„Erschleichung“ von Steuergeldern durch „Placebobatterien“?
Wie ich ja nun vernommen habe, müssen Dienstfahrzeuge seit einiger Zeit nur noch mit 0,5% monatlich vom Listenpreis versteuert werden, wenn sie ein „Elektroauto“ oder ein Hybrid mit mindestens 50km Reichweite haben (soweit ich weiß).
Der Gesetzgeber erhofft sich dadurch CO2-Einsparungen, weil Strom anstelle Benzin/Diesel verbraucht wird. Weltrettung und so. Soweit, so gut...
Mercedes hat gerade bei der E-Klasse, DER Firmenwagen schlechthin in Deutschland, dieses Prinzip verstanden, wittert gute Firmenwagengeschäfte und Einsparungen bei seinen Kunden durch den Einbau von „Pseudobatterien“ mit „Prüfstand-Reichweiten“, die den Erfordernissen gerade so entsprechen.
In der Fahrpraxis jedoch zeigt sich ein völlig anderes Bild:
- Die Batteriereichweiten sind kleiner als angegeben,
- die Verbräuche sind nicht kleiner, weil Technik wiegt
- lediglich die Steuerersparnis der Fahrer und die
Profits von Daimler werden realisiert.
Ist das nun (wieder einmal) Beschiss der Autoindustrie? Oder ist das Dummheit der Gesetze beschließenden Politiker?
Da die entfallenden Steuereinnahmen an anderer Stelle wiedergeholt werden müssen, habe ich im Moment eher den Eindruck, dass der Sachverhalt am besten mit „legaler Steuerhinterziehung“ betitelt werden kann.
Was meint ihr? Was sehe oder verstehe ich da falsch?
Beste Antwort im Thema
Wie ich ja nun vernommen habe, müssen Dienstfahrzeuge seit einiger Zeit nur noch mit 0,5% monatlich vom Listenpreis versteuert werden, wenn sie ein „Elektroauto“ oder ein Hybrid mit mindestens 50km Reichweite haben (soweit ich weiß).
Der Gesetzgeber erhofft sich dadurch CO2-Einsparungen, weil Strom anstelle Benzin/Diesel verbraucht wird. Weltrettung und so. Soweit, so gut...
Mercedes hat gerade bei der E-Klasse, DER Firmenwagen schlechthin in Deutschland, dieses Prinzip verstanden, wittert gute Firmenwagengeschäfte und Einsparungen bei seinen Kunden durch den Einbau von „Pseudobatterien“ mit „Prüfstand-Reichweiten“, die den Erfordernissen gerade so entsprechen.
In der Fahrpraxis jedoch zeigt sich ein völlig anderes Bild:
- Die Batteriereichweiten sind kleiner als angegeben,
- die Verbräuche sind nicht kleiner, weil Technik wiegt
- lediglich die Steuerersparnis der Fahrer und die
Profits von Daimler werden realisiert.
Ist das nun (wieder einmal) Beschiss der Autoindustrie? Oder ist das Dummheit der Gesetze beschließenden Politiker?
Da die entfallenden Steuereinnahmen an anderer Stelle wiedergeholt werden müssen, habe ich im Moment eher den Eindruck, dass der Sachverhalt am besten mit „legaler Steuerhinterziehung“ betitelt werden kann.
Was meint ihr? Was sehe oder verstehe ich da falsch?
95 Antworten
Zitat:
@Martin E240T schrieb am 19. Februar 2020 um 13:49:26 Uhr:
Zitat:
@A238ler schrieb am 19. Februar 2020 um 12:36:10 Uhr:
Ohne politische Maßnahmen hätte es nicht einmal die Einführung von Kats gegeben. Der Gestank wäre den Deutschen Städten noch über Jahre hinaus erhalten geblieben. Und auch beim Diesel-Rußfilter mussten die Deutschen Autokonzerne geradezu gezwungen werden, diese Technik zu nutzen.
Der Vergleich mit KAT oder D/OPF hingt aus meiner Sicht da dies alle Varianten einer Technologie betreffen und es hier auch nicht zu einer staatlichen Förderung kommt (KFZ-Steuer in Abhängigkeit der Emissionsklasse würde ich nicht als Subvention interpretieren).
