"Heckschleuder vom alten Schlag" - wie bändigen?

Ich fahre einen alten BMW 528i, Modell E28. - Mir ist nun mehrfach aufgefallen, dass der Wagen gerne und dann auch sehr plötzlich zum Übersteuern neigt. Letztes Wochenende hatte ich beispielsweise auf einer Autobahnauffahrt (Kurve, feucht, 2. Gang, gut 3'000 U/min, Beschleunigung) bei Regen unbeabsichtigt einen leichten Drift produziert.

Soweit so gut, ich denke mal, mit den Fahreigenschaften der alten Heckschleuder, die im Normalfall sehr gutmütig und angenehm sind, werde ich leben müssen und können. Die Frage ist einfach, wie reagiere ich richtig, wenn das Heck wieder mal den Rest des Wagens überholen möchte? Auskuppeln oder nur vom Gas?

70 Antworten

Moin,

Almeiner Meinung nach ist die einfachste Sache noch immer ... einfach langsamer Fahren *fg*

MFG Kester

Zitat:

Original geschrieben von madcruiser


Ich kann jedem nur empfehlen mit einem neuen eigenen Fahrzeug beim ersten Schnee auf eine große leere Fläche (Parkplatz etc.) zu fahren und das Verhalten in Grenzsituationen zu üben.

Kommt man in der Praxis in Grenzsituationen muss sofort intuitiv gehandelt werden.
Dafür braucht man Routine - theoretisches Wissen ist zu wenig.

Schlecht ist Schneeparkplatzdriften nicht, aber ein ausbrechendes Heck in einer nassen Landstrassen oder gar Autobahnkurve wieder einzufangen, dazu gehört noch einiges mehr.

Ich habe es ohne viel Übung im Notfall mal geschafft, aber elegant oder gar routiniert sah das ganze nicht gerade aus...... hatte glück

Eigentlich reicht es auch aus Gegenzulenken.
Du kannst das Auto mit Leistungsüberschuss durch die Kurve zirkeln.
Merke: "Fährste quer, siehste mehr!"

Moin auch,

ich möchte doch auch noch mal das Sicherheitstraing empfehlen. Habe gerade eins mitgemacht, und diese Situation bis zum Abwinken geübt.
Dazu dann noch die theretischen Grundlagen, und warum man ein ausbrechendes Auto auf keinen Fall bremsen sollte.

mfg Nordeos

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Geh mal auf eine Schleuderplatte. Da kann man das gut lernen.
Beim Gegenlenken kann das schon mal wenns arg kommt ein paar Umdrehungen sein. Viele lenken dann zu wenig gegen.

Und aufpassen wenn der Grip wieder da ist, dass das Lenkrad wieder in die Richtige Richtung zeigt. Sonst verabschiedest du dich in die Gegenrichtung.

Re: Re: "Heckschleuder vom alten Schlag" - wie bändigen?

Zitat:

Original geschrieben von Stefan Payne


PS: wenn das alles OK ist, also Reifen <3 Jahre, Stoßdämpfer OK, warst wohl etwas arg schnell unterwegs...

Die Reifen sind tatsächlich nicht mehr die besten. Schnell war ich im übrigen nicht unterwegs: 2. Gang bei gut 3'000 U/min. Wahrscheinlich habe ich etwas zu früh zu viel Gas gegeben.

Damit es nicht zu Missverständnissen kommt: Gegenlenken ist eigentlich ein Unwort. Man lenkt ja in die Richtung, in die das Heck ausbricht. Mein Fahrsicherheitstrainer bezeichnete das als "Mitlenken", was ich persönlich auch passender finde. Gegenlenken impliziert ja, dass man in eine andere Richtung lenkt...

Zitat:

Original geschrieben von Könik


Damit es nicht zu Missverständnissen kommt: Gegenlenken ist eigentlich ein Unwort. Man lenkt ja in die Richtung, in die das Heck ausbricht. Mein Fahrsicherheitstrainer bezeichnete das als "Mitlenken", was ich persönlich auch passender finde. Gegenlenken impliziert ja, dass man in eine andere Richtung lenkt...

Naja, man lenkt in eine andere Richtung als man die Kurve fahren möchte...

