„Erschleichung“ von Steuergeldern durch „Placebobatterien“?

Mercedes E-Klasse W213

Wie ich ja nun vernommen habe, müssen Dienstfahrzeuge seit einiger Zeit nur noch mit 0,5% monatlich vom Listenpreis versteuert werden, wenn sie ein „Elektroauto“ oder ein Hybrid mit mindestens 50km Reichweite haben (soweit ich weiß).

Der Gesetzgeber erhofft sich dadurch CO2-Einsparungen, weil Strom anstelle Benzin/Diesel verbraucht wird. Weltrettung und so. Soweit, so gut...

Mercedes hat gerade bei der E-Klasse, DER Firmenwagen schlechthin in Deutschland, dieses Prinzip verstanden, wittert gute Firmenwagengeschäfte und Einsparungen bei seinen Kunden durch den Einbau von „Pseudobatterien“ mit „Prüfstand-Reichweiten“, die den Erfordernissen gerade so entsprechen.

In der Fahrpraxis jedoch zeigt sich ein völlig anderes Bild:
- Die Batteriereichweiten sind kleiner als angegeben,
- die Verbräuche sind nicht kleiner, weil Technik wiegt
- lediglich die Steuerersparnis der Fahrer und die
Profits von Daimler werden realisiert.

Ist das nun (wieder einmal) Beschiss der Autoindustrie? Oder ist das Dummheit der Gesetze beschließenden Politiker?

Da die entfallenden Steuereinnahmen an anderer Stelle wiedergeholt werden müssen, habe ich im Moment eher den Eindruck, dass der Sachverhalt am besten mit „legaler Steuerhinterziehung“ betitelt werden kann.

Was meint ihr? Was sehe oder verstehe ich da falsch?

Beste Antwort im Thema

Wie ich ja nun vernommen habe, müssen Dienstfahrzeuge seit einiger Zeit nur noch mit 0,5% monatlich vom Listenpreis versteuert werden, wenn sie ein „Elektroauto“ oder ein Hybrid mit mindestens 50km Reichweite haben (soweit ich weiß).

Der Gesetzgeber erhofft sich dadurch CO2-Einsparungen, weil Strom anstelle Benzin/Diesel verbraucht wird. Weltrettung und so. Soweit, so gut...

Mercedes hat gerade bei der E-Klasse, DER Firmenwagen schlechthin in Deutschland, dieses Prinzip verstanden, wittert gute Firmenwagengeschäfte und Einsparungen bei seinen Kunden durch den Einbau von „Pseudobatterien“ mit „Prüfstand-Reichweiten“, die den Erfordernissen gerade so entsprechen.

In der Fahrpraxis jedoch zeigt sich ein völlig anderes Bild:
- Die Batteriereichweiten sind kleiner als angegeben,
- die Verbräuche sind nicht kleiner, weil Technik wiegt
- lediglich die Steuerersparnis der Fahrer und die
Profits von Daimler werden realisiert.

Ist das nun (wieder einmal) Beschiss der Autoindustrie? Oder ist das Dummheit der Gesetze beschließenden Politiker?

Da die entfallenden Steuereinnahmen an anderer Stelle wiedergeholt werden müssen, habe ich im Moment eher den Eindruck, dass der Sachverhalt am besten mit „legaler Steuerhinterziehung“ betitelt werden kann.

Was meint ihr? Was sehe oder verstehe ich da falsch?

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Zitat:

@Martin E240T schrieb am 20. Februar 2020 um 19:10:43 Uhr:


Ob wir ein Emissions-„Problem“ haben sei dahin gestellt - aber rechne doch mal vor, warum die Emissionen eines E-Autos geringer sind auf Basis des aktuellen Strommixes (nicht was evtl. in 20-30 Jahren mal sein wird)... ;-)

Sowas machen zum Glück schon Leute die davon wirklich Ahnung haben.
https://www.youtube.com/watch?v=BBdJSfGQibA
(siehe 5:00 min wenn es schnell gehen muss)

Und das ist nicht irgendein verrückter Youtuber sondern einer von den vielen Wissenschaftler der auch die Politik berät.

Zitat:

@Martin E240T schrieb am 20. Februar 2020 um 19:10:43 Uhr:



Zitat:

@thsf schrieb am 20. Februar 2020 um 17:25:45 Uhr:


Hast du auch ne vernünftige Quelle zum CARE oder nur die einschlägigen Artikel gelesen?

Was viele sich einfach nicht bewusst sind:
Die Welt hat kein Energieproblem sondern ein CO2 Problem!