Aber die E-Technologie ist eine neue Technologie und sie führt nicht zu einer geringeren Emission global gesehen (lokal ja - aber eben nicht global) und es gibt eine direkte Subvention auf den Kaufpreis (0,5%-Regelung): das ist in meinen Augen klare Wettbewerbsverzerrung und somit Betrug an der freien Marktwirtschaft.
Nur regt sich hier niemand auf, weil ja niemand direkt benachteiligt wird sondern nur ein paar bevorteiligt - die indirekte Benachteiligung zahlen dann halt alle und da frage ich mich schon: warum soll ich eine Technologie indirekt unterstützen, deren Vorteil klar widerlegt ist und die definitiv ein Verfallsdatum hat?
100% deiner Meinung.
1. wo ist irgendwo klar widerlegt worden, dass ein Elektrofahrzeug keinen Vorteil hat? Ich möchte Zahlen die stimmen, wenn hier sowas behauptet wird.
2. Ist die 1% Regelung im Allgemeinen nicht etwa eine Subventionierung von Luxusfahrzeugen??
Wenn ich mir als GGF einen e400d für 800€ im Monat lease, dann kann ich mir mit allen kosten sagen wir 1200€ vom Gewinn abziehen. Die GmbH spart sich vielleicht somit 400€ an Steuern monatlich. Als GGF muss ich aber 1% mit meinem Lohn versteuern. Bei einem
Normalen GGF Gehalt um ab 60.000 zahle ich somit bei BLP 100.000 500€ mehr monatlich privater steuern.
Ich sehe hier keine eklatante Subventionierung.
Auch die 0,5% Regelung wird einen GGF nicht primär dazu bewegen, wegen 200-300€ weniger netto keinen fetten Verbrenner mehr fahren zu wollen.
Ich selbst bin radikaler vorgegangen. Dienstwagen ist ein Smart EQ Cabrio. Und zusätzlich für längere Touren ein e400d, hier mit fahrtenbuch. Die paar privaten fahren mit dem 400er tun nicht weh. Und sonst Klapper ich alles mit meinem Smart ab. Besonders im Sommer saugeil, da Cabrio ähnlich. Im Winter eher Mist, da ständig an der Dose.
Zitat:
@hasok schrieb am 20. Februar 2020 um 00:58:30 Uhr:
Auch die 0,5% Regelung wird einen GGF nicht primär dazu bewegen, wegen 200-300€ weniger netto keinen fetten Verbrenner mehr fahren zu wollen.
Als GGF sieht man das evtl. so - aber als angestellter GF mit Kindern wird teilweise lieber ein X5 genommen statt einem 5er, weil es den G31 noch nicht als Hybriden gibt - und das obwohl man keine Steckdose zuhause hat...
Die Realität weicht halt oft von der Theorie ab...
wenn eine Steckdose in der Firma bereitsteht, braucht es zuhause nicht unbedingt eine.
für den echten Vielfahrer/ Streckenfahrer wird der Hybrid aber wohl ökologisch das falsche Konzept bleiben, hier greift die 0,5% Versteuerung daneben
den X5 würde ich auch wg R6 gegenüber dem 530e bevorzugen 😉
Zitat:
@thsf schrieb am 19. Februar 2020 um 23:25:27 Uhr:
1. wo ist irgendwo klar widerlegt worden, dass ein Elektrofahrzeug keinen Vorteil hat? Ich möchte Zahlen die stimmen, wenn hier sowas behauptet wird.
Diese Widerlegung gibts nicht - genauso wenig wie die Bestätigung der Behauptung selbst.
Aber es gibt wie immer 1001 Studien zu dem Thema mit unterschiedlichen Annahmen: je nach Annahme steht das E-Fzg. eben sehr gut oder sehr schlecht da in der Zukunft (bsp. Anteil Öko-Strom).
Aktuell steht es sehr schlecht da, da besonders viele seltene Ressourcen bei der Herstellung benötigt werden, die Technik noch recht schwer ist, die Akkus je nach Pflege keine lange Lebensdauer haben und der Öko-Strom-Anteil sehr gering ist - kann sich alles evtl. ändern - sehen wir dann...
