"Überfinanziertes" Auto in Zahlung geben bei Neuwagenkauf

Ich möchte mein Auto in Zahlung geben. Es ist voll finanziert. Der bei der Bank noch offene Restbetrag ist ca. 4.000 € höher als das Auto laut DAT/Schwacke noch wert ist.

Hat jemand ein ähnliches "Problem" gehabt und erfolgreich gelöst? Kann jemand Tipps geben? Habt Ihr die Erfahrung gemacht, dass ein Autohändler den Differenzbetrag (in meinem Fall also ca. 4.000 €) in die Leasing-/Finanzierungsrate des neuen Autos einbauen konnte, oder ging ohne Anzahlung garnichts?

Mich interessiert in diesem Zusammenhang insbesondere Leasing bzw. 3-Optionen-Finanzierung.

Freue mich über alle Statements, danke!!

Beste Antwort im Thema

Zitat:

Original geschrieben von chris79b


Wie bereits oben geschrieben ist die monatl. Rate für mein aktuelles Auto sehr niedrig. Auch sonst bin ich nicht in finanziellen Schwierigkeiten.

Hallo Chris!

Schade, dass du dich nun "schmollend" zurückgezogen hast. Zwar ist es eine oft unangenehme Erfahrung, aber oft sind die Beiträge, die man am wenigsten gern liest diejenigen, über die man am längsten nachdenken sollte.

SprittiA3 hat vollkommen Recht: Finanziert man ein Auto mit dem Ziel, es zu besitzen, so legt man monatliche Raten fest und spart eisern nebenher weiter, falls am Ende eine Restzahlung vorgesehen ist. Diese erneut zu finanzieren ist oft im wahrsten Sinne des Wortes ungünstig. Wenn du dieses Sparen nicht leisten kannst, also entweder, weil dir die Mittel monatlich nicht zur Verfügung stehen oder aber, weil du es (nicht persönlich nehmen) mangels Spardisziplin nicht schaffst das Geld liegen zu lassen, kann ich mir persönlich nicht vorstellen, dass du künftig eine noch teurere Finanzierung bewältigen kannst. Wie OS-M schon sagt, das Geld, also deine aktuell stehenden Miesen, ist zwar erstmal von der Bildfläche verschwunden und kein Dorn mehr im Auge, aber es taucht ja wieder auf, schließlich ist es lediglich verrechnet.

Mit dem Hyundai QP hast du dir übrigens einen ziemlich Wertsturzvogel geholt, der innerhalb der ersten drei Jahre mehr als 50% an Wert verloren haben dürfte, was aber absehbar war! Den Wagen kann man allenfalls gebraucht kaufen oder per km-Leasing mieten; jdf. sollte man es so machen, dass einem der extreme Wertverlust nicht das Genick bricht.

Da ich ebenfalls Autofan bin, kann ich dich gut verstehen. Jetzt leben, jetzt Spaß haben, alles kein Thema. Dabei solltest du dir aber einige Ratschläge gut anhören und sie möglichst auch beherzigen, sonst manövrierst du dich bald vielleicht in eine (zumindest finanzielle) Sackgasse. Ich kann es nur nochmal sagen: Gerade die kritischen Stimmen hier sollte man nicht als Miesmacher abtun, Erfahrung ist durch nichts zu ersetzen. Guck dir Karwan19 an, der aktuell einen Thread hier laufen hat. Zack, arbeitslos! Oder Zack, Schäden am Fahrzeug und keine Garantie mehr! Auf Dauer am Finanzlimit Finanzierungen zu fahren ist ein echtes Risiko!

Gruß, Michel

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Zitat:

Warum hätte ich in den letzten drei Jahren 4.000 € angespart haben sollen?! Wer kann das heutzutage schon, monatlich nen Batzen Geld zur Seite legen?!

E-N-D-E

Wenn man in 3 Jahren keine 4000 zusammenbekommt dann kann man eigentlich leicht davon ausgehen, dass ein Neuwagen nicht drin ist. Ist ganz einfach, der Wertverlust WIRD bezahlt, egal ob finanziert oder geleast. In deinem Fall eben einfach

Summe aller niedrigen Raten + 4000 = Wertverlust.

