1,8 Flexifuel mit Gasumbau
Hallo Leute
Habe das Problem mit meinem Focus dass er nach dem Kaltstart (im Bezin/Ethanol-Betrieb) das Gas nicht oder nur schlecht annimmt.
Erst wenn das FZG. ca 1-2 Minuten gelaufen ist ist das Problem weg.
Im Gasbetrieb habe ich keinerlei Probleme das Auto läuft gut und auch vom Verbrauch bin ich sehr zufrieden.
Hat jemand Änhliche Probleme oder Erfahrung wie das Problem zu beheben ist.
Als Anmerkung neueste Modul-Kalibrierung ist schon drauf
Beste Antwort im Thema
Bei einem Benziner wird im Normalbetrieb die Einspritzmenge durch die Lambdaregelung geregelt (geschlossener Regelkreislauf über Luftmassenmesser und Lambdasonde) . Beim Kaltstart erfolgt allerdings eine Anfettung, d.h. das Lambdasignal wird ignoriert, und die Einspritzmenge wird allein aus der Luftmenge errechnet, das gleiche gilt für Vollastanteile. Bei einem reinen Benziner wird dann auf irgendwelche fest hinterlegten Standardtabellen zurückgegriffen. Dies klappt dann auch bei einer LPG Umrüstung recht gut, weil die LPG Anlage auf die Einspritzzeiten des Benzinsteuergerätes zurückgreift, der Motor bekommt dann also die gleiche Anfettung wie im Benzinbetrieb.
Die FFV Steuerungen sind etwas komplizierter, weil sie zwischen reinem Benzin (0% Ethanol) und 85% Ethanol jedes Mischungsverhältnis adaptieren können, und die Einspritzmenge entsprechend anpassen. Im E85 Betrieb ist die Einspritzmenge gut 30% höher, bei geringeren E-Enteilen liegt's etwa linear dazwischen. Die Anpassung erfolgt wieder über die Lambdaregelung. Das heißt, im lambdageregelten Betrieb variiert das Steuergerät die Einspritzzeiten so lange, bis der Lambdawert stimmt. Daraus und aus der Luftmenge wird der im Tank befindliche Ethanol-Gehalt bestimmt. Für Anfettungsphasen, also Kaltstart oder Vollast greift das Steuergerät jetzt nicht wie beim reinen Benziner auf Standardtabellen zurück, sondern muß den Ethanolgehalt berücksichtigen. Da es sich aber seit der letzten lambdageregelten Phase den Ethanolgehalt gemerkt hat, kann es dies mit irgendeinem einfachen Korrekturfaktor recht einfach tun. Also angenommen, Dein Fahrzeug fährt im ganz normalen Alltagsbetrieb in der Lambdaregelung rum, plötzlich verlangst Du eine Vollastbeschleunigung, dann weiß das Steuergerät, wieviel Ethanol Du gerade im Tank hast, und wie es die Einspritzzeiten einzustellen hat, damit die Vollastanfettung equivalent zum reinen Benzinbetrieb funktionert.
Das gleiche gilt für die Kaltstartanfettung. Wenn Du am Vortag irgendwann im geregelten Lambdabetrieb rumgefahren bist, kennt das Steuergerät die Ethanolmischung im Tank, und merkt sich diese. Wenn Du dann am nächsten Morgen Dein Auto startest (Kaltstart), geht das Steuergerät davon aus, daß sich die Mischung in Deinem Tank nicht über Nacht geändert hat, und stellt die Einspritzwerte für die Kaltstartanfettung auf den zuletzt errechneten Ethanolgehalt ein. (selbst wenn Du über nacht klammheimlich reines Benzin in den Tank geschüttet hast, funktioniert das noch, weil in den Einspritzleitungen ja zunächst noch die "alte" Mischung drin ist).
