... als wir mal Jung waren....

Eigentlich ist es komisch - desdo älter man wird je mehr sieht man dass bestimmte Sachen nie wieder möglich sind.
Zum Beispiel Motorradreisen oder bestimmte andere Tätigkeiten.
Sei es der Sprung vom 10 Meter Turm denn ich noch vor 7 Jahren gemacht habe oder eine
Verrücktheit die ich mir als 18 Jähriger geleistet habe.
Wie sieht es bei Euch aus?
Ich möchte im Anschluss mal berichten was ich so gemacht habe...
Gerne sollen auch ANDERE Ihre Reiseberichte hier reinschreiben-
Nicht jeder hat ne Eigene Seite wie unser Moppedsammler!

Also wem es gefällt - weitersagen-
Die anderen bitte ich: Einfach überlesen- und nicht kommentieren -es sollen auch nicht
ein Diskussionsforum entstehen ob das eine So gewesen sein kann oder ob der Ort jetzt mit i oder ie geschrieben wird-
Würde mir gefallen -wenn es EUCH gefällt!

Alex...

PS vielleicht hilft es ja auch dem Ein oder anderen bei Schlechtwetterlage seine Gedanken bauemeln zu lassen!- oder am Ende sich selbst bei einer Geschichte wieder zufinden!

Beste Antwort im Thema

Tja.. der Gesichtsausdruck der beiden Polizisten verhieß nichts Gutes!
Der erhobene Zeigefinger ist wohl international.
Also Papiere – gut ich alles rausgekramt
Reisepass
Versicherungsschein
Grüne Versicherungskarte (dass war ein Spaß wie ich denen erklärte was ich vor hatte und für welche Länder sie gelten musste)
Führerschein und
Betriebserlaubnis. (kannst du einen Gegner nicht besiegen – verwirre ihn!)
Es half nichts – der Jüngere der beiden Polizisten, war zwar etwas überrascht der vielen Papiere, gab mir dann aber alles zurück bis auf:
Reisepass und Betriebserlaubnis.
Natürlich hatte keiner von uns einen Helm auf! Dies schien aber den beiden egal zu sein.
Der Ordnungshüter deutete auf die Zeile – SITZPLÄTZE: 2….
Ich lächelte verlegen!
- Dann ging er zum 2ten Kollegen und beratschlagte meine Strafe –oder wie es mit mir wohl weiter gehen sollte.
Nach ein Paar Minuten kam er zurück.
Er erklärte mir dass man in Jugoslawien nicht zu dritt fahren darf und dass Helmpflicht besteht!
Die Strafe beträgt 25.000 Dinar und ich dürfte (zwar ohne Helm) aber nur noch mit einem Mitfahrer weiterfahren.
Kurz überschlug ich, wie hoch die Strafe war.
Die Inflation galoppierte damals.
Aber es waren – EINEMARKSIEBZIG!
Ich wusste nicht ob ich lachen sollte!
Konnte es aber dennoch unterdrücken.
Ich machte einen besorgten und traurigen Eindruck – zahlte und fuhr mit einem weiter – holte dann den zweiten. Der Polizist winkte mir freundlich hinterher.
So kam es, dass ich eine amtliches Dokument besitze für meine Fahrt.

Fotos hab ich auch ein paar – leider im schlechten Zustand – und leider nicht ansatzweise die MENGE die ich im Nachhinein gern gemacht hätte (dies nur am Rande).