Deine Rechnung zum E-Golf: Das Durchschnittsalter mit 9 Jahren bedeutet nicht, dass das Auto nach 9 Jahren tot ist. „Nur 2 Jahre Vorsprung“ ist eine Rechnung die kein bisschen Sinn ergibt. Wenn du gestattest, hätte ich auch Lust auf so eine Aussage:

Da das Durchschnittsalter von 9 Jahren mehr ist als die 7 Jahre zum amortisieren, wäre unser Verkehr im Schnitt emissionsfrei. Zwinkersmiley

9 Jahre Durchschnittsalter heißt: nach 9 Jahren wird ein Fzg. in D‘land verkauft ins Ausland oder verschrottet, im Durchschnitt: manche früher, manche später.
Das ist Fakt!

Ob wir ein Emissions-„Problem“ haben sei dahin gestellt - aber rechne doch mal vor, warum die Emissionen eines E-Autos geringer sind auf Basis des aktuellen Strommixes (nicht was evtl. in 20-30 Jahren mal sein wird)... ;-)

Sag mal, wie kommst du auf sowas?? So rein mathematisch.

Durchschnittsalter in Deutschland liegt bei knapp 40 Jahren. Werden die Menschen auch ins Ausland verkauft oder verschrottet?

Das durchschnittliche Alter eines Fahrzeugs in Deutschland beträgt 9 Jahre. Punkt. Verwechselt du vielleicht Alter mit Lebensdauer?

Ich frage mal ganz ketzerisch: Ab wann ist denn ein Benziner oder ein Diesel „grün“?
Wieviel Auto ist noch ökologisch vertretbar? 4 Liter auf 100 km? Vielleicht 5? Oder doch bis 10?
Darf man mit einer S-Klasse mit einer Person noch rumfahren oder muss man da schon Mitfahrgelegenheiten anbieten?
Oder doch wie @hasok brav mit einem Smart EQ das Gros der Fahrten absolvieren?
Ein Hybrid oder Batteriefahrzeug ist für eine Vielzahl von Menschen unerreichbar! In Deutschland vielleicht noch aber in den meisten Staaten der Welt jedenfalls nicht! Und verbieten wir denen die Mobilität?

Die Diskussion über Umwelt und ihren Schutz nimmt immer sehr skurrile Formen an. Dabei lehrt die Geschichte, dass Diversifikation die besten Resultate erzielt, sofern man die entsprechenden Anreize setzt. Und nichts anderes versucht man gerade. Die vollständige Elektrifizierung Deutschlands hat Jahrzehnte gedauert, die Glühbirne ist eines der größten technischen Fossile, die sich über 100 Jahre gehalten hat.
Fortschritt ist zunächst einmal nichts negatives!

Zitat:

@thsf schrieb am 20. Februar 2020 um 20:18:11 Uhr:



Zitat:

@Martin E240T schrieb am 20. Februar 2020 um 19:10:43 Uhr:


9 Jahre Durchschnittsalter heißt: nach 9 Jahren wird ein Fzg. in D‘land verkauft ins Ausland oder verschrottet, im Durchschnitt: manche früher, manche später.
Das ist Fakt!

Ob wir ein Emissions-„Problem“ haben sei dahin gestellt - aber rechne doch mal vor, warum die Emissionen eines E-Autos geringer sind auf Basis des aktuellen Strommixes (nicht was evtl. in 20-30 Jahren mal sein wird)... ;-)

Sag mal, wie kommst du auf sowas?? So rein mathematisch.

Durchschnittsalter in Deutschland liegt bei knapp 40 Jahren. Werden die Menschen auch ins Ausland verkauft oder verschrottet?

Das durchschnittliche Alter eines Fahrzeugs in Deutschland beträgt 9 Jahre. Punkt. Verwechselt du vielleicht Alter mit Lebensdauer?

Das ist eine Schätzung, da es dafür keine Statistik gibt (ich habe zumindest keine gefunden):
-Durchschnittsalter = 9,5
-die größte Gruppe bilden dabei die unter 9 Jährigen (über 60%) - die Hälfte (30%) entfallen auf die 5-9 Jährigen
-der größte Abfall ist bei den 9-14 Jährigen zu sehen
-Durchschnittslebenserwartung liegt bei 12 Jahren
-aber über 40% werden vorher ins Ausland verkauft (Lebensdauer unbekannt und vom KBA geschätzt)

Da kommt das mit dem Durchschnittsalter von 9-10 Jahren schon gut hin: danach werden die Fzge. in D‘land entweder verschrottet oder verkauft.

Oder gibt es Zahlen die was anderes sagen?

Zitat:

@eRacoon schrieb am 20. Februar 2020 um 19:33:54 Uhr:


... Und das ist nicht irgendein verrückter Youtuber sondern einer von den vielen Wissenschaftler der auch die Politik berät.

So so. Der berät also die Politik?

