemlich herablassend. Das hättest du aber sicher gar nicht nötig, wir merken auch so, dass du sehr viel zu dem Thema weisst.

Aber auch du bist nicht perfekt: mein Taifun Kleindiesel hat

definitiv keinen

Drehschiebereinlass, sondern ein Membranventil. Ich habe ihn mir extra noch einmal zerlegt angesehen. Und den Tipp mit dem Vorwärmen des Zylinders vor dem Start habe ich einem Buch über Modellmotoren entnommen. Er startet warm tatsächlich besser. Warum also nicht anwärmen? Das wird sogar bei Automotoren so gemacht (elektrische "Block Heater" in Skandinavien und Kanada).

Meine Anmerkung zur geringen Leistung des Motors (im Vergleich zur Geräuschentwicklung) war humorvoll gemeint. Hätte ich das dazuschreiben sollen?

Deine Anmerkungen zur Sinnlosigkeit, einen Benzinmotor mit Diesel zu betreiben, sind teilweise richtig aber auch nicht ganz vollständig. Es gab auch Dieselmotoren

ohne

Einspritzpumpe und -düse. Denke nur einmal an die Fahrradhilfsmotore von Lohmann

Lohmann Kleindieselmotoren

. Diese Motoren wurden mit den unterschiedlichsten Kraftstoffen betrieben.

Im Kern teile ich deine Ansicht, dass es vermutlich keinen Sinn macht, einen Benzin 2-Takter mit Diesel betreiben zu wollen. Ich würde es nur etwas weniger herablassend gegenüber dem Frager formulieren, denn man weiss ja nie, ob man nicht doch noch etwas dazulernen kann.

Viele Grüße,

Christian

Hi Christian,
ich habe einen '51er Lohmann Motor (ebenso wie auch einige Taifun Modellmotore, und HB und Webra, Merco, OS, Cox, Fox u. andere). Ich weiss auch wie der funktioniert😛. Das ist ebensowenig ein "Diesel" im Sinne der Erfindung des Herrn Diesel, wie es die Modellmotore sind.
Grundlegendes Prinzip eines Diesels ist das Einspritzen des Kraftstoffes in die durch die hohe Kompression so stark erhitzte Verbrennungsluft, daß sich der eingespritzte Kraftstoff selbst entzündet und damit die Verbrennung einleitet. Deswg. auch "Selbstzünder", das ist aber auch die einzige Gemeinsamkeit mit den Motoren, die selbst zünden, aber ein fertiges Kraftstoff-Luft-Gemisch ansaugen.
Benzin konnten nur spezielle späte "Lohmänner" ab '53, mit etwas erhöhter Kompression, mit stark verripptem Kopf ausgestattet wg. der extremen Hitzeentwicklung. Und ein reiner Benziner war's auch nicht, er musste 1:10 bis 1:15 Öl:Benzin fahren, also reichlich viel fetter als selbst ein Zweitakter damals lief (1:25 war normal, 1:40-1:50 kam erst deutlich später). Standard Lohmannmotore liefen mit Petroleum als Kraftstoff (und die sog. "Benziner" in der Hauptsache auch, weil damit zuverlässig und relativ kühl, nur umgekehrt ging's nicht🙁).
Die hatten übrigens, gegenüber Deinem Modellmotor, wenig Leistung. 0.8PS aus 18cm³ sind ca. 44PS/l, also nur weniger als die Hälfte der Literleistung des Modellmotors (und ein Smiley hätte deutl. gemacht, daß die "geringe Leistung" humorvoll sein sollte😉).
Wenn Dein Motor einen Membraneinlass hat, was ich Dir jetzt gern glaube, ist's ein Taifun Rasant II. Mein Fehler, der Rasant MK I hatte tats. einen Drehschiebereinlass. Wobei mich Deine Jahresangabe stutzig macht, denn der Rasant Mk II tauchte m.W. erst ab '58 auf (aber das ist auch schon lange her😰).