Fakt ist aber und das wird sich wohl auch nicht so schnell ändern: ein E-Fzg. belastet die Umwelt in der Herstellung um ein Vielfaches mehr als ein Verbrenner und je nach Annahme amortisiert sich dass dann nach 50t-150tKM, was nicht exorbitant hoch ist, aber auch nicht gerade gering.
Stellt sich also nochmal die Frage: warum gerade diese Technologie subventionieren und andere Ansätze zur Emissionsreduktion nicht? Ein Schelm der hier auf Willkür stößt ;-)
Bsp. VW-Golf: https://www.welt.de/.../...lometern-ist-der-E-Golf-wirklich-gruen.html
Zitat:
@hasok schrieb am 20. Februar 2020 um 00:58:30 Uhr:
Bei einem Normalen GGF Gehalt um ab 60.000 zahle ich somit bei BLP 100.000 500€ mehr monatlich privater steuern.
Das empfinde ich jetzt aber als etwas schräges Verhältnis Gehalt zu Dienstwagenpreis.
Zitat:
@CivicTourer schrieb am 20. Februar 2020 um 07:02:30 Uhr:
Zitat:
@hasok schrieb am 20. Februar 2020 um 00:58:30 Uhr:
Bei einem Normalen GGF Gehalt um ab 60.000 zahle ich somit bei BLP 100.000 500€ mehr monatlich privater steuern.Das empfinde ich jetzt aber als etwas schräges Verhältnis Gehalt zu Dienstwagenpreis.
wenn der Rest durch das Jahresergebnis fließt, kann das doch gut passen
oder ist die Einschätzung durch das FA gemeint? 😉
Zitat:
@Martin E240T schrieb am 20. Februar 2020 um 07:01:40 Uhr:
Zitat:
@thsf schrieb am 19. Februar 2020 um 23:25:27 Uhr:
1. wo ist irgendwo klar widerlegt worden, dass ein Elektrofahrzeug keinen Vorteil hat? Ich möchte Zahlen die stimmen, wenn hier sowas behauptet wird.Diese Widerlegung gibts nicht - genauso wenig wie die Bestätigung der Behauptung selbst.
Aber es gibt wie immer 1001 Studien zu dem Thema mit unterschiedlichen Annahmen: je nach Annahme steht das E-Fzg. eben sehr gut oder sehr schlecht da in der Zukunft (bsp. Anteil Öko-Strom).
Aktuell steht es sehr schlecht da, da besonders viele seltene Ressourcen bei der Herstellung benötigt werden, die Technik noch recht schwer ist, die Akkus je nach Pflege keine lange Lebensdauer haben und der Öko-Strom-Anteil sehr gering ist - kann sich alles evtl. ändern - sehen wir dann...
Fakt ist aber und das wird sich wohl auch nicht so schnell ändern: ein E-Fzg. belastet die Umwelt in der Herstellung um ein Vielfaches mehr als ein Verbrenner und je nach Annahme amortisiert sich dass dann nach 50t-150tKM, was nicht exorbitant hoch ist, aber auch nicht gerade gering.
Stellt sich also nochmal die Frage: warum gerade diese Technologie subventionieren und andere Ansätze zur Emissionsreduktion nicht? Ein Schelm der hier auf Willkür stößt ;-)
Bsp. VW-Golf: https://www.welt.de/.../...lometern-ist-der-E-Golf-wirklich-gruen.html
Danke dass du ausführlich drauf eingehst.
Ich weiß nicht ob’s dir aufgefallen ist, aber das erste was du getan hast, ist deine ursprüngliche Aussage „klar widerlegt“ abzulegen und auf „vermutlich/wahrscheinlich schlechter“ umgestiegen bist.
Schön, dass du von Studien sprichst. In der Wissenschaft haben wir mit 2 Dingen zu kämpfen: 1. ein Überfluss von wissenschaftlichen Publikationen, ohne wissenschaftlichen Wert und 2. eine falsche Darstellung durch die Medien, so wie es halt gerade passt. Das ist nicht anders als bei den „Kaffee ist gesund“ und „Kaffee tötet Studien“.
Von technischer Sicht hast du vollkommen Recht: Das größte technische Problem, dem wir uns zur Zeit stellen müssen, ist die Speicherung von Energie. Das ist kein Problem, das auf die Mobilität beschränkt ist, sondern im Allgemeinen in allen Bereichen gilt. Man kann letztendlich davon ausgehen, dass Klimaschutz nur mit technologischem Fortschritt existiert.