Neben Übung gehört IMHO auch viel Glück dazu. Ich habe als ich mein Auto neu hatte ein paar Mal die Erfahrung gemacht, dass auch mein Fronttriebler gerne mal übersteuert - wenn man am Kurveneingang schlagartig vom Gas geht. Zum Glück war jedes Mal Platz genug da, auch ein Über-Gegenlenken zu kompensieren (eben der Effekt - Rechtskurve fahren, Auto bricht aus, nach links lenken und auskuppeln, Hinterachse baut wieder Seitenführung auf, Auto macht einen Schlenker nach links...)

Braucht viel Platz auf der Straße und Glück, dass man das richtige tut.

MfG, HeRo

Beim Frontriebler würde ich eher wieder Gas geben um die entlastete HA zu belasten da auch beim auskuppeln die HA entlastet bleibt.

ich kann mir eigentlich nichts schöneres vorstellen als mit einem hecktriebler im winter zu fahren. leihe mir regelmäßig den wagen nem kumpel aus um nachts bei weißen straßen schön in die kurven zu driften. es gibts nicht schöneses.

und wenn man sowas regelmäßig übt dann weißt man wie man mit dem wagen in einer solchen situation richtig reagieren muß

Re: "Heckschleuder vom alten Schlag" - wie bändigen?

Zitat:

Original geschrieben von BIENZLE


dass der Wagen gerne und dann auch sehr plötzlich zum Übersteuern neigt. Letztes Wochenende hatte ich beispielsweise auf einer Autobahnauffahrt (Kurve, feucht, 2. Gang, gut 3'000 U/min, Beschleunigung) bei Regen unbeabsichtigt einen leichten Drift produziert.

Das ist dann kein klassisches Übersteuern wegen zu hoher Kurvengeschwindigkeit, sondern schlicht und einfach das "Wegwischen" der Hinterräder durch Leistungsüberschuß i.V.m. zu wenig Grip (deshalb besonders bei Nässe ein Thema).

Selbst mit meinem 100-PS-Sierra war das bei Nässe problemlos hinzukriegen, mit deinem 528i (184 PS, IIRC) dann natürlich erst recht.

Ist aber ziemlich harmlos, man darf nur nicht in Panik verfallen: Einfach Gas wegnehmen, notfalls EIN WENIG (!) gegenlenken --- und das Baby läuft wieder wie auf Schienen 🙂

Merke: So einen guten alten Hecktriebler lenkt man auch mit dem Gaspedal 😉

Mit Fronttriebler geht das auch ganz gut, schwierig wird es nur bei langen Kurven, da muss man statt Gaspedal die Handbremse nutzen. Dann kann man auch Problemlos 15min im Kreisverkehr fahren. (Es war mein erster Schnee und ich konnte nicht anders 😁) Dank Colin McRea hab ich mich auch garnicht so dumm angestellt, scheint doch ein recht Realistisches Spiel zu sein...

Leider blieb es nicht ohne Folgen, das ABS fragte sich nach einiger Zeit warum die Vorderräder eine weile lang schneller drehten als die Hintern und schaltete sich selber ab.

mfg Micha

Zitat:

Original geschrieben von patti106


Evtl findest du bei BMW zB eine Beschreibung, wie aktuell das ESP dem Schleudern durch zu viel Gas entgegen wirkt, und kannst dir eine Ableitung dessen basteln.

Ich vermute einfach mal: In der geschilderten Situation würde ESP gar nicht eingreifen, sondern nur die Schlupfregelung --- wenn die nicht vorhanden ist, dann muß das eben der Gasfuß regeln.

Für mich wäre ein Hecktriebler mal interessant da mir jeder vorschwärmt wie schön es doch ist das man keine Antriebseinflüsse im Lenkrad hat. So wie es feucht wird muß ich schon Löwendompteur spielen.

Zitat:

Original geschrieben von Rotherbach


meiner Meinung nach ist die einfachste Sache noch immer ... einfach langsamer Fahren

In jedem Fall.

Allerdings empfiehlt es sich den grenzbereich seines Autos zu kennen.
Kennt man ihn, dann ist auch klar wann man langsamer fahren sollte. 😉
Kennt man ihn nicht, ist alles Glückssache ...

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