Ich bin aus dem Video ausgestiegen, als dieser Professor ausgerechnet hat, dass doppelt soviele Menschen in D durch Auspuffabgase sterben als durch Verkehrsunfälle, nämlich 7.000.

Sorry - das ist lächerlich. Aber diese dämliche Rechnung hat Dieter Nuhr ja schon in seinem 2018er Jahrestückblick auseinandergenommen...

Zitat:

@A238ler schrieb am 20. Februar 2020 um 21:48:54 Uhr:


Sorry - das ist lächerlich. Aber diese dämliche Rechnung hat Dieter Nuhr ja schon in seinem 2018er Jahrestückblick auseinandergenommen...

Denn wenn die Wissenschaft nicht mehr zur eigenen Meinung passt dann greift man auf die Comedian und Satiriker zurück, denn die haben den wirklichen Plan! 🙄

Dann mach ich das auch mal. 😉
https://www.youtube.com/watch?v=Xgi3-dZBSMA&t=210s

Zitat:

@Martin E240T schrieb am 20. Februar 2020 um 21:20:41 Uhr:



Zitat:

@thsf schrieb am 20. Februar 2020 um 20:18:11 Uhr:


Sag mal, wie kommst du auf sowas?? So rein mathematisch.

Durchschnittsalter in Deutschland liegt bei knapp 40 Jahren. Werden die Menschen auch ins Ausland verkauft oder verschrottet?

Das durchschnittliche Alter eines Fahrzeugs in Deutschland beträgt 9 Jahre. Punkt. Verwechselt du vielleicht Alter mit Lebensdauer?

Das ist eine Schätzung, da es dafür keine Statistik gibt (ich habe zumindest keine gefunden):
-Durchschnittsalter = 9,5
-die größte Gruppe bilden dabei die unter 9 Jährigen (über 60%) - die Hälfte (30%) entfallen auf die 5-9 Jährigen
-der größte Abfall ist bei den 9-14 Jährigen zu sehen
-Durchschnittslebenserwartung liegt bei 12 Jahren
-aber über 40% werden vorher ins Ausland verkauft (Lebensdauer unbekannt und vom KBA geschätzt)

Da kommt das mit dem Durchschnittsalter von 9-10 Jahren schon gut hin: danach werden die Fzge. in D‘land entweder verschrottet oder verkauft.

Oder gibt es Zahlen die was anderes sagen?

Ich argumentiere mir die Welt wie sie mir gefällt. Aus „grösster Abfall bei 9-14 Jahren“ pickt man sich die 9 raus, obwohls eigentlich das Durchschnittsalter war, aber passt halt so schön, weil E-Autos dann nur 2 Jahre lang sinnvoll sind.

Dir gehts wohl sehr gut, wenn du 9 Jährige Karren verschrottest. Die meisten Personen in meinem Umkreis fahren Fahrzeuge mit BJ älter als 2010. Und seien es jetzt Toyota, Volkswagen, Mercedes, Ford oder sonst was.

Aber klar, Elektroautos halten ja eh nix aus!

...puh, Neues Popcorn holen..

Zitat:

@thsf schrieb am 20. Februar 2020 um 22:43:32 Uhr:



Zitat:

@Martin E240T schrieb am 20. Februar 2020 um 21:20:41 Uhr:


Das ist eine Schätzung, da es dafür keine Statistik gibt (ich habe zumindest keine gefunden):
-Durchschnittsalter = 9,5
-die größte Gruppe bilden dabei die unter 9 Jährigen (über 60%) - die Hälfte (30%) entfallen auf die 5-9 Jährigen
-der größte Abfall ist bei den 9-14 Jährigen zu sehen
-Durchschnittslebenserwartung liegt bei 12 Jahren
-aber über 40% werden vorher ins Ausland verkauft (Lebensdauer unbekannt und vom KBA geschätzt)

Da kommt das mit dem Durchschnittsalter von 9-10 Jahren schon gut hin: danach werden die Fzge. in D‘land entweder verschrottet oder verkauft.

Oder gibt es Zahlen die was anderes sagen?

Ich argumentiere mir die Welt wie sie mir gefällt. Aus „grösster Abfall bei 9-14 Jahren“ pickt man sich die 9 raus, obwohls eigentlich das Durchschnittsalter war, aber passt halt so schön, weil E-Autos dann nur 2 Jahre lang sinnvoll sind.

Dir gehts wohl sehr gut, wenn du 9 Jährige Karren verschrottest. Die meisten Personen in meinem Umkreis fahren Fahrzeuge mit BJ älter als 2010. Und seien es jetzt Toyota, Volkswagen, Mercedes, Ford oder sonst was.

Aber klar, Elektroautos halten ja eh nix aus!