Es wird doch stets kritisiert, wie schlecht die Infrastruktur aussieht. Wie hier bereits gesagt wurde: Selbst wenn die 0,5% Regelung dazu führen würde, dass mehr CO2 Emissionen entstehen (das kann keiner von uns hier beweisen oder auch nur in geringster Weise einschätzen), hätten wir zumindest einen Fortschritt in der Akzeptanz der Technologie, aber vor allem eben auch Fortschritt im Ausbau der Infrastruktur!
Wie kommst du überhaupt drauf, dass die 0,5% Regelung die einzige Subvention des Staates zur Umweltförderung ist? Wie es aber scheint hast du gute Ideen, erzähl doch mehr davon.
PS: Dass ein Golf nach 100.000km grün ist, finde ich ziemlich geil für eine „so schlechte Technologie“. Erst recht wenn man bedenkt, wie viele Golfs mit 100.000km+ da draußen rumfahren 🙂 Die lokale Reduktion der Emission und damit Verbesserung der Lebensqualität, nehme ich auch noch gerne mit.
Zitat:
@thsf schrieb am 20. Februar 2020 um 07:57:57 Uhr:
Ich weiß nicht ob’s dir aufgefallen ist, aber das erste was du getan hast, ist deine ursprüngliche Aussage „klar widerlegt“ abzulegen und auf „vermutlich/wahrscheinlich schlechter“ umgestiegen bist.
Sehe ich nicht so: die Fakten zeigen klar auf dass die E-Technologie nur unter ganz bestimmten Annahmen besser ist: diese Annahmen bezweifle ich stark (z.B. den Anteil von Strom aus erneuerbaren Energien in den nächsten Jahrzehnten).
Beweise gibt es dafür nicht - genauso wenig für die Vorteile. Aber lass uns nochmal in 20 Jahren drüber sprechen ;-)
Zitat:
Schön, dass du von Studien sprichst. In der Wissenschaft haben wir mit 2 Dingen zu kämpfen: 1. ein Überfluss von wissenschaftlichen Publikationen, ohne wissenschaftlichen Wert und 2. eine falsche Darstellung durch die Medien, so wie es halt gerade passt. Das ist nicht anders als bei den „Kaffee ist gesund“ und „Kaffee tötet Studien“.
Von technischer Sicht hast du vollkommen Recht: Das größte technische Problem, dem wir uns zur Zeit stellen müssen, ist die Speicherung von Energie. Das ist kein Problem, das auf die Mobilität beschränkt ist, sondern im Allgemeinen in allen Bereichen gilt. Man kann letztendlich davon ausgehen, dass Klimaschutz nur mit technologischem Fortschritt existiert.
Als Ingenieur ist mir klar, dass eine Energieumwandlung nie verlustfrei ist und bei der Verbrennung wird der Energieträger direkt umgewandelt - bei E-Fzgen. sind es mehrere Schritte und zusätzlich ein/e nicht verlustfreie/r Lagerung/Transport. So lange wir nicht Strom emissionsfrei herstellen können hat die E-Technologie keine Zukunft.
Zitat:
Es wird doch stets kritisiert, wie schlecht die Infrastruktur aussieht. Wie hier bereits gesagt wurde: Selbst wenn die 0,5% Regelung dazu führen würde, dass mehr CO2 Emissionen entstehen (das kann keiner von uns hier beweisen oder auch nur in geringster Weise einschätzen), hätten wir zumindest einen Fortschritt in der Akzeptanz der Technologie, aber vor allem eben auch Fortschritt im Ausbau der Infrastruktur!
Die Logik erschließt sich mir nicht:was hilft uns eine Akzeptanz einer Technologie, die uns in Zukunft nicht helfen kann?
Salami zu subventionieren ist eine Sache - sie als gesundes Lebensmittel und Lösung aller Essprobleme zu vermarkten auf Kosten der Steuerzahler ist das andere. Dass dann trotzdem alle Salami kaufen macht es nicht besser,sondern zeigt,wie unmündig sich die Gesellschaft verhält.