Die von Dir erwähnten "Block Heater", die in Skandinavien verwendet werden, haben nur den Zweck, den "Block", das Kurbelgehäuse vorzuwärmen (deswg. heissen sie so😉). Da gibt's überall auf Parkplätzen v. Hotels u. nat. den (priv.)Garagen Steckdosen, und aus den meisten Autos hängt vorn ein Schukostecker raus. Bei der arktischen Kälte, die da im Winter teilw. herrscht (-30°C war das tiefste, was ich da erlebt habe, auf 800m Höhe im Fjell, es geht aber auch drunter😰), würde man einen Motor nicht zum Laufen bekommen, weil er einfach viel zu schwer durchzudrehen ist und der Kraftstoff nicht mehr verdampft und sich mit der Verbrennungsluft mischt, sondern einfach als Flüssigkeit vorliegt. "Block Heater" sind nichts anderes als in Kernlöcher eingesetzte Tauchsieder (genauso sehen sie auch aus), die das Kühlwasser und damit das Motorgehäuse temperiert halten (in Nordamerika u. Kanada u. Alaska erspart man sich die elektrische Heizung, da lässt man den Motor einfach den ganzen Winter über laufen. Wenn er ausgeht, platzt bei ausreichend niedriger Temperatur der Block, dann ist er Schrott).

Mein Ton🙄?
Hat doch immerhin bewirkt, daß sich mal was gerührt hat😁.

Grüße
Uli
p.s.
geringe Leistung:

Harley Davidson:The most efficient way to turn gasoline into noise without the by product of horsepower.

Stephen Hawking

😁😁😁

Was ist am Ton von Uli G. "herablassend"? 🙄 Der kennt sich halt mit dem Thema aus - und hat das in den verschiedensten Bereichen des Forums schon demonstriert. Von jemandem, der es besser weiß als ich, lasse ich mich gerne belehren, das hat doch nichts mit "herablassend" zu tun?!

Ähnliche Themen

Hallo erstmal.

Uli G. hat Recht, wenn er schreibt, der Lohmann sei kein Dieselmotor. Aaaber Stefan wollte seinen Motor ja nicht zum Dieselmotor umbauen, sondern ihn lediglich mit Diesel betreiben. 😉

Das macht z.B. Hirth bei Zweitaktmotoren für UAVs (Drohnen), fremdgezündet durch Zündkerze, allerdings ausgestattet mit einer dieser modernen Zweitakt-Einspritzanlagen, die ein Luft-Treibstoff-Gemisch direkt einspritzen. http://www.hirth-uavengines.de/
(Die Einspritzanlage ist keine "echte" Diesel-Einspritzung, sondern stammt aus der Benziner-Technik, das mit dem "Luftbeimischen" macht man beim Benziner wegen der beim Zweitakter ansonsten zu kurzen Verdampfungszeit nach Auslassschluss.)

Es könnte aber sein, dass man mit verminderter Verdichtung arbeiten muss (ja, vermindert!).
Der Grund ist die im Vergleich zu Benzin geringe Oktanzahl von Dieselkraftstoff!
(Ich verwechsele nicht Oktan- mit Cetanzahl.)
Die Oktanzahl (also Klopffestigkeit) von Diesel wird normalerweise nicht angegeben, ich habe jedoch Werte zwischen 15 und 25 (!) gefunden, was bedeutet, dass sich Diesel schon bei geringeren Temperaturen als Benzin selbst entzündet. (Das stimmt auch ungefähr mit Oktanzahl <-> Zündtemperatur und einer Zündtemperatur von 220°C und 250°C bei Dieselkraftstoff überein)
In der Tat läuft ein 10,3-Liter Lanz-Glühkopfmotor mit einer Verdichtung von nur 5:1!
Andererseits liegt der Siedepunkt von Diesel wesentlich höher als der von Benzin, wozu der Lanz (bei dem Diesel wirklich verdampft und nicht nur zerstäubt wird) den Glühkopf als Hitzereservoir unter "Schutzgasathmosphäre" (verbrannte Restgase ohne Sauerstoff) benutzt.

@ Stefan:
Ich halte es für möglich! (...mein Name ist "Theo Retisch")

...man sollte jedoch eine Möglichkeit haben, auf die Temperatur (beim Verdichten) Einfluss zu nehmen, um eine unkontrollierte Verbrennung zu vermeiden.
Die Temperatur ist (nach dem idealen Gasgesetz) proportional zum Druck, bzw. zum Volumen (T=pV/nR).
(Wir reden nicht über "ideale Gase", ich weiß, aber die qualitative Richtung ist die selbe.)
Die Temperatur des "Brenngemisches" ist also entscheident, und diese hängt sowohl von der Brennraumtemperatur ab (,wobei man diese nicht "mal schnell" ändern kann), als auch vom Verdichtungsdruck bzw. Brennraumvolumen, was man schneller ändern kann, falls man eine Mechanik ähnlich "Lohmann" vorsieht (oder z.B. eine höhenversellbare Brennraumkalotte).
...aber falls dein Generator unter konstanter Last betrieben werden soll, reicht vermutlich ein Verdichtungsverhältnis.