Bei einem meiner Ausflüge, dich ich grundsätzlich, mit kurzer Hose und T-Shirt – aber Nierengurt gemacht habe war es dann so weit:
Im Kreisverkehr ein netter Mensch hat es etwas zu eilig gehabt und ich musste bremsen.
Auf den rutschigen Teer in Schräglage kam es wie es kommen musste, ich stürzte.
Beim aufheben bin ich dann von der falschen Seite an die Kreidler und hob sie ungeschickt auf.
So kam es dass ich mir die Kühlrippen „eindrucksvoll“ in mein Schienbein eingearbeitet hab. HEISS und Geschnitten!
Na toll – es sollte mich aber nicht weiter stören…
Regelmäßig badete ich im Meer und hatte meinen Spaß die Wunden heilten überraschend gut.
Die Zeit verging im Flug zumal ich mir für jeden Tag was anderes vorgenommen habe.
Eines Tages fuhr ich nach Zadar.
Um dort auf dem Hauptplatz mit dem nächsten Polizisten in Konflikt zu geraten.
Ich wunderte mich, warum es sich staute und schlängelte mich „sanft“ durch die Meute.
Plötzlich stand ein weiß gekleideter Mann auf der Straße und bedeutete mir anzuhalten!
Ich dachte mir – was will der „Leichtmatrose“ den von mir?
Es war der Verkehrspolizist!
Nach dem ich ihm erklärte dass ich ihn falsch verstanden habe und ich mich mit meiner Anfahrtgeschichte schön Wetter gemacht habe – lächelte er!
So durfte ich „straflos“ weiterfahren.
Nach dem die Woche sich dem Ende neigte und die Gruppe am Sonntag den Platz per Omnibus verlassen musste, hatte ich für mich beschlossen als erstes Abschied zunehmen.
Auch diese Freunde sind mir nah gegangen.
Ohne sie würde ich mich einsam fühlen.
Andersherum wären sie ja immer noch eine stattliche Gruppe!
Nur der kleine verrückte Bayer würde fehlen – so fuhr ich am Samstag der 2ten Woche weiter Richtung Norden- gen Heimat –wohlwissend – dass ich ja noch die Heimreise organisieren musste.
Die Strecke von Biograd nach Rijeka/Opatja war rund 250 km lang. Keine gefährlichen Steigungen oder ähnliches.
Einfaches Spiel…- so dachte ich!
Es war ein heißer Tag, die Küstenstraße war wie immer voll.
Die Autobahn über die Berge gab es ja noch nicht.
Es kam immer wieder zu Staus, welche ich aber praktisch mit ungebremster Geschwindigkeit passierte. –Links vorbei…
Dieser Stau soll anders sein.
Ich war gerad am Ende des Staus, welcher vielleicht aus 30 Fahrzeugen bestand, angelangt, als ich die Ursache sah.
Ein Motorrad lag am Boden.
Der Fahrer stand daneben.
Die Beifahrerin lag jedoch auf der Erde.
Da ich ja „frisch“ den Erste Hilfe Kurs gemacht hatte und nur 1-2 andere Motorradfahrer hielten ging ich ebenfalls hin.
Meinen Erste Hilfe Kasten hatte ich dabei…
Die Frau schrie fürchterlich.
Ein Auto ist links abgebogen und hat den überholenden Motorradfahrer schlicht übersehen.
Der „Biker“ war geschockt er sagt immer wieder der Dosenfahrer hat nicht geblinkt- was dieser am vehement bestritt.
Als ich dann sah, warum die Frau nicht mehr aufstehen konnte, verstand ich ihre Schmerzen.
Während der Fahrer es noch „vorbei geschafft“ hat blieb die Beifahrerin an der Stoßstange hängen und hatte sich einen offenen (!) Schien- Wadenbein Bruch zugezogen. Zu meinem Überraschung hielt sich die Blutmenge in Grenzen, der herausstehende Knochen sah aber mehr als furchtbar aus.
Ein Freund des Pärchens versuchte notdürftig die Wunde mit Mull und Verband zu bedecken.
Ich gab der Frau von meinem Wasser und versuchte sie zu trösten.
Was mir, aus verständlichem Grund, praktisch nicht gelang.
Ein anderer Motorradfahrer hatte sich sofort bereit erklärt Hilfe zu holen.
Dennoch sollte es fast 45 Minuten dauern, bis der Rettungswagen gekommen war.
Wie gesagt: es war dies ein typischer Sommertag mit rund 35° im Schatten – nur dass nirgendwo Schatten war!
Wir versuchten die Italienerin soweit wie möglich in eine stabile – bequeme Lage zu bringen.
Was angesichts des großen Rucksacks praktisch unmöglich war. Wir schnitten die Bänder auf und zogen das Gepäck unter Ihr hervor.
Sie brüllte wie am Spieß, was im nachhinein betrachtet wohl gut war, so hatte sie „nur“ Schmerzen und nicht die Wirbelsäule verletzt.
Das Problem der Hitze gingen wir als nächstes an.
Wir nahmen das Zelt der Verunfallten und packten es aus.
Da die Verletzte im Straßengraben lag, haben wir das Zelt hochgehoben um Schatten zu spenden.
Wer schon mal die Arme 10 Minuten nach oben gehalten, ohne jegliches Gewicht, kann sich vorstellen wie anstrengend diese „Übung war“.
Wir wechselten uns zwar zu viert ab (jeweils zu zweit) aber dennoch verging die Zeit wie in Zeitlupe.
Endlich kam der Rettungswagen.
Einen Arzt konnte ich bei der „Truppe“ nicht erkennen.
Sie gingen auch Recht „grob“ mit der Verunfallten Italienerin um.
Innerhalb von 5 Minuten war sie im Auto – und vom Unfallort weggebracht.
Einzig eine Infusion und eine Schmerzspritze hatte sie bekommen.
Die Zurückgebliebenen standen wie begossene Pudel rum.
Das Motorrad wurde auf einen Lkw geladen.
Dann kam einer der Mitfahrer der etwas Deutsch konnte zu mir bedankte sich herzlich und sagt ich könne jetzt weiterfahren.
Was ich auch tat- Ich habe nie erfahren wie die Sache ausgegangen ist.

Zurück auf der Kreidler packte mich das Heimweh.
Die Nächsten KM – durfte ich wieder mit den Tränen im Gesicht kämpfen.
Ich hatte natürlich einen Schock – konnte damit aber nicht richtig umgehen.
Andererseits war ich hinterher froh, dass ich gleich weitergefahren bin….

Die paar Tage die ich dann in Opatja verbrachte, wurden überschattet von dem Kummer um die Italienerin und die Gedanken wie ich über die hohen Pässe kommen würde.
Ich hatte zwar die Rückreise vereinfacht- da ich den Katscherberg und Radstätter Tauernpass umgehen wollte, dennoch machte mir der Wurzenpass und die Autobahn in Kroatien Sorgen.
Liegenbleiben und dann von der Polizei erwischt zu werden- auf der Autobahn?
Dennoch hab ich auch die 3-4 Tage an der Kvarner Bucht irgendwann genossen.
Mit gemischten Gefühlen machte ich mich auf den Weg.
Immer häufiger begann die Kreidler wieder mit ihren Fehlzündungen.
Ich hätte mir in den Hintern beißen können!
Wäre ich nicht so weit gefahren.
Hätte ich den Doofen Unterbrecher als Ersatzteil mitgenommen.
Ich hatte Schlauch, Bremsen, Seilreparatur, Birnen und soviel Mist dabei… alles unnötig!- Alles Ballast bis auf die Dichtungen des Vergaser und des Motors
Wenn ich nur nicht so viel „rumgefahren“ wäre, als ich schon wusste dass es knapp wird.
EGAL ich musste Heim!
Ich legte mir einen Plan zurecht.
Ich wollte bis Österreich und dann abschleppen lassen.
Vor der Autobahn war der schöne Plan dann Makulatur.. es ging nicht mehr!
In Postojna wollte ich dann versuchen nochmal den Unterbrecher einstellen zu lassen.
Ich fragte also einen Polizisten auf Englisch ob er mir eine Werkstatt zeigen könnte.
Nach längerem Hin und Her – der Herr war schon fast sauer, fragte er:
SPRECHEN SIE AUCH DEUTSCH?
Mich traf halb der Schlag!
Nach dem dritten Versuch die Wegbeschreibung zu verinnerlichen: links links recht dann gerade und wieder links vorher aber rechts…..
Sagte mir der Polizist er werde mitgehen – ich sollte aber keine großen Hoffnungen haben- Kreidler gibt es hier nicht!
Und ob mir der Alte Mann helfen kann ist mehr als fraglich!
Angekommen musste ich feststellen dass die „einleitenden“ Worte kein Deut übertrieben waren!
Der „Mechaniker“ war rund 70 (gefühlt und optisch eher 80) Jahre alt und verstand nicht einen Knopf –Deutsch oder Englisch.
Dennoch! Er war sehr freundlich.
Er zeigte auf den Tank – KREIDLER? – Dann auf sein Schild über der „Werkstatt“
TOMOS! Danach zuckte er mit den Schultern und holte sein Werkzeug!