Zitat:
Wie kommst du überhaupt drauf, dass die 0,5% Regelung die einzige Subvention des Staates zur Umweltförderung ist? Wie es aber scheint hast du gute Ideen, erzähl doch mehr davon.
Habe ich nie behauptet und spielt auch keine Rolle: Robin Hood bleibt ein Dieb - egal unter welcher Absicht er stiehlt.
Zitat:
PS: Dass ein Golf nach 100.000km grün ist, finde ich ziemlich geil für eine „so schlechte Technologie“. Erst recht wenn man bedenkt, wie viele Golfs mit 100.000km+ da draußen rumfahren 🙂 Die lokale Reduktion der Emission und damit Verbesserung der Lebensqualität, nehme ich auch noch gerne mit.
findest du?
Durchschnittliche Laufleistung eines Fzgs. in D'land / Jahr: 14tKM
dh. nach 7 Jahren ist ein E-Fzg. gleich auf mit einem Verbrenner;
Durschnittsalter eines deutschen KFZs: 9 Jahre;
Ich finde die 2 Jahre theoretischen Vorsprung nicht so besonders... Da sind 60% weniger Emissionen für C.A.R.E schon erheblicher, werden aber nicht subventioniert, ja sogar geblockt...
Ob die E-Komponenten so lange durchhalten (9 Jahre und 100tKM) muss erst noch bewiesen werden...
Versteh mich bitte nicht falsch: ich bin ein Technik affiner Mensch und möchte für meine Kinder die beste Zukunft schaffen - aber alles verhältnismäßig und zielgerichtet und aktuell gewinne ich den Eindruck, dass man nur schnelle Ergebnisse erzielen möchte, welche populistisch verkaufbar sind, aber nicht eine wirkliche Lösung erarbeitet. Das ärgert mich - aber gut: ist so.
Aber dafür auch noch zusätzlich bezahlen und andere Lösungsansätze ersticken finde ich einfach nicht den richtigen Weg und sollte von der Gesellschaft nicht toleriert werden, auch wenn die Salami noch so gut schmeckt ;-)
Grüße
Martin
PS: Daten stammen vom KBA...
Let's face it:
Ich glaube wir brauchen wirklich nicht darüber zu streiten, dass die 0,5% Regelung für E-Autos ein umweltpolitisches Feigenblatt ist. Im Endeffekt dient diese Förderung ausschliesslich dazu mögliche Strafzahlungen der Autohersteller wegen Überschreitung des CO2-Flottenverbrauchs zu verhindern. Dazu bedarf es nun aber (da die heimische Autoindustrie jahrelang geschlafen und es sich unter dem staatlichen (Diesel-)Schutzschirm bequem gemacht hat) eine massive kurzfristige Erhöhung der Zulassungen. Und wie bekomme ich die am schnellsten? Genau: Über die Dienstwagenflotten. Ergo die 0,5% Regelung und die unverholene Werbung der Autoindustrie mit der Systemleistung des Fahrzeuges (um der exklusiven Kundschaft den schweren Abschied vom geliebten 6-Zylinder zu versüssen).
Wenn wir wirklich klimapolitisch etwas erreichen wollten, dann führt an einer signifikanten CO2 Besteuerung kein Weg vorbei. Damit würde der unsinnige Trend zu immer größeren und schwereren Autos mit höherem Verbrauch (insbesondere SUVs) gestoppt als auch jene angesprochen, die nicht sparsam fahren können oder wollen (manchmal auch beides). Und es würde gleichzeitig die Nachfrage nach emissionsärmeren bzw. -freien Antrieben angekurbelt, welche wiederum technische Entwicklungen und Innovationen antreibt.
Trotzdem bin ich der Meinung, dass die derzeitigen E-Fahrzeuge (im korrekten und vorgesehenem Betrieb) besser sind als ihr Ruf. Sie stellen eine wichtige Brückentechnologie dar, die hoffentlich in Zukunft noch Quantensprünge in der Speicherkapazität und Leistungsfähigkeit der Batterietechnologie bereithält. Und diese werden wir in vielen Bereichen brauchen (nicht nur beim Auto).