Die Raten sind bezahlt, der Rest steht noch offen. Ob du früher oder später die Rechnung bekommst... sie kommt auf jeden Fall. Und selbst wer den Wagen bar bezahlt hat, zahlt den Wertverlust in Form einer Ansparrate für den nächsten Wagen. Der Wertverlust wird immer bezahlt.

Den Banken ist es übrigens sehr recht, denn die Forderung ist höher als die Deckung. Da tut sich nach der Immo-Krise und Kreditkarten-Krise die nächste Dominokette auf an zusammenbrechenden, nicht mehr gedeckten Krediten auf. Für die Bank ist nämlich der ausstehende Kredit Geld, und nicht etwa austehendes Geld.

Naja, ganz so glücklich ist ne Bank mit nem nicht gedeckten Kredit auch nicht. So lange alles läuft, fällts der Bank nicht auf (und es wird auch nicht danach gesucht.) Über die Unterdeckung der Immobilienkredite in den USA, welche sich nun in der Subprime-Krise äußert, sind die Banken alles andere als glücklich! Natürlich waren die Banken erstmal "froh", durch höhere Kredite Mehreinnahmen zu generieren. Interne und externe Revisoren sind jedoch dahinter, die Sicherheiten korrekt zu bewerten und die "Schönrechnung" einzudämmen.

Der Markt für Neuwägen ist momentan sehr weit unten. Hier versuchen die Hersteller natürlich, mit sehr attraktiven Leasing- und Kreditraten den Verkauf zu fördern. Beim Kauf eines Neuwagens sind aktuell auch mal 20% auf den Listenpreis drin. Logischerweise drückt das auch die Gebrauchtwagenpreise deutlich nach unten. Wenn nun ein Finanzierungsangebot auf dem Listenneupreis aufgebaut ist, stimmt die Rechnung natürlich von Anfang an nicht annähernd. Wenn nun die geringe Finanzierungsrate nichtmal den wirklichen Wertverlust des Wagens in den ersten 3 Jahren abfangen kann, dann geht die Rechnung im Verkaufsfall nach 3 Jahren logischerweise erst recht nicht auf.

In wie weit man hier die "Schuld" dem "Bankberater" bzw. Finanzierungsvermittler (auch "Autoverkäufer"😉 geben kann, steht sicherlich zur Diskussion. Ganz von der Hand zu weisen ist hier ein Beratungsfehler in meinen Augen nicht. (Stichwort T-Aktie bzw. allgemein Aktien des "Neuen Markts"😉 Normalerweise sollte ein mündiger Bürger schon wissen auf was er sich einlässt und ich denke mal, die Problematik war von Anfang an klar. Gerichte entscheiden hier aber auch gerne mal zu Lasten der (bösen) 😉 Banken und zu Gunsten des armen, über den Tisch gezogenen Verbrauchers! Im Klartext: Evtl. hättest du nach nem gewonnenen Prozess gegen die Autobank bzw. gegen den Berater oder Vermittler nen Anspruch... Ist logischerweise nicht ganz einfach, denn diese Problematik ist den Banken wohl durchaus bewusst. Kommt sicherlich auch darauf an, in wie weit das Auto als Sicherheit hinzugezogen wird und wie der Kreditvertrag gestaltet ist. Hier kann nur ein Rechtsanwalt weiterhelfen. Ob sich der Aufwand bei 4.000,- EUR lohnt und wie gut die Aussichten auf Erfolg sind sei mal dahingestellt, das kann ich nicht wirklich beurteilen!

Ich hab ne Bankausbildung genossen und einige Fälle von Überschuldung selbst miterleben "dürfen". Ganz unschuldig war die (Verbraucher-)Kreditpolitik der Banken, Versandhäuser und Elektromärkte da sicherlich auch nicht dran. Die Betroffenen Kunden nahmen aber oft auch "jede" Möglichkeit zur Ratenzahlung gerne an, obwohl das Gehalt schon vorne und hinten nicht mehr ausreichte. Jeder, der über nen Kredit für Konsumgüter nachdenkt, sollte erstmal ehrlich rechnen, ob das Budget das auch hergibt. Bevor Plasmafernseher auf Pump und Premiere-Abos geordert werden, sollte mal je nach Umstand ein Sparbuch mit mindestens 3.000,- EUR Guthaben vorhanden sein, damit man nicht auf die Nase fällt!