Zuerst mal sollte ich beschreiben wie der Raum der als Werkstatt dienen sollte!

Man stelle sich einen Raum vor mit 3 Meter breite und 5 meter länge –rechts und links ein Tisch!
Eine Holzkonstruktion die als Arbeitsplattform dienen sollte in der Mitte.
Im Raum verteilt 5 Mopeds auf den Tischen, eine Glühbirne mit 60W ohne Fenster. Die Wände haben vor Hundert Jahren einmal Farbe gesehen und am Boden waren Öl und andere Flüssigkeiten zu sehen.

Da ich die Kreidler nur schwer Gepäckfrei bekam und wir sie so nicht auf die Arbeitsbühne bekamen knieten wir uns hin.
Ich deutete auf die Zündkerze und dann auf das Kabel – und fuhr solange entlang bis wir bei dem Deckel waren, wo der Unterbrecher war.
PROBLEM!- Das Wort scheint doch „international“ zu sein.
Jedenfalls demontierte ich den Seitendeckel, er den Deckel der zur Zündanlage ging.
Plötzlich erhellte sich sein Gesicht – er fing zu lachen an!
BOSCH!?!?? – BOSCH – GUT!!!
Ich verstand zuerst nicht. Dann jedoch kam er mit einem Abzieher demontierte den Anker und den Unterbrecher.
Er ging – jedoch nicht in seine Werkstatt!
Es dauerte keine 10 Minuten und er kam mit einem Unterbrecher zurück!
Bosch!- Dann deutete er auf die „Reperaturkandidaten“ die allesamt in einem erbärmlichen Zustand waren. Einer nach dem anderen bedeutete er – BOSCH, Bosch Bosch… ich verstand- die Tomos hatten ALLE dieselbe Zündanlage wie ich!
Der Unterbrecher war 5 Minuten später an Ort und Stelle.
Weiter 10 Minuten später war die Zündung eingestellt und alles wieder fertig montiert.
Als ich dann noch den Preis erfuhr war ich endgültig soweit!
VIERMARKFÜNFZIG!- wenn ich dass in Berane gewusst hätte….
So war ich aber auch glücklich. Ich lachte und der Alte Mann lachte – wir waren beide glücklich – ich, weil ich wusste ich könnte es jetzt schaffen und er weil ICH so glücklich war.
Fremde sind Freund die ich noch nicht kenne….
Ich musste natürlich noch erklären, wo ich herkam und wo ich zuhause bin.
Das „Gespräch“ dauerte deutlich länger als die Reparatur.
Aus meinem „Schmugglerbestand“ gab ich ihm noch 2 Schachteln Zigaretten und verabschiedete mich!

Ab ging es auf die Autobahn.
Dort wurde ich von 5 Motorrädern überholt.
Ich winkte aber keiner winkte zurück.
Ein paar Kilometer Später, kurz vor dem Autobahn Ende bei Ljubljana stand, ein Motorrad.
CW – Kennzeichen ein Japanischer Joghurtbecher.
Ich hielt an und fragte ob er Hilfe brauchte.
Er erwiderte eigentlich nicht seine Freund wären schon unterwegs und würden Sprit holen.
Ich sagte ich hätte 5 Liter dabei- allerdings Gemisch (1:50).
Wir befüllten seinen Tank mit meinem Benzin und fuhren dann gemeinsam weiter zur nächsten Tankstelle, wo seine Freunde in einer Schlange anstanden.
Als wir getankt hatten musste ich meine Geschichte, die ich dem Gestrandeten bereits „grob“ erzählt hatte, in aller Ausführlichkeit erzählen.
Die „Harten Biker“ staunten nicht schlecht als sie Feststellen mussten, dass einer mit ner 50er rund 750km mehr gefahren ist wie sie.
Ihre Reise endete bereits in Split!
Da ich aber noch an diesem Tag über den Wurzenpass kommen wollte die Calwer aber durch den Karawankentunnel fahren wollten, trennten wir uns recht schnell wieder.
- Nochmal auf die Autobahn – ca 70 km –dann kam der Wurzenpass vor dem ich richtig Manschetten hatte!
Die Südseite war jedoch zur Nordseite ein Klacks.
Wie ich aus den vorangegangen Fahrten mit dem Auto wusste, sind dort Abschlepper die die Autos gegen Gebühr hochschleppten.
Ich hatte schon fest damit gerechnet, dass ich diesen Hilfsdienst in Anspruch nehmen durfte.
Dies war zu meiner Überraschung nicht der Fall!
Die Kreidler lief wieder recht anständig.
Der alte Mechaniker hatte seine Arbeit gut gemacht.
Oben angekommen überschlug ich mein Restgeld und kaufte dann ein…
7 Stangen Zigaretten und 5 Flaschen Schnaps.
Zu alle dem hatte ich auf den Campingplätzen 3 Weinflaschen geschenkt bekommen.
Ich musste also all meine „Packkünste“ aufbringen um alles unterzubringen.
Die Deutschen Zöllner würden nicht auf die Idee kommen, dass ich was schmuggeln würde.
Den Wurzenpass langsam runter- lebhaft war mir der Notausgang am Ende er Gefällstrecke in Erinnerung, fuhr ich meinem Tagesziel entgegen.
Ich hatte beschlossen hinter Villach – irgendwo auf der grünen Wiese zu zelten.
Als es wieder dunkel wurde, fuhr ich in einen Feldweg um hinter einem Stodl mein Zelt aufzuschlagen.
Zum Letzten Mal machte ich mir eine Packung Fertigmalzeit von Aldi „Cevapcici“ warm.
Meine Notration Schokolade die mehr oder minder eigentlich als Tafel nicht mehr zu bezeichnen war verspeiste ich ebenfalls.
So viel ich dann in einen festen Schlaf.
Am nächsten Tag stand ich früh auf –die Wetterlage hatte sich drastisch verschlechtert..
Es regnete in Strömen!
Ich zog mich also an, inkl. Regenkombi und baute das Zelt im Regen ab…
SCHRECKLICHES HEIMWEH überfiel mich…- wieder war ich den Tränen nahe.
Wie sollte ich bei diesem Wetter die Berge schaffen.
Vorher hatte ich ja schon beschlossen die Zugverladung Böckstein- Malnitz zu fahren. Dennoch war dass eine Art Pass und dann noch der Pass Thurn.
Mit gemischten Gefühlen fuhr ich los.
Mallnitz war nach knapp 2 Stunden erreicht- wieder einmal hatte ich Glück!
Der Verkäufer hatte Mittleid und lies mein „Motorrad“ als Fahrrad kostenlos durchgehen, vor allem der Zug war praktisch abfahrbereit!
Ich fuhr mit 5 Anderen Motorradfahrern im Transportwagen bei den Fahrzeugen Stehend durch den Tunnel.
… zum ungezählten Male musste/durfte ich meine Geschichte erzählen…
Am anderen Ende des Tunnels angekommen fuhren wir wieder los.
Die Sonne hatte uns wieder!- Die Tauern sind eine Wetterscheide!
Der Regen ist auf der einen Seite und die Sonne auf der anderen.
- Bergab machte es natürlich doppelt Spaß, zumal ich den Regenkombi ausgezogen hatte…
Der Pass Thurn war schnell geschafft!
Dann noch bei meiner Stammpension vorbeigefahren….
Fr. Taxer aus Wörgl kannte mich schon von klein auf!
Ich erzählte natürlich von meinen Erlebnissen.
Sie wollte dass ich noch eine Nacht bei ihr verbringe- ich wollte HEIM!
Zumal es nur noch rund 250 km waren.
So verabschiedete ich mich und fuhr wieder los.
Die letzte Etappe verging wie im Flug.
Und so kam ich Samstagabend, geschafft aber glücklich nach Hause.
Meine Kreidler hatte mich wieder heimgebracht!