Das ganze klappt allerdings nur (und genau das unterscheidet die FFV's von reinen Benzinern), wenn Du vor dem letzten Abstellen auch auf Ethanol gefahren bist - also auf dem Kraftstoff, mit dem Du am nächsten Morgen starten willst (oder mußt). Wenn Du zusätzlich eine Gasanlage nachgerüstet hast, und am Vortage auf LPG rumfährst, wird die Lambdaregelung das Luft-/Kraftstoffverhältnis so lange variieren, bis auf LPG der Lambdawert stimmt. Das heißt es wird die Einspritzzeiten (auch wenn gar kein Benzin/Ethanol eingespritzt wird) so regeln, daß der Lambdawert im Abgas stimmt. Da die Gasanlage auf diese Einspritzzeiten zurückgreift, wird das auch im LPG Betrieb funktionieren. Das hängt natürlich stark von der individuellen Einstellung der Gasanlage ab, die arbeitet mit Korrekturfaktoren für die LPG Einspritzung, und richtig funktioniert das nur, wenn die Korrekturfaktoren auf den üblicherweise im Benzintank befindlichen Treibstoff einigermaßen gut abgestimmt sind. Wenn man zwischendurch Ethanol tankt, gibt es häufig auch Probleme, wenn dann auf LPG umgestellt wird, da die Anlage deutlich zu lange Einspritzzeiten annimmt. An der Stelle hängt viel vom Geschick des Umrüsters ab.
Das Original-Steuergerät weiß im LPG Betrieb natürlich nicht, daß Du klammheimlich die eigentliche Kraftstoffzufuhr unterbrochen hast und Dich aus einem anderen Tank bedienst. Es wird aus den gerade eingestellten Werten irgendeinen imaginären Ethanolgehalt berechnen. LPG verbrennt etwas fetter als Benzin, also wird es vielleicht E10 oder E20 annehmen. Und solange Du auf LPG fährst, spielt das auch nicht so eine große Rolle. Selbst die Vollastanfettung wird dann funktionieren. Und auch wenn Du zwischendurch auf Benzin/Ethanol umstellst, wird das mit einigen Einschränkungen funktionieren, weil das Steuergerät wieder über die Lambdaregelung die Einspritzwerte justieren kann.
Wenn Du dann aber am nächsten Morgen startest, wird Dein Motor wieder die Kaltstartanfettung brauchen. Du startest jetzt aber nicht auf LPG, sondern aus dem normalen Tank. Dein Steuergerät kann aber in dem Moment überhaupt nicht wissen, welche Mischung Du da gerade drin hast, weil Du vorher nicht aus diesem Tank gefahren bist, und es die dafür benötigten Einspritzzeiten nicht kennt. Beim reinen Benziner würde es jetzt auf Standardwerte für Benzin umstellen, und würde problemlos auf Benzin starten. Beim FFV versucht es, die Einspritzwerte an einen imaginär berechneten Ethanolgehalt abzustimmen. Dieser stammt aber eben nicht aus Deinem im Tank befindlichen Ethanolgemisch, sondern aus Deiner vorangegangenen LPG Verbrennung. Und das kann eigentlich nur schief gehen, wenn Du signifikante Mengen Ethanol im Tank hast. Der Motor wird dann erstmal viel zu mager laufen. Mit Benzin im Tank wird's meist funktionieren, da dessen Luft-/Kraftstoffverhältnis nicht so weit von LPG abweicht.
Es gibt eigentlich nur 2 Möglichkeiten, das zu umgehen. Entweder, Du läßt die Gasanlage so einstellen, daß das Fahrzeug auf LPG startet (soll schon Umrüster gegeben haben, die das geschafft haben), oder daß sie zumindest so schnell wie irgend möglich umschaltet, damit verkürzt Du das Problem zeitlich. Oder Du schaltest vor jedem Abstellen des Motors ein paar Minuten auf Benzin/Ethanolbetrieb zurück. Oder Du verzichtest auf Ethanol, das ist die sicherste Variante.
4 Antworten
Habe ich dich richtig verstanden: im Benzintank hast du SuperBenzin und/oder Ethanol UND du hast einen Gasanlage verbaut (LPG)?
Wenn JA, dann frag mal deinen FOH, ob die Motorsteuerung mit 3 verschiedenen Treibstoffarten klarkommt.
Mein FOH sagt mir jedenfalls: wenn die Gasanlage eingebaut ist, dann soll man kein Ethanol tanken, sondern nur Super (und natürlich LPG)
Hallo,
fahre den gleichen Wagen mit Prins VSI und hatte ähnliche Probleme.
Das Steuergerät behält die Werte unter Gas wenn man ihn abends abstellt .