Wie gesagt: ich bin interessiert an deinen Zahlen: von dir kam bisher noch nichts Konstruktives ;-)
Aber klar: wenn dein Umfeld BJ2010 und älter fährt ist das repräsentativ ;-)

Ich versuche meine Umwelt kritisch zu hinterfragen und nicht jede Meinung ungeprüft zu übernehmen.

Gehen wir an das Thema anders ran: der Akku
Li-Ion Akkus halten ca. 6-10 Jahre (passt auch nicht schlecht zu den Zahlen oben), wobei sie in dieser Zeit bereits kontinuierlich an Kapazität verlieren.
Dh. nach ca. 10 Jahren (je nach Lademngt.) ist die Rechnung des E-Golfs eh hinfällig, da er dann nen neuen Akku braucht.
Audi hat eine ähnliche Rechnung aufgestellt: 1000 Zyklen à 100KM Reichweite = 100tKM (der Wert des Golfs).

Ich möchte jedoch anmerken, dass ich davon ausgehe, dass die Akkus sich in den nächsten 10 Jahren drastisch verbessern werden da hier der Consumer-Markt im Lead ist - aber wir wollten ja Status-Quo beleuchten...

Um Missverständnisse zu vermeiden: ich muss niemanden von meiner Meinung überzeugen - aber um meine Meinung zu ändern bedarf es etwas mehr als Pippilangstrumpf ;-)

Zitat:

@Flodder schrieb am 20. Februar 2020 um 23:40:39 Uhr:


...puh, Neues Popcorn holen..

Lass es dir schmecken :-)

Anbei noch ein paar Zahlen zum verhöhnen:
Gesamtjahreslaufleistung in D‘land ca. 630mKM
Davon ca. 60% von Fzgn. bis 7 Jahren, 75% bis 10 Jahre
Zahlen stammen natürlich wieder vom KBA...

Zitat:

@Martin E240T schrieb am 20. Februar 2020 um 06:49:32 Uhr:



Zitat:

@hasok schrieb am 20. Februar 2020 um 00:58:30 Uhr:


Auch die 0,5% Regelung wird einen GGF nicht primär dazu bewegen, wegen 200-300€ weniger netto keinen fetten Verbrenner mehr fahren zu wollen.

Als GGF sieht man das evtl. so - aber als angestellter GF mit Kindern wird teilweise lieber ein X5 genommen statt einem 5er, weil es den G31 noch nicht als Hybriden gibt - und das obwohl man keine Steckdose zuhause hat...
Die Realität weicht halt oft von der Theorie ab...

Naja...ich bin GGf und alleinerziehend mit 2 Kindern.
Ich komme mit dem Smart in 98% der Fälle zurecht.
Die Fälle in denen ich mit beiden Kindern Autofahre, wickele ich im 400d mit fahrtenbuch ab.
Natürlich kann ich mir das als GGF so aussuchen, ein normaler Angestellter kann das nicht. Das ist klar.

Ich mache das nicht aus Überzeugung wegen Elektro, sondern weil für mich tagsüber im Job der Smart optimal ist. . Das war er vorher schon, als ich Smart Verbrenner fuhr.

Ich als GGF muss die Gesamtschau der Kosten sehen.
An einem Angestellter der nur seine 1% Regelung sieht, geht das vorbei.der sieht nur sein 1% und ob die Firma einen Profit macht ist ihm erstmal egal.

Einen Dienstwagen anzubieten ist für eine Firma kein Geldvorteil. Es ist eher nachteilig, weil es bindet an Verträge und Aufwand macht. Es ist ein bindungselement für gute Mitarbeit. Ob ich mehr Gehalt anbiete oder einen geleasten Dienstwagen, spielt in der Rolle der Kosten so gesehen keine Rolle.
Keine Rolle.

Ich wollte nur damit zum Ausdruck bringen, dass die 1% Regelung keine Subventionierung von Luxusautos ist.
Es ist eher ein durchlaufender Posten.

Unter dem Strich wird sich das Elektroauto in der jetzigen Form der Batterie und Speichertechnik nicht durchsetzen. Es wird eine zusätzliche Säule der Mobilität sein, mehr nicht.

Zitat:

@CivicTourer schrieb am 20. Februar 2020 um 07:02:30 Uhr:



Zitat:

@hasok schrieb am 20. Februar 2020 um 00:58:30 Uhr:


Bei einem Normalen GGF Gehalt um ab 60.000 zahle ich somit bei BLP 100.000 500€ mehr monatlich privater steuern.

Das empfinde ich jetzt aber als etwas schräges Verhältnis Gehalt zu Dienstwagenpreis.

Ich schrieb ab 60.000, da ab da volle Steuerlast anfällt....

Stimmt ungefähr. Aber die „Reichensteuer“ nicht vergessen!

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ja, die kann in schlechten Jahres echt noch zusätzlich die Stimmung vermiesen

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