Ich finde grundsätzlich die Finanzierungs- und Leasingmöglichkeiten eines Neuwagens gut. Oft fährt man mit diesen Angeboten günstiger, als wenn man das Auto bar zahlt. Trotzdem sollte man theoretisch schon in der Lage sein, nen Großteil des (finanzierten oder geleasten) Autos sofort zahlen zu können! Ist vielleicht ne konservative Einstellung, aber auf lange Sicht sicher erfolgversprechender als "jetzt leben und finanzieren und in 10 Jahren vor lauter Schulden nicht mehr klarzukommen." (nur zur Info: ich bin noch keine 30 und lebe auch gerne gut! Es ist nicht immer leicht, den Verlockungen zu widerstehen, es lohnt sich aber!)

Nachdenkliche Grüße
Jan

Zitat:

Original geschrieben von jan.th


Naja, ganz so glücklich ist ne Bank mit nem nicht gedeckten Kredit auch nicht. So lange alles läuft, fällts der Bank nicht auf (und es wird auch nicht danach gesucht.) Über die Unterdeckung der Immobilienkredite in den USA, welche sich nun in der Subprime-Krise äußert, sind die Banken alles andere als glücklich!

So meinte ich das nicht. Was ich meinte ist, dass die Bank froh ist, einen faul gewordenen Kredit durch den nächsten faulen Kredit abzulösen. Ja die Forderungen nicht fällig werden lassen, denn dann fliegt das Kartenhaus auseinander. Die Kredite aus der Subprime werden als Anlagepapiere verkauft, obwohl diese Forderungen nie eingelöst werden kommen. Durch diesen Forderungsverkauf gibt es in den USA schon Häuser, wo keiner mehr weiß, wer eigentlich der Eigentümer ist...

Die Werte der Immos lagen einfach irgendwann deutlich unter den Restforderungen. Dazu die laxe Kreditvergabe an Leute, die sich die Immos niemals leisten konnten.

Das wird sich wiederholen in den KFZ-Krediten. Restwertleasing, sehen wir ja gerade hier, Kunden, die in 3 Jahren keine 4000 zusammen kriegen, aber von der Bank mit Neuwagen versorgt werden. Paßt halt nicht. Genauso wie man sich mit 2000 EUR im Monat keine Villa für 800.000 finanzieren läßt. Passiert aber, wenn die Bank das Geld (=die Forderung) braucht.

Es wird ein dickes Ende geben mit sehr vielen Arbeitslosen und Schlangen vor geschlossenen Banken.

Was man nicht hat, kann man auch nicht ausgeben. So bin ich groß geworden, und so werde ich auch bestmöglich weiterleben. Gut, beim aktuellen Neuwagenkauf habe ich mir 7000€ von meinen Eltern leihen müssen, aber das auch nur weil sie das Geld haben, aktuell nicht benötigen und ich es in 14-18 Monaten zurückzahlen kann. Dazu muss ich sagen, dass ich erst frische 21 bin!

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Lol, sich zuerst die Raten kleinrechnen weil das Geld offensichtlich nicht ausreicht (sonst hättest du die fehlenden €€ ja locker in der Laufzeit ansparen können) und sich dann fragen wie man dieses "Problem" löst? Am besten den angefallenen und nicht bezahlten Wertverlust (die 4000€) noch in die Finanzierung des nächsten Wagens einbauen?

Sorry wegen der deutlichen Worte, aber irgendwie hast Du sie doch nicht mehr alle.

Mach das noch ein-zweimal und Du schiebst einen nicht unerheblichen Schuldenberg vor Dir her, der Dich sicherlich noch schön in Deiner Lebensplanung behindert.

Die meisten hier sind Autofans (ich auch), leisten sich aber trotzdem nur das was finanziell machbar ist.

-Mousi

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