…. Und wenn er nicht gestorben ist- träumt er noch heute von dieser ereignisreichen Tour….
für wahr: Ein Märchen war es nicht!
Es ist alles so erlebt- nichts dazu! - nur manche Sachen "vergessen"

Kleine Anmerkung… für die jüngeren Leser unter Euch (wenn es denn einer gelesen hat)
– Diese Reise fand zu einer Zeit statt, wo es noch kein Navi, keine Handy und keine EC Karte gab! Sicherlich hat diese Tatsache auch dazu beigetragen dass es zu einigen Gegebenheiten gekommen ist, die die Fahrt heute SO nicht mehr „erlebbar“ machen würde.
Andererseits hatte dieses auf sich allein gestellt gewesen zu sein einiges in mir verändert!
- Im nachhinein- betrachtet musste ich feststellen – ich war NIE –allein!
Nur kannte ich die Leute noch nicht!
DENNOCH… seid Jung und wild – traut euch…!
- Ich versuche auch heute noch – verrückt zu sein!
- ein paar mal ist es mir nach dieser Reise gelungen.
Ich hoffe dass ich nochmal die Gelegenheit bekomme – wieder einmal zu fahren!
Und alle anderen Menschen zum Kopfschütteln zu bringen!

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Zitat:

Original geschrieben von wolverin


Servus Alex,

ganz stark! Wenn du doch ein paar Bilder hast füg die doch noch nachträglich ein. Das ist noch die fehlende Würze. 🙂
Auf jedenfall eine beispiellose Tour, hat wirklich riesigen Spaß gemacht das zu lesen.
Ich werde bei meiner Tour im August an dich denken wenn ich in Budva vorbeikomme.
Hättest du Lust einen Artikel über deine Tour auf meiner Seite zu schreiben? Würde mich freuen.

Und achja... Wegen der Aussage du seist zu alt...
Michael, welcher mitfährt, ist noch mal ein Jahrzehnt älter! 😉

Gruß Bastian

bilder muss ich erst einscannen...

werde ich machen!- DANKE für deine Idee!!!

du hast ne PN!!-

gruß Alex

Also Jungs! - hier sind die Photos!

http://s1332.photobucket.com/user/Alex_SAD/story/19385#

sorry wegen der Bildqualität!....
sind leider eingescannte bilder von PocketBildern....

gruß Alex

An den TE: Supergeile Story, hat richtig Spaß gemacht das alles durchzulesen.. Hatte wie manch anderer auch -Pipi in den Augen- besonders an den Stellen mit Fremden 😉 Danke dafür.

Edit: Die Bilder sind der Hammer! 😁

Hallo Alex.
Superschön geschrieben. An so etwas erinnert man sich immer gerne zurück und deine Bilder sind doch recht ordentlich. Also an deiner Stelle würde ich die Strecke noch mal mit dem Motorrad machen,und mir die Örtlichkeiten mal anschauen wie sie sich verändert haben. Währe bestimmt interessant. Ich hatte die Kreidler damals als Kleinkraftrad. War ne schöne Zeit damals. LG

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Ich find die Bilder "Alex vorher" "Alex hinterher" sehr beeindruckend. So richtig erholt schaust nicht aus...😉

Zitat:

Original geschrieben von Lewellyn


Ich find die Bilder "Alex vorher" "Alex hinterher" sehr beeindruckend. So richtig erholt schaust nicht aus...😉

kein Mensch hat behauptet das es ne Erholung war.... - herzhaftlache...

vorallem - ein Foto damals Heute....
(nochvielmehrlache!)

schönes WE

Alex

Irgendwie... - wie es begann....

