118d Übersetzung Differential
Hallo muss bei einem 1er bmw e87 das hinterachs Differential wechseln . Jetzt habe ich gesehen das es da wohl unterschiedliche Übersetzungen gibt. Bei dem noch eingebauten steht was von 2.4 allerdings finde ich kein gebrauchtes mit dieser Übersetzung. Kann ich da ein anderes verbauen?
Für guten Rat wäre ich dankbar
26 Antworten
Zitat:
@ChrisH1978 schrieb am 26. Dezember 2020 um 16:51:54 Uhr:
@roadrunner1802 Du meinst aber das Schaltgetriebe. Mit dem HA-Diff ändert sich dann die Gesamtübersetzung einmalig und fix und hat nur einen Einfluss darauf, wieviel Drehmoment am Abtrieb zur Verfügung steht.
Hallo,
ich kann sehr wohl Schalt- und Hinterachsgetriebe unterscheiden.
Ich kenne die Auswirkungen von Übersetzungen sogar noch aus E30 Zeiten. Leibhaftig erlebt, wie aus einem lahmen 320i mit einem Diff vom 325i, das interessanterweise kürzer übersetzt war, ein wesentlich spritzigeres Auto wurde.
Beim 118d habe ich damals danach geschaut, weil mir beim Probefahren die Unterschiede zum 120d aufgefallen waren. Deshalb habe ich dann (mehrfach) zum 120d gegriffen. Ich weiß jetzt allerdings die genauen Übersetzungen nicht mehr aus dem Kopf.
Gruß
Rainer
Das Auto kann vielleicht etwas stärker im unteren Drehzahlbereich beschleunigen, aber du änderst nur eine einzige, starre Übersetzung @roadrunner1802
Dagegen würdest du hingegen im höheren Drehzahlbereich dann an Kraft verlieren. Was du also als spritziger zu spüren meinst, ist nur das höhere Drehmoment vom Start weg.
Extrem wird der Unterschied zwischen einem PKW und einem LKW mit vergleichbaren Leistungsdaten, jedoch unterschiedlicher Gesamtübersetzung.
VG
Chris
Hallo,
wenn ich die Übersetzung verkürze verliere ich keine Kraft. Im Gegenteil. Ich verliere eventuell Höchstgeschwindigkeit, das ist richtig. Aber, da der 118d sowieso elektronisch abgeregelt ist, dürfte das kein Problem sein.
Gruß
Rainer
Du erreichst ja die höchste Geschwindigkeit idR nicht bei der Nenndrehzahl, sondern im Bereich der Überdrehung. Mit einer kürzeren Gesamtübersetzung des Antriebsstranges (höheres Übersetzungsverhältnis) bringst du natürlich mehr Kraft bei einer (zuvor) bestimmten Motordrehzahl (im selben Gang) auf die Straße (als im Vergleich zur längeren Übersetzung), aber die Motorleistung ( P(Mot)=2*Pi*n*M(Mot) ) ist ja vorgegeben und der Motor muss aufgrund des größeren Hebelverhältnisses im Antriebsstrang iges=i(Schaltgetriebe)*i2*i3*i(HAG)*i(Raddurchmesser) für eine (zuvor) bestimmte (Rad-)Geschwindigkeit öfter/schneller drehen. Dabei verlierst du (c.p.) am Rad bei hohen Drehzahlen an Kraft, da du durch die höhere Übersetzung gedanklich das Leistungsvermögen des Motors in niedrigere Drehzahlen vorweggenommen hast - und zwar umso höher die Untersetzung ausfällt.
Kurzum: Du beschleunigst natürlich besser (sofern du das Drehmoment am Rad auf die Straße bekommst), verlierst aber grundsätzlich an Höchstgeschwindigkeit.
Ob der 118d jetzt derart stark durch die DDE eingegrenzt wird, halte ich für ein Gerücht. Ja, der 18d lässt wenig zum 20d vermissen und man hat das Gefühl, dass dieser Ikarus-E87 noch viel höher fliegen könnte, aber die Physik setzt auch hier Grenzen.