Morgens beim Starten auf Benzin läuft er dann mit einem zu "fetten"Gemisch und macht Probleme.
Schau Dir zusätzlich mal diesen Link an
Gruß Alex
Zitat:
Original geschrieben von chris95
Habe ich dich richtig verstanden: im Benzintank hast du SuperBenzin und/oder Ethanol UND du hast einen Gasanlage verbaut (LPG)?Wenn JA, dann frag mal deinen FOH, ob die Motorsteuerung mit 3 verschiedenen Treibstoffarten klarkommt.
Mein FOH sagt mir jedenfalls: wenn die Gasanlage eingebaut ist, dann soll man kein Ethanol tanken, sondern nur Super (und natürlich LPG)
Hallo Chris
Ja das stimmt ich fahre 3 verschiedene "Kraftstoffarten".
Mir hat man gesagt das wäre möglich da das Motormanagment problemlos erkennt was gerade verbrannt wird und die Einspritzzeiten entsprechend anpasst. Aber das gilt nur für den Benzinbetrieb.
Im Gasbetrieb wird nicht auf das Fzg Motormanagment zugegriffen.
Das Auto lässt sich ja auch super fahren sobald die Kaltlaufphase vorüber ist. Ich kann hier zwischen Gas und Bezin/Ethanol - Betrieb hin - und her - schalten ohne Probleme.
Ich denke mal das Problem ist die Einstellung der Gasanlage.
Gruß FocII
Bei einem Benziner wird im Normalbetrieb die Einspritzmenge durch die Lambdaregelung geregelt (geschlossener Regelkreislauf über Luftmassenmesser und Lambdasonde) . Beim Kaltstart erfolgt allerdings eine Anfettung, d.h. das Lambdasignal wird ignoriert, und die Einspritzmenge wird allein aus der Luftmenge errechnet, das gleiche gilt für Vollastanteile. Bei einem reinen Benziner wird dann auf irgendwelche fest hinterlegten Standardtabellen zurückgegriffen. Dies klappt dann auch bei einer LPG Umrüstung recht gut, weil die LPG Anlage auf die Einspritzzeiten des Benzinsteuergerätes zurückgreift, der Motor bekommt dann also die gleiche Anfettung wie im Benzinbetrieb.
Die FFV Steuerungen sind etwas komplizierter, weil sie zwischen reinem Benzin (0% Ethanol) und 85% Ethanol jedes Mischungsverhältnis adaptieren können, und die Einspritzmenge entsprechend anpassen. Im E85 Betrieb ist die Einspritzmenge gut 30% höher, bei geringeren E-Enteilen liegt's etwa linear dazwischen. Die Anpassung erfolgt wieder über die Lambdaregelung. Das heißt, im lambdageregelten Betrieb variiert das Steuergerät die Einspritzzeiten so lange, bis der Lambdawert stimmt. Daraus und aus der Luftmenge wird der im Tank befindliche Ethanol-Gehalt bestimmt. Für Anfettungsphasen, also Kaltstart oder Vollast greift das Steuergerät jetzt nicht wie beim reinen Benziner auf Standardtabellen zurück, sondern muß den Ethanolgehalt berücksichtigen. Da es sich aber seit der letzten lambdageregelten Phase den Ethanolgehalt gemerkt hat, kann es dies mit irgendeinem einfachen Korrekturfaktor recht einfach tun. Also angenommen, Dein Fahrzeug fährt im ganz normalen Alltagsbetrieb in der Lambdaregelung rum, plötzlich verlangst Du eine Vollastbeschleunigung, dann weiß das Steuergerät, wieviel Ethanol Du gerade im Tank hast, und wie es die Einspritzzeiten einzustellen hat, damit die Vollastanfettung equivalent zum reinen Benzinbetrieb funktionert.
Das gleiche gilt für die Kaltstartanfettung. Wenn Du am Vortag irgendwann im geregelten Lambdabetrieb rumgefahren bist, kennt das Steuergerät die Ethanolmischung im Tank, und merkt sich diese. Wenn Du dann am nächsten Morgen Dein Auto startest (Kaltstart), geht das Steuergerät davon aus, daß sich die Mischung in Deinem Tank nicht über Nacht geändert hat, und stellt die Einspritzwerte für die Kaltstartanfettung auf den zuletzt errechneten Ethanolgehalt ein. (selbst wenn Du über nacht klammheimlich reines Benzin in den Tank geschüttet hast, funktioniert das noch, weil in den Einspritzleitungen ja zunächst noch die "alte" Mischung drin ist).
