125er Piaggio SKR 125 - Springt nicht an oder geht während der Fahrt aus
Hallo zusammen,
mein 125er Piaggio SKR125 hat folgendes Problem:
Nach langer Standzeit (in trockener Tiefgarage) wollte ich mal wieder fahren, hab nach ein paar Metern dummerweise(!) bereits Vollgas gegeben, dann machte es bumm und der Motor ging aus.
Danach, wie auch paar Tage und WOchen später sprang der Roller nimmer an. Nicht mit Kickstart, und auch nicht mit dem E-Starter.
Gestern die Überraschung: Einmal mit dem Kickstarter getreten und siehe da, der Motor lief.
Vorsichtig fuhr ich die ersten Meter, ohne viel Gas zu geben.
Doch nach 500m die Ernüchterung: Der motor ging aus und nichts ging mehr. Also das Teil wieder zurück in die Garage geschoben.
Wie und wo kann ich mit der Fehlersuche am besten anfangen?
Ich bin zwar begeisterter Schrauber, allerdings bisher auschließlich am Vierrad, also PKW.
Auch während meiner Ausbildung war der Vergaser kein Bestandteil mehr des Beruffschulunterrichts.
Also bin ich in diesem Gebiet Neuling, aber bereit sazu zu lernen!! 🙂
Würde mich über Tipps und Ratschläge (für einen Laien), am besten step-by-step, riesig freuen, um bei dem tollen Wetter wieder Roller fahren zu können!
Besten Dank!
76 Antworten
Super, ich danke Euch allen für die Anteilnahme 🙂
Aber was ist denn nun eine KH, wie von Kodiac2 geschrieben?
Wollte heute den Test mit dem Zündfunken machen, hatte an die Kerzennuss gedacht, dann aber die Batterie vergessen :-/
Ein Bild der Kerze hänge ich mit ran. Sollte ich diese auf jeden Fall erneuern?
Bei der Zündfunkenprobe halte ich die Kerze gegen einfach gegen das Blech neben der Öffnung der Kerze? 🙂
Dann wollte ich mich noch um des Kaltstartteil kümmern... (Ach das meint Kodiac? 😁 )
Jedenfalls hab ich des Teil ausgebaut und dachte dass des kaputte Kabel an nem Stecker wäre. Hab dann mit ner Spitzzange dran gezogen, sodass ich es glaub zerstörte(?). Siehe Bilder...
Was wäre bei der Gelegenheit noch zu erneuern? Any ideas? 😉
Danke...
Ja den Kaltstart hast du zerstört. Es gibt auch die Möglichkeit auf Handchoke umzubauen, ansonsten hol einfach einen neuen E-Choke, einbauen und gut ist. Bei 4€ für eine neue Kerze würde ich erst gar nicht lang überlegen, neu und gut ist. Lege dir die alte einfach auf Reserve.
Zitat:
Original geschrieben von thomba46
...
Dann wollte ich mich noch um des Kaltstartteil kümmern... (Ach das meint Kodiac? 😁 )
Jedenfalls hab ich des Teil ausgebaut und dachte dass des kaputte Kabel an nem Stecker wäre. Hab dann mit ner Spitzzange dran gezogen, sodass ich es glaub zerstörte(?). Siehe Bilder...
Das Metallplättchen (mit der abgerissenen Litze dran) ist die Heizung für das Kaltstartventil. Schieße mal eine 12 V Batterie dran und prüfe, ob sich das Teil noch erwärmt. Falls ja, könntest Du den e-Choke vielleicht doch wieder zusammenbasteln.
Beim abschließenden Funktionstest muß sich der Kolben (inkl. Nadel) des Kaltstartventils beim Anlegen von z.B. 12 V innerhalb 2 bis 3 Minuten um etwa 5 Millimeter aus dem Gehäuse bewegen.
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Hab gestern den Zündfunken der Kerze getestet. Wo könnte ich ein Video hochladen? Was sagt Ihr zum Funke? Nicht wirklich blau oder? Screenshot im ANhang.