mein Bericht zur ersten Fahrt mit dem Motorrad:
Wir waren eine Klique mit 10 jugendlichen und haben auf 1 1/2 Jahre alle den Schein gemacht.
Fast alle mit Motorrad.
UNSER Fahrlehrer war mit uns auf den 18 geworden Partys....
Nach den ersten Theoriestunden, bei dem ich von meinen über 1000km auf 6 Wochen mit dem Mofa als
ERFAHRUNG - geprahlt habe, wurde meine erste Praxisstunde verienbart!
Ich kam also zum vereinbarten Treffpunkt mit meinem Kreidler MF 2 2 Gang Automatikmofa (Starrahmen! fast so alt wie ich... 69/72).
Über das Kopfsteinpflaster mit Vollgas (rund 40km/H).
Der Dieter hat nur Bauklötzchen gestaunt!
Mit Vorn und Hinten blockierender Bremse kam ich einen Meter vor ihm zum stehen.
Auf dem Weg zum Motorrad, welches rund 5 km ausserhalb geparkt war, unterhielten wir uns.
"Erfahrungen" mit größeren Bikes- nur wenig ... einmal Schwunggabelherkel und einmal Honda MTX 80 (100km/h).
Na da fangen wir aber schon mit der 80er an... MEINTE ER!-
ICH - NÖ!
Wenn dann richtig!
Also die CB 400 Honda - Gas Kupplung Bremse Blinker- anziehen!
OHNE - jeglich "Vorübung".
Gut ist eine sehr Ländliche Gegend.
Damals war die Funktechnik noch nicht so TOLL... (GRINS!)
Es ging auch nur vom Auto zum Bike!
Also hinterherfahren!
Landstraße 100 erlaubt, wir fahren mit 80...
Ich fahr etwas auf...
ER mit dem Funk: Abstand halten!
nochmal aufgefahren- ABSTAND....
GRUMMEL ich wollte HUNDERT fahren....
ALSO- Vorschriftsmäßg:
Spiegel
Blinker links
Schulterblick und - schwupp vorbei....!
wieder langsamer geworden- wollte ihm ja nur zeigen ich will "etwas schneller" fahren!
Er- JETZT bist du vorn und bleibst du VORN - Fahr JA anständig....
Das war die erste Doppelstunde....
Die nächste Fahrt ging auf die Autobahn... - müssig zu sagen dass ich mich draufgelegt habe um die Mühle auszufahren!
Schuld war der Dieter aber selber!
- er sagte - Heute Autobahn da wird schon mehr als 100 gefahren....
- Auf die Autobahn durfte ich danach nicht mehr!
Die Landstraße war auch recht schnell abgehackt!
Nach dem ich das irgendwie "falsch" verstanden habe:
VOR der Kurve runter vom Gas... in der Kurve sanft beschleunigen!
Ich war der Meinung mit gleichbleibender Geschwindigkeit in die Kurve - mit VOLL GAS raus....
Wenn du dass in der Prüfung machst bist du durchgefallen!
- GUT das er mir mit dem Golf TD 75 PS nie folgen konnte....
bzw. ich dann wieder brav meine 100 hatte!

PRÜFUNGSTAG!
November 1987 Kalt leichter Regen....
alles ging gut!
Stopschild - ich dachte Vorfahrt achten. (die Strecke noch nie gefahren und Schild doof montiert)
Beide beine oben - links rechts links- rund 3 sek "ausbalanciert"
und nach rechts abgebogen
- Der Prüfer: hatte er ein Bein unten?
Der Lehrer - (geschwindelt🙂 hab nicht aufgepasst!
ALSO - rechts abbiegen - rechts abbiegen - rechts abbiegen...
Mir war sofort klar du hast was falshc gemacht nur WAS?
Wieder die selbe Kreuzung ich wieder ausbalanciert....
Gott sei dank kam dann ein Auto!
Fuss runter und- grins!
Dann noch die Grundübungen:
Bremsprobe 10 meter Hinterreifen Spur....
der Prüfer es ist kalt- mach noch mal und sei etwas vorsichtiger.
ich also mit "gefühlten" 30 angefahren und hinten nur symbolisch gebremst!
Ausweichübungen auch sehr Vorsichtig gefahren.
Dann übergab mir der Prüfer meinen Schein!- und sagte - ich hoffe dass du immer so schön vorsichtig fährst!
Der Dieter wäre beinahe vor lachen umgefallen!

tja... so gehts

Alex

PS - suche neuen Schutzengel der alte packt den Stress nimma!

Tach!

Schöne Geschichten und schön geschrieben, Alex. Hat mich gleich wieder in meine eigene Jugend zurückversetzt und mich motiviert, Euch auch eine kleine Story zu schreiben:

1989 waren wir, vier Jungs auf drei Vespas, von München aus nach Athen gestartet.
Allerdings mit dem Zug. Ich war 17 Jahre alt und nach einer Tour mit der Vespa zum Gardasee und der Trennung von der ersten Freundin umso unternehmungslustiger.

1988 hatten zwei von uns den 1b Führerschein gemacht und dann PX 80 Vespas erstanden. Der Dritte war etwas älter und fuhr eine Vespa PX 200. Diese wurde dann, da 3 PS mehr als die 80er, mit einem Gepäckträger mit integrierter Sozius-Lehne ausgestattet, so dass der Vierte im Bunde, seines Zeichens lediglich im Besitz der Klasse 3, mitfahren konnte. Und los ging´s.
Zu viert zum Münchner Hauptbahnhof und rein in den "Gastarbeiterzug".
Die Vespas wurden bereits eine Woche zuvor im Gepäckwagen verschickt. Gesamtkosten 400 D-Mark (4 Jungs, 3 Roller).

Nach 40 Stunden im Liegewagen kamen wir in Athen an.
Blöd nur, dass bis Skopje ein älteres Mazedonisches Ehepaar bei uns im Abteil saß, deren Waschmaschine das mittlere und obere rechte Klappbett okkupierte.
Gut aber, dass die beiden uns die 30 Stunden bis zu ihrem Ziel ausgesprochen großzügig bewirtet haben. Schlafen ging ja nicht, also haben wir 5 zusammen gewaltig einen gehoben.
In 30h kann man locker 2-3 Räusche mit nachfolgendem Kater feiern, aber Training ist alles. Wir würden das schon noch gebrauchen können...

In Athen dann zum Zoll, um die Vespas auszulösen. Dieser hatte bereits geschlossen, also schlafen am Athener Hauptbahnhof.
Sehr spannend waren die Verhandlungen mit der Toilettenfrau, die gar nicht verstehen konnte, wie man mehr als ein Blatt Toilettenpapier benötigen kann...
Die Bänke waren derart versifft und unbequem, dass wir uns Plastiktüten zusammensuchten und ein Lager auf dem Boden, nur wenig mehr appetitlich, aufschlugen.