(...übrigens:
Mir ist eine Vespa PX mit 135ccm-DR-Zylinder zu "Ohren" gekommen (in einem anderen Forum), die mit Diesel läuft (...und mit Haarspray oder Deo...), angeblich mit erhöhter Verdichtung. (Vespa-Diesel-Thread, Seite 6) )

"Versuch macht kluch", ich bin nur "Theo Retisch"

Und @ottifant 16: Zweitakt-Diesel haben meistens ein oder mehrere Ventile im Kopf, jedoch keineswegs immer. Und auch nicht immer ein externes Spülgebläse oder eine externe Ladepumpe. Die Sachs Diesel-Zweitakter aus den 1950ern z.B. waren "ganz konventionell" aufgebaut, also Spülluft durch das Kurbelgehäuse saugend, Schnürle-Umkehrspülung und kolbengesteuerter Auslassschlitz. (Und das waren "echte" Dieselmotoren "im Sinne des Erfinders"(wie Uli G. sagt🙂), es gab sowohl Direkteinspritzer, als auch Versionen mit Wirbelkammer.)
Die Schmierung übernahm eine separate Ölpumpe (Verlustölschmierung), ähnlich wie bei normalen Zweitaktern mit "Getrenntschmierung". Allerdings konnte (bzw. musste, damit der Motor nicht mit Schmieröl weiterläuft) überschüssiges Öl auch wieder aus dem Kurbelgehäuse abgesaugt werden, da es ja nicht mit "Sprit" vermischt war. (Sachs D500W)

...jetzt bin ich aber etwas vom Thema abgekommen.
Sorry.

Andere (relativ) kleine Zweitaktdiesel gab's von Ilo, Stihl oder Normag,
oder gibt's von Zoche, Deltahawk oder Wilksch...

Gruß

Tommi

Hallo Stefan,
zwischen einen Zweitakt Benziner und einen Zweitakt Diesel, die es wirklich schon lange gibt, liegen Welten. Die Firma Krupp in Essen hat früher mal einen LKW gebaut, der mit einem Dieselmotor von für die damalige Zeit hoher Leistung eingebaut hat. Dieser Motor hatte einen brüllenden Sound der mich als Kind immer fasziniert hat.
Das Zaberwort für Dich heißt......HATZ......

Gruß Groeschraz

Zitat:

Original geschrieben von Theo Retisch


Hallo erstmal.

Uli G. hat Recht, wenn er schreibt, der Lohmann sei kein Dieselmotor. Aaaber Stefan wollte seinen Motor ja nicht zum Dieselmotor umbauen, sondern ihn lediglich mit Diesel betreiben. 😉

Das macht z.B. Hirth bei Zweitaktmotoren für UAVs (Drohnen), fremdgezündet durch Zündkerze, allerdings ausgestattet mit einer dieser modernen Zweitakt-Einspritzanlagen, die ein Luft-Treibstoff-Gemisch direkt einspritzen. http://www.hirth-uavengines.de/
(Die Einspritzanlage ist keine "echte" Diesel-Einspritzung, sondern stammt aus der Benziner-Technik, das mit dem "Luftbeimischen" macht man beim Benziner wegen der beim Zweitakter ansonsten zu kurzen Verdampfungszeit nach Auslassschluss.)

Es könnte aber sein, dass man mit verminderter Verdichtung arbeiten muss (ja, vermindert!).
Der Grund ist die im Vergleich zu Benzin geringe Oktanzahl von Dieselkraftstoff!
(Ich verwechsele nicht Oktan- mit Cetanzahl.)
Die Oktanzahl (also Klopffestigkeit) von Diesel wird normalerweise nicht angegeben, ich habe jedoch Werte zwischen 15 und 25 (!) gefunden, was bedeutet, dass sich Diesel schon bei geringeren Temperaturen als Benzin selbst entzündet. (Das stimmt auch ungefähr mit Oktanzahl <-> Zündtemperatur und einer Zündtemperatur von 220°C und 250°C bei Dieselkraftstoff überein)
In der Tat läuft ein 10,3-Liter Lanz-Glühkopfmotor mit einer Verdichtung von nur 5:1!
Andererseits liegt der Siedepunkt von Diesel wesentlich höher als der von Benzin, wozu der Lanz (bei dem Diesel wirklich verdampft und nicht nur zerstäubt wird) den Glühkopf als Hitzereservoir unter "Schutzgasathmosphäre" (verbrannte Restgase ohne Sauerstoff) benutzt.

