"Todesraser"

Mercedes

Hallo an alle,

aus aktuellen Anlass (Beginn der Gerichtsverhandlung) würde ich gerne eure Meinung bezüglich Berichterstattung, Indizien, späteres Urteil, usw. hier hören.
Im Juli 2003 hatte sich hier ein wirklich interessanter Thread mit vielen Beiträgen und Meinung bezüglich des Unfalls gefunden.
Ich würde mich freuen, wenn wir hier wieder so einen regen Meinungsaustausch hätten und verschieden Sichtweisen aufgezeigt werden würden.

Viele Grüße
Lomax

471 Antworten

@ nerd

ok hast recht ich red mit ner wand!

@ ricky

erst lesen, dann denken und dann posten!

tschüss wird mir hier zu dämlich!

fahrt doch alle wie ihr wollt!

Was hat das mit meinem Fahrstil zu tun?
Gibt es irgendwelche Hinweise darauf?

Over&out 😁

und sind wir doch mal ehrlich, drängeln ist heute normal.

beispiel, bin gestern 4 stunden autobahn gefahren,ohne geschwindigkeitsbegrenzung. ich hab in dieser zeit einige leute per lichthupe oder blinker auffordern müssen die spur zu wechseln.

weil wenn man nicht "drängelt" bleiben se einfach auf der linken spur. klart machen auch viele platz, aber ein paar hartnäckige gibts schon. ist der nächste auf der rechten spur 500 m weg, egal fahren trotzdem auf der linken spur weiter.

sobald man den vorgeschriebenen abstand einhält hat man eigentlich kaum eine chance mehr, entweder ziehen von rechts dann welche in die lücken rein oder der vordermann denkt "der will genauso schnell fahren wie ich, bleib ich auf der spur"

tja, leider ist es so.

es kommt meiner meinung nach nur darauf an wie man drängeln definiert.
ob man mit 1 m abstand auf der stoßstange klebt, hupt, lichthupe, blinker und scheibenwischer alles aufeinmal und am besten noch den mittelfinger...

oder ob man etwas mehr sicherheitsabstand lässt, 2 bis 4 autolängen, nur den blinker setzt oder mit lichthupe auffordert die spur zu wechseln.

am Mittwoch soll ja jetzt das urteil folgen... die Staatsanwaltschaft hat 1 jahr und 8 Monate Gefängnis wegen fahrlässiger Tötung gefordert.

die spannung steigt 🙂

Mal ganz ehrlich. Ich finde es nicht gut, wenn sich jemand als autofahrerischer Überflieger hinstellt. Denke jeder macht Fehler.
Aber diejenigen die meinen, sie seine jetzt aus irgendwelchen Gründen von verkehrsgefährdenden Fahrverhalten geheilt, die sind für mich genauso schlimm.
Ich kann mir nicht vorstellen, das jemand ins Auto einsteigt und sich sagt, heute fahre ich mal besonders schlecht. Jeder fährt so gut er kann.
Und trotzdem sterben unheimlich viele Menschen im Straßenverkehr.
Keiner ist davor gefeit, einen Fehler zu begehen. Und es wird auch keiner mit berechnender Absicht einen anderen zu Tode drängeln.
Für mich ist einer der auf der BAB so schnell wie möglich von A nach B fahren will und dabei jemand zu Schaden kommt genauso schlimm wie derjenige, der aus Unachtsamkeit über eine rote Ampel fährt, in einer 30er Zone 60 fährt, in einer Spielstraße 40 fährt oder an einem mit angeschalteter Warnblickanlage haltenden Bus mit unverminderter Geschwindigkeit vorbeifährt. Für mich gibt es da keine Kavaliersdelikte, weil bei jeder der beschriebenen Situationen ebenfalls eine Person getötet werden kann.
Also hört doch auf bei dem aktuellen Fall ein Exempel statuieren zu wollen.
Sollte er es gewesen sein und trägt er die Schuld an diesem Fall, dann ist sein Leben sowieso gelaufen. Morddrohungen gehen ja bereits bei im ein.
Und für mich sind solche Leute die jetzt Morddrohungen ausstoßen viel kranker als Autobahnraser. Ich sehe zwischen Vorsatz und Fahrlässigkeit schon noch einen Unterschied. Obwohl das Ergebnis manchmal gleich ist.

Gruß Lomax

Hi Lomax007

Ich denke, das war ein gutes Schlusswort zu der Erregung auf der ganzen Linie.
Erregung deshalb, weil die Allermeisten vorgeführt bekamen (ich natürlich auch) welche Folgen ein leichtsinniges Fehlverhalten haben kann und das jeder Schreiber hier eine solche Katastrophe auslösen kann und diese ist nicht nur auf zu schnelles Fahren beschränkt ist.
Ich hab meinen Teil draus gelernt. Vielleicht lernen auch Leute draus, die gebetsmühlenartig sich selbst und ihren Mitmenschen vortragen das Sie ganz großen Lenkradbeherrscher sind.
Wenn die Gelassenheit bleibt das man dem anderen nicht das zumutet, was einem im Umkehrschluss selbst tierisch aufregt, und das drückt genau der § 1 der StVO aus, dann ist allen geholfen.
In diesem Sinne.