Das ganze klappt allerdings nur (und genau das unterscheidet die FFV's von reinen Benzinern), wenn Du vor dem letzten Abstellen auch auf Ethanol gefahren bist - also auf dem Kraftstoff, mit dem Du am nächsten Morgen starten willst (oder mußt). Wenn Du zusätzlich eine Gasanlage nachgerüstet hast, und am Vortage auf LPG rumfährst, wird die Lambdaregelung das Luft-/Kraftstoffverhältnis so lange variieren, bis auf LPG der Lambdawert stimmt. Das heißt es wird die Einspritzzeiten (auch wenn gar kein Benzin/Ethanol eingespritzt wird) so regeln, daß der Lambdawert im Abgas stimmt. Da die Gasanlage auf diese Einspritzzeiten zurückgreift, wird das auch im LPG Betrieb funktionieren. Das hängt natürlich stark von der individuellen Einstellung der Gasanlage ab, die arbeitet mit Korrekturfaktoren für die LPG Einspritzung, und richtig funktioniert das nur, wenn die Korrekturfaktoren auf den üblicherweise im Benzintank befindlichen Treibstoff einigermaßen gut abgestimmt sind. Wenn man zwischendurch Ethanol tankt, gibt es häufig auch Probleme, wenn dann auf LPG umgestellt wird, da die Anlage deutlich zu lange Einspritzzeiten annimmt. An der Stelle hängt viel vom Geschick des Umrüsters ab.
Das Original-Steuergerät weiß im LPG Betrieb natürlich nicht, daß Du klammheimlich die eigentliche Kraftstoffzufuhr unterbrochen hast und Dich aus einem anderen Tank bedienst. Es wird aus den gerade eingestellten Werten irgendeinen imaginären Ethanolgehalt berechnen. LPG verbrennt etwas fetter als Benzin, also wird es vielleicht E10 oder E20 annehmen. Und solange Du auf LPG fährst, spielt das auch nicht so eine große Rolle. Selbst die Vollastanfettung wird dann funktionieren. Und auch wenn Du zwischendurch auf Benzin/Ethanol umstellst, wird das mit einigen Einschränkungen funktionieren, weil das Steuergerät wieder über die Lambdaregelung die Einspritzwerte justieren kann.
Wenn Du dann aber am nächsten Morgen startest, wird Dein Motor wieder die Kaltstartanfettung brauchen. Du startest jetzt aber nicht auf LPG, sondern aus dem normalen Tank. Dein Steuergerät kann aber in dem Moment überhaupt nicht wissen, welche Mischung Du da gerade drin hast, weil Du vorher nicht aus diesem Tank gefahren bist, und es die dafür benötigten Einspritzzeiten nicht kennt. Beim reinen Benziner würde es jetzt auf Standardwerte für Benzin umstellen, und würde problemlos auf Benzin starten. Beim FFV versucht es, die Einspritzwerte an einen imaginär berechneten Ethanolgehalt abzustimmen. Dieser stammt aber eben nicht aus Deinem im Tank befindlichen Ethanolgemisch, sondern aus Deiner vorangegangenen LPG Verbrennung. Und das kann eigentlich nur schief gehen, wenn Du signifikante Mengen Ethanol im Tank hast. Der Motor wird dann erstmal viel zu mager laufen. Mit Benzin im Tank wird's meist funktionieren, da dessen Luft-/Kraftstoffverhältnis nicht so weit von LPG abweicht.
Es gibt eigentlich nur 2 Möglichkeiten, das zu umgehen. Entweder, Du läßt die Gasanlage so einstellen, daß das Fahrzeug auf LPG startet (soll schon Umrüster gegeben haben, die das geschafft haben), oder daß sie zumindest so schnell wie irgend möglich umschaltet, damit verkürzt Du das Problem zeitlich. Oder Du schaltest vor jedem Abstellen des Motors ein paar Minuten auf Benzin/Ethanolbetrieb zurück. Oder Du verzichtest auf Ethanol, das ist die sicherste Variante.