@ Stefan:
Ich halte es für möglich! (...mein Name ist "Theo Retisch")

...man sollte jedoch eine Möglichkeit haben, auf die Temperatur (beim Verdichten) Einfluss zu nehmen, um eine unkontrollierte Verbrennung zu vermeiden.
Die Temperatur ist (nach dem idealen Gasgesetz) proportional zum Druck, bzw. zum Volumen (T=pV/nR).
(Wir reden nicht über "ideale Gase", ich weiß, aber die qualitative Richtung ist die selbe.)
Die Temperatur des "Brenngemisches" ist also entscheident, und diese hängt sowohl von der Brennraumtemperatur ab (,wobei man diese nicht "mal schnell" ändern kann), als auch vom Verdichtungsdruck bzw. Brennraumvolumen, was man schneller ändern kann, falls man eine Mechanik ähnlich "Lohmann" vorsieht (oder z.B. eine höhenversellbare Brennraumkalotte).
...aber falls dein Generator unter konstanter Last betrieben werden soll, reicht vermutlich ein Verdichtungsverhältnis.

(...übrigens:
Mir ist eine Vespa PX mit 135ccm-DR-Zylinder zu "Ohren" gekommen (in einem anderen Forum), die mit Diesel läuft (...und mit Haarspray oder Deo...), angeblich mit erhöhter Verdichtung. (Vespa-Diesel-Thread, Seite 6) )

"Versuch macht kluch", ich bin nur "Theo Retisch"

Und @ottifant 16: Zweitakt-Diesel haben meistens ein oder mehrere Ventile im Kopf, jedoch keineswegs immer. Und auch nicht immer ein externes Spülgebläse oder eine externe Ladepumpe. Die Sachs Diesel-Zweitakter aus den 1950ern z.B. waren "ganz konventionell" aufgebaut, also Spülluft durch das Kurbelgehäuse saugend, Schnürle-Umkehrspülung und kolbengesteuerter Auslassschlitz. (Und das waren "echte" Dieselmotoren "im Sinne des Erfinders"(wie Uli G. sagt🙂), es gab sowohl Direkteinspritzer, als auch Versionen mit Wirbelkammer.)
Die Schmierung übernahm eine separate Ölpumpe (Verlustölschmierung), ähnlich wie bei normalen Zweitaktern mit "Getrenntschmierung". Allerdings konnte (bzw. musste, damit der Motor nicht mit Schmieröl weiterläuft) überschüssiges Öl auch wieder aus dem Kurbelgehäuse abgesaugt werden, da es ja nicht mit "Sprit" vermischt war. (Sachs D500W)

...jetzt bin ich aber etwas vom Thema abgekommen.
Sorry.

Andere (relativ) kleine Zweitaktdiesel gab's von Ilo, Stihl oder Normag,
oder gibt's von Zoche, Deltahawk oder Wilksch...

Gruß

Tommi

Hallo Tommi,

auf Grund Deines Artikels verleihe ich Dir den Doktoditel ""DOKTOR Mot"", den Du künftig Deinen Beiträgen hinzu fügen darfst.
Dein Beitrag ist echt gut!

Gruß Groeschraz

Hallo roboprof, fuer dich sind die Leute in der " Zone " also alle doof. Du hast dort nicht gelebt, geschweige denn irgend eine Ahnung davon wie es war. Also halt dein Mundwerk.

Es sind vielleicht nicht alle doof, müllen aber nach fast 10 Jahren
einen Beitrag zu !!!!

Hier sollte eigentlich dem Fragesteller geholfen werden und nix anderes.
Ob das nach fast 10 Jahren noch nötig ist zweifel ich an, aber es lesen ja scheinbar
immer noch Leute.
Dein Beitrag ist so sinnlos wie ein Kondom im Kloster.
Äääh nee, das Kondom ist sinnvoller.