Am nächsten Morgen, in dem Alter noch ohne Rückenschmerzen, mit 20 D-Mark Abfertigungsbeschleunigungsobulus (Fakelaki, wie man das dort nennt. Der Begriff ist ja mittlerweile in der EU geläufig...) die Roller eingesammelt, Gepäck verzurrt und nach einem Besuch auf der Akropolis (und zwar wirklich "auf", denn damals konnte man da noch mit dem Motorrad hoch, ohne dass das jemanden gestört hätte) ab nach Piräus.
Von dort dann mit dem Schiff auf die Kykladen übergesetzt und dort 6 oder 7 Inseln abgeklappert.
Helmpflicht gab es nicht oder juckte keinen.
Manche der Inseln konnte man auch mit billigeren Personenschiffen erreichen. Die Vespas wurden eben über den Laufsteg gehievt und festgebunden. Kein Problem.

Da es ja noch zwei freie Plätze auf den Rollern gab, fuhren wir in wechselnder Besetzung mit jungen Damen auf Rucksacktour (nur gut, dass man damals noch mit leichtem Gepäck reiste und eine vernünftige Vespa zwei Gepäckträger hatte) über die Inseln, grillten und schliefen am Strand und genossen die erste große Freiheit.

Die Vespa PX, meine damals bereits eine ´86er "Lusso" mit Getrenntschmierung, liefen völlig problemlos über viele hundert Kilometer, am Ende des Trips auch noch auf dem griechischen Festland nach Olympia und einen Abstecher nach Chalkidiki. Wir hatten noch nicht einmal einen Platten.
Es gab keine Unfälle, obwohl auch immer mal zum Essen der eine oder andere Retsina genommen wurde und die Straßen teils abentuerlich waren. Tägliches "Renntraining" auf dem 10 Km Schulweg zahlte sich zudem aus.

Mit der wenigen und leichten Vespa konnte man desöfteren Trampelpfade an die schönsten und einsamsten Strände fahren, die eine BMW GS allein schon wegen der Breite und des Gewichtes vor eine unlösbare Aufgabe stellen würde.
In 4 Wochen haben wir vielleicht fünf mal die Zelte aufgebaut. Sonst haben wir unter freiem Himmel oder in Naturhöhlen am Strand geschlafen. Meist mit netter weiblicher Begleitung, die öfter mal wechselte, so dass niemand wegen der zwei fehlenden Sozia-Sitzplätze mosern musste.

An der Nordspitze von Santorini kamen wir nach einer zackigen Fahrt mit Vollgas 75 über eine herrliche und damals völlig ungesicherte Serpentinenstraße mit imposantem Steilhang und, auf der anderen Seite, Schlucht oben auf einem Felsen an, der einen legendären Blick aufs Meer bot.
Wir stoppten, blieben auf den Rollern sitzen und dachten, besser kann es nicht werden.

Nach vielen weiteren Touren, später mit größeren, schnelleren, bequemeren Motorrädern zu eigentlich spektakuläreren Zielen kann ich heute sagen: wir hatten recht.
Das erste Schnuppern völliger Freiheit, ohne familiäre oder großartige berufliche Verpflichtungen, ohne Kreditkarte, Handy, ADAC-Vertrag oder Internet ist ein unvergleichliches Erlebnis, das sich nicht mehr wiederholen lässt.

Die Heimfahrt war dann auch ein Stück weit wehmütig, denn wir wussten, dass so etwas nicht noch einmal passieren wird.

Die Vespa verschwand dann im Herbst 1990 in der Garage und ich fuhr v.a. Auto. Sie wurde dann noch mit einem 135cc Zylinder zum Motorrad geadelt, aber nicht mehr gefahren. Irgendwann kam dann eine KLR 650 und einige weitere Plastikkisten, bis ich dann vor einiger Zeit meine alte Harley erwarb. Mit ihr fahre ich nun wieder Touren zusammen mit einem Freund, den ich damals bereits kannte, der aber nicht in Griechenland mit dabei war, weil er erst um 1992 anfing Motorrad zu fahren.
Die Vespa geriet in Vergessenheit und stand unbewegt hinter einem wachsenden Berg Gartengeräte in der Garage meiner Mutter.

Einer der Jungs von damals besitzt seit 2 Jahren wieder eine Vespa PX.
Und ich habe meine Vespa nun nach 20 Jahren von der Plane befreit und sie mit auf den Umzugslaster geladen. In meinem neuen Haus steht sie nun ohne Plane in der Garage und harrt der Dinge, die da kommen mögen. Habe alle Verschließteile und ein paar über die Jahre beschädigte Anbauteile bereits besorgt und werde meine treue alte Begleiterin, Baujahr 1986 wohl gemerkt, nun wieder zum Leben erwecken.
Als ich mich während des Verladens kurz auf die Sitzbank setzte, sah ich für einen Moment den Felsen auf Santorin und das Meer...

Gruß,
M. D.

HEJ DU!nicht so schraubfaull... du hast bestimmt mehr dazu zu erzählen!!!
Kykladen... NAXOS!! MEIN TRAUM!!.. den ich wieder erleben werde... Santorini ist mir zu überlaufen!

Alex

Irgendwie erinnert mich Deine Geschichte an meine Jugend.
Nicht ganz so wild, aber auch verrückt.

Und an Blacky's Buch das er mal einfach für sich und Freunde geschrieben hat.
Titel: 'One Kick only' - als Anspielung das er auch heute noch SR500 Fan ist und immer Hoffnung hat, das sie auf dem ersten Kick anspringt

War ne tolle Zeit die ich nicht missen möchte.
Ich bin aber auch froh das ich sie überlebt habe...

Hallo!

Paros und Naxos hatten wir auch besucht.

V.a. Naxos habe ich sehr schön in Erinnerung.
Dort haben wir einen Kumpel aus München getroffen, ohne etwas verabredet zu haben. Das ging damals noch rein per Zufal. Ohne Handy.

Woran ich mich auf Naxos gut erinnern kann ist die Kneipe am Hafen. Nicht allzu schön, aber billig und mit gutem Blick auf die ankommenden Urlauberinnen.

