1. Gebrauchtwagenkauf: VW Passat 60k KM mit Unfallschaden - Konkrete Einschätzung
Hallo zusammen,
wir kaufen als kleine Familie erstmals einen Gebrauchtwagen und möchten zu einem marktgerechten Preis kaufen / keine relevanten Faktoren übersehen.
Es handelt sich um dieses Fahrzeug: https://www.cargentur.de/de/fahrzeugsuche/details.php?fzsnr=30252748
Kaufpreis 23.890 EUR (inkl. zweitem Radsatz)
VW Passat Varian Business 2.0 TDI 150 PS
Erstzulassung 03/23, 62.500 KM
Unfallschaden (siehe unten), 12 Monate Gebrauchtwagengarantie, Scheckheftgepflegt, Leasingrückläufer aus Deutschland
Relativ üppig ausgestattet, siehe Link oben (u.a. Business Paket Premium, AHK, Matrix-LED-Scheinwerfer (IQ.Light, 3 Zonen Klima, div. Assistenzsysteme)
TÜV SÜD Bericht anbei
Unfallschaden und wertmindernde Faktoren:
Das Fahrzeug hatte einen Unfallschaden (repariert) in Höhe von 8.170,41 EUR.
Nachlackierungen im Rahmen der Fahrzeugaufbereitung sind möglich.
Digitale Extras (Ausstattungen) können zeitlich begrenzt verfügbar sein und müssen gegebenenfalls
kostenpflichtig verlängert werden. Die Kosten für die Verlängerung trägt der Käufer.
Wertmindernde Faktoren
Nr. Bauteilgruppe Beschreibung
1 Stossfänger hinten Stossfänger hinten - Kratzer - Smart Repair
2 Tür hinten links Tür - Kratzer - Smart Repair
3 Stossfänger vorn Stossfänger vorn - Steinschlag - lackieren
4 Motorhaube Motorhaube - Steinschlag - lackieren
5 2.Radsatz 3 Leichtmetallfelgen - verkratzt / verschürft - Wertminderung
6 Seitenwand links Seitenwand - Kratzer - lackieren
Gebrauchsspuren
Nr. Bauteilgruppe Beschreibung
1 Tür vorn rechts Türkante - Kratzer - kein Abzug
2 Seitenwand rechts Seitenwand - Kratzer - kein Abzug
3 Verglasung Frontscheibe - Steinschlag - kein Abzug
Das Fahrzeug weist dem Alter und Einsatz entsprechende Gebrauchsspuren auf.
Vorschäden
Nr. Vorschaden Schadenhöhe (netto)
1 Heck, Seite links, Angabe durch Nutzer/Auftraggeber, vom 18.09.2024 1.899,24 €
2 Dach, Angabe durch Nutzer/Auftraggeber, vom 23.10.2024 6.271,17 €
Nachlackierungen
Nr. Nachlackierung
1 Dach, fachgerecht ausgeführt, Reparaturrechnung nicht vorhanden
2 Dachholm links, fachgerecht ausgeführt, Reparaturrechnung nicht vorhanden
3 Dachholm rechts, fachgerecht ausgeführt, Reparaturrechnung nicht vorhanden
4 Seitenwand links, fachgerecht ausgeführt, Reparaturrechnung nicht vorhanden
5 Seitenwand rechts, fachgerecht ausgeführt, Reparaturrechnung nicht vorhanden
6 Tür vorne links, fachgerecht ausgeführt, Reparaturrechnung nicht vorhanden
Lackschichtdickenmessung
Dach 210 ?m Dachholm links 258 ?m
Dachholm rechts 260 ?m Seitenwand links 296 ?m
Der größere Vorschaden sei eine neue Antenne und da der Einbau sehr aufwendig sei, sind die Kosten derart hoch.
Wie schätzt ihr das Angebot ein (Preis, Modell, Alter/Laufleistung, Ausstattung) und ganz konkret:
- Sind Vorschäden / Gebrauchsspuren im Einklang mit dem Verkaufspreis?