Wir sollten dabei aus meiner Sicht nicht vergessen, dass z.B. der Weg von der Glühbirne zur effizienten LED Beleuchtung auch über die (in der Gesamt-Ökobilanz unsinnige) Energiesparlampe geführt hat. Will heissen, dass es manchmal einen technologischen Zwischenschritt braucht, um die nächste Stufe zu erreichen.
Zurück zum E300de T, den ich auch demnächst mein Eigen nennen darf: Ich denke (und hoffe), dass man dieses Fahrzeug im Durchschnitt mit um die 5l/100km bewegen kann (da sind 10kWh/100km bereits mit 1l/Diesel umgerechnet enthalten). Das ist zumindest mein persönlicher Anspruch und darauf deuten meine Testfahrten hin, welche ich vor der Bestellung gemacht habe. Da ich den Wagen sowohl zuhause als auch in der Firma mit Ökostrom laden kann, hat dieses Fahrzeug dann bei dem geschätzten Verbrauch absolut seine Berechtigung und macht auch unter ökologischen Gesichtspunkten Sinn.
Wir sollten also aus meiner Sicht mehr auf die Möglichkeiten und Chancen schauen und uns nicht von denjenigen ablenken lassen, welche beim Wort „sparsam“ immer noch die Rechtschreibprüfung brauchen, weil es weder im allgemeinen Wortschatz noch im Können oder Wollen vorhanden ist. Letztere werden später von der Realität gezwungen.
Just my 2 ct’s...
Zitat:
@Fluete schrieb am 20. Februar 2020 um 12:14:23 Uhr:
Trotzdem bin ich der Meinung, dass die derzeitigen E-Fahrzeuge besser sind als ihr Ruf. Zum einen stellen sie eine wichtige Brückentechnologie dar, die hoffentlich in Zukunft noch Quantensprünge in der Speicherkapazität und Leistungsfähigkeit der Batterietechnologie bereithält. Und diese werden wir in vielen Bereichen brauchen (nicht nur beim Auto).
Dem kann ich nur voll zustimmen!
Zumal bei den ganzen Vergleichen beim E Auto meist penibel jedes "Manko" aufgezeigt wird wo jeder Rohstoff etc. herkommt.
Beim Verbrenner wird dabei meist dann als Vergleich angenommen dass Benzin ja eben einfach aus der Zapfsäule läuft.
Denn Öl ist ja generell ein komplett sauberer und konfliktfreier Rohstoff der als Feenstaub zu uns gepustet wird.
Würde man wirklich mal die komplette Bilanz der Nahost Konflikte, wo Öl meist eine tragende Rolle spielte in diese Kalkulation mit einbeziehen, dann wären z.B. die Kinder die im Kongo das Kobalt aus den Mienen kratzen echt die kleinste Sorge!
Will zweites damit natürlich nicht als gut darstellen aber in Relation ist das eine Kleinigkeit.
Die Akku Technologie ist was Effizienz angeht ausgereift und auch Wasserstoff grundlegend dahingehend deutlich überlegen, wir müssen es jetzt nur noch schaffen mehr Kapazität pro KG zu speichern.
Da ist die Wissenschaft aber relativ optimistisch denn selbst konservative Schätzungen gehen davon aus dass man hier eine doppelte Kapazität bei gleichem Gewicht in den nächsten 5 Jahren hinbekommen wird.
Und wenn dann plötzlich ein Model 3 oder ein E Golf (falls VW das hin bekommt) dann seine 800-1000km schaffen wird, dann werden viele auch den Umstieg wagen.
Wenn die aktuellen Subventionen daher zum Ladesäulen Infrastrukturausbau beitragen sind wir auf dem richtigen Weg.
Daher ist der Vergleich mit der Energiesparlampe ziemlich gut!
Gleichzeitig müssen wir natürlich auch massiv in erneuerbare Energieerzeugung investieren, denn ein E Auto was aus erneuerbaren Energien betankt wird gewinnt aktuell schon den Vergleich haushoch.
Zu schaffen ist das alles in den nächsten Jahren, wir müssen es nur endlich angehen!
Zitat:
@Fluete schrieb am 20. Februar 2020 um 12:14:23 Uhr:
Wir sollten dabei aus meiner Sicht nicht vergessen, dass z.B. der Weg von der Glühbirne zur effizienten LED Beleuchtung auch über die (in der Gesamt-Ökobilanz unsinnige) Energiesparlampe geführt hat. Will heissen, dass es manchmal einen technologischen Zwischenschritt braucht, um die nächste Stufe zu erreichen.