Danach Kerze wieder rein geschraubt und laufen lassen - mit kaputtem E-Choke.
Er lief zwar, allerdings unruhig im Leerlauf und ging schlieplich von selbst im Leerlauf irgendwann mal aus.
Kann der E-Choke die grundsätzliche Ursache für mein Problem sein? Oder die Kerze?
Wo sitzt denn der Luftfilter? Sollte ich den auch mal neu machen?
Total verrusst die Kerze ,der Motor läuft zu fett,klar wenn die KH nicht schliesst.
Solltest eigendlich nen hohen Verbrauch haben.
Ich seh da nur was rot glühen,wenn das ein Funke war ist der nicht gut.
Sauber machen, nochmal probieren.
Zitat:
Original geschrieben von thomba46
Hab gestern den Zündfunken der Kerze getestet. Wo könnte ich ein Video hochladen? Was sagt Ihr zum Funke? Nicht wirklich blau oder? Screenshot im ANhang.Danach Kerze wieder rein geschraubt und laufen lassen - mit kaputtem E-Choke.
Er lief zwar, allerdings unruhig im Leerlauf und ging schlieplich von selbst im Leerlauf irgendwann mal aus.
Kann der E-Choke die grundsätzliche Ursache für mein Problem sein? Oder die Kerze?
Wo sitzt denn der Luftfilter? Sollte ich den auch mal neu machen?
Sofern Du das Heizplättchen nicht wieder ins e-Choke Gehäuse eingebaut und elektrisch angeschlossen hast, muß nach einer Weile der Motor im Leerlauf absterben, weil das Gemisch zu fett ist. Der Chokekolben wird den Kaltstartkanal ohne Beheizung nicht verschließen und durch die Extraportion Kraftstoff ist das Gemisch alsbald überfettet.
Die schwarze und verkokte Zündkerze spricht ebenso deutlich für ein viel zu fettes Gemisch. Diese sollte zumindest mal mit einer Messingdrahtbürste ordentlich gereinigt oder besser gleich gegen eine neue Kerze getauscht werden. Auf dem Foto springt der Funke auch nicht an der vorgesehenen Funkenstrecke zwischen Mittel- und Masseelektrode über, sondern er sucht sich einen andeten Weg über irgendwelche leitfähigen Verbrennungsrückstände.
Der Luftfilter sitzt in dem Gehäuse, welches meist über einen Kunststoffschnorchel mit der Lufteingangsseite des Vergasers verbunden ist. Die Lufteingangsseite des Vergasers hat einen größeren Durchmesser als die dem Motor zugewandte Gemischausgabeseite, die mit dem Ansaugstutzen verbunden ist. Ein Ansaugstutzen kann nämlich auch aus Kunststoff gefertigt sein, deshalb die etwas ausführlichere Beschreibung.
Edit: Kodiac, warst wieder schneller und hast es bereits auf den Punkt gebracht. 🙂
Ich tendier zu NGK .
Zitat:
Original geschrieben von thomba46
Jemand ne Idee wie der E Choke korrekt zusammen gehört? :P
Vielleicht helfen Dir die beigefügten Bilder weiter.
Wo die eine abgerissene Anschlußlitze hingehört, dürfte wohl klar sein.
Meine Vermutung: Zwischen die beiden Metallplättchen kommt das zylindrische Heizelemt (sieht aus wie eine Tablette), das Ganze dann in dem transparenten Kunststoffbecher fixiert und alles zusammen in das schwarze Chokegehäuse gepfriemelt.
Von welcher Seite her hast Du denn das Plättchen mit dem abgerissenen Anschluß aus dem schwarzen Chokegehäuse gezogen?
Ansonsten gilt: Probieren geht über studieren 🙂
Und nicht vergessen einen Funktionstest nach dem Zusammenbau durchzuführen, dabei wäre eine Sicherung im Heizstromkreis sicher auch nicht verkehrt.