- Laufe ich spezielle Risiken durch die Vorschäden an Heck und Dach?
- Muss ich mir um die hohe Lackschichtdicke (200-300?m) Gedanken machen?
- Übersehe ich etwas bei der Ausstattung / fehlt etwas (außer HUD)?
Vielen Dank für eure Einschätzungen.
PS: Wir fahren deutlich weniger als der Vorbesitzer (10k-15k KM p.a.) und wollen ihn länger (8 - 10 Jahre) nutzen. Da schien uns dieses Modell (recht neu aber viel gefahren) gut zu passen / komplementär zu unserem Fahrprofil.
21 Antworten
Wäre mir zu viele Schäden. Ist ja kaum ein Teil was nicht lackiert wurde.
Und Rechnungen sind nicht vorhanden.
Lass die Finger davon, im Falle eines weiteren Unfalles kannst du die sach- und fachgerechte Reparatur des Vorschadens nicht nachweisen und bekommst richtige Probleme bei der Abwicklung. Leasingrückläufer und keine Rechnung für die Reparatur des Unfallschadens, da läuten alle Alarmglocken.
Die Schadensliste ist wirklich lang.
Wenn du mit den Nachlackierungen leben willst würde ich sagen ok, problematisch wird es wenn du das Auto wieder los werden willst.
Zweiteres finde ich einen 2.0 TDI für eine Fahrleistung von 10-15t km p.a. für einen modernen Diesel nicht gerade sinnvoll. Fährst du denn wenigstens überwiegend Langstrecken?
Danke. Ich hatte befürchtet, dass es recht viel ist. Was ist konkret das Problem mit der Vielzahl der Schäden?
Schäden sind auch im angehängten TÜV Bericht sichtbar, siehe angehängtes Bild
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Zitat:
@PeterBH schrieb am 10. April 2025 um 20:15:39 Uhr:
Lass die Finger davon, im Falle eines weiteren Unfalles kannst du die sach- und fachgerechte Reparatur des Vorschadens nicht nachweisen und bekommst richtige Probleme bei der Abwicklung. Leasingrückläufer und keine Rechnung für die Reparatur des Unfallschadens, da läuten alle Alarmglocken.
Du meinst vermutlich die Abwicklung bei den Versicherungen? Ja, schon komisch, dass es keine Rechnungen gibt beim Leasingrückläufer - wird ja gewerblich sein und dann ist es steuerlich absetzbar.
Zitat:
@flockZy schrieb am 10. April 2025 um 20:20:52 Uhr:
Die Schadensliste ist wirklich lang.Wenn du mit den Nachlackierungen leben willst würde ich sagen ok, problematisch wird es wenn du das Auto wieder los werden willst.
Zweiteres finde ich einen 2.0 TDI für eine Fahrleistung von 10-15t km p.a. für einen modernen Diesel nicht gerade sinnvoll. Fährst du denn wenigstens überwiegend Langstrecken?
Danke. Ein Freund (arbeitet bei BMW in der Motorenentwicklung, früher Verbrenner, jetzt E) meinte mit 100km alle 2 Wochen sollte es passen und das würden wir erfüllen. Wir nutzen ihn halt nicht täglich und fahren mehr Autobahn als alles andere.
Die Kratzer würden mich weniger stören, obwohl für das Alter schon sehr viele. Aber der nicht belegbare Unfallschaden mit Dach, Dachholmen, Seitenteilen und Tür. Dazu noch der Heckschaden.
Ohne den genauen Umfang zu kennen tippe ich auch darauf, dass hier die Schäden kaum in einer VW-Werkstatt behoben wurden. Dazu sind die genannten Rechnungsbeträge zu gering. Und bei einer offiziellen Reparatur sollten sich beide Rechnungen doch besorgen lassen. Warum wird das nicht gemacht? Gibt es etwas zu verbergen?
"Ja, schon komisch, dass es keine Rechnungen gibt beim Leasingrückläufer - wird ja gewerblich sein und dann ist es steuerlich absetzbar."