Gutes Beispiel: den Zwischenschritt hätte es technologisch nicht gebraucht meiner Meinung nach.
Das war auch nur blinder Aktionismus, um ein Glühbirnenverbot umsetzen zu können.
Ökologisch hat das 0 Sinn ergeben und nicht geholfen die LED-Technik schneller serientauglich zu machen...
Zitat:
@Martin E240T schrieb am 20. Februar 2020 um 13:10:51 Uhr:
Zitat:
@Fluete schrieb am 20. Februar 2020 um 12:14:23 Uhr:
Wir sollten dabei aus meiner Sicht nicht vergessen, dass z.B. der Weg von der Glühbirne zur effizienten LED Beleuchtung auch über die (in der Gesamt-Ökobilanz unsinnige) Energiesparlampe geführt hat. Will heissen, dass es manchmal einen technologischen Zwischenschritt braucht, um die nächste Stufe zu erreichen.Gutes Beispiel: den Zwischenschritt hätte es technologisch nicht gebraucht meiner Meinung nach.
Das war auch nur blinder Aktionismus, um ein Glühbirnenverbot umsetzen zu können.
Ökologisch hat das 0 Sinn ergeben und nicht geholfen die LED-Technik schneller serientauglich zu machen...
Gutes Beispiel für hinterher alles besser wissen;-)
Zur Zeit der Einführung der Energiesparlampen war die LED-Technik noch nicht leistungsfähig genug und den kurz bevorstehenden technischen Durchbruch der LEDs hat auch niemand kommen sehen.
Kannst du uns bitte erzählen, was es in z.B. 8 Jahren alles an Batterietechnik geben wird, welche Speicherdichte man genau erreichen wird und wie es um die Langzeitspeicherfähigkeit der Batterietechnik in 8 Jahren bestellt sein wird? Würde bestimmt viele hier interessieren...
Aufladbare Batterien gibt es schon ewig lange, diese in ihrer Leistungsfähigkeit für den Einsatz in Fotoapparaten, Handys, Akkuschraubern oder Taschenlampen zu optimieren ist schon seit Jahrzehnten die oberste Priorität unzähliger Forscher auf dem Gebiet. Man fängt also nicht erst heute mit ernsthafter Forschung dazu an.
Es wird zwar seit Jahren immer mal wieder von kurz bevorstehenden Durchbrüchen in Form von Feststoffbatterien mit mindestens doppelter Leistungsfähigkeit berichtet, eine tatsächliche Anwendung sucht man allerdings vergeblich. Wäre ja super wenn es funktionieren würde, so richtig fest dran glauben sollte man vielleicht lieber nicht. Dazu ist diese Sau schon zu oft durchs Dorf getrieben worden.
Zumindest sollte man nicht auf größere Durchbrüche in einem lange Jahrzehnte stark erforschten Gebiet warten und bis zum ersehnten Durchbruch erst mal entspannt die Hände in den Schoß legen. Dazu ist die Situation dann doch etwas zu ernst.
Zitat:
@warnkb schrieb am 20. Februar 2020 um 15:04:52 Uhr:
Kannst du uns bitte erzählen, was es in z.B. 8 Jahren alles an Batterietechnik geben wird, welche Speicherdichte man genau erreichen wird und wie es um die Langzeitspeicherfähigkeit der Batterietechnik in 8 Jahren bestellt sein wird? Würde bestimmt viele hier interessieren...
deine Annahme, dass hier viel passieren wird gilt dann ja auch für Verbrenner oder andere Technologien, oder ;-)
Ich wiederhole mich: ich bin nicht gegen Fortschritt: aber er sollte durchdacht sein und um auf das Thema zurück zukommen: die Subventionierungen von zweifelhaften Technologien und das Blocken anderer ist nicht der richtige Weg, den ein Technologieland wie D'land gehen sollte und wirft die Frage auf, ob hier nicht Aktionismus betrieben wird, um die nächste Wahl zu gewinnen und ob ich das mit tragen muss/sollte ;-)