Cool, danke für Deine Bilder.
Aber ich denke, nun habe ich das Ding endgültig zerstört?!
Wollte das restliche Kabel entfernen. Beim Aufbiegen is mir des ganze Teil abgebrochen...
Zitat:
Original geschrieben von thomba46
Cool, danke für Deine Bilder.
Aber ich denke, nun habe ich das Ding endgültig zerstört?!
Wollte das restliche Kabel entfernen. Beim Aufbiegen is mir des ganze Teil abgebrochen...
Hast Du einen Lötkolben? Die abgebrochene Klemmstelle kannst Du fortschmeißen. Die abisolierte Zuleitung einfach direkt an dem Plättchen (dort wo die Klemmstelle dran war) anlöten.
Vorgehensweise:
1.) Das Metallplättchen mit dem Lötkolben gut erhitzen und das Lötzinn auf der Lötstelle (nicht auf der Lötspitze) zum Schmelzen bringen.
2.) Die abisolierte Anschlußlitze wird verzinnt, indem Du die Kupferdrähte an die Lötspitze hältst und mit dem Lötzinn die feinen Drähte berührst.
3.) Sind dann beide Teile so vorbereitet, genügt das zusammenfügen und kurzeitig erneute Erhitzen mit dem Lötkolben, so dass das Lötzinn beider Teile zusammenfließt. Bis zum Erkalten der Lötstelle nicht wackeln, sonst gibt's womöglich eine sogenannte kalte Lötstelle.
Zitat:
Original geschrieben von wolfi__123
Hast Du einen Lötkolben? Die abgebrochene Klemmstelle kannst Du fortschmeißen. Die abisolierte Zuleitung einfach direkt an dem Plättchen (dort wo die Klemmstelle dran war) anlöten.Zitat:
Original geschrieben von thomba46
Cool, danke für Deine Bilder.
Aber ich denke, nun habe ich das Ding endgültig zerstört?!
Wollte das restliche Kabel entfernen. Beim Aufbiegen is mir des ganze Teil abgebrochen...Vorgehensweise:
1.) Das Metallplättchen mit dem Lötkolben gut erhitzen und das Lötzinn auf der Lötstelle (nicht auf der Lötspitze) zum Schmelzen bringen.
2.) Die abisolierte Anschlußlitze wird verzinnt, indem Du die Kupferdrähte an die Lötspitze hältst und mit dem Lötzinn die feinen Drähte berührst.
3.) Sind dann beide Teile so vorbereitet, genügt das zusammenfügen und kurzeitig erneute Erhitzen mit dem Lötkolben, so dass das Lötzinn beider Teile zusammenfließt. Bis zum Erkalten der Lötstelle nicht wackeln, sonst gibt's womöglich eine sogenannte kalte Lötstelle.
Super, vielen Dank für Deine ANleitung.
Werde ich heute gleich mal ausprobieren.
Und die Lötstelle hält auch bei den Vibrationen im Motor??
Zitat:
Original geschrieben von thomba46
...
Und die Lötstelle hält auch bei den Vibrationen im Motor??
Da sprichst Du eine Schwachstelle bei Lötverbindungen an, ein weiteres Problem hier im konkreten Fall der Kaltstartautomatik ist auch noch die Wärmebelastung der Lötstelle durch das Heizelement (was jedoch kaum den Schmelztemperaturbereich des Lötzinns erreichen wird).
Die Anleitung zur Reparatur war meinerseits auch eher als provisorische Übergangslösung gedacht, wenn's klappt, solltest Du als dauerhafte Lösung ein Originalersatzteil beschaffen. Oder Du ersparst dir die ganze Bastelei und kaufst gleich den passenden e-Choke für deinen SKR.
Du hast gefragt und ich habe dir Vorschläge gemacht, entscheiden mußt Du selbst. 🙂
Gruß Wolfi