Lustig war auch Ios. Erschlossen auf dieser Miniinsel war ja eigentlich nur der Strand am Hafen mit einer 1 Km langen Straße. Dann noch ein Feldweg hoch zur Kirche, das war´s. Dennoch passten gefühlte 20.000 Briten drauf. Die Insel war als Säuferinsel oder das Male von Griechenland verschrien, also mussten wir da natürlich hin. War aber nur 2 Tage lustig, dann ging´s weiter nach Santorin wie beschrieben.

Was ich bisher noch nicht erwähnt hate, war Mykonos. Großartig reiseführer gelesen hatten wir nicht, weshalb wir uns die ersten Stunden gewaltig über den massiven Männerüberschuss wunderten.
Was die Jungs vom anderen Ufer allerdings voll drauf hatten, war das Feiern (ich weiß, ich erwähne das Thema oft, aber wir waren eben 17...). Einige Tage blieben wir dort schlicht deshalb, weil man keine Fähre erwischt, wenn man sich um 8 Uhr morgens am Strand zum Schlafen legt.
Die hatten damals an einigen Stränden Strandbars, die im Wesentlichen aus einfachen Baracken bestanden.
Ab 4 Uhr nachmittags wurde die Musik langsam aufgedreht. Bis 22 Uhr blieb ma dann dort und zog dann langsam weiter nach "Downtown Mykonos". Das hatte unheimlich Spass gemacht.
Aufgrund der miesen Straßen konnte man ohnehin nur um die 40 fahren, daher war es dann auch egal, das alles mit der Vespa zu machen.
Auf Mykonos waren wir dann auch öfter mal zu Dritt auf den Rollern unterwegs. Mit meinem damaligen Gewicht war das noch kein Problem, nur Schlaglöcher galt es gewissenhaft zu umfahren. Eine Vespa ist eben keine Böhmerland... ;-)

So, nun muss ich noch was tun.
Fortsetzung bei Interesse.

Gruß,
M. D.

Zitat:

Original geschrieben von Mr. Driveyanuts


Hallo!

Paros und Naxos hatten wir auch besucht.

V.a. Naxos habe ich sehr schön in Erinnerung.
Dort haben wir einen Kumpel aus München getroffen, ohne etwas verabredet zu haben. Das ging damals noch rein per Zufal. Ohne Handy.

Woran ich mich auf Naxos gut erinnern kann ist die Kneipe am Hafen. Nicht allzu schön, aber billig und mit gutem Blick auf die ankommenden Urlauberinnen.

KAFFEE LOTTO!.. WAUW - wie geil ist das denn... - so schick mir mal ne PN - woher kommst du?

Alex

hätte einen termin für dich!

klar bitte ich um MEEEEERRR:...

Tach!

Was mir noch dazu einfällt ist, dass es auf der ganzen Tour eigentlich nur ein Problem gab: die Heimfahrt per Zug.

Am Ende der Reise standen wir wieder in Athen am Hauptbahnhof und gaben die Vespas als Gepäck auf.

Die Gewichtsgrenze ab der die Fracht bei der Bahn deutlich teurer wurde war damals übrigens 90 Kg. Eine Vespa PX wiegt standardmäßig allerdings 105 - 110 Kg. Daher haben wir die Roller in München bereits abgespeckt. Die Seitenhauben und Frontfender blieben daheim. Sitzbänke und Gepäckträger wurden in Extra-Paketen mit verschickt.
So hatten wir bei Ankunft erst mal für interessierter Blicke zumindest bei einigen Touristen gesorgt, als wir vor dem Athener Bahnhof unsere Teilehaufen montierten.

Für die Rückfahrt war eine Demontage nicht nötig, denn die Griechischen Bahnpacker interessierten sich nciht für 15 Kg hin oder her und nahmen die Kisten einfach an, klebten einen Aufkleber mit Frachtnummer und Ziel (der mit Nuklearkleber versehen niemals wieder abging, er klebt heute noch dort) auf den Tachodeckel und fertig.

Blöd war allerdings, dass die Fracht 3 Wochen dauern sollte. Beistellen im Personenzug war ja nicht möglich, die Roller reisten in reinen Frachtzügen ohne uns.
Das stellte mich vor ein ernsthaftes Problem, denn ich hatte ja kein anderes Gefährt zu Hause und musste wieder so etwas wie einen Alltag aufnehmen. Wir wohnten damals innerhalb des S-Bahnbereiches und Mobilität war objektiv kein Problem. Subjektiv war ich aber der S-Bahn entwachsen und mit meinem Roller viel zu cool für den ÖPNV.
Wir beratschlagten dann kurz, es ging ja allen gleich, ob wir auf eigenen Rädern heimfahren sollten. Aus Zeitgründen musste der Plan aber leider sterben. Wir hatten nur noch 2 Tage bis wir alle wieder in Schule oder Lehrstelle zu erscheinen hatten.

Der Zug kam dann Sonntag nacht in München an und Montag morgen standen wir alle wieder gewaschen und rasiert im Alltag.
Am Dienstag abend trafen wir uns und stellten fest, dass wir mental keineswegs zurück waren.

Naja, irgendwann hat einen der Alltag wieder und die letzte Amtshandlung des Urlaubs war, schließlich nach Wochen die Roller vom Bahnhof abzuholen. Die Münchner Zollprozedur dauerte 5 Minuten, die Pflegearbeiten 2 Tage. Die Vespas hatten auf der Strecke im Zug ziemlich gelitten. Deutlich mehr als auf 2000 Km griechischer Feldwege.
Aber das war auch irgendwann erledigt.

Es folgten dann noch einige Touren in die Alpen und auch zum Euroverspa Treffen in Kreuzlingen am Bodensee.
Die Vespa war ja damals Kult bei der Jugend. In den Städten und auch auf dem Land sah man alle Nase lang einen Jugendlichen mit einer aufgemotzten PX. Es gab ja auch noch keine 3 PCs in jedem Haus, Internet oder Smartphones. man verbrachte seine Zeit im Real Life und fuhr, fachsimpelte, soff u.s.w.
Naja, das Treffen in Kreuzlingen jedenfalls war ein weiteres Highlight.

