2.0 TDI springt nach längerer Standzeit nur mit langem Orgeln an

Audi A4 B7/8E

Hallo zusammen,

ich habe bei meinem A4 B7 das Problem, das der Motor wenn das Auto länger steht (z.B. über Nacht) nur nach langem Orgeln anspringt. Wenn ich vor dem Starten die Kraftstoffpumpe über VCDS ansteuere, kommt er sofort. Auch wenn er mal gelaufen ist, springt er kurz darauf ohne Probleme wieder an. Ich habe das Gefühl, dass mir nach längerer Standzeit die Dieselleitung leerläuft. Das Problem hängt vermutlich mit meiner letzten Reparatur zusammen.

Nachdem ich schon etwas länger mit leichtem Überdruck im Kühlkreislauf rumgefahren bin. Hat mich dann irgendwann der Ehrgeiz gepackt und ich bin das Problem mit der defekten Zylinderkopfdichtung angegangen. Gesagt getan hab ich einmal alles ausgebaut, Kopf zerlegt und ab zum Motoreninstandsetzer. Dort wurde der Kopf abgedrückt und geplant. Ich habe dann wieder alles zusammengebaut. Die Ventile habe ich neu eingeschliffen und alle Dichtungen erneuert (Zylinderkopf, Ventilschaft, Pumpedüseelemente, Blechdichtung von Tandempumpe zu Kopf, …). Beim ersten Start ist er dann nach einigem Orgeln auch angesprungen. Der Motor läuft nach meinem empfinden rund und klingt so wie ein 17 Jahre alter Diesel halt klingt. Ich habe aber jetzt das oben genannte Problem, dass der Motor nach längerer Standzeit schlecht anspringt. Bzgl. Kraftstoffzufuhr hatte ich bei der Reparatur die flexiblen Kraftstoffschläuche (Vorlauf und Rücklauf) die zum Kraftstofffilter gehen und von dort wieder zur Tandempumpe ausgebaut. Außerdem war die Tandempumpe ausgebaut wurde aber nicht geöffnet. Die Pumpedüseelemente habe ich mit neuen Dichtungen versehen und die Kipphebel neu eingestellt.

Nachdem ich das Problem bemerkt habe, habe ich die Vorlauf- und Rücklaufleitungen nochmal ausgebaut, die Schläuche wo sie nicht mehr so gut ausgesehen haben etwas gekürzt und mit neuen Schlauchschellen versehen. Das hat aber leider nichts gebracht.

Spontan würde ich irgendwo eine Undichtigkeit vermuten. Vorlauf, Rücklauf, Tandempumpe, Pumpedüseelemente. Ich bin gerade aber etwas ratlos wie ich das Problem weiter eingrenzen kann oder irgendwelche Bauteile ausschließen kann. Oder vielleicht bin ich ja komplett auf dem Holzweg…. Achja was ich auch noch nicht getauscht habe ist der Dieselfilter und der Knackfrosch.

Als nächstes würde ich wahrscheinlich nochmal den Ventildeckel abbauen und überprüfen ob ich bei der Einstellung der Pumpedüseelemente vielleicht etwas falsch gemacht habe.

Hier noch ein paar Daten zum Fahrzeug: A4 B7 2.0 TDI 140 PS, Motorkennbuchstabe: BPW, Laufleistung 350.000 km. Fehler sind keine abgelegt. Zugriff auf ein VCDS habe ich, vielleicht gibt es ja irgendwelche Werte, die ich auslesen kann um das Problem zu finden.

Über Tipps und Ratschläge bin ich sehr dankbar. Wäre schade, wenn ich die Karre nach all der Arbeit nicht mehr richtig zum Laufen bekomme.