Nicht zwingend, kann auch Privatleasing gewesen sein. Aber es wäre schon merkwürdig, wenn der Leasinggeber keinen Wert auf fachgerechte Reparatur mit Rechnungslegung legt. Es sei denn - der zweite Unfall wäre ein wirtschaftlicher Totalschaden gewesen und die Kiste wurde dann unrepariert als Unfallwagen verkauft.
Nächster Kritikpunkt - im Link ist kein Hinweis auf die Vorschäden, da wird das Auto noch als "scheckheftgepflegt" angepriesen. Erst heiß machen und dann langsam auf die Vorschäden hinweisen.
Zitat:
@PeterBH schrieb am 10. April 2025 um 20:35:40 Uhr:
"Ja, schon komisch, dass es keine Rechnungen gibt beim Leasingrückläufer - wird ja gewerblich sein und dann ist es steuerlich absetzbar."Nicht zwingend, kann auch Privatleasing gewesen sein. Aber es wäre schon merkwürdig, wenn der Leasinggeber keinen Wert auf fachgerechte Reparatur mit Rechnungslegung legt. Es sei denn - der zweite Unfall wäre ein wirtschaftlicher Totalschaden gewesen und die Kiste wurde dann unrepariert als Unfallwagen verkauft.
Danke, es macht in der Tat den Eindruck als gäbe es etwas zu verbergen.
Den letzten Fall verstehe ich nicht. Es wurde doch repariert und es würde jetzt auch eine einjährige Garantie gegeben werden.
Meiomei, hätte hier beinahe zugeschlagen, u.a. weil "BMW Tochter" auch ganz schön seriös klingt.
Es passiert öfters, dass beim Leasingfahrzeug die Reparaturkosten hoch und der Restwert (über die Restwertbörse) so hoch ist, dass beide Positionen zusammen den Wiederbeschaffungswert übersteigen. Dann wird der Unfallwagen verhökert, (irgendwo) repariert und dann wieder verkauft. Irgendwo wäre z.B. Estland, Tschechien usw. , alles Länder, wo die Reparaturkosten deutlich niedriger sind. Dann wird das reparierte Auto wieder nach Deutschland verbracht und dort verkauft. Die einjährige "Garantie" ist doch vom Gesetzgeber (als Gewährleistung) vorgegeben, also nicht besonderes.
Seriös muss nicht nur der frühere Eigentümer, sondern besonders der Verkäufer sein. Mit dem schließt du einen Vertrag, nicht mit dem früheren Eigentümer.
Also Passat gibt's doch wirklich genug.
Was genau - außer den Schäden - macht diesen besonders?
Such dir was anderes!
Der Preis erschien mir gut basierend auf Alter, Ausstattung etc. Aber ja, ich suche etwas anderes und der Thread kann zu. Danke euch für den schnellen und guten Support. Mega!
@PeterBH, danke für die ganzen Erläuterungen, war mir nicht bewusst.
Vorweg, von dem Auto würde ich auch die finger lassen ...
Was ich sagen kann, es ist nicht ungewöhnlich das es keine Reparaturrechnungen gibt... in meinem Umfeld (gewerbetreibender Verwandter sei dank) fahren ein paar Gebrauchte von großen deutschen Konzernen, gekauft über deren Vertriebsplattformen .. es gibt sehr ausführliche Zustandsgutachten bevor man kauft/bietet ... da stehen alle Vorschäden mit den Reparturkosten drin, eine Reparaturrechnung, oder Gutachten habe ich nie in den Unterlagen der Fahrzeugen gefunden, für die ganzen Service und sonstigen Kosten auch nicht .. kann mir auch nicht vorstellen, das die Buchhaltung von Post, DB, Telekom u.s.w. interne Rechnungen rausrücken...das wird teilweise über Rahmenverträge abgerechnet...soweit mir bekannt gab es diesbezüglich auch nie Probleme wenmn ein weiterer Bums dazu gekommen ist und eine HP zahlen musst, bis halt auf die üblichen Kürzungsversuche ...😁