Gruß, Tempomat

aktuell der heutige Verhandlungstag

Gruß
Bommel

Hi Lomax und Tempomat,

ich schliesse mich eurer Meinung an und denke, dass derjenige, der in diesen Unfall involviert war, Zeit seines Lebens mit der "Schuld" oder dem "Vorwurf" leben muss, dass er am Tode zweier Personen beteiligt war oder ihn gar verursacht hat.

Ich persönlich wollte mit dieser "Schuld" nicht leben müssen.

Grüßle
Frank

@eierfante
wie sähe die schuldverteilung aus im falle....

-frau auf linker spur (bei freier rechter spur)
-mercedes-fahrer unterschreitet sicherheitsabstand deutlich
-frau erschrickt, verreisst das steuer und crasht (ohne todesfolge)

Zitat:

Original geschrieben von Patronn-Citron


@eierfante
wie sähe die schuldverteilung aus im falle....

-frau auf linker spur (bei freier rechter spur)
-mercedes-fahrer unterschreitet sicherheitsabstand deutlich
-frau erschrickt, verreisst das steuer und crasht (ohne todesfolge)

Hi Patronn-Citron.

Bin auch kein Jurist. Nur wenn das Szenario so wäre, hätte der Hinteramann vom ansatz her die gleiche Straftat begangen, die er jetzt begangen hat. Was denn sonst?
Ich hab den Eindruck, hier kümmert man sich fast liebevoll um Straftäter und nicht um Opfer.

Nunja, so traurig es ist, den Opfern kann leider niemand mehr helfen.
Dem Verursacher jedoch kann man einen fairen Prozess machen, keine Lynchjustiz (was nicht bedeutet, dass nur eine milde Strafe eine faire Strafe wäre)

Zitat:

Original geschrieben von Ricky2000


Dem Verursacher jedoch kann man einen fairen Prozess machen, keine Lynchjustiz

Wenn Du damit meinst, dass ein Angeklagter, gegen den eindeutig die Indizien sprechen, freigespochen werden muss, da relevante Zeugen mauern und vertuschen ... dann wird er wohl einen "fairen Prozess" bekommen.

Und das ist exakt das, was Tempomat meint.

PS: ... siehe auch nächster Beitrag ... 🙄

Tempomat :

Unterschreiten des Mindesabstands eine Straftat, die 21 Monate Haft rechtfertigt ?

Zitat:

Original geschrieben von nerdbitch


Tempomat :

Unterschreiten des Mindesabstands eine Straftat, die 21 Monate Haft rechtfertigt ?

Nein, aber es liegt trotzdem in krassen Fällen (also dichtes auffahren, ca. 500m lang mit < 5m Abstand fahren und dazu nach andauerndes Lichthupen) ein

Straftat

bestand in diesem Fall vor (Nötigung) und genau das

kann

mit Freiheitsstrafe geahndet werden. Wirds aber nicht, es sei denn, derjenige ist schon mehrmals wegen solche Aktionen verurteilt gewesen.

Merke: Eine Straftat wirkt ungleich stärker als eine Ordnungswidrigkeit, dass wird oftmals vergessen. Auch wenn hier vielen die notorischen Linksfahrer aufs Gehänge gehen (mir übrigens auch) es ist lediglich ein Verstoß gegen die STVO, der massive Drängler ein Straftäter.

PS: Die gleiche Nötigung begeht übrigens auch der, der einen anderen (ohne sichtbares Hinderniss) ausbremst, also praktisch jemanden überholt, sich dann vor ihn setzt und einfach die Geschwindigkeit um mindestens 15% des vorher überholten reduziert. Ebenfalls: Nötigung.

Zitat:

Original geschrieben von JerryCLK


Wenn Du damit meinst, dass ein Angeklagter, gegen den eindeutig die Indizien sprechen, freigespochen werden muss, da relevante Zeugen mauern und vertuschen ... dann wird er wohl einen "fairen Prozess" bekommen.

Und das ist exakt das, was Tempomat meint.

PS: ... siehe auch nächster Beitrag ... 🙄

Tja, ich sehe es mittlerweile auch so, nur rein gefühlsmäßig, aber alleine die Tatsache, dass das Anklageplädoyer 2 Stunden dauerte und das Verteidigungsplädoyer bedeutend kürzer war, läßt mich darauf schließen, dass er freigesprochen wird.

Feuer frei für das Irrenhaus auf unseren Autobahnen. 🙁

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