Vielen Dank & Gruß

Flojo

7 Antworten

Deine Schilderungen klingen für mich schlüssig und nachvollziehbar. Vielleicht kannst Du mit Schlauchklemmen sukzessive die Undichtigkeitsstelle eingrenzen. Also erstmal anfangen, die Leitung vor dem Kraftstofffilter abzuklemmen. Dann am nächsten Morgen (oder wenn losgefahren werden soll), Schlauchklemme lösen und starten. Müsste dann auf jedenfall problemlos starten. Dann mit der Schlauchklemme immer weiter in Richtung PDEs wandern, auch mal die Rücklaufleitungen abklemmen.

Wichtig: Schlauchklemmen natürlich nur anwenden, wenn das Fahrzeug abgestellt wurde. Vor dem Fahrtantritt alle Klemmen unbedingt lösen und auch prüfen, wie sehr die Leitungen darunter leiden.

Aus dem Bauch heraus tippe ich auf die PDEs bzw. deren Sitz im Kopf als Ursache für Undichtigkeiten. Das ist natürlich spekuliert.

Klingt auch für mich nach undichten PDE Dichtungen.

Die Prüfung mit Abklemmen der Sprit Leitungen wird Klarheit bringen.

Andere Möglichkeit der Prüfung ist auch noch: Tank randvoll machen und mit Schnauze nach Unten an einer Steigung parken. Umgekehrt, Tank leer und aufwärts parken, provoziert das Leerlaufen über die Rücklaufleitung in den Tank.

Die PDE schlagen beim BPW die Bohrungen im Kopf aus. Dort bilden sich scharfe Kanten, die dann dazu führen können dass beim Wiedereinbau der PDE die neuen Dichtringe beschädigt werden. Oder aber der Sitz ist soweit ausgeschlagen dass dickere Dichtringe von Nöten sind. (da gibt's irgendeinen Anbieter, musst mal nach PDE Brücke googeln)

Wenn die PDE Ringe undicht sind, dann ist das für den Motor ungut, denn mit einem Sprit Druck von 3 Bar im Kopf läuft während der Fahrt Diesel ins Motoröl, was dann zu einer unerwünschten Ölvermehrung führt.

Vielen Dank erstmal für die Antworten. Ich tippe mittlerweile auf die PDE gestern Abend hab ich den Motor fast nicht zum laufen gebracht. Werde jetzt erst nochmal die PDE checken. Mal schauen ob die alle richtig sitzen. Und die Einstellung passt. Eine Frage hätte ich noch. Wie erkenne ich ob der Sitz eingelaufen ist? Ist das deutlich zu erkennen oder bekommt man das nur durch messen raus? Hoffe ich komm am Wochenende dazu. Werde dann berichten.

Das sieht man deutlich bzw. kann es sehr gut fühlen. Vor dem Einbau mit neuen Dichtringen, sollte der entstandene Grat entfernt werden, sonst kann man sich den Tausch direkt sparen.

Hier ist es super zu sehen:

https://tx-board.de/threads/axd-pumpe-duese-reparatur-mal-anders-die-pde-bruecke.101229/page-17

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Hab jetzt mal die PDE raus gebaut und wie vermutet hab ich mir beim Einbau die Dichtungen an den Einarbeitungen kaputt gemacht. Die sind auch gut zu sehen keine Ahnung warum mir das beim Einbau nicht aufgefallen ist. Muss mal schauen wie ich grate am besten weg bekomme ohne die dichtfläche zu beschädigen. Hab gesehen, dass manche an den PDE im oberen Bereich (am Konus nach dem letzten O-Ring) Klebstoff anbringen um die Kippbewegung des Elements zu reduzieren. Hat da jemand Erfahrung mit?

Ich habe bei mir mit einer Schlüsselfeile und Schleifvlies ganz sorgsam den Grat entfernt. Immer wieder mit dem Finger drüber und prüfen ob es noch scharf ist. Man kommt sehr schlecht dran, aber es geht.

Hast du noch irgendwas gemacht um die weitere einarbeitung zu verhindern? Anderer Halter oder Elemente eingeklebt. Wie lange hält deine Reperatur schon?

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