Sorry das ich jetzt auch sinnlose Antworten schreibe 😁

Gruß Ralf

Zitat:

@kmzk750 schrieb am 24. Oktober 2009 um 22:56:59 Uhr:


Hallo!

Einen Zweitakter kann man mit Diesel betreiben! Zu erst muß er mit Benzin-Gemisch warm gefahren werden und wird dann langsam durch Zumischen von Diesel umgestellt.Rust furchtbar und die Leistung geht zurück!Wiederstart geht dann nur mit Benzin!Alles praktiziert mit einem Simson SR2...Das mischen hat sich von allein erledigt, in dem Diesel im Tank war und Benzin in Leitung und Vergaser. Geht alles ist nur nicht wirklich praktikabel...
Gruße

Thomas

Zitat:

@BottyBoll schrieb am 21. November 2009 um 18:58:22 Uhr:


Mein Opa erzählte mir mal das er seine AWO 425T (250CC 4-Takt) mal versehentlich mit diesel betankt hat und damit gefahren ist. Allerdings war da natürlich für den Start noch Benzin im Vergaser und der Motor lief nur stark rußend und mit geringer leistung. ist halt nicht dafür gemacht.

Nachdem der uralte thread jetzt schon mal hochgeholt wurde, gebe ich auch meinen Senf dazu, vielleicht interessiert es ja irgenwann mal wieder irgendwen. 🙂

Wie kmzk750 und BottyBoll geschrieben haben, funktioniert das tatsächlich.

Mein Opa war KFZ-Meister und hat mir so manch Interessantes erzählt. Ich denke heute noch gern daran und bin noch immer traurig, daß er gestorben ist, obwohl das inzwischen schon viele Jahre her ist.
Im Krieg war er damit beschäftigt, Zivilfahrzeuge auf Holzgaser umzubauen und die Motoren von LKWs und Panzern zu warten und zu reparieren. Er hatte viele unkonvertionelle Ideen, so z.B. im Rußlandwinter das Kühlwasser in den Motoren durch Diesel zu ersetzen, damit die Motoren bei der extremen Kälte noch gestartet werden konnten. Dafür hat er damals eine hohe Auszeichnung bekommen.

Unter anderem erzählte er mir, daß er - obwohl er nach dem Krieg aus dem Sudetenland mittellos vertrieben wurde - es nach dem Krieg mit viel Arbeit zwar geschafft hat, das Geld für ein Tornax-Motorrad zusammenzusparen und eines zu kaufen, es gab zu dieser Zeit jedoch kaum Benzin, dafür aber genügend Diesel.

Er hat sich einen kleinen Tank gebaut, den er sich mit Diesel/2-Takt-Öl-Gemisch gefüllt als Rucksack auf den Rücken geschnallt hat. Im Tank des Motorrads hatte er Benzin/2-Takt-Öl Gemisch.
Den Motor hat er zunächst mit Benzin warmgefahren und dann den Benzinhahn am Motorradtank zugedreht und einen zweiten Benzinhahn (streng genommen eigentlich "Diesel-Hahn" 😉 ) für den Tank im Rucksack aufgedreht. Er konnte so in dieser harten entbehrungsreichen Zeit wenigstens Sonntags schöne Ausflüge mit seinem Motorrad machen oder Ersatzteile für Reparaturen besorgen.

Die restlichen Tage hat er von früh bis spät zunächst am Straßenrand unter freiem Himmel Autos und Motorräder repariert. Er konnte sich anfangs nur eine einfache Einzelgarage mieten, in der er sein Werkzeug und Ersatzteile gelagert hat. Durch einen glücklichen Umstand bekam er nach einigen Jahren einen Vertrag mit Aral und konnte dann eine Tankstelle mit Werkstatt eröffnen. In den Sommerferien durfte ich ihn oft an seiner Tankstelle besuchen und verbrachte dort immer wieder eine schöne Zeit, die ich nie vergessen werde.

Vermutlich ist mein Opa der Grund dafür, daß ich ein solcher Petrolhead geworden bin. 🙂

Über eine besondere Rußentwicklung im Dieselbetrieb hat er mir nichts erzählt, es muß also recht gut funktioniert haben.

Respekt, du hast wirklich einen tollen Opa gehabt!
Schöner Beitrag!

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