Näherungsweise kann man mal den beliebten Vmax-Rechner von Automobil-Guru (klick) bemühen und ihn mit den Daten vom 118d E87 füttern:
- Luftwiderstandsbeiwert cw = 0,30
- Stirnfläche = 2,09 qm
- Leermasse (EU) = 1.385 kg (liegt je nach Aussstattung ja meist darüber, ist aber nicht so ausschlaggebend)
- vmax angegeben = 201 km/h
- Motor und Antrieb an verschiedenen Achsen
=> damit bräuchte er rechnerisch 129 PS - und was hat er? 122PS
(Technische Daten preLCI 118d)
Für 210 km/h (N47) bräuchte er 145PS (143PS), für 220 km/h bräuchte er bei 1415 kg schon 165 PS (163 PS) und mit 177 PS schafft er näherungsweise 225 km/h (226/228). Das passt doch ganz gut zu den Werksangaben. Wieviel dann der Tacho voreilt ist eine ganz andere Sache, aber die Physik kann man weniger überlisten.
(Technische Daten 118d LCI)
Insgesamt würde ich ausschließlich das übersetzungsgleiche Differential oder die Revision des defekten HAG empfehlen, wie ich schon geschrieben habe.
PS: Die Hinterachsübersetzung musst du unter sonst gleichen Bedingungen vergleichen, um eine belastbare Aussage zu erhalten. Das Schaltgetriebe des 120d LCI ist bspw. schon wieder ganz anders übersetzt, so dass du nicht bloß die Änderung am HAG berücksichtigen darfst, sondern unter Berücksichtigung der Leistungskurven des Motors mindestens auch noch das Wechselgetriebe in deine Überlegung einbeziehen musst.
Für den 118d E87 preLCI gibt es das HAG168L mit einem Übersetzungsverhältnis von 2,47, im 118d E87 LCI wird i=3,07 (Autom. i=3,23) verwendet und im 120d i=2,56 (Autom. i=3,07, LCI =3,154).
VG
Chris
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Das stimmt nicht ganz. Die Nennleistung, sprich die höchste Leistung des Motors, liegt bei Nenndrehzahl an. Die ideale Übersetzung müsste also so gewählt werden, dass die Nennleistung bei VMax im 5. Gang (Direktgang) liegt. Der 6. Gang ist meist ein Schongang, kann aber auch für VMax verwendet werden. Ein gewisser Spielraum ist da schon, wobei es da nicht viele Achsübersetzungen zur Auswahl gibt.
@ Chris
Ja, Herr Oberlehrer, Du wirst wohl Recht haben.
Und - ohne die Physik oder Google zu bemühen - bei meinem BMW 320i Baujahr 1986 war die Hinterachse zu lang übersetzt, das hat auch BMW gemerkt und später die Übersetzung verkürzt. Das habe ich bei dem Defekt des Hinterachsgetriebes in etwa auch so gemacht, und mangels passendem Ersatz ein Diff vom 325i eingebaut. Das war kürzer übersetzt, und siehe da: Das Auto gewann deutlich an Schub, vor allem zu merken an der Beschleunigung 80 - 120 km/h im vierten oder fünften Gang.
Bei der Entscheidung 2004 ob 120d oder 118d ergab sich bei mir der Effekt, daß der 120d alles unangestrengter im nächsthöheren Gang machte. Die Prüfung der Getriebe- und HA-Übersetzungen ergab, daß der 118d einfach viel zu lang übersetzt war. Und es stellte sich heraus, daß bei Höchstgeschwindigkeit elektronisch eine Rangordnung hinterlegt war. Auch bergrunter wurde der 118d einfach nicht schneller als vorgegeben. Das war auch beim 120d so, aber eben ein paar km/h später.
Es kann natürlich sein, daß sich meine Erfahrungen beim E30 nicht einfach übertragen lassen.
Also Fazit: Ich würde ein kürzeres Differential einbauen, aber Du hast sicherlich Recht.
Gruß
Rainer
Und - damit bin ich raus!
Kann man das HAG vom Schalter in das mit dem AT Getriebe verbauen?
ich finde die lange Übersetzung perfekt für die Autobahn.
Prinzipiell ja, die Anbauteile müssen halt die gleichen sein.
Ich möchte damit eigentlich auf den Notlauf anspielen.
Wann tritt der ein?
Wenn der Sprung nicht extrem ist, dürfte es kein Problem geben. Die Übersetzungsprüfung hat da ein gewisses Fenster wo das passt. Damit soll halt erkannt werden ob Kupplungen durchrutschen.
Zitat:
@rommulaner schrieb am 17. November 2021 um 10:57:53 Uhr:
Wenn der Sprung nicht extrem ist, dürfte es kein Problem geben. Die Übersetzungsprüfung hat da ein gewisses Fenster wo das passt. Damit soll halt erkannt werden ob Kupplungen durchrutschen.
Von Automatik i=3,23 zu i=3,07 .
Wäre ein Drehzahlunterschied von ca. 150 1/min.
Was ich wirklich gut fände.
Das dürfte locker passen.