Wir reisten zu Dritt mit drei PX an. Der Hinweg über die Lindauer Autobahn mit 110 (der Motor war mittlerweile ein wenig optimiert worden) war damals noch gut machbar. Die Hälfte war ja ohnehin noch nicht ausgebaut und die Zahl der LKW lag vielleicht bei der Hälfte im Vergleich zu heute.
Wir gabelten noch einen Augsburger auf, der sich eine "Turbo-Vespa" gebaut hatte. Ein Plastikrohr aus dem Sanitärbedarf führte von einem Loch in der Plastik-Zylinderabdeckung gleich nach der blechernen Lüfterradabdeckung, wo ja ordentlich Luft durchgepustet wird, in den Ansaugtrakt der Vergaserwanne (wer die Vespa PX kennt weiß, was ich meine).
Er behauptete, für 50 Km gab es wirklich eine spürbare Mehrleistung. Dann allerdings gab es einen Klemmer, da die Jungs von Piaggio ja nicht ohne Grund das Lüfterrad und dessen Abdeckung sowie die Zylinderabdeckung montiert hatten: diese Teile dienen der Kühlluftzufuhr für den Zylinder. Nimmt man nun einen großen Teil dieser Kühlluft vor dem Zylinder ab und fährt Vollgas, hält das selbst der eigentlich unzerstörbare PX 200 Standard Motor das nicht ewig aus.

Nach dem Abkühlen und der Demontage des Rohrs sowie dem Schließen der konstrukteursseitig ungewünschten Löcher durch Tape ging die Reise dann aber ohne Komplikationen weiter. Er blieb bei uns, man weiß ja nie.

Auf der Fähre von D rüber nach CH bot sich dann ein vermutlich eher ungewöhnliches Bild. Anstelle von 30 Autos waren locker 100 Vespas darauf. Leider habe ich keine Photos mehr, habe aber meinen Spezi bereits gefragt, ob er noch etwas hat.

Am Ziel dann eine riesige Wiese mit 2 oder 3000 Leuten im Zelt, die ordentlich Party machten.
Tausende Wilde, die 24h am Tag das ganze Wochenende lang durch die Gegend bretterten und feierten.

V.a. die Briten sind mir wegen ihrer kreativen Umbauten aufgefallen. Es gibt ja in GB sehr viel laxere Zulassungsbestimmungen. Solange die Kiste bremst und leuchtet, meckert keiner.
Wir, die dem deutschen TÜV unterlagen, waren einfach nur neidisch... ;-)

Die Rückreise verlief dann ereignislos, ich erinnere mich zumindest nicht daran.
De Vespa lief überhaupt sehr stabil. Ich erinnere mich nur an zwei Pannen. Einmal ein Kolbenfresser wegen eines ungeeigneten Sportauspuffs und ein gerissenes Gasseil.
Das ist deshalb bemerkenswert, da ich mit dem Ding in 2 Jahren gut 100.000 Km zurücklegte.
Enge Wartungsintervalle und die Verteilung der Km auf drei Zylinder (nacheinander natürlich...!) machten es möglich.

Einige Wochen später gab es nochmal ein "Lowlight", als ich in München von einem Motorradcop gestellt wurde.
Man muss vorweg sagen, dass meine Vepsa zu der Zeit äußerlich stark, nun ja, verändert war. Des Weiteren verfügte sie über 135cc anstatt 80.
Der Cop hatte seinen Spass mit mir, belehrte mich x-mal und bestellte einen Abschleppwagen. Mich ließ er mitten auf der Ständlerstraße stehen. Mein Heimweg dauerte dann 1,5h zu Fuß.

Die Vespa erhielt ich einige Zeit später in 3 Kartons zurück. Mittlerweile hatte ich den Autoführerschein und musste dennoch zur Nachschulung. Da saß ich dann mit lauter Leuten, die nur über mein "Vergehen" lachten. lauter Alkohol- und Geschwindigkeitssünder, die über meine verkehrsunsichere Vespa und die juristischen Folgen nru den Kopf schüttelten. Ebenso der Fahrlehrer übrigens. Der Lerneffekt verhielt sich entsprechend. Ein original belassenes Motorrad hatte ich eigentlich nie...

Den Roller baute ich dann wieder legal zusammen und ließ den großen Zylinder beim TÜV eintragen. Das Ding zählt nun als Motorrad und harrt, wie bereits geschrieben, der Dinge, de da kommen mögen.

Am Samstag bekomme ich erst mal meine Harley zurück. Die macht dann halt doch ein wenig mehr Spass ein 2-Takter mit 7 PS.

Gruß,
M. D.

Zitat:

Original geschrieben von Softail-88


Ich denke, wir haben das alle gerne gelesen, und solche Benzin-Storys hört man immer furchtbar gerne. Und ich würde gerne mehr hören. Also, Leute, kramt in den Erinnerungen....

Mir fällt zum Beispiel ein Opa ein, der mal fassungslos vor meiner Harley stand - und mir bei der Gelegenheit erzählte, wie er vor dem Krieg mit einem riemengetriebenen Motorrad zu einer Tante fuhr. Kurz vor dem Ziel riß der Riemen. Da wurde dann kurzerhand der von der NÄHMASCHINE eingebaut (so ein Ding zum Treten. ohne Motor). Das geht glaub heutzutage auch nicht mehr.

Doch ich hab noch so ne Nähmaschine, darauf hab ich Nähen gelernt.

PS: Danke für die interessanten Storys!

Zitat:

Original geschrieben von kandidatnr2


Das Schlimme an der Geschichte ist, dass sie nur schwer zu toppen ist. Jetzt traut sich ja keiner mehr.

Na, der hier hat schon einen ähnlichen Spirit:

http://c90adventures.co.uk/index.php?...

Ein 24jähriger Engländer, der seine 20 Jahre alte Honda C90 (auch unter Cub, Innova, Dream bekannt, meistverkauftes Mopped der Welt) nach Malaysia fliegt und nach England zurückfährt.

Die Videos sind teilweise sehr amüsant, insb. Iran und Vietnam, krass ist der Teil zu Indien (ähnliche Erfahrungen...) und schaut Euch mal an, was er mit dem Mopped in Kambodscha gemacht hat (ab ca. 3:20min). Er schreibt auch, daß man mit so einem kleinen Mopped immer sofort Sympathien entgegengebracht bekommt.